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Organspende


Eifelgeist

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Zur Zeit werden alle Krankenversicherte aufgefordert, sich für oder gegen die Organspende zu entscheiden.

 

Ja, ich gestatte, dass nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe entnommen werden.

Die Ärzte stellen nur den Hirntod fest. In diesem Zustand sind die Organe, außer dem Gehirn,

noch funktionsfähig, also lebendig. Der Sterbeprozess ist noch nicht abgeschlossen.

 

Vom katholischen Lehramt sind mir keine Bedenken gegen die Feststellung des Hirntodes

und gegen die Organspende bekannt.

 

Der Beginn des menschlichen Lebens, als Einheit von Körper und Seele, wird schon in der befruchteten Eizelle gesehen.

Darin liegt doch die Begründung für die Ablehnung der Präimplantationsdiagnostik, oder etwa nicht?

Und erst recht das Verbot der Abtreibung.

 

Kann ich sagen, dass nach katholischer Ansicht mit dem Hirntod die Einheit von Körper und Seele

aufgehoben ist und der sterbende Leib nur noch Materie ist?

 

Bitte keine Diskussion darüber, dass andere Vorstellungen viel logischer seien.

Es geht mir wirklich nur um Informationen über die katholische Begründung des Hirntodkriteriums.

bearbeitet von Eifelgeist
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Kann ich sagen, dass nach katholischer Ansicht mit dem Hirntod die Einheit von Körper und Seele

aufgehoben ist und der sterbende Leib nur noch Materie ist?

 

 

 

Gute Frage. Das wüßte ich auch gern.

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Vom katholischen Lehramt sind mir keine Bedenken gegen die Feststellung des Hirntodes

und gegen die Organspende bekannt.

Das war mal anders. Und als die Bischofskonferenz seinerzeit eher überraschend die erste Stellungnahme Pro Organspende abgab (ich glaub, Ende der 90er), gab es einen ziemlichen Aufschrei im Lager der Fundis. Wir hatten früher sogar einen charismatischen User hier im Forum, der auf seiner Homepage einen ganz erstaunlichen Artikel unter dem Namen "Hirntod der Moraltheologie" veröffentlicht hat.

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Lieber Eifelgeist,

 

 

 

 

...Kann ich sagen, dass nach katholischer Ansicht mit dem Hirntod die Einheit von Körper und Seele

aufgehoben ist und der sterbende Leib nur noch Materie ist?...

Ohne wenn und aber: Ja.

 

Der HEILIGE GEIST GOTTES lässt den Papst im Katechismus der Katholischen Kirche verkünden:

 

Art.997

Was heißt „auferstehen"?
Im Tod, bei der Trennung der Seele vom Leib, fällt der Leib des Menschen der Verwesung anheim
, während seine Seele GOTT entgegengeht und darauf wartet, daß sie einst mit ihrem verherrlichten Leib wiedervereint wird.

In SEINER Allmacht wird GOTT unserem Leib dann endgültig das unvergängliche Leben geben, indem ER ihn kraft der Auferstehung JESU wieder mit unserer Seele vereint.

 

Art.2301

Die Autopsie von Leichen zur gerichtlichen Untersuchung oder zur wissenschaftlichen Forschung ist sittlich zulässig.
Die unentgeltliche Organspende nach dem Tode ist erlaubt und kann verdienstvoll sein.

 

 

Es ist eine gute Tat der Nächstenliebe, solange sie lebensfähig sind die Organe seines toten Leibes - die ja sonst durch Verwesung zerstört werden - dem bedürftigen Nächsten zu überlassen.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Franciscus non papa

das ist aber in diesem fall keine antwort, es geht um den HIRNTOD!

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Die Ärzte stellen nur den Hirntod fest. In diesem Zustand sind die Organe, außer dem Gehirn,

noch funktionsfähig, also lebendig. Der Sterbeprozess ist noch nicht abgeschlossen.

Naja ... was soll das denn heißen: "... stellen NUR den Hirntod fest"? Der "Sterbeprozess", wenn Du das unbedingt so nennen willst, wird in diesem Fall aber künstlich verzögert, er wäre abgeschlossen, wenn der Betreffende nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand nicht reanimiert worden wäre und sich danach nicht herausgestellt hätte, dass sein Hirn so irreparabel geschädigt ist, dass man das als "hirntot" zusammenfasst, und wenn die Organe nicht durch hohen technischen Aufwand für eine beschränkte Zeit funktionsfähig erhalten (konserviert) würden. Otto Normalbürger, der in seinem normalen Krankenhausbett oder in seinem Bett zuhause an einer Krankheit verstirbt, kommt erst gar nicht in die Verlegenheit, für hirntot erklärt zu werden. Da reicht's schon, wenn der Hausarzt feststellt, dass er tot ist ...

bearbeitet von Julius
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Lieber Franciscus,

 

 

 

das ist aber in diesem fall keine antwort, es geht um den HIRNTOD!

Den Hirntod als Voraussetzung für das Ende der Lebensfähigkeit des Leibes sorgfältig zu begründen, ist Sache der Physiologie und Medizin - und nicht der Kirche.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Die Ärzte stellen nur den Hirntod fest. In diesem Zustand sind die Organe, außer dem Gehirn,

noch funktionsfähig, also lebendig. Der Sterbeprozess ist noch nicht abgeschlossen.

Naja ... was soll das denn heißen: "... stellen NUR den Hirntod fest"? Der "Sterbeprozess", wenn Du das unbedingt so nennen willst, wird in diesem Fall aber künstlich verzögert, er wäre abgeschlossen, wenn der Betreffende nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand nicht reanimiert worden wäre und sich danach nicht herausgestellt hätte, dass sein Hirn so irreparabel geschädigt ist, dass man das als "hirntot" zusammenfasst, und wenn die Organe nicht durch hohen technischen Aufwand für eine beschränkte Zeit funktionsfähig erhalten (konserviert) würden. Otto Normalbürger, der in seinem normalen Krankenhausbett oder in seinem Bett zuhause an einer Krankheit verstirbt, kommt erst gar nicht in die Verlegenheit, für hirntot erklärt zu werden. Da reicht's schon, wenn der Hausarzt feststellt, dass er tot ist ...

Durch die Intensivmedizin wird der Sterbe-Prozess aufgehalten. Viele können sich dabei erholen

und werden gesund. Andere verbleiben im Koma oder "leben", solange die Maschinen laufen.

Ist nach katholischer Ansicht die Seele an das funktionierende Gehirn gebunden

und nicht an Herz, Leber oder Nieren?

 

Hirntote Frauen haben aber noch in diesem Zustand gesunde Kinder zur Welt gebracht.

Als danach die Maschinen abgestellt wurden, erst da sind sie verstorben.

Gibt es eine katholische Aussage darüber, ob diese hirntote Gebärenden "seelenlos" waren?

bearbeitet von Eifelgeist
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Durch die Intensivmedizin wird der Sterbe-Prozess aufgehalten. Viele können sich dabei erholen

und werden gesund. Andere verbleiben im Koma oder "leben", solange die Maschinen laufen.

Ist nach katholischer Ansicht die Seele an das funktionierende Gehirn gebunden

und nicht an Herz, Leber oder Nieren?

 

Hirntote Frauen haben aber noch in diesem Zustand gesunde Kinder zur Welt gebracht.

Als danach die Maschinen abgestellt wurden, erst da sind sie verstorben.

Gibt es eine katholische Aussage darüber, ob diese hirntote Gebärenden "seelenlose" waren?

Ich glaube, dass die Bindung von transzendenten Begriffen wie "Seele" an konkrete physische Situationen (das Eintreten des Hirntods) mehr Probleme hervorruft als es Klarheit schafft. Die Frage, wann genau aus einem Zellhaufen ein beseelter Mensch wird, kennt die selbe Problematik. Der Ausweg ist dann eine "Auf-Nummer-Sicher-Auslegung", also dass der Mensch von der Befruchtung der Eizelle bis zum Tod der letzten Körperzelle Hort einer lebendigen Seele ist. Das würde dann eine Organspende ausschließen. Aus meiner Sicht wäre es sinnvoller, den grundsätzlichen Ansatz, transzendentes physikalisch Messen zu wollen, aufzugeben.

 

Die Frage, was Leben fördert und was es behindert, hilft sowohl beim Thema Abtreibung als auch beim Thema Organspende weiter.

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Lieber Franciscus,

 

 

 

das ist aber in diesem fall keine antwort, es geht um den HIRNTOD!

