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Aufhebung des Zölibates


Udalricus

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Man kann nach der Weihe mit Dispens sakramental heiraten.

Du sprichst damit wohl die laisierten Priester an, die dann heiraten durften.

 

Sie dürfen aber den priesterlichen Dienst nicht mehr (oder nur bei Todesgefahr) ausüben.

 

Genauer gesagt lautet das Prinzip also: Nach der Weihe kann man keine Ehe mehr schließen, ohne seines Amtes verlustig zu gehen.

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Eine reale Verunsicherung besteht ja jetzt schon darin, dass der Zölibat ständig in Frage gestellt wird. Da schwingt schon immer auch eine Unverständnis der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen mit, die Seminaristen irritieren kann. Die gutmütige Ergänzung "Wenn sie wollen, dürfen sie natürlich auch nach der Aufhebung des Zölibates unverheiratet bleiben!" klingt immer etwas herablassend.

Ist das tatsächlich so?

Ich dachte bisher, dass nur die Seminaristen eine wirkliche, echte Berufung zum Priesteramt haben, die den Zölibat einhalten wollen?

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Eine reale Verunsicherung besteht ja jetzt schon darin, dass der Zölibat ständig in Frage gestellt wird. Da schwingt schon immer auch eine Unverständnis der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen mit, die Seminaristen irritieren kann. Die gutmütige Ergänzung "Wenn sie wollen, dürfen sie natürlich auch nach der Aufhebung des Zölibates unverheiratet bleiben!" klingt immer etwas herablassend.

Ist das tatsächlich so?

Ich dachte bisher, dass nur die Seminaristen eine wirkliche, echte Berufung zum Priesteramt haben, die den Zölibat einhalten wollen?

Ich verstehe offen gestanden nicht warum ausgerechnet ein Ordenspriester, also einer den die Aufhebung des Zölibats überhaupt nicht beträfe, das lauteste Geschrei anstimmt.

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Ich verstehe offen gestanden nicht warum ausgerechnet ein Ordenspriester, also einer den die Aufhebung des Zölibats überhaupt nicht beträfe, das lauteste Geschrei anstimmt.

Ich schreie nicht, ich spekuliere ganz ruhig vor mich hin.
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Ich verstehe offen gestanden nicht warum ausgerechnet ein Ordenspriester, also einer den die Aufhebung des Zölibats überhaupt nicht beträfe, das lauteste Geschrei anstimmt.

Die allerwenigsten, die hier mitdiskutieren, sind direkt davon betroffen.

Das sollte also kein Grund sein, die Stimme nicht zu erheben.

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Ich verstehe offen gestanden nicht warum ausgerechnet ein Ordenspriester, also einer den die Aufhebung des Zölibats überhaupt nicht beträfe, das lauteste Geschrei anstimmt.

Ich schreie nicht, ich spekuliere ganz ruhig vor mich hin.

Wie war das denn in Deiner eigenen Seminar-Zeit?

Hat Dich und Deine Kollegen die Diskussion über die Aufhebung des Zölibats verunsichert?

Ist es für die Seminaristen wie in dem Artikel beschrieben ein harter Kampf, sich die Frauen aus dem Kopf zu schlagen?

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Man kann nach der Weihe mit Dispens sakramental heiraten.

Du sprichst damit wohl die laisierten Priester an, die dann heiraten durften.

 

Sie dürfen aber den priesterlichen Dienst nicht mehr (oder nur bei Todesgefahr) ausüben.

 

Genauer gesagt lautet das Prinzip also: Nach der Weihe kann man keine Ehe mehr schließen, ohne seines Amtes verlustig zu gehen.

 

"Laisiert" ist ein irreführender Begriff, denn sie bleiben Priester. - die in der Tat ihr Amt nicht ausüben dürfen, es aber immer noch können.

 

Man kann nach der Weihe ohne Dispens keine Ehe schließen, und diese Dispens gibt es nur, wenn man auf die Amtsausübung und die damit verbundenen Rechte verzichtet. Damit ist aber deutlich, dass zum einen die Weihe kein absolutes Ehehindernis ist, und dass auch die Bedingung der Amtsaufgabe absolut nicht zwingend ist.

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Vorneweg: ich bin ein Befürworter der derzeitigen Regelung.

 

Aber als Korrektur des bisher Gesagten: Dispense für eine Eheschließung nach der Weihe gibt es in Ost und West, und zwar hauptsächlich aus den gleichen Gründen: kleine Kinder. Im Osten für Priester und Diakone, bei uns nur für Diakone. Eine Aussage über "die Orthodoxie" ist sehr schwierig zu fällen, da die disziplinarischen Regelungen in den verschiedenen Nationalkirchen doch sehr unterschiedlich sind. In der Orthdoxie erteilt natürlich der Ortsbischof selbst die Dispens (darüber gibt es disziplinarisch ja nichts für den einfachen Klerus).

bearbeitet von rorro
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Vorneweg: ich bin ein Befürworter der derzeitigen Regelung.

