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Hochzeitsbräuche


Udalricus

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Ausgehend von einer off-Topic-Diskussion im poetry-Thread möchte ich gerne das Thema "Hochzeitsbräuche und ihr Hintergrund" näher beleuchten. Welche Erfahrungen habt ihr und was sind eure Meinungen?

 

Zur Anregung hier noch einmal mein Ausgangsposting vom Nachbar-Thread:

 

Ich finde z.B. diesen dämlichen Unfug mit der Brautentführung einfach nur zum k****. Versucht haben es die Freundinnen meiner Frau trotzdem. Es gehöre nunmal dazu und ich solle mich doch nicht so anstellen, etc. Unschön die ganze Episode. Sehr unschön.

 

Die Idee, daß die Gäste dem Brautpaar Vergnügen verschaffen sollen (und nicht umgekehrt) ist in unseren Breiten völlig unterentwickelt.

 

In unseren ebenso. Das Brautstehlen ist nur ein Beispiel davon.

 

Ich habe gerade mit der Braut von letzten Samstag gesprochen. Sie ist fuchsteufelswild auf die "Schießerpartie": Nicht nur, dass sie in der Nacht vor der Hochzeit ab Mitternacht jede Stunde ein paar Kanonensalven losgelassen haben, sondern sie haben sich auch noch während der Hochzeit ins Haus geschlichen und drinnen alles verwüstet.

 

Ein alter Hochzeitsbrauch!

 

Doch welchen Sinn soll er haben?

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Ausgehend von einer off-Topic-Diskussion im poetry-Thread möchte ich gerne das Thema "Hochzeitsbräuche und ihr Hintergrund" näher beleuchten. Welche Erfahrungen habt ihr und was sind eure Meinungen?

 

Zur Anregung hier noch einmal mein Ausgangsposting vom Nachbar-Thread:

 

Ich finde z.B. diesen dämlichen Unfug mit der Brautentführung einfach nur zum k****. Versucht haben es die Freundinnen meiner Frau trotzdem. Es gehöre nunmal dazu und ich solle mich doch nicht so anstellen, etc. Unschön die ganze Episode. Sehr unschön.

 

Die Idee, daß die Gäste dem Brautpaar Vergnügen verschaffen sollen (und nicht umgekehrt) ist in unseren Breiten völlig unterentwickelt.

 

In unseren ebenso. Das Brautstehlen ist nur ein Beispiel davon.

 

Ich habe gerade mit der Braut von letzten Samstag gesprochen. Sie ist fuchsteufelswild auf die "Schießerpartie": Nicht nur, dass sie in der Nacht vor der Hochzeit ab Mitternacht jede Stunde ein paar Kanonensalven losgelassen haben, sondern sie haben sich auch noch während der Hochzeit ins Haus geschlichen und drinnen alles verwüstet.

 

Ein alter Hochzeitsbrauch!

 

Doch welchen Sinn soll er haben?

Dieser Brauch geht zurück auf das vermeintliche Recht der ersten Nacht im Mittelalter. Einem Mythos zufolge hatten der Klerus und der Adel im Mittelalter das Recht, ihre weiblichen Untergebenen in der Hochzeitsnacht zu entjungfern. Damals sollen die Bräute von den Vasallen der Obrigkeit aus den Hochzeiten abgeholt worden sein (entführt). Die Geschichtswissenschaft sieht in diesem Recht eher eine literarische Fiktion. (lt. Wikipedia)

 

Den Sinn, den eine verwüstete Wohnung macht, kann ich auch nicht sehen. Vielleicht soll das Paar sehr schnell zeigen, wie es Hand in Hand arbeitet. :rolleyes:

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Den Sinn, den eine verwüstete Wohnung macht, kann ich auch nicht sehen. Vielleicht soll das Paar sehr schnell zeigen, wie es Hand in Hand arbeitet. :rolleyes:

 