Den Hirntod als Voraussetzung für das Ende der Lebensfähigkeit des Leibes sorgfältig zu begründen, ist Sache der Physiologie und Medizin - und nicht der Kirche.

 

 

 

 

Gruß

josef

Lieber Josef,

Die Mediziner können von Hirntoten noch Herz und Lunge, die Leber und die Nieren transplantieren.

Würde man Gehirne transplantieren wollen, dann könnten Transplantationsmediziner

den Lebertod als entscheidendes Kriterium festlegen.

 

Die katholische Lehre könnte aber erklären, dass nach ihrer Ansicht nur "völlig tot" = Versagen aller Organe

als Kriterium für die Trennung von Körper und Seele angenommen wird.

 

Legt sich der Heilige Geist sich in dieser Frage nicht fest?

Überlässt er diese Entscheidung den Materialisten?

 

VG Peter

bearbeitet von Eifelgeist
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Während ein gezeugtes Lebewesen- auch die Zygote- lebt, sind Hirntote tot (gebären ist vermutlich nur mit gKaiserschnitt und unet künstlicher Beatmung der Mutter möglich).

 

Aber hier soll es ja wohl um die offizielle Stellungnahme der KK gehen- die sollte doch irgendwo im Netz auffindabr sein.

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Durch die Intensivmedizin wird der Sterbe-Prozess aufgehalten. Viele können sich dabei erholen

und werden gesund. Andere verbleiben im Koma oder "leben", solange die Maschinen laufen.

 

Nein. Den "Sterbeprozess" bei Hirntoten kann keine Intensivmedizin aufhalten, die Intensivmedizin zögert in diesem Falle den Verwesungsprozess hinaus. Ein Hirntoter kann sich auch nicht mehr erholen und gesund werden. Und Koma ist nicht gleich Hirntod.

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Während ein gezeugtes Lebewesen- auch die Zygote- lebt, sind Hirntote tot (gebären ist vermutlich nur mit gKaiserschnitt und unet künstlicher Beatmung der Mutter möglich).

Wo siehst du konkret den Unterschied? Wieso lebt eine Zygote, ein Hirntoter aber nicht? Beide haben keine kognitive Aktivität, beide haben lebendige Zellen.

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Die katholische Lehre könnte aber erklären, dass nach ihrer Ansicht nur "völlig tot" = Versagen aller Organe als Kriterium für die Trennung von Körper und Seele angenommen wird.

Nein, "die katholische Lehre" kann das nicht und will es hoffentlich auch nicht. Der Zeitpunkt der Beseelung oder deren Ende fällt in eine philosophische und nicht in eine biologische Kategorie. "Erklärt" hat das Lehramt der katholischen Kirche, dass die zuverlässige Feststellung des Hirntodes Sache der Mediziner sei.

 

http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2012/oeaez-1314-15072012/kommentar-univ-prof-johannes-bonelli-der-streit-um-den-hirntod.html

bearbeitet von Julius
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Die katholische Lehre könnte aber erklären, dass nach ihrer Ansicht nur "völlig tot" = Versagen aller Organe als Kriterium für die Trennung von Körper und Seele angenommen wird.

Nein, "die katholische Lehre" kann das nicht und will es hoffentlich auch nicht. Der Zeitpunkt der Beseelung oder deren Ende fällt in eine philosophische und nicht in eine biologische Kategorie. "Erklärt" hat das Lehramt der katholischen Kirche, dass die zuverlässige Feststellung des Hirntodes Sache der Mediziner sei.

 

http://www.aerztezei...en-hirntod.html

 

 

Und es sei angemerkt, daß die Frage des Hirntodes nicht die einzige ethische Frage bei Organtransplantationen ist. Da die Nachfrage größer ist als das Angebot, sind schon mal Entscheidungen zu treffen, die äußerst schwierig sind. Eine bisher noch gar nicht diskutierte Frage ist z.B. ob es beachtlich ist, wenn ein Patient gestattet, seine Organe zu entnehmen aber dazu Bedingungen stellt. Z.B. nach Geldleistungen zur Versorgung seiner Angehörigen oder hinsichtlich der Qualifikation des Empfängers. Könnte ich z:B. verfügen, daß der Empfänger meiner Organe für die musikalische Gestaltung meines Requiems aufzukommen hat?

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Würde man Gehirne transplantieren wollen, dann könnten Transplantationsmediziner

den Lebertod als entscheidendes Kriterium festlegen.