 

Aber als Korrektur des bisher Gesagten: Dispense für eine Eheschließung nach der Weihe gibt es in Ost und West, und zwar hauptsächlich aus den gleichen Gründen: kleine Kinder. Im Osten für Priester und Diakone, bei uns nur für Diakone. Eine Aussage über "die Orthodoxie" ist sehr schwierig zu fällen, da die disziplinarischen Regelungen in den verschiedenen Nationalkirchen doch sehr unterschiedlich sind. In der Orthdoxie erteilt natürlich der Ortsbischof selbst die Dispens (darüber gibt es disziplinarisch ja nichts für den einfachen Klerus).

 

Neben kleinen Kindern, die zu versorgen sind, kennt die römische Ordnung für den Dispens ständiger Diakone auch noch zu versorgende Eltern des ständigen Diakons. Dass dies ein etwas merkwürdiges Ehebild zeichnet, wird kaum zu übersehen sein.

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Ja und? Das ist bei unverheirateten Pastis beiderlei Geschlechts so viel oder so wenig ein Problem wie bei unverheirateten Ärzten oder Richtern. Damit muss man in solchen Berufen leben können, und wer das nicht kann, der ist da fehl am Platz.

So ist es.
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Ich verstehe offen gestanden nicht warum ausgerechnet ein Ordenspriester, also einer den die Aufhebung des Zölibats überhaupt nicht beträfe, das lauteste Geschrei anstimmt.

Die allerwenigsten, die hier mitdiskutieren, sind direkt davon betroffen.

Das sollte also kein Grund sein, die Stimme nicht zu erheben.

Das liebe Gabriele halte ich für falsch. Wenn Priester verheiratet wären, würden Sie bei Ihren Ratschlägen an Eheleute aus einem alltäglichen Erfahrungsschatz schöpfen können und würden nicht G'schichterl erzählen, die sich irgendwelche Menschen in einem in Wolkenkuckucksheim angesiedelten Elfenbeinturm erdacht haben. Sich heute mit einem Priester über Eheprobleme zu unterhalten scheint genau so sinnvoll, wie mit jemanden Apfelkuchenrezepte auszutauschen, der nicht nur nicht backen kann, sondern auch noch nie Apfelkuchen gegessen hat.

Oder glaubst Du ein Ehemann würde uns solchen Schmafu*) auftischen, wie es Udalricus zum Thema Deuteropaulinen und Frauunterordnung getan hat.

 

Insoferne sind vom Zölibat bzw dessen Abschaffung alle Christenmenschen betroffen, es sei den sie habe es verständlicherweise aufgegeben in der Beichte über ihre Ehe zu reden.

 

*)Ich habe im Thread diese Art der Psychologie mit einem Ort assoziiert, den Damen offenbar auch heute noch ausschließlich zu dem Zweck aufsuchen sich die Nase zu pudern.

bearbeitet von Der Geist
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Ich habe von Ehemännern jedenfalls schon mehr Müll über Frauen, Ehe und Familie gehört als von meinen Priestern und Beichtvätern... (Kann natürlich daran liegen, daß die Chance auf einen Ehemann zu treffen größer sind als auf einen Priester)

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Wenn Priester verheiratet wären, würden Sie bei Ihren Ratschlägen an Eheleute aus einem alltäglichen Erfahrungsschatz schöpfen können und würden nicht G'schichterl erzählen, die sich irgendwelche Menschen in einem in Wolkenkuckucksheim angesiedelten Elfenbeinturm erdacht haben. Sich heute mit einem Priester über Eheprobleme zu unterhalten scheint genau so sinnvoll, wie mit jemanden Apfelkuchenrezepte auszutauschen, der nicht nur nicht backen kann, sondern auch noch nie Apfelkuchen gegessen hat.

Oder glaubst Du ein Ehemann würde uns solchen Schmafu*) auftischen, wie es Udalricus zum Thema Deuteropaulinen und Frauunterordnung getan hat.

 

Lieber Geist,

 

ich denke nicht, dass ein Mann (oder eine Frau) alleine schon aufgrund eines Eheringes zum kompetenten Eheberater wird.

Kürzlich hat sich ein Freund bitter beklagt über das evangelische Pfarrersehepaar, das nicht nur ihn sondern auch weitere Ehepaare speziell mit deren Eheprobleme im Regen stehen ließen. Ganz offensichtlich haben Pfarrers in dem Falle ihren eigenen Kampf mit Eheproblemen, der sie schlecht geeignet für solche Gespräche macht.

Schmafu gibt es also nicht nur bei den Udals dieser Welt.

Und die Aufhebung des (Pflicht) Zölibats würde die Welt nicht vor diesem Schmafu bewahren.

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Wie war das denn in Deiner eigenen Seminar-Zeit?

Hat Dich und Deine Kollegen die Diskussion über die Aufhebung des Zölibats verunsichert?

Ist es für die Seminaristen wie in dem Artikel beschrieben ein harter Kampf, sich die Frauen aus dem Kopf zu schlagen?

 

Ein zweimaliges deutliches "JA"!