Ich würde mir an Stelle des Paares überlegen, wie die in die Wohnung reingekommen sind (wer hatte einen Schlüssel, um sie reinzulassen?) und die Betreffenden tüchtig arbeiten lassen.Aber ich kenne es von Dorfhochzeiten vor ca. 50 Jahren noch so, dass die künftige eheliche Wohnung den Hochzeitsgästen zur Besichtigung freigegeben war. Unter Führung von Braut- und Bräutigammutter wurden da auch Schlafzimmerschränke geöffnet und nachgezählt, wieviel Bettlaken die Braut in die Ehe einbrachte - und dergleichen mehr. Da fanden dann jede Menge Leute jede Menge Gelegenheiten, um Wecker zu verstecken, die nächstens im Halbstundentakt losschrillten. Was ja vergleichsweise harmlos ist. Fein war das Paar heraus, wenn die künftige eheliche Wohnung 200 km entfernt war, niemand die Adresse kannte - und halt nur im Heimatdorf gehochzeitet wurde. Da fehlte einfach die Gelegenheit für derlei Unfug.

bearbeitet von Julius
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Den Sinn, den eine verwüstete Wohnung macht, kann ich auch nicht sehen. Vielleicht soll das Paar sehr schnell zeigen, wie es Hand in Hand arbeitet. :rolleyes:

 

Ich würde mir an Stelle des Paares überlegen, wie die in die Wohnung reingekommen sind (wer hatte einen Schlüssel, um sie reinzulassen?) und die Betreffenden tüchtig arbeiten lassen.

Wenn du die mitten in der Nacht findest! Meist stellt das das Brautpaar ja nach der Feier fest und dann wollen sie nur noch schlafen. Dann räumt man das Bett z.B. lieber alleine frei ehe man noch ewig den Verursacher sucht.

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Den Sinn, den eine verwüstete Wohnung macht, kann ich auch nicht sehen. Vielleicht soll das Paar sehr schnell zeigen, wie es Hand in Hand arbeitet. :rolleyes:

 

Ich würde mir an Stelle des Paares überlegen, wie die in die Wohnung reingekommen sind (wer hatte einen Schlüssel, um sie reinzulassen?) und die Betreffenden tüchtig arbeiten lassen.

Wenn du die mitten in der Nacht findest! Meist stellt das das Brautpaar ja nach der Feier fest und dann wollen sie nur noch schlafen. Dann räumt man das Bett z.B. lieber alleine frei ehe man noch ewig den Verursacher sucht.

 

Das schon. Aber büßen würden die mir das ...

Allerdings habe ich auch wenig Verständnis für Brautpaare, die genau wissen, was so im Dorf bei Hochzeiten abgeht, die sich vielleicht selber schon mal an solch üblen Scherzen beteiligt haben und dann keine Mittel und Wege finden, um das bei sich auszuschließen.Stattdessen wird sich "fuchsteufelswild" beim Dorfpfarer beschwert. *achselzuck*

bearbeitet von Julius
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Den Sinn, den eine verwüstete Wohnung macht, kann ich auch nicht sehen. Vielleicht soll das Paar sehr schnell zeigen, wie es Hand in Hand arbeitet. :rolleyes:
Oder der Braut, wie die Wohnung aussieht, wenn der Gatte mal 3 Tage unbeaufsichtigt ist. Und wie es ist allein den Mist wieder wegzuschaffen.

 

Wie auch immer, wenn es ausartet ist beides einfach nur ärgerlich.

 

Traditionen für dich ich ja zu haben bin ist z.B. die Beziehungs"pause" am Tag vor der Hochzeit oder die Übergabe der Braut durch den Vater.

 

Die Pause finde ich recht erholsam (wenn man den Tag wirklich als Wellness nutzt und nicht noch 1000 Dinge auf den letzten Drücker erledigen muss). Die Übergabe der Braut stammt ja noch aus den Zeiten als vor der Kirche die Ehe verabredet, der Vertrag wie die Güter verhandelt und übergeben wurde und die rechtliche Vertretung der Braut vom Vater auf den Ehemann überging (für heutige Maßstäbe fände ich z.B. ein Ritual gut das ausdrückt, daß die Eltern der Brautleute durch die Ehe kein Kind verlieren sondern je eines dazugewinnen, aber da ist mir noch nichts begegnet).