Nein, das ist nicht nötig. Wenn du ein Gehirn transplantierst, muß der Empfänger tot sein, nicht der Spender. Streng genommen wäre das eine "Totaltransplantation" des ganzen Körpers. Das Gehirn bekäme einen neuen Körper, nicht der Körper ein neues Gehirn. Eine interessante Idee, mit spannenden sozialen Auswirkungen.

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Könnte ich z:B. verfügen, daß der Empfänger meiner Organe für die musikalische Gestaltung meines Requiems aufzukommen hat?

Nein. Abgesehen davon: ob Deine Bereitschaft, Deine Organe zu spenden, überhaupt in Anspruch genommen wird, ist ohnehin schon sehr fraglich ... Und was die Kommerzialisierung der Organspende betrifft, so gibt es dazu bis jetzt nur Modelle:

http://www.das-parlament.de/2011/20-21/Beilage/005.html

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Würde man Gehirne transplantieren wollen, dann könnten Transplantationsmediziner

den Lebertod als entscheidendes Kriterium festlegen.

Nein, das ist nicht nötig. Wenn du ein Gehirn transplantierst, muß der Empfänger tot sein, nicht der Spender. Streng genommen wäre das eine "Totaltransplantation" des ganzen Körpers. Das Gehirn bekäme einen neuen Körper, nicht der Körper ein neues Gehirn. Eine interessante Idee, mit spannenden sozialen Auswirkungen.

Der Empfänger sollte alle Organe lebend haben außer Gehirn.

Der Spender darf aber keinesfalls hirntot sein.

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Würde man Gehirne transplantieren wollen, dann könnten Transplantationsmediziner

den Lebertod als entscheidendes Kriterium festlegen.

Nein, das ist nicht nötig. Wenn du ein Gehirn transplantierst, muß der Empfänger tot sein, nicht der Spender. Streng genommen wäre das eine "Totaltransplantation" des ganzen Körpers. Das Gehirn bekäme einen neuen Körper, nicht der Körper ein neues Gehirn. Eine interessante Idee, mit spannenden sozialen Auswirkungen.

Der Empfänger sollte alle Organe lebend haben außer Gehirn.

Der Spender darf aber keinesfalls hirntot sein.

Richtig, nur ist dann der Spender der eigentliche Empfänger, der dann nur in einem neuen Körper aufwacht. Die Vorstellung finde ich schon etwas spooky. ;)

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Würde man Gehirne transplantieren wollen, dann könnten Transplantationsmediziner

den Lebertod als entscheidendes Kriterium festlegen.

Nein, das ist nicht nötig. Wenn du ein Gehirn transplantierst, muß der Empfänger tot sein, nicht der Spender. Streng genommen wäre das eine "Totaltransplantation" des ganzen Körpers. Das Gehirn bekäme einen neuen Körper, nicht der Körper ein neues Gehirn. Eine interessante Idee, mit spannenden sozialen Auswirkungen.

Der Empfänger sollte alle Organe lebend haben außer Gehirn.

Der Spender darf aber keinesfalls hirntot sein.

Vielfach würde auch eine Scheibe eingeweichtes Toastbrot reichen. Also beim Empfänger, meine ich.

 

Werner

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Das ist wirklich eine spannende Frage. Ich glaube, dass man zu ihrer Beantwortung mit der traditionellen Leib-Seele-Vorstellung nicht weiterkommt. Ich glaube nicht, dass es eine vom Leib unabhängige Seele überhaupt gibt. Der Begriff der Seele ist ein Konstrukt, mit dem man bestimmte emotionale und und geistige Regungen des Menschen bezeichnet. Aber auch diese Regungen sind ja fest verankert in der Körperlichkeit (Gehirnströme, Hormonausschüttungen). Die diesbezügliche Darlegung im Katechismus mit der dreiteilung in Körper, Seele und Geist ist auch etwas schwammig und begrifflich ungenau. Meiner Ansicht nach ist sie ein Relikt eines vergangenen Welt- und Menschenbildes.

 

Der Mensch ist das, was er ist als existentielle Einheit, dass heißt als ein zeitlich bestimmter, kontinuierlicher Prozess. Dieser Prozess beginnt mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle, und endet mit der Verwesung.