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Und die Aufhebung des (Pflicht) Zölibats würde die Welt nicht vor diesem Schmafu bewahren.

Nein aber es würde ihn reduzieren.

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Wenn Priester verheiratet wären, ...

Gilt das auch für Ärzte in ihren Fachgebieten? Nur ein kranker Onkologe ist ein guter Onkologe? Und für Bestatter... :ninja: ?

 

Ein guter Seelsorger kann aus den Erfahrungen anderer schöpfen.

Ein schlechter Seelsorger lernt nicht mal aus seinen eigenen Erfahrungen.

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Wenn Priester verheiratet wären, ...

Gilt das auch für Ärzte in ihren Fachgebieten? Nur ein kranker Onkologe ist ein guter Onkologe?

Interessant und ich habe auf dieses Argument förmlich gewartet...es entlarvt nämlich, dass für diejenigen die es gebrauchen die Ehe offenbar eine Krankheit, ein pathologischer Zustand ist.

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Meine Güte. die Gründe, die hier fürs Zölibat genannt werden sind ja genau so hirnrissig wie viele Gründe, die ich schon dagegen gehört habe.

 

Meine Einschätzung: Es würde sich hier erstaunlich wenig ändern.

Ohne Zölibat gäbe es mehr Kandidaten fürs Priesteramt - aber dieses Plus würde sich doch in überschaubaren Grenezen halten. Priester wäre auch ohne Zölibat immer noch eine recht spezielle Berufung.

Sollte es ohne Zölibat irgendwann mal wieder mehr Priester geben, dann wüde die Zahl der Pastis entsprechend sinken. Ich denke auch nicht, daß jeder Pastoraltheologe bereit wäre, sich weihen zu lassen - wie viele Pastis sind ständige Diakone?

Angenommen, daß man für die Priesterweihe weiterhin ein theologisches Vollstudium voraussetzt (was ich zunächst mal für sinnvoll halte) dann wären die meisten ständige Diakone und viri probati weiterhin 'draußen'.

 

Mein Fazit: Ohne Zölibat hätten wir langfristig vielleicht doppelt so viele Priester wie jetzt, dafür weniger anderes pastorales Personal - was schon alleine eine Frage der verfügbaren Mittel ist. Die grundlegenden Fragen der Zukunft der Pastoral ließen sich auch ohne Zölibat nicht mit einem 'Zurück in die Zukunft' beantworten.

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Wenn Priester verheiratet wären, ...

Gilt das auch für Ärzte in ihren Fachgebieten? Nur ein kranker Onkologe ist ein guter Onkologe?

Interessant und ich habe auf dieses Argument förmlich gewartet...es entlarvt nämlich, dass für diejenigen die es gebrauchen die Ehe offenbar eine Krankheit, ein pathologischer Zustand ist.

Bestatter sein auch?

 

Das einzige, was Du hier entlarvt hast ist deine Unfähigkeit auf Argumente einzugehen.

 

Eine gesunde Ehe braucht den Seelsorger genau so dringend wie ein gesunder Mensch den Arzt.

bearbeitet von Moriz
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Wenn Priester verheiratet wären, ...

Gilt das auch für Ärzte in ihren Fachgebieten? Nur ein kranker Onkologe ist ein guter Onkologe?

Interessant und ich habe auf dieses Argument förmlich gewartet...es entlarvt nämlich, dass für diejenigen die es gebrauchen die Ehe offenbar eine Krankheit, ein pathologischer Zustand ist.

Bestatter sein auch?

 

Das einzige, was Du hier entlarvt hast ist deine Unfähigkeit auf Argumente einzugehen.

Ich weigere mich auf abgedroschenen Nonsens einzugehen, nur weil er sich das Deckmäntelchen eines Argument umhängt.

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Wenn Priester verheiratet wären, ...

Gilt das auch für Ärzte in ihren Fachgebieten? Nur ein kranker Onkologe ist ein guter Onkologe? Und für Bestatter... :ninja: ?

 

Ein guter Seelsorger kann aus den Erfahrungen anderer schöpfen.

Ein schlechter Seelsorger lernt nicht mal aus seinen eigenen Erfahrungen.

ich mach mal ein argument daraus:

 

nur ein nichtrauchender onkologe ist ein guter onkologe?

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Hallo ans Forum :winke:

 

Kürzlich bin ich über diesen Artikel in Christ & Welt gestolpert, in dem sich "Betroffene" anonym äußern:

 

http://www.christundwelt.de/detail/artikel/warum-der-zoelibat-lohnt/

 

http://www.christundwelt.de/detail/artikel/zwischen-versuchung-und-verzicht-wie-priester-mit-sich-ringen/

 

Ich denke, dass die Auswahl nicht repräsentativ ist, sondern es geht wohl mehr um einen Überblick, wie vielfältig mit dem Zölibat gelebt und gerungen wird. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob die oft halbfreiwillige Ehelosigkeit nicht zu mehr "Unordnung" führen kann, als ein ehrliches "Ja" zur Ehe.

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