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Den Sinn, den eine verwüstete Wohnung macht, kann ich auch nicht sehen. Vielleicht soll das Paar sehr schnell zeigen, wie es Hand in Hand arbeitet. :rolleyes:

 

Ich würde mir an Stelle des Paares überlegen, wie die in die Wohnung reingekommen sind (wer hatte einen Schlüssel, um sie reinzulassen?) und die Betreffenden tüchtig arbeiten lassen.

Wenn du die mitten in der Nacht findest! Meist stellt das das Brautpaar ja nach der Feier fest und dann wollen sie nur noch schlafen. Dann räumt man das Bett z.B. lieber alleine frei ehe man noch ewig den Verursacher sucht.

 

Das schon. Aber büßen würden die mir das ...

Allerdings habe ich auch wenig Verständnis für Brautpaare, die genau wissen, was so im Dorf bei Hochzeiten abgeht, die sich vielleicht selber schon mal an solch üblen Scherzen beteiligt haben und dann keine Mittel und Wege finden, um das bei sich auszuschließen.

Sieh das nicht so verbissen. So lange nichts ernsthaft beschädigt wird! Unser Bekannter hatte auch reichlich zu tun, sein Auto aus Toilettenpapier wieder raus zu graben. Nur schon im Vorfeld - ich habe keine Ahnung, welchen tieferen Sinn das hatte B) Vielleicht fanden sie das Auto vor den Pops :D;)

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Traditionen für dich ich ja zu haben bin ist z.B. die Beziehungs"pause" am Tag vor der Hochzeit oder die Übergabe der Braut durch den Vater.

 

Die Pause finde ich recht erholsam (wenn man den Tag wirklich als Wellness nutzt und nicht noch 1000 Dinge auf den letzten Drücker erledigen muss). Die Übergabe der Braut stammt ja noch aus den Zeiten als vor der Kirche die Ehe verabredet, der Vertrag wie die Güter verhandelt und übergeben wurde und die rechtliche Vertretung der Braut vom Vater auf den Ehemann überging (für heutige Maßstäbe fände ich z.B. ein Ritual gut das ausdrückt, daß die Eltern der Brautleute durch die Ehe kein Kind verlieren sondern je eines dazugewinnen, aber da ist mir noch nichts begegnet).

Das mit der Pause für die Braut klappt wohl eher selten. Wir Frauen haben da noch 1000e Dinge zu erledigen.

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Sieh das nicht so verbissen.

 

Ich sehe das überhaupt nicht verbissen. Bei uns fand schlicht niemand eine Gelegenheit, sich derlei kreativen Tätigkeiten hinzugeben - weder in unserer Wohnung noch an unserem Auto. Von der Kutsche hielten sie sowieso respektvoll Abstand, bevor da die respektheischenden 6 Rösser vorgespannt wurden, blieb sie - sicher ist sicher - über Nacht weggeschlossen. Wobei die 6 Rösser vor der Kutsche nicht unbedingt zum dörflichen Brauchtum gehörten. Auf dem Dorf war damals auch eher die motorisierte Prunkkarosse angesagt. Und ich habe, wie bereits bemerkt, auch nicht viel Verständnis über das Gejammer von Brautpaaren, die von vorneherein damit rechnen müssen, dass auch bei ihrer Hochzeit Unfug getrieben wird. Mittel und Wege, das zu verhindern, gibt es ja immer.

bearbeitet von Julius
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Ausgehend von einer off-Topic-Diskussion im poetry-Thread möchte ich gerne das Thema "Hochzeitsbräuche und ihr Hintergrund" näher beleuchten. Welche Erfahrungen habt ihr und was sind eure Meinungen?

 

Zur Anregung hier noch einmal mein Ausgangsposting vom Nachbar-Thread:

 

Ich finde z.B. diesen dämlichen Unfug mit der Brautentführung einfach nur zum k****. Versucht haben es die Freundinnen meiner Frau trotzdem. Es gehöre nunmal dazu und ich solle mich doch nicht so anstellen, etc. Unschön die ganze Episode. Sehr unschön.

 

Die Idee, daß die Gäste dem Brautpaar Vergnügen verschaffen sollen (und nicht umgekehrt) ist in unseren Breiten völlig unterentwickelt.

 

In unseren ebenso. Das Brautstehlen ist nur ein Beispiel davon.

 

Ich habe gerade mit der Braut von letzten Samstag gesprochen. Sie ist fuchsteufelswild auf die "Schießerpartie": Nicht nur, dass sie in der Nacht vor der Hochzeit ab Mitternacht jede Stunde ein paar Kanonensalven losgelassen haben, sondern sie haben sich auch noch während der Hochzeit ins Haus geschlichen und drinnen alles verwüstet.

 

Ein alter Hochzeitsbrauch!

 

Doch welchen Sinn soll er haben?

Dieser Brauch geht zurück auf das vermeintliche Recht der ersten Nacht im Mittelalter. Einem Mythos zufolge hatten der Klerus und der Adel im Mittelalter das Recht, ihre weiblichen Untergebenen in der Hochzeitsnacht zu entjungfern. Damals sollen die Bräute von den Vasallen der Obrigkeit aus den Hochzeiten abgeholt worden sein (entführt). Die Geschichtswissenschaft sieht in diesem Recht eher eine literarische Fiktion. (lt. Wikipedia)

Wiki weiß wieder einmal ungefähr so ähnlich etwas.

"Das" ius primae noctis gab es überhaupt nicht. Es gab aber ähnliche Regelungen im gesamten deutschen (und angelsächsischen) Raum.

(Ob darüber hinausgehend, entzieht sich meiner Kenntnis).

 

Praktisch war das ius primae noctis eine Zahlungspflicht an den Grundherren. Nicht an "den" Adel, nicht an "den" Klerus, sondern ausschließlich eine Zahlungspflicht der Grunduntertänigen (nicht eines freien Bauern) an den Grundherren (und nur an diesen).

 

Im Todesfall gab es zB das "Besthaupt" (also das beste Tier, das der Bauer besaß oder eben ein Äquivalent in Geld), im Falle der Eheschließung gab es eben manchmal auch eine Zahlungspflicht.

 

Dass es je ein reales ius primae noctis gegeben hat, ist tatsächlich als Fiktion anzusehen.

 

Woher es überhaupt stammt, weiß kein Mensch. Man kann spekulieren, dass es sich an die "Brautpreise", die an die Sippe (damit praktisch an das Sippenoberhaupt) bezahlt wurden, anlehnt, wenn durch die Eheschließung in eine fremde Sippe eingeheiratet wurde (und damit Arbeitskraft und künftige Arbeitskraft sowie Vermögen - die Mitgift) aus der Sippe der Braut abfloss.

Ist aber auch Spekulation.

 

Es war einfach in manchen Gegenden und zu manchen Zeiten eine Variante für den Grundherren, eine "Einmalabgabe" zu erheben.

Die Regelungen dafür sind nie einheitlich gewesen; das war ein auf Ortsbrauch beruhendes Recht, dessen Ursprünge vermutlich schon damals kein Mensch mehr kannte.

bearbeitet von Edith1
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Sieh das nicht so verbissen.

 

Ich sehe das überhaupt nicht verbissen. Bei uns fand schlicht niemand eine Gelegenheit, sich derlei kreativen Tätigkeiten hinzugeben - weder in unserer Wohnung noch an unserem Auto. Von der Kutsche hielten sie sowieso respektvoll Abstand, bevor da die respektheischenden 6 Rösser vorgespannt wurden, blieb sie - sicher ist sicher - über Nacht weggeschlossen. Wobei die 6 Rösser vor der Kutsche nicht unbedingt zum dörflichen Brauchtum gehörten. Und ich habe, wie bereits bemerkt, auch nicht viel Verständnis über das Gejammer von Brautpaaren, die von vorneherein damit rechnen müssen, dass auch bei ihrer Hochzeit Unfug getrieben wird. Mittel und Wege, das zu verhindern, gibt es ja immer.

Haja - die haben dann wohl einfach die Kreativität ihrer Bekannten unterschätzt.

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Mitgift ist auch so eine Sache, die leider völlig aus der Mode gekommen ist.

 

Gerade in unseren Zeiten wo das mit der Altersabsicherung ja nicht mehr so einfach ist, finde ich es durchaus geboten entsprechende Vereinbarungen über die private Vorsorge zu treffen und Vermögensansprüche für den Ernstfall zu sichern.

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Ich finde z.B. diesen dämlichen Unfug mit der Brautentführung einfach nur zum k****. Versucht haben es die Freundinnen meiner Frau trotzdem. Es gehöre nunmal dazu und ich solle mich doch nicht so anstellen, etc. Unschön die ganze Episode. Sehr unschön.

 

Die Idee, daß die Gäste dem Brautpaar Vergnügen verschaffen sollen (und nicht umgekehrt) ist in unseren Breiten völlig unterentwickelt.

 

Ich oute mich hier trotzdem:

Die Brautentführung bei meiner Hochzeit war gar nicht schlimm. Braut und Entführer kamen lediglich bis zur Tür des nächstgelegenen Lokals, da wurden sie von dem Bräutigam abgefangen, der gut aufgepasst hatte, er ließ es gar nicht erst zu einer Zeche kommen, die er bezahlen muß.

Ich fand das schön, dass er so gut aufpasst. :)

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Mitgift ist auch so eine Sache, die leider völlig aus der Mode gekommen ist.

 

Gerade in unseren Zeiten wo das mit der Altersabsicherung ja nicht mehr so einfach ist, finde ich es durchaus geboten entsprechende Vereinbarungen über die private Vorsorge zu treffen und Vermögensansprüche für den Ernstfall zu sichern.

 

Meine Mutter hat für ihre Töchter eine große Menge Bettwäsche als Mitgift gekauft. Rausgerückt hat sie diese aber erst am Hochzeitstag, obwohl die Wäsche durchaus davor schon sehr nützlich gewesen wäre.

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Dass es je ein reales ius primae noctis gegeben hat, ist tatsächlich als Fiktion anzusehen.

So ganz an den Haaren herbeigezogen will mir allerdings die Hypothese nicht erscheinen, dass manchmal der Grundherr zu klammen Brautleuten die eigentlich fällige Zahlung gnädig erließ und dass die Ursächlichkeit einer kleinen "Gefälligkeit" der Braut hierfür nicht sicher auszuschließen ist...

 

Jedenfalls könnten Erinnerungen an solche Fälle die bekannte "Fiktion" erklären.

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Eine gute Freundin von mir hat dieses Jahr geheiratet.

 

Unglaublich was da für Vorschläge kamen. Natürlich die Brautentführung. Dann die Idee, dass die Braut sich ihr Strumpfband gegen Geld von den männlichen Hochzeitsgästen abknabbern lässt. Am geilsten fand ich den Vorschlag lauter zu unterschiedlichen Zeiten gestellte Wecker im Hotelzimmer (Hochzeitsnacht) zu verstecken, haha. Sorry, aber wie panne ist das?

 

Ein paar Bräuche, die dann auch tatsächlich durchgeführt wurden waren für meine Begriffe kitschig-albern, aber wenigstens harmlos. Zusammen nach der Kirche einen Baumstamm durchsägen. Naja. Gemaltes Herz auf Bettlaken gleichzeitig von beiden Seiten durchschneiden, wer als erster fertig ist, hat in der Ehe die Hosen an. Äh. Okay. :D

 

Was ich auch abgrundtief verabscheue sind diese gruseligen Junggesellenabschiede. Ich war nun schon bei zig. Ich würde mich selbst weigern, aber bisher hat es jede meiner Freundinnen über sich ergehen lassen und bis auf eine (die wollte Lasertag spielen, fand ich sehr geil) wollten es alle "klassisch". Sprich Verkleidung, dumme Verkäufe, sich zum Vollhonk machen. Man sieht sie von Frühjahr bis Herbst jeden Samstag in den Innenstädten. Ich finde das ist die schlimmste Hochzeitstradition überhaupt.

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Ich finde z.B. diesen dämlichen Unfug mit der Brautentführung einfach nur zum k****. Versucht haben es die Freundinnen meiner Frau trotzdem. Es gehöre nunmal dazu und ich solle mich doch nicht so anstellen, etc. Unschön die ganze Episode. Sehr unschön.

 

Die Idee, daß die Gäste dem Brautpaar Vergnügen verschaffen sollen (und nicht umgekehrt) ist in unseren Breiten völlig unterentwickelt.

Ich oute mich hier trotzdem:

Die Brautentführung bei meiner Hochzeit war gar nicht schlimm. Braut und Entführer kamen lediglich bis zur Tür des nächstgelegenen Lokals, da wurden sie von dem Bräutigam abgefangen, der gut aufgepasst hatte, er ließ es gar nicht erst zu einer Zeche kommen, die er bezahlen muß.

Ich fand das schön, dass er so gut aufpasst. :)

Eine Braut, die ohne lautstarke Gegenwehr mit einem anderen als ihrem Ehemann mitgeht - nun ja...
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Meine Mutter hat für ihre Töchter eine große Menge Bettwäsche als Mitgift gekauft. Rausgerückt hat sie diese aber erst am Hochzeitstag, obwohl die Wäsche durchaus davor schon sehr nützlich gewesen wäre.
Weshalb meine Kinder ihre Aussteuer in zwei Ladungen bekommen werden: Die Grundausstattung beim Auszug ("hier ist die Liste, hier die EC-Karte, lass uns einkaufen fahren") und den zweiten Teil mit den "Extras" zur Hochzeit.

 

Wobei ich unter "Mitgift" mehr verstehen würde als nur Wäsche. Zum Beispiel: Hausrat, Kleinmöbel, das ein oder andere unverzichtbare Möbelstück (z.B. Bett, Esstisch, Herd), Putzzeug, Kleinelektro (wie Mixer und Staubsauger) aber auch Photoalben und Sparbücher (bzw. sonstige Geldanlagen).

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Dann die Idee, dass die Braut sich ihr Strumpfband gegen Geld von den männlichen Hochzeitsgästen abknabbern lässt.

Strmpfband abknabbern? :blink:

Ich kenne nur das Brautschuh-Versteigern, das dem Brautpaar ein Groschen (Scheine) einbringt.

 

 

Was ich auch abgrundtief verabscheue sind diese gruseligen Junggesellenabschiede. Ich war nun schon bei zig. Ich würde mich selbst weigern, aber bisher hat es jede meiner Freundinnen über sich ergehen lassen und bis auf eine (die wollte Lasertag spielen, fand ich sehr geil) wollten es alle "klassisch". Sprich Verkleidung, dumme Verkäufe, sich zum Vollhonk machen. Man sieht sie von Frühjahr bis Herbst jeden Samstag in den Innenstädten. Ich finde das ist die schlimmste Hochzeitstradition überhaupt.

 

Die sind echt gruselig, diese Junggesellenabschiede. Die gab es zu meiner Zeit noch nicht, zum Glück.

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Für die Mitgift hat man doch schon als junges Mädchen Sachen bekommen. Ich habe heute noch Geschirrtücher und Topflappen davon. :rolleyes:

 

Der Kram liegt bei uns auch noch grösstenteils ungenutzt herum. Ob der 20. Hochzeitstag ein guter Anlass ist, das Zeugs zu entsorgen?

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Was ich auch abgrundtief verabscheue sind diese gruseligen Junggesellenabschiede. Ich war nun schon bei zig. Ich würde mich selbst weigern, aber bisher hat es jede meiner Freundinnen über sich ergehen lassen und bis auf eine (die wollte Lasertag spielen, fand ich sehr geil) wollten es alle "klassisch". Sprich Verkleidung, dumme Verkäufe, sich zum Vollhonk machen. Man sieht sie von Frühjahr bis Herbst jeden Samstag in den Innenstädten. Ich finde das ist die schlimmste Hochzeitstradition überhaupt.

 

Das ist wirklich peinlich.

 

In unserem Freundeskreis sind die Mädels irgendwo essen gegangen, dann Theater oder Kabarett und dann Cocktails schlürfen....

 

Und wir Jungens waren ganz klassisch konservativ essen, dann bowlen oder im Schiesskeller und dann beim Tabledance.

 

Nix Verkleidung.

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Eine Braut, die ohne lautstarke Gegenwehr mit einem anderen als ihrem Ehemann mitgeht - nun ja...

Ein Bräutigam, der nur bei lautstarkem Gebrüll auf seine Braut achtet - nun ja...

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