 

Demnach wäre auch ein hirntoter Mensch nicht vollständig tot. Ich halte aus diesem Grunde auch eine Organentnahme gegen den Willen des Betrofenen für falsch (das wäre sie nicht, wenn der Mensch dann schon vollständig tot wäre; es wäre dann höchstens ein Unrecht gegenüber den Verwandten).

 

Die freiwillige Zustimmung zur Organspende hat meiner Ansicht nach einen anderen Hintergrund: in einer Situation, in der der Tod fast schon eingetreten ist, opfert der Spender diesen Rest seines Lebens, um einem anderen das Weiterleben zu ermöglichen. Das ist ein durch und durch christlicher Gedanke. In völliger Konsequenz z.B. gelebt durch Maximilian Kolbe, der freiwillig für einen Familienvater im KZ starb. (Ich will das jetzt nicht auf eine Ebene heben; es zeigt aber, dass der katholischen Kirche der Gedanke, dass man ein Stück seines eigenen Labens opfert, um ein anderes Leben zu retten, weder fremd ist noch als verwerflich betrachtet wird).

 

Daraus ergibt sich aber, das wie oben gesagt, eine Organentnahme auf keinen Fall gegen den Willen des Spenders erfolgen darf, und dass sie nur in begründeten Notfällen richtig ist. Eine Verpflanzung von Körperteilen z.B. aus kosmetischen Gründen wäre nicht richtig.

bearbeitet von Franziskaner
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Eine Organspende wäre auch dann vertretbar, wenn man den Prozess der Trennung von Leib und Seele mit dem Hirntod als nicht abgeschlossen ansieht. Nur muss man dem Spender rechtzeitig erklären, dass die Organentnahme nicht nach dem Tod erfolgt sondern im unumkehrbaren Sterbevorgang. Denn er soll sich damit einverstanden erklären, dass er im Sterben nicht die Hand eines Angehörigen fühlen kann, sondern dass er auf dem OP-Tisch stirbt. Ein Akt selbstloser Nächstenliebe. Eine Organentnahme bei Kindern wäre überhaupt nicht zu vertreten.

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Der Empfänger sollte alle Organe lebend haben außer Gehirn.

Der Spender darf aber keinesfalls hirntot sein.

Ja, Ich Elektriker mit langer Leitung.

 

Die mentalen, geistigen Fähigkeiten machen den Menschen zum Menschen.

Aber sind die ausschließlich mit dem Gehirn verbunden,

oder auch mit dem Rückenmark, oder mit dem Bauchgefühl?

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Nur muss man dem Spender rechtzeitig erklären, dass die Organentnahme nicht nach dem Tod erfolgt sondern im unumkehrbaren Sterbevorgang. Denn er soll sich damit einverstanden erklären, dass er im Sterben nicht die Hand eines Angehörigen fühlen kann, sondern dass er auf dem OP-Tisch stirbt.

 

Du hast eine reichlich ausufernde Phantasie, und was vertretbar oder nicht vertretbar ist, übrlasse mal lieber den Medizinethikern, die wissen, dass Organspender üblicherweise nicht in einem Hospiz in den "unumkehrbaren Sterbeprozess" eintreten. "Man" muss weder noch kann "man" dem Spender "rechtzeitig erklären" ... bla, bla, bla ... Dass die Organentnahme auf einem Op.-Tisch erfolgt, weiss er schon, wenn er die Bereitschaft zur Organspende erklärt, und die Hand des Angehörigen kann er als Organspender im Sterben mit allergrößter Wahrscheinlichkeit sowieso nicht fühlen ... da wird er nämlich, nachdem er - zum Beispiel - als Motorradfahrer an einen Baum geknallt ist, vom Notarzt reanimiert, intubiert und im Krankenhaus an alle möglichen Gerätschaften angeschlossen, und meistens ist er da schon hirntot.

Und weswegen Organentnahmen bei hirntoten Kindern nicht vertretbar sein sollen, darfst Du getrost als Dein Geheimnis behalten. Sie werden nämlich vertreten - unter anderem von den Eltern eines hirntoten Kindes, die einer Organentnahme zustimmen. Genauso wie andere Eltern es vertreten, einer Organentnahme nicht zuzustimmen. Das ist allein deren Unterscheidung und unterliegt nicht Deiner Kritik.

 

Und bevor Du weiter vor Dich hin phantasierst empfehle ich Dir die Lektüre des Transplantationsgesetzes.

bearbeitet von Julius
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