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Ihr sperrt die Anrede des Thread,


pmn

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Hallo, wer noch da ist,

 

hasenfus unvergleichlicher vergleich ist,

auf den Punkt gebracht:

 

Und ihr regt euch über den Vergleich mit Mengele auf?

 

 

was ist schon hasenfus?

dies war ein beitrag zur offenen diskussion...

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Zitat von Hasenfus am 22:36 - 27.Dezember..2002

Mann, komm langsam wieder zu dir. Ein Dachschaden rechtfertigt nicht alles. Ich warte nebenan noch auf 'ne Antwort von dir.

 

Solange das Haus nicht auf Sand gebaut ist,

kann man noch hoffen und Handwerker bezahlen wollen.

 

 

Und weiterhin beantrage ich die Löschung des Passworts von hasenfus und keinen weiteren Zugang für "hasenfus" im kath.de Forum.

 

Begründung:

Die andauernde Relativierung des KZ-Chergen/"Arztes" Mengele.

 

hasenfus möglichen Beispiele "Was WÄRE WENN" lassen die Untaten/schrecklichsten Verbrechen/unvorstellbare Menschenversuche in einem KZ-Versuchbau nicht mal im Ansatz erahnen.

 

(Geändert von pmn um 23:45 - 27.Dezember..2002)

 

 

(Geändert von pmn um 13:34 - 28.Dezember..2002)

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Leute, jetzt haut Euch mal wieder in den inhaltlichen Threads und laßt mal ein bißchen Luft ab.

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Hallo,

 

ich habe leider gestern und in den letzten Tagen viel dazu gelernt.

 

Immerhin positiv: Roland Koch ist dabei sogar in meiner Achtung gestiegen,

denn er hatte wenigstens den Mut sich zu entschuldigen,

nach seinem unsäglichen Vergleich.

 

 

Mein Vorschlag "hasenfus" zu sperren ist nicht aufgenommen worden.

Im Gegenteil, Luft ablassen wurde empfohlen.

Ich war auf sowas echt nicht gefasst.

 

Ich habe auf den Aufschrei hier im Forum gewartet,

als hasenfus sprach und verglich. ich warte in diesem Forum

auf den Aufschrei nicht mehr. Kaum Gegentöne zu hasenfus,

eher leise Zustimmung. Ich konnte meinen Augen nicht trauen,

was so alles NICHT abging.

 

In einer Diskussion darf mengele als "Gegenargument" immer benutzt werden,

weil ist zwar schon gegen Mengele der hasenfus,

aber der Zweck heiligt die Mittel.

Das war mir als Katholik und Christ und Forumsleser und -mitschreiber neu.

 

 

pmn

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Zitat von pmn am 13:25 - 28.Dezember..2002

ich habe leider gestern und in den letzten Tagen viel dazu gelernt.

 

Hoffentlich das Entscheidende auch:

 

Die Argumentation der Gegenüberstellung.

 

Zeige die Greueltaten dieses Mengele auf (im Internet wirst du bestimmt fündig) und ein hasenfus verstummt.

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Lieber pmn,

 

leider hast Du eines nicht gelernt: Die "leise Zustimmung" hast Du selbst hervorgerufen.

 

Der Mengele-Vergleich war eine schwerwiegende Dummheit; Hasenfus' Polemik schoß weit übers Ziel hinaus. Er hat damit als erster den gleichen Fehler wie Du begangen: verständliche (und je nach Standpunkt auch begründete) moralische Empörung in einer Weise zu äußern, die das Ziel - aufzurütteln und Nachdenken hervorzurufen - nicht gefördert, sondern geradezu vereitelt hat. Er hätte durch seine Provokation eine Solidarisierung gerade gegen seine Position hervorgerufen, also auch diejenigen, die seine inhaltliche Position (daß verbrauchende Embryonenforschung etc. verwerflich ist) an sich teilen, gegen sich aufgebracht. Er hätte das hervorgerufen, wenn nicht...

 

...ja, wenn die Reaktion auf diese Provokation nicht ebenso unklug gewesen wäre. Denn durch die Forderung nach Sperrung, die ebenfalls völlig überzogen war, hast Du die gleichen Leute, die sich von Hasenfus' Vergleich eigentlich distanzieren würden, wieder zurückgetrieben. "Sperren? Deswegen? Nein, sooooo falsch war das ja doch wieder nicht..."

 

Polemik muß man aushalten können - und wenn man sie unerträglich findet, muß man aus der Polemik die Luft rauslassen. Auf Polemik mit blanker Empörung, mit Gesprächsabbruch, am Ende noch mit Ausschlußforderungen zu reagieren, ist aber fast immer die schlechteste aller Möglichkeiten. Diese sollte man nur dann wählen, wenn es überhaupt keine anderen Möglichkeiten mehr gibt.

 

Ansonsten läuft man stets Gefahr, falsche Solidarisierungen herbeizuführen. Wenn Du das gelernt haben solltest, dann wäre es gut.

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Auch keine Polemik, sondern eine Geschichtsthese:

 

Jede Zeit ist für ihre eigenen Verbrechen blind.

 

Wir ereifern uns über die Nazis, über Mengele, den Holocaust und die Ermordung von Behinderten in den 30ern und 40ern des letzten Jahrhunderts. Ereifern wir uns auch gleichermassen über die Untaten dieses Jahrhunderts? Vom Klonbaby habt ihr wohl alle gehört. Die Verantwortlichen haben dies unternommen, obwohl man vom Tierversuch weiss, dass die Muttertiere mit hoher Wahrscheinlichkeit an Krebs erkranken, die geklonten Nachkommen kränkeln und früh sterben. Es ist anzunehmen, dass gleiches auch für den Menschen gilt. Das sind Experimente mit Menschen, die halte ich für ebenso skrupellos wie das, was einige Ärzte in der Nazizeit verbrachen. Wir neigen dazu mit dem Finger auf die Eltern- und Großelterngeneration zu zeigen. Besser wäre es, wir zeigten auf uns.

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Zitat von sstemmildt am 14:04 - 28.Dezember..2002

Lieber pmn,

 

leider hast Du eines nicht gelernt: Die "leise Zustimmung" hast Du selbst hervorgerufen.

 


Danke,

ja, ich weiss davon..

 

17:41 - 24.Dezember..2002 hasenfus Vergleich

18:29 - 25.Dezember..2002 pmn nachfrage

12:24 - 27.Dezember..2002 pmn - beantragung der sperrung

ach ja vergessen, heute ist der 28.Dezember 2002, 14 Uhr

 

 

wer zeit hat zu lesen, lese die zeiten, 4+3

 

ach was solls:

 

Bemerkenswert, was hier einen Tag vor Weihnachten an Bosheit zum Ausbruch kommt. Eines grundsätzlich vorweg: Wer dafür eintritt, an Zellextrakten aus getöteten Embryonen aus Israel wissenschaftliche Experimente durchzuführen, aber zugleich sich über einen Dr. Mengele empören kann, der leidet offenkundig unter einer schweren Bewußtseinsspaltung.

 

- Zu einzelnen Äußerungen:

Zitate von Thofrock am 24.Dezember..2002

Peter, es ist schön wenn Du es nicht so siehst (hätte mich in der Tat auch überrascht), aber Herr Meißner z.B. hat in seiner letztjährigen Pfingstansprache die Stammzellenforschung mit Kannibalismus verglichen (und durfte trotzdem im Amt bleiben). ...

Insofern haben Claudia und Du sich vermutlich ein wenig in Mißverständnissen verrannt und ihr Zorn richtet sich in der tat gegen die die Herrn Meißner nachplappern. Und das bringt mich eben auch auf die Palme.

 

Ich vermute, mit "Herrn Meißner" ist der Erzbischof von Köln gemeint, Joachim Kardinal Meisner. Die Unverschämtheit ist geschenkt. Wenn Katholiken die Lehre ihres Bischofs und Hirten vertreten, ist das weder als "nachplappern" zu qualifizieren, noch bedeutet es, daß sie zu einem eigenen Urteil nicht fähig seien.

 

Aber meinetwegen sei dir auch diese Frechheit geschenkt. Wieso, weshalb, warum, wie lange katholische Bischöfe im Amt bleiben, geht dich einen feuchten Kehricht an. Kümmer dich um deine Angelegenheiten, sonst gibt's was auf die Finger. Aber statt dich in Kircheninterna einzumischen, erkläre bitte, wie du das nennst, wenn Menschen getötet werden (oder worden sind), damit ihre Körpersubstanz anderen Menschen implantiert, injiziert oder sonst was wird, um deren Gesundheit, Kraft, Leben etc. zu fördern? Die Parallelen zum Kannibalismus sind tatsächlich frappierend.

