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Ekklesiologie und Ökumene


Mecky

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So ungefähr.

 

Es spielt meiner Meinung nach keine Rolle, welchem Ritus bzw. welcher spirituellen Tradition man angehört. Das Credo ist immer dasselbe, alles andere ist ohnehin die Frage.

 

Der Erzbischof von Wien ist jetzt schon Bischof der griechisch-katholischen Gemeinden.

bearbeitet von Flo77
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Dieses Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein, fehlt heute leider den meisten Christen (klar, es wir im Credo dahingesagt, aber in der Praxis nicht gelebt. Man betont eher das Trennende), und ohne das ist Flos Utopie leider nur eine Utopie.

 

Werner

Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

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Der Erzbischof von Wien ist jetzt schon Bischof der griechisch-katholischen Gemeinden.

Die sich vor einigen 100 Jahren freiwillig unter die Knute der Römer begeben haben...das Beispiel gibt für eine Allgemeingültigkeit überhaupt nichts her.

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So ungefähr.

 

Es spielt meiner Meinung nach keine Rolle, welchem Ritus bzw. welcher spirituellen Tradition man angehört. Das Credo ist immer dasselbe, alles andere ist ohnehin die Frage.

 

Der Erzbischof von Wien ist jetzt schon Bischof der griechisch-katholischen Gemeinden.

Aus aktuellem Anlass interessiert mich das näher, auch wenns OT ist.

Betet man in der Orthodoxie (russisch, griechisch... wie auch immer Orthodox) das gleiche Glaubensbekenntnis wie in der katholischen Kirche?

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So ungefähr.

 

Es spielt meiner Meinung nach keine Rolle, welchem Ritus bzw. welcher spirituellen Tradition man angehört. Das Credo ist immer dasselbe, alles andere ist ohnehin die Frage.

 

Der Erzbischof von Wien ist jetzt schon Bischof der griechisch-katholischen Gemeinden.

Aus aktuellem Anlass interessiert mich das näher, auch wenns OT ist.

Betet man in der Orthodoxie (russisch, griechisch... wie auch immer Orthodox) das gleiche Glaubensbekenntnis wie in der katholischen Kirche?

Sie sprechen das Glaubensbekenntnis von Nicäa-Konstantinopel, also das "große" Glaubensbekenntnis. Jedoch ohne das Filioque, also den Zusatz dass der Geist auch aus dem Sohn hervorgegangen sei.

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Wenn in der lateinischen Kirche das Credo auf griechisch gesprochen wird, wird das Filioque ebenfalls weggelassen. Im Apostolikum kommt dieser Einschub nicht vor und der Inhalt desselbigen wird von der Orthodoxie auch nicht beanstandet.

 

(Ich lasse es auch im Nicäno-Constantinopolitanum meist weg.)

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Betet man in der Orthodoxie (russisch, griechisch... wie auch immer Orthodox) das gleiche Glaubensbekenntnis wie in der katholischen Kirche?

 

Und nachdem man die altorientalischen Kirchen (beispielsweise die armenische Kirche, die äthiopische, die eritreische und die koptische Kirche) auch oft zu den orthodoxen Kirchen zählt (obwohl diese schon einige hundert Jahre früher entstanden sind): Diese beten das uralte nicäanische Bekenntnis von 325.

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Ob man die Rezitation des Credos als "Beten" im eigentlichen Sinne bezeichnen kann?

Das kann man beim Vaterunser genauso beanstanden - aber man sollte nicht beurteilen, was in den Köpfen von Menschen vorgeht, die man nicht kennt.

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Dieses Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein, fehlt heute leider den meisten Christen (klar, es wir im Credo dahingesagt, aber in der Praxis nicht gelebt. Man betont eher das Trennende), und ohne das ist Flos Utopie leider nur eine Utopie.

 

Werner

Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

Ganz im Gegenteil. Wie ich schrieb, soll jeder bei seiner Tradition usw. bleiben, aber es sollte das Gefühl vorhanden sein, dass man zu etwas gemeinsamen gehört. Sattdessen hält sich jeder für wahren Gläubigen und alle anderen im besten Fall für irgendwie defizitär.

 

Werner

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Ob man die Rezitation des Credos als "Beten" im eigentlichen Sinne bezeichnen kann?

Das kann man beim Vaterunser genauso beanstanden - aber man sollte nicht beurteilen, was in den Köpfen von Menschen vorgeht, die man nicht kennt.

Ich verstehe unter Beten die Hinwendung zu Gott. Das passiert bei einem vorformulierten Gebet wie dem Vaterunser oder dem Ave Maria durchaus.

 

Das Credo ist zunächst einmal eine Lehr-Tafel, was die Kirche über Christus verkünden soll. Die Hinwendung zum Allmächtigen erfolgt meiner Meinung erst im zweiten Schritt, wenn der Belehrte und der Lehrende erfüllt von dieser Lehre in Leben und Gebet ihre Herzen erheben.

 

(Weshalb ich auch der Meinung bin, daß das Credo in der Katechese viel zu kurz kommt.)

bearbeitet von Flo77
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Das Credo ist kein gebet, sondern eine Deklaration.

Ein Gebet richtet sich an Gott.

 

Werner

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Dieses Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein, fehlt heute leider den meisten Christen (klar, es wir im Credo dahingesagt, aber in der Praxis nicht gelebt. Man betont eher das Trennende), und ohne das ist Flos Utopie leider nur eine Utopie.

 

Werner

Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

 

Offensichtlich wünscht du dir eine gespaltene Kirche.

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Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

 

Offensichtlich wünscht du dir eine gespaltene Kirche.

 

Das wäre zu kurz gegriffen - die Existenz verschiedener Konfessionen macht erst dann eine gespaltene Kirche aus, wenn sich jeder als der besonders gut Gläubige darstellt. Die Existenz unterschiedlicher Konfessionen mit unterschiedlichen Glaubenstraditionen und unterschiedlichen Organisationsstrukturen halte ich konstitutiv für das Christentum. Wäre das nicht so, gäbe es heute kein Christentum mehr.

 

Ich würde in eine Kirche mit der Organisationsstruktur der RKK nicht hineingehen. Ich würde auch nicht (mehr) in eine kongregationalistisch organisierte Kirche gehen. Das ist Fakt. Andererseits muss ich den Wunsch von Christen anerkennen, genau solche Strukturen haben zu wollen.

 

Für eine Überwindung der Spaltung wäre es ausreichend, eine Art Bonn Agreement (Dokument der Kirchengemeinschaft der AKK mit den anglikanischen Kirchen) abzuschließen - wie es ja beispielsweise die EKD-Kirchen untereinander oder die Porvoo-Kirchen bereits getan haben. Das lautet

 

1. Jede Kirchengemeinschaft anerkennt die Katholizität und Selbständigkeit der andern und hält die eigene aufrecht.

2. Jede Kirchengemeinschaft stimmt der Zulassung von Mitgliedern der andern zur Teilnahme an den Sakramenten zu.

3. Interkommunion verlangt von keiner Kirchengemeinschaft die Übernahme aller Lehrmeinungen, sakramentalen Frömmigkeit oder liturgischen Praxis, die der anderen eigentümlich ist, sondern schließt in sich, daß jede glaubt, die andere halte alles Wesentliche des christlichen Glaubens fest.

Wenn man das ehrlich bekennt, