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Kurienreform


Udalricus

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Seit dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. wird allenthalben viel geredet von einer dringend notwendigen Kurienreform im Vatikan. Bis jetzt habe ich aber noch keine richtigen Vorschläge dafür vernommen. Daher meine Frage an die hiesigen Foranten: Wie sollte eine solche Reform aussehen? Welche Kongregation, welcher Päpstliche Rat sollte denn abgeschafft, reformiert oder fusioniert werden? Welchen Regeln und Gepflogenheiten in der Kurie sollten denn konkret geändert werden?

 

Meiner Meinung nach wird die Forderung nach Kurienreform sowohl von Insidern wie Outsidern der katholischen Kirche erhoben, von vielen aber oft ohne irgendwelche Kenntnis von Struktur und Arbeitsweise der Kurie.

 

Daher sollte man, wenn man die Forderung nach Kurienreform in den Mund nimmt, schon klarer ausdrücken, was man eigentlich damit meint.

 

Ich bin gespannt auf eure Vorschläge ....

bearbeitet von Udalricus
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Seit dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. wird allenthalben viel geredet von einer dringend notwendigen Kurienreform im Vatikan. Bis jetzt habe ich aber noch keine richtigen Vorschläge dafür vernommen. Daher meine Frage an die hiesigen Foranten: Wie sollte eine solche Reform aussehen? Welche Kongregation, welcher Päpstliche Rat sollte denn abgeschafft, reformiert oder fusioniert werden? Welchen Regeln und Gepflogenheiten in der Kurie sollten denn konkret geändert werden?

 

Meiner Meinung nach wird die Forderung nach Kurienreform sowohl von Insidern wie Outsidern der katholischen Kirche erhoben, von vielen aber oft ohne irgendwelche Kenntnis von Struktur und Arbeitsweise der Kurie.

 

Daher sollte man, wenn man die Forderung nach Kurienreform in den Mund nimmt, schon klarer ausdrücken, was man eigentlich damit meint.

 

Ich bin gespannt auf eure Vorschläge ....

Wenn man sich die Informationsmisere im Zusammenhang mit dem Ketzerbischof Williamson anschaut, wäre es wohl dringend notwendig die Kommunikation horizontal zwischen den Dikasterien und vertikal zum Papst zu institutionalisieren. In jeder vernünftigen Regierung gibt es regelmäßig in kurzen Abständen Sitzungen der Gesamtregierung. Solche in Anwesengheit des Papstes einzuführen wäre notwendig. Dazu kommt, dass die Leiter der Diaksterien ein Recht darauf haben müssten kurzfristig Gesprächstermine beim Papst zu bekommen und nicht gnadenhalber Audienzen am Sankt Nimmerleinstag, wenn das zu besprechende Problem längst überholt ist.

 

Da wohl niemand die genaue Kompetenzverteilung zwischen den Dikasterien kennt, ist es schwer darüber hinausgehende Vorschläge zu machen.

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Da wohl niemand die genaue Kompetenzverteilung zwischen den Dikasterien kennt, ist es schwer darüber hinausgehende Vorschläge zu machen.

Genau so ist es. Dennoch wollen alle ihren Senf dazu geben.

 

Genauere Informationen über Geschichte und Strukur der Kurie gibt es hier:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurie

 

Übrigens haben alle Päpste immer wieder kleinere Kurienreformen durchgeführt, auch Papst Benedikt hat 2006 damit angefangen, es dann aber bleiben lassen, nachdem er sich genötigt sah, die Zusammenlegung von Kulturrat und dem Rat für interreligiösen Dialog 2007 wieder rückgängig zu machen. Er wollte sich dann wohl nicht mehr die Finger verbrennen ...

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Wenn man sich die Informationsmisere im Zusammenhang mit dem Ketzerbischof Williamson anschaut, wäre es wohl dringend notwendig die Kommunikation horizontal zwischen den Dikasterien und vertikal zum Papst zu institutionalisieren. In jeder vernünftigen Regierung gibt es regelmäßig in kurzen Abständen Sitzungen der Gesamtregierung. Solche in Anwesengheit des Papstes einzuführen wäre notwendig.

 

Das hat Papst Benedikt auch vor einem guten Jahr schon eingesehen:

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Wenn man sich die Informationsmisere im Zusammenhang mit dem Ketzerbischof Williamson anschaut, wäre es wohl dringend notwendig die Kommunikation horizontal zwischen den Dikasterien und vertikal zum Papst zu institutionalisieren. In jeder vernünftigen Regierung gibt es regelmäßig in kurzen Abständen Sitzungen der Gesamtregierung. Solche in Anwesengheit des Papstes einzuführen wäre notwendig.

 

Das hat Papst Benedikt auch vor einem guten Jahr schon eingesehen:

Weißt Du eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und eine Einsicht der kine Taten folgen ist wert- und sinnlos.

 

Zudem wird es ohne gründliche Bewusstseinsänderung der Herren Kurialen nicht gehen. Solange der letzte kuriale Schackel glaubt einen Anteil an der päpstlichen Macht zu haben und weit über jeden Diözesanbischof erhaben zu sein, wird sich nichts ändern. Hier wäre z.B. eine weitgehende Aufwertung der nationalen Bischofskonferenzen notwendig, weil die Herren Bischöfe vor Ort sicher besser wissen was notwendig und zweckmäßig für ein Land ist, als ein weltfrender Kurialer der womöglich nie in der Seelsorge tätig war.

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Ich sehe zwei grundsätzliche Aufgaben einer Kurienreform sowie eine kleinere Baustelle:

 

  1. Die Kommunikation zwischen den Dikasterien ist eine Katastrophe, und das betrifft den gesamten Arbeitsstil der Kurie. Es braucht mehr gemeinsame Entscheidungen, sowohl in Form eines päpstlichen Kabinetts wie auch innerhalb der Dikasterien. Die derzeitige eigenwillige Konstruktion aus den eigentlichen Kongregationen im Sinne der regelmäßig tagenden Kardinalsversammlungen und den faktischen Kongregationen im Sinne der konkreten Behörden führt zu einer kollektiven Nichtverantwortlichkeit. Dies ist nach meinem Eindruck die schwierigste Baustelle, weil es hier darum geht, viele Zöpfe abzuschneiden.
  2. Das Gefüge aus lokaler und zentraler Zuständigkeit muss überarbeitet werden. Man hat als Gegengewicht zu wahrgenommenen zentrifugalen Tendenzen die zentripetalen Kräfte zu verstärken gesucht, was das Gesamtgefüge zu überlasten droht. Rom fühlt sich für immer mehr zuständig, was es faktisch oft gar nicht mehr übersieht. Es reicht nicht, die Bedeutung der Ortskirchen zu betonen, wenn man zugleich jede Abweichung von der römischen Praxis als gefährlich betrachtet. Hier muss nach meinem Eindruck die Praxis der bischöflichen Kollegialität auf Bischofskonferenzebene wie auf Kontinent-/Kulturraumebene erheblich ausgebaut werden. "Wir sind nicht zuständig" sollte man aus Rom desöfteren hören!
  3. Die kleinste Baustelle: Viele Stellen in der Kurie sind nicht besetzt. Viele Leiter der Dikasterien sind schlicht alt. Dies ist eine gute Ausgangsposition für eine Kurienreform, aber man muss auch genügend geeignetes Personal finden

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Mir fällt da nur das neue "Gotteslob" ein. Das muss in Rom approbiert werden, ich kann es immer noch nicht fassen.

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Bergoglio lieferte seinen Kollegen eine schonungslose Analyse zum Zustand der katholischen Kirche.

 

Er ließ die Rede veröffentlichen, die er kurz vor dem Konklave vor Kardinalen hielt. Es waren deutliche Worte zur Lage der Kirche.
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Eine höchst sympathische Analyse der Chancen des Pontifikats von Franziskus findet sich hier.

 

Des Autors kurz-knackige These zur Kurienreform und wie sie aussehen sollte:

 

Es reicht völlig, wenn er das korrupte Lumpenpack rund um den Staatssekretär Bertone samt diesem rauswirft und glaubwürdig das Evangelium predigt

bearbeitet von Sokrates
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„Nicht die Unfehlbarkeit des Papstes ist die Katastrophe, sondern dass sich seit der Erklärung zum Dogma jede Stufe der kirchlichen Hierarchie für unfehlbar hält." (Jean Delumeau)

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Eine höchst sympathische Analyse der Chancen des Pontifikats von Franziskus findet sich hier.

 

Des Autors kurz-knackige These zur Kurienreform und wie sie aussehen sollte:

 

Es reicht völlig, wenn er das korrupte Lumpenpack rund um den Staatssekretär Bertone samt diesem rauswirft und glaubwürdig das Evangelium predigt

 

Und wer füllt dann die Funktionen aus, die das "korrupte Lumpenpack" ja ausübt? Es wundert mich, daß gerade du so auf die Personen siehst und nicht auf die Strukturen. Ein offenes und kommunikatives Klima ist für den Prozeß der Erneuerung nötig, das erreicht man nicht, indem man Köpfe rollen läßt. Das klappt ja nicht mal in der vergleichsweise einfachen Struktur einer Fußballmanschaft.

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Es reicht völlig, wenn er das korrupte Lumpenpack rund um den Staatssekretär Bertone samt diesem rauswirft und glaubwürdig das Evangelium predigt

So in etwa stellen sich viele die Kurienreform vor. Meiner Meinung nach ist diese Vorstellung jedoch etwas plump und naiv, weil die Sachlage doch wesentlich komplizierter ist.

 

Ein paar Gedanken und Informationen dazu:

 

1) Kardinal Bertone mag seine Fehler haben, aber ihn als den Sündenbock schlechthin nach vorne zu schieben, wird der Situation nicht gerecht. Wie ich 2006 in einem Gespräch mit einem befreundeten Kurienmitarbeiter erfuhr, hieß damals das Problem der Kurie eher "Angelo Sodano", der als Kardinalstaatssekretär als oberstes Prinzip das gute Verhältnis zu den Staaten ansah und so in Konfliktfällen eher kalmierend agierte als klar die Position der Kirche zu vertreten. Bestes Beispiel dafür ist der Konflikt um die Schwangerenberatung in Deutschland, wo Sodano sich mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, in die Haare geriet. Es war also ein an sich guter Schritt, Sodano durch Bertone abzulösen, der weniger politisch denkt, sondern von seiner Zeit als Sekretär der Glaubenskongregation erstens mehr vom Glauben her kommt und zweitens sehr mit Papst Benedikt XVI. vertraut ist.

 

2) Dieser Umstand erklärt dann aber auch die permanente Rivalität zwischen Bertone und Sodano, der ja seit 2005 als Dekan des Kardinalskollegiums und Mitglied mehrerer Dikasterien immer noch mächtig in der Kurie umrührt.

 

3) Bertone gab auch den Anlass, dass Papst Benedikt Anfang 2012 eine Kurienreform einzuleiten begann: Wie bereits weiter oben verlinkt, wurde das Staatssekretariat durch den Päpstlichen Rat "Justitia et Pax" hinsichtlich der Frage einer internationlalen "Weltbank" hintergangen, so dass sich Papst Benedikt berufen sah, alle Kuriendienststellenleiter zu einer gemeinsamen Aussprache zu versammeln, um die gemeinsame Koordination zu verbessern. Inwieweit das dann gelungen ist, und ob es weitere Maßnahmen gab, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

 

4) Eine elegante und effektive Möglichkeit zur Entkrampfung der Machtkämpfe in der Kurie wäre es wohl, gleichzeitig beide Kontrahenten "aus Altersgründen" von ihren Ämtern zu entbinden ohne irgendeinen Schuldvorwurf, um so einen Neuanfang zu ermöglichen.

 

5) Die erwähnte bereits von Benedikt begonnene "Vernetzung" der Kurie sollte Franziskus auf jeden Fall fortsetzen und vertiefen. So können in Entscheidungen eines Dikasterium auch die Aspekte aus anderen Dikasterien mit einfließen.

 

6) Offiziell sind natürlich viele Ortsbischöfe schon in die Kurienarbeit miteingebunden, da aber diese nicht ständig nach Rom reisen können, haben die Platzhirsche natürlich einen gewissen Heimvorteil. Dem könnte etwas abgeholfen werden, indem man heute im Medienzeitalter die Mitglieder und Berater der verschiedenen Dikasterien auch durch brieflich oder fernmündlich übermittelte Stellungnahmen miteinbezieht. Warum nicht auch mittels einer Videokonferenz?

 

7) Ich gebe vielen Kritikern durchaus Recht, wenn sie meinen, warum müssen Kurienmitarbeiter vielfach die Bischofsweihe besitzen. So eine Tradition - auch wenn sie theologisch fragwürdig ist - kann man nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen, aber ein erster Schritt wäre, nur noch dem dem Leiter eines Dikasterium die Bischofsweihe zu verleihen, und auch nicht unbedingt den Kardinalstitel.

 

8) Wie in vielen deutschsprachigen Ordinariaten taucht ein gewisses Hierarchieproblem auf:

So wie man sich als Pfarrer manchmal düpiert vorkommt, wenn Ordinariatsangestellte einem Vorschriften machen, wo doch eigentlich der Bischof sein Vorgesetzter ist, so geht es wohl auch manchen Bischofen, wenn Kurienbischöfe ihnen gegenüber treten, als wären sie der Papst persönlich. Hier durchzusetzen, dass wirklich nur Anordnungen weiter geleitet werden, die klar im Sinne des wirklich hierarchisch Zuständigen sind, wäre ein weiteres zentrales Reformanliegen.

 

So, das wär´s für´s Erste ....

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„Nicht die Unfehlbarkeit des Papstes ist die Katastrophe, sondern dass sich seit der Erklärung zum Dogma jede Stufe der kirchlichen Hierarchie für unfehlbar hält." (Jean Delumeau)

Der Anspruch auf Unfehlbarkeit verbirgt sich auch in jedem Hinweis, dass die Weihe es schon richten wird. Wenn Priesteramtskandidaten beim Schulpraktikum zB dem Religionslehrer, der sie anleiten soll, sagen, dass sie sich von ihm didaktisch und pädagogisch nichts sagen lassen müssten, weil sie ja geweiht werden würden.

Er ist Teil eines Systems, das Demokratie nur in der obersten Ebene zulässt, und fachliche Kompetenz nicht gelten lässt, wenn der Inhaber nicht geweiht oder - bewahre uns Gott - auch noch weiblichen Geschlechts ist.

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Ein offenes und kommunikatives Klima ist für den Prozeß der Erneuerung nötig, das erreicht man nicht, indem man Köpfe rollen läßt. Das klappt ja nicht mal in der vergleichsweise einfachen Struktur einer Fußballmanschaft.
Man schafft es aber auch nicht, indem man die gleichen verqueren Gestalten einfach weiterwursteln lässt. Ich glaube nicht, daß ein echter Kurialist sich von einem "weicheren" Führungsstil von seinem Hang zur Intrige und zur eigenen Interessenswahrung kurieren lässt.

 

Die Schweizer Garde sollte am Tag X einfach alle Büros der Dikasterien versiegeln und ein Durchsuchungskommando die Privatwohnungen aller Kurialen auf Arbeitsunterlagen durchforsten. Und am Tag Y wird das neue Organigramm und die Besetzungsliste veröffentlicht. Ohne Brüder im Bischofsamt...

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Bei einem meiner früheren Arbeitgeber wurde die Wirksamkeit der Arbeitsprozesse untersucht. In der ersten Projektsitzung hierzu sagte der Leiter der Verwaltung, er sei sehr froh über dieses Projekt, so könne man doch endlich mal sehen, wie die Produktionsabteilungen die Vorgaben der Verwaltung umgesetzt hätten.

 

Ich denke, hier liegt der Fall ähnlich: Ein System, das sich in Teilen verselbstständigt hat, die eigene Wichtigigkeit überschätzte und, aufgrund fehlender Begrenzung, sich selbst mit Arbeit versorgt hat. Als notwendig erachte ich ein neues Selbstverständnis der Kurie über ihre Rolle und Aufgabe, eine Justierung ihrer Macht.

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6) Offiziell sind natürlich viele Ortsbischöfe schon in die Kurienarbeit miteingebunden, da aber diese nicht ständig nach Rom reisen können, haben die Platzhirsche natürlich einen gewissen Heimvorteil. Dem könnte etwas abgeholfen werden, indem man heute im Medienzeitalter die Mitglieder und Berater der verschiedenen Dikasterien auch durch brieflich oder fernmündlich übermittelte Stellungnahmen miteinbezieht. Warum nicht auch mittels einer Videokonferenz?
www.liberepiscoporum.va - das soziale Netzwerk des apostolischen Kollegiums (Nicknames verboten, Zugangsdaten liegen dem Bestätigungsschreiben des Papstes bei und werden bei Emeritierung gelöscht und bei Exkommunikation gesperrt).

 

7) Ich gebe vielen Kritikern durchaus Recht, wenn sie meinen, warum müssen Kurienmitarbeiter vielfach die Bischofsweihe besitzen. So eine Tradition - auch wenn sie theologisch fragwürdig ist - kann man nicht von heute auf morgen aus der Welt schaffen, aber ein erster Schritt wäre, nur noch dem dem Leiter eines Dikasterium die Bischofsweihe zu verleihen, und auch nicht unbedingt den Kardinalstitel.
Was theologisch von F1 zu halten ist, weiß ich noch nicht, geschweigedenn, ob er ein reiner V2-Papst ist oder doch einen Hang zum Kirchenväterlichen hat. Die Abschaffung des "Titularbischofs" (erst recht des Titel-Bischofs) wäre meiner Meinung nach ein gesamtkirchlich reinigender Akt. Für überdimensionierte Bistümer könnte man immer noch Chorepiskopi ("Landbischöfe") einsetzen. bearbeitet von Flo77
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Die Abschaffung des "Titularbischofs" (erst recht des Titel-Bischofs) wäre meiner Meinung nach ein gesamtkirchlich reinigender Akt.

Deine fixe Lieblingsidee in Ehren, aber das ist weder das Problem, noch hilft es bei der Lösung desselben. Ich wäre daher sehr erstaunt, wenn Franziskus sich an diesem Nebenschauplatz abarbeitete.

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Liebe Christen, lieber Udalricus,

 

 

 

Seit dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. wird allenthalben viel geredet von einer dringend notwendigen Kurienreform im Vatikan. Bis jetzt habe ich aber noch keine richtigen Vorschläge dafür vernommen. Daher meine Frage an die hiesigen Foranten: Wie sollte eine solche Reform aussehen? Welche Kongregation, welcher Päpstliche Rat sollte denn abgeschafft, reformiert oder fusioniert werden? Welchen Regeln und Gepflogenheiten in der Kurie sollten denn konkret geändert werden?

...

Ich bin gespannt auf eure Vorschläge ....

Macht Euere Rechnungen bitte nicht ohne den Wirt: den HEILIGEN GEIST GOTTES, den Leiter der Kirche JESU CHRISTI.

 

Daß dem HEILIGEN GEIST die Kurie, so wie sich aufführt, nicht passt, ist offensichtlich - sonst hätte ER es nicht zum Vatileaks-Debakel kommen lassen.

 

 

Wie und was an der Kurie erneuert werden muß, wird der HEILIGE GEIST, Papst Franziscus und den Kardinälen schon eingeben - es ist nicht Sache der Christenheit darüber zu befinden.

 

Also lasst das Spekulieren.

 

Gewiß ist nur, daß die Kurie dem HEILIGEN GEIST ein wichtiges Werkzeug zur Lenkung der Kirche und zum Bewahren und Verbreiten des rechten Glaubens ist.

Und daß der HEILIGE GEIST nach wie vor, Kardinäle die jahrzehntelang bewährten Diener JESU CHRISTI, in die Kurie berufen wird - und keine Laien.

 

 

 

 

Gruß

josef

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Die Curia Romana besteht derzeit aus:

- Secretaria Status (Abteilungen: Grundsatzfragen, Beziehungen zu Staaten), da hängt irgendwie noch ein Consiglio di cardinali e Vescovi dran;

- Congregatio pro Doctrina Fidei;

- C. pro Eccl. Orientalibus;

- C. de Cultu Divino et Disciplina Sacramentorum;

- C. de Causis Sanctorum;

- C. pro Episcopis, daran hängt die Pont. Comm. pro America Latina;

- C. pro Gentium Evangelizatione;

- Congregatione pro Clericis;

- C.pro Inst. vitae consecratae et.;

- C. de Institutione Catholica;

-Tribunali

--Paenitentiaria Apostolica;

--Sup. Trib Signaturae Apost;

--Trib. Rotae Romanae;

Pontifici Commissioni:

--pro Laicis;

--ad Unitatem Christianorum fovendam;

--pro Familia;

--de Iustitia et Pace

--"Cor Unum"

--de Spirituali Migrantium etc.;

--pro Valetudinis Administris;

--de Legum Textibus;

--pro Dialogo inter Religiones;

--de Cultura;

--de Communicationibus Socialibus;

Uffici:

-- Camera Apostolica,

--Administratio Patrimonii Sedis Apostolica,

--Praefectura rer. Oec. S.S.

Altri Organismi della Curia Romana;

-- Pontificalis Domus

--Off. de Liturgicis Cel. S. Pont.;

--Sala Stampa della S. S.

-- Generale Ecclesiae Rationarium

Pontificiae Commissiones (nicht zu verwechseln mit Pontifici Commissiones!)

--de Bonis Culturalibus Ecclesiae

--di Archaeologia Sacra

--Biblica

--"Ecclesia Dei"

Altre Commissioni et Comitati (das sind weitere sieben Einrichtungen)

Istituzioni collegate con la S. S.(Archiv, Bibliothek, Osservatore, Druckerei, Verlag, Radio Vatican, Fernsehzentrum, Fabbrica di San Pietro, Almosenier

Officium Laboris Apost. Sedis

Pensionsfonds, Gesundheitsfonds,

päpstl. Delegationen in Pompei, Loreto und Padua

Diplomatische Vertretungen des Hl. Stuhls

 

Das alles bezieht sich auf Papst und Hl. Stuhl. Der Staat der Vatikanstadt hat eigene Behörden, die unter einer Päpstl. Commission f. d. Vatikanstaat arbeiten. - So hat es sich über Jahrhunderte hingewuchert, das läßt sich nicht mit links reformieren.

 

 

 

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Bergoglio lieferte seinen Kollegen eine schonungslose Analyse zum Zustand der katholischen Kirche.

 

Er ließ die Rede veröffentlichen, die er kurz vor dem Konklave vor Kardinalen hielt. Es waren deutliche Worte zur Lage der Kirche.

 

Und hier die Rede selbst.

 

Wobei das vielleicht weniger zur "Kurienreform" passt. Denn ist diese Kurienreform nicht ein weiteres narzisstisches Kreisen der Kirche um sich selbst?

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Wobei das vielleicht weniger zur "Kurienreform" passt. Denn ist diese Kurienreform nicht ein weiteres narzisstisches Kreisen der Kirche um sich selbst?

Nein, das würde ich so nicht sagen. Es kommt sehr darauf an, wie sie gemacht wird.

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www.liberepiscoporum.va - das soziale Netzwerk des apostolischen Kollegiums (Nicknames verboten, Zugangsdaten liegen dem Bestätigungsschreiben des Papstes bei und werden bei Emeritierung gelöscht und bei Exkommunikation gesperrt).

Gute Idee! Wäre ich sofort dafür!

 

... ob er ein reiner V2-Papst ist oder doch einen Hang zum Kirchenväterlichen hat.

Das ist aber jetzt ein sehr künstlich konstruierter Widerspruch!

 

Die Abschaffung des "Titularbischofs" (erst recht des Titel-Bischofs) wäre meiner Meinung nach ein gesamtkirchlich reinigender Akt. Für überdimensionierte Bistümer könnte man immer noch Chorepiskopi ("Landbischöfe") einsetzen.

Wie alles in der Kirche braucht auch dies seine Zeit. Aber die Entwicklung geht sowieso in diese Richtung: Wenn mich meine Einschätzung nicht trügt, sind in den letzten Jahrzehnten weltweit wesentlich mehr Diözesanbischofsposten als Weihbischofsstellen neu errichtet worden, so dass sich das Verhältnis Diözesanbischöfe : Titularbischöfe eh mehr zugunsten ersterer neigt, da auch die Kurienbischöfe zumindest nicht mehr werden.

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Bergoglio lieferte seinen Kollegen eine schonungslose Analyse zum Zustand der katholischen Kirche.

 

Er ließ die Rede veröffentlichen, die er kurz vor dem Konklave vor Kardinalen hielt. Es waren deutliche Worte zur Lage der Kirche.

 

Und hier die Rede selbst.

 

Wobei das vielleicht weniger zur "Kurienreform" passt. Denn ist diese Kurienreform nicht ein weiteres narzisstisches Kreisen der Kirche um sich selbst?

Das ist einfach die verwaltungstechnische Voraussetzung.

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... ist diese Kurienreform nicht ein weiteres narzisstisches Kreisen der Kirche um sich selbst?

Sie könnte es werden, wenn sie nicht unter der Vorgabe vorgenommen wird, das "Herausgehen der Kirche aus sich selbst" (O-Ton Papst Franziskus) zu intensivieren.

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Franciscus non papa

oder wie heisst es so schön: wenn du die welt verbessern willst, fang bei dir an!

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