Zitat von Claudia am 14:49 - 24.Dezember..2002

 

 

Ihr seht es halt so, daß es Mörder(innen) sind, und da beißt die Maus keinen Faden ab.Ob die absichtliche Tötung eines unschuldigen Menschen als Mord zu qualifizieren ist, hängt neben äußeren Umständen immer auch von der Intention der Täter, Mittäter und Anstifter ab. Ohne Zweifel gibt es abtreibende Frauen, die demnach als Mörderinnen bezeichnet werden müssen, ebenso andere, die nur Opfer sind. Dazwischen unterschiedlichste Grade von Schuld.

 

Bei Medizinern, die Abtreibungspraxen unterhalten oder ihr Einkommen zu einem wesentlichen Teil aus der Entlohnung für Abtreibungen beziehen,

kann gar kein Zweifel bestehen, daß es sich um Massenmörder handelt.

 

Beiträge gesamt: 171 | Dabei seit: Oktober 2002 | Erstellt: 17:41 - 24.Dezember..2002 | IP

 

(Geändert von pmn um 14:42 - 28.Dezember..2002)

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Erich, mir war natürlich klar daß ich Dich gestern nicht davon überzeugen konnte daß diese Relativierungskiste nicht in Ordnung ist. Und da Du jetzt wieder damit beginnst muß ich mich auch jetzt wehren.

Die von Dir geäußerte Meinung - Leute wie Mengele hätten kein Unrechtsbewußtsein gehabt - halte ich für grotesk und gefährlich. Und ein Vergleich zur Stammzellenforschung der Jetztzeit ist unerträglich.

 

Was mich am meisten stört ist daß die miese Saat von Hasenfus voll aufgegangen ist.  Soviel Zuspruch hatte er selbst mit Sicherheit nicht erwartet.

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Zitat von Thofrock am 14:41 - 28.Dezember..2002

 

 

Was mich am meisten stört ist daß die miese Saat von Hasenfus voll aufgegangen ist.  

Soviel Zuspruch hatte er selbst mit Sicherheit nicht erwartet.


 

hasenfus, moderatorenverhalten, leise zustimmung.

Und das hier in einem kath.de Forum!

 

 

ich bin schon langsam dabei,

mich nicht mehr nur zu wundern.

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Auch wenn der "Vergleich" nicht passend ist, Hasenfus ist nicht der erste, der solche Vergleichsüberlegungen anstellt:

 

HIER ein Artikel von Dr. D. V. Wilke.; zu finden über seine Homepage (Über: ->elektr. Volltexte -> Ethik in Wissenschaft,... ->Gesellschaft am Scheideweg...)

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Frank,

 

Du verstehst das Groteske und Schauerliche an Gestalten wie Mengele nicht, wenn Du meinst, sie hätten wider ihr Gewissen gehandelt, hätten also ein Unrechtsbewusstsein gehabt. Lies Dir mal die Protokolle der Nürnberger Prozesse durch, die Verteidigungen, die die Angeklagten vorbrachten.

 

Das wirklich Schreckliche daran ist, dass diese Leute bis zuletzt der Meinung waren, dass das, was sie taten, rechtens sei. Lies Dir zb. mal Görings Verteidigungsrede durch. Sie hatten kein Unrechtsbewusstsein in Hinblick auf ihre Taten. Und das, Frank, ist das wirklich erschreckende. Menschen ohne ein solches Bewusstsein haben sozusagen keine innerliche Bremse mehr, die sie zwingt, ihre Taten zu reflektieren, vielleicht auch davor zurückzuschrecken. Davon hat es sicher auch einige gegeben. Aber eben diese waren nicht die Monster wie Mengele und Konsorten, weil sie vor dem Schlimmsten dann doch dort und da zurückwichen.

 

Im übrigen: ich relativiere nicht Mengeles Verbrechen! Das halte ich nun meinerseits für eine Unterstellung! Aber Bruno Kreisky sagte vor Jahren mal einen klugen Satz: Lernen Sie Geschichte! Das sagte er, weil er der Ansicht war, nur so, aus dem Lernen aus der Geschichte, könnte eine Wiederholung derselben vermieden werden.

 

Auch in unseren Tagen werden Verbrechen begangen, die nicht minder schlimm sind wie das, was sich im 3. Reich zutrug. Ich nenne mal nur der Völkermord in Ruanda als besonders krasses Beispiel. Das ist weit weg, ja, aber dennoch nicht minder Realität.

 

Ich behaupte sogar, dass wer Mengele und seine Konsorten in der Geschichte auf einen bestimmten Zeitpunkt festsetzen will - nach dem Motto: so etwas hätte und könne sich nicht mehr wiederholen - ist derjenige, der ihre Untaten relativiert, nämlich zu eine Art Unfall in der Geschichte.

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Zitat von pmn am 14:48 - 28.Dezember..2002

hasenfus, moderatorenverhalten, leise zustimmung.

Und das hier in einem kath.de Forum!

 

ich bin schon langsam dabei,

mich nicht mehr nur zu wundern.


 

Wie Sven schon sagte: Du hast es dir selbst unnötig schwer gemacht.

Ich bin auf den "Vergleich" erst heute gestoßen und habe den Thread in der Arena gelesen.

Ich denke, ihr schiebt den Hasenfuß in eine Ecke, in die er sich nicht stellen wollte.

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Wir drehen uns im Kreis, Erich. Was hat denn Görings Verteidigungsrede mit seinem Unrechtsbewußtsein zu tun ? Ja soll der sich vor Gericht stellen und verkünden daß er das größte Schwein aller Zeiten ist ? Was erwartest Du denn da von einem feigen Verbrecher ?

 

Übrigens bin ich bei der Thema vor allem deshalb so verbissen weil ich genau wie Du davon überzeugt bin daß sich tatsächlich wiederholen kann. Und mit Bagatelisierungen fängt sowas an.

 

 

Gruß Frank  

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Lieber Thofrock, lieber pmn,

 

nach meinem Gespräch mit Thof gestern nacht im Chat möchte ich doch eines einmal geraderücken:

 

Hasenfus "relativiert" durchaus nicht das, was Mengele getan hat. Er nimmt der Grauenhaftigkeit der Verbrechen Mengeles nicht ein Jota. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Er bezeichnet das, was bei der verbrauchenden Embryonenforschung, bei der "Entsorgung" von "überschüssigen Embryonen", die bei der IVF entstehen, und bei der massenhaften Abtreibung passiert, für ebenso schlimm.

 

Ich will nur am Rande darauf hinweisen, daß ich das zunächst für eine Polemik halte; ich vermute, daß Hasenfus damit durchaus keine tatsächliche Gleichsetzung vornimmt, also daß Hasenfus durchaus die beiden Sachverhalte zu unterscheiden weiß. Darauf kommt es aber nur am Rande an.

 

Entscheidend ist: Darf man etwas, was heute, in unserem Land (oder in anderen Ländern, in denen zumindest ähnliche ethische und kulturelle Grundsätze vertreten werden wie bei uns) wie selbstverständlich geschieht, und sogar von vielen al ethisch geboten angesehen wird, als grauenhaftes Verbrechen bezeichnen, wenn man dabei nicht die Meinung der Mehrheit oder der gesellschaftlichen Tonangeber (je nachdem) vertritt?

 

Denn nichts anderes hat Hasenfus mit seinem Vergleich getan. Er stellt sich damit natürlich völlig außerhalb des gesellschaftlichen Konsenses. Aber ist das ein Argument, das das Einnehmen dieser Position an sich falsch macht? Und - denn es geht ja noch weiter - macht das diese Position unzulässig, also nicht nur falsch, sondern macht es das schon unmoralisch, diese Position einzunehmen?

 

Eine "Verharmlosung" der Verbrechen Mengeles ist das ganze nur für den, der von vornherein das, was Hasenfus angreift, für harmlos hält. Genau das tut Hasenfus aber nicht. Gegen diese Meinung kann man argumentieren - aber delegitimieren kann und darf man sie nicht.

 

Und abschließend noch etwas zu Nazi-Vergleichen: Solche sind in Diskussionen fast immer nur ärgerlich, weil sie Totschlagargumente sind. Sie sollen das Gegenüber grundsätzlich delegitimieren und auf diese Weise die Debatte mit einem Paukenschlag beenden. Wenn sie raffiniert vorgebracht werden, "gewinnt" derjenige, der sie verwendet, meistens fällt es ihm auf die Füße und er "verliert". Da aber Diskussionen grundsätzlich nicht gewonnen oder verloren werden können (denn sie sollen beiden Seiten Lernerfolge, aber keine "Punkte" bringen), ist jeder vermeintliche Sieg immer nur der Zusammenbruch der Diskussion, verbunden mit der schlichten Illusion, irgendetwas gewonnen zu haben.

 

Das aber ist nur auf der Ebene der Diskussionsstrategie richtig. Und das auch nur deshalb, weil wir uns angewöhnt haben, die Nazis zu dämonisieren, so daß eine Diskussion darüber kaum möglich ist. Sie sind - ganz egal, in welchem Zusammenhang - DAS BÖSE schlechthin. Weshalb muß einer wie Mengele Unrechtsbewußtsein gehabt haben? Weil wir die Vorstellung nicht zulassen können oder wollen, daß einer mit bestem Gewissen Menschen gefoltert, verstümmelt und ermordet haben kann. Wir können oder wollen nicht akzeptieren, daß das ohne Unrechtsbewußtsein möglich ist, weil wir dann unserem eigenen Gewissen nicht mehr trauen könnten. Der VERBRECHER, das ist immer der andere. Ein VERBRECHER muß verrückt sein, oder BÖSE. Er muß im Bewußtsein, böses zu tun, gehandelt haben.

 

Der Vergleich von Hasenfus ist nicht an sich deshalb so verstörend, weil er unmoralisch wäre. Er ist verstörend, weil er in Frage stellt, was keiner von sich in Frage stellen will: daß er, wenn er "nach bestem Gewissen", ohne Unrechtsbewußtsein handelt, auch nichts böses tun kann.

 

Hatte Hitler Unrechtsbewußtsein? Hat er all das im Bewußtsein getan, das Falsche zu tun? Oder war sein Rechtsbewußtsein (aus unserer Sicht) verdreht, hielt er in Wahrheit das Falsche für richtig, und folgte demnach gerade seinem (verdrehten) Gewissen? Wir machen es uns selbst viel zu leicht, wenn wir solche Menschen als "verrückt" oder "böse" etikettieren und damit von uns schieben.

 

Ich halte den Vergleich für falsch. Er ist aus verschiedenen Gründen abzulehnen - zuallererst, weil er die damit vertretene Position (die ich für äußerst diskussionswürdig, in der Diskussion für geradezu unverzichtbar halte), schwächt und "Nebenkriegsschauplätze" eröffnet, also vom Kern der Debatte ablenkt. Aber er ist inhaltlich vertretbar und in keinem Fall an sich verwerflich. Er verharmlost gerade nicht, sondern "entharmlost" eine Sicht der Biologie und Medizin, die man zulässigerweise und nicht ohne Grund als zu oberflächlich ansehen kann. Daß dieser Vergleich die Diskussion nicht fördert, sondern ihr - und damit auch der Vermittlung der eigenen Position - schadet, ist in höchstem Maß ärgerlich. Aber er ist kein Grund, nicht einmal ein Anlaß, um einen Ausschluß zu fordern.

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Lieber Sven

 

Aus meiner Sicht bagatelisiert er Mengeles Verbrechen eben doch, wobei ich einräume daß diese Sicht auch ein wenig mit der Grundeinstellung zur e. Stammzellenforschung zu tun hat (hast Du ja auch geschrieben, wobei die Bezeichnung "harmlos" meine Empfindungen so dann auch nicht trifft). Aber daß Peter trotz anderer Grundeinstellung zum gleichen Resultat kommt wie ich zeigt immerhin daß es nicht nur davon abhängt.

 

Wir haben es hier mit Forschern zu tun die zwar natürlich Erfolg, Ruhm und möglichweise Reichtum anstreben, aber zumindest als Nebenprodukt auch Hilfe leisten wollen. Hilfe für eine Reihe von heute und später leidenen Menschen den möglichweise infolge dieser Arbeit geholfen werden kann. Allein schon ein Verbot dieser Hilfestellung halte ich für unfair und unchristlich. Ich erinnere nur mal an den Papst um dessen Erkrankung es unter anderem auch geht und möchte auch kurz erwähnen daß ich Parkinson-Patienten persönlich kenne die zum Teil infolge solcher Debatten den letzten Lebensmut verlieren.  

 

Natürlich haben diese Forscher auch meine Grundeinstellung, sonst könnten sie diese Arbeit nicht tun. Und sie haben die rechtliche Rückendeckung. Was sie tun ist nicht verboten.

Und diese Leute werden nun mit einem der größten Verbrecher und Sadisten aller Zeiten in einen Topf geworfen ? Nur weil ein paar Leute der Meinung sind daß die Verwendung von stecknadelkopfgroßen und zu Forschungszwecken gezüchteten Eizellen den Tatbestand des (Massen-) Mordes erfüllt ?

 

Und wenn mich sowas aufregt krieg ich hier von einigen sogar noch eingeschenkt daß Mengele ja gar kein Unrechtsbewußtsein gehabt habe und daher durch seine medizinische Arbeit gedeckt gewesen sei.  

 

Nochmal zu mitschreiben:

Brüstle will Hilfe leisten und bedient sich dabei rechtlich völlig unbedenklichen Methoden (dafür daß einige mit dieser Rechtslage nicht zufrieden sind kann der Mann nichts - ich bin es übrigens auch nicht).

Ihn mit einer Bestie auf eine Stufe zu stellen ist aus meiner Sicht auch dann grotesk wenn man die e. Stammzellenforschung tatsächlich für Mord hält. Und zwar weil die Motive völlig andere sind.

 

Was mich auch noch stört ist daß während der ganzen Debatte nicht einer über die unterlassene Hilfeleistung spricht die man an denen begeht die diese Forschung zum Überleben dringend benötigen. Das Recht derer steht tatsächlich hinter dem einer stecknadelkopfgroßen Eizelle in einem Reagenzglas zurück.

 

Auf die Dimension von Nazivergleichen möchte ich nicht mehr eingehen. Da hier sogar schon einige der Meinung sind es handele sich gar nicht um Polemik was Hasenfus da von sich gibt bedauere ich diese Entwicklung lieber still.

 

 

 

Gruß Frank    

 

(Geändert von Thofrock um 14:17 - 29.Dezember..2002)

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Auf dem Gebiet der Stammzellenforschung kenne ich mich gar nicht aus. Es kommt in den Medien aber etwa so rüber:

Zur Zeit erfolgt eine Forschung an embryonalen Stammzellen um Hilfe für Menschen mit verschiedenen (Hirn)erkrankungen zu finden.

Ferner erwecken die Berichte darüber den Eindruck, daß, sofern die Forschung von Erfolg gekrönt sein wird, es zur erfolgreichen Behandlung der Krankheiten, auch dieser embryonalen Stammzellen bedarf. Damit kämen wir aber in einen Bereich, in dem die Stammzellen für "Medikamente" gezüchtet werden müßten.

Möglicherweise liegt hier ein Mißverständnis aufgrund der Berichterstattung vor.

Vielleicht kann es ja jemand aufklären.

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Lieber Sven,

 

der Vergleich von hasenfus ist unsäglich.

Warum eigentlich?

Beispiel: Die überlebenden Opfer und die noch lebenden Angehörigen der ermordeten Opfer empfinden solche Nazivergleiche innerhalb einer Diskussion und/oder im Parlament als unerträglich.

Lies Dir doch mal Kommentare zu dem Vergleich von Koch während der hessischen Parlamentsdabette zur Vermögenssteuer durch. Hier hat Koch den Vergleich zu den Sternen gemacht. Warum nur so ein Aufschrei, als er es tat?

 

Weil er der Sache nicht gerecht wird !

!

Man soll nicht so einfach heutige Probleme einfach mal nur weils gerade so passt mit Naziuntaten vergleichen.

Sie sind so einfach nicht vergleichbar!

 

Man relativiert die Nazibarberei! Und das voll bewußt.

Hasenfus stellt heutige Ärzte mit mengele gleich und stellt mengele auf die stufe der heutigen ärzte. Das schreit auf.

Ich höre es, und war erstaunt, das anscheinend nur noch wenige Ohren habe.

 

Aber heute wird leider der Aufschrei immer weniger.

Langsam verkommt mengele nur noch als "argumentationshilfe" gegen heutige Ärzte.

Ich werde auch langsam immer stiller.

 

pmn

 

 

ps:

Faschismus und/oder Milgramversuch zum Thema "unschuldiges Gewissen" wären andere Themen.

Das aber die Mehrheit im Forum und die Moderatoren den Unvergleich von hasenfus

nicht mal kritisierten, spricht für mich Bände.

Ich habe das echt nicht für möglich gehalten...

 

 

Und ich weiter schreiben und aufschreien,

bis mich moderator petrus nicht nur sperrt,

sondern "bannt".

 

(Geändert von pmn um 13:42 - 30.Dezember..2002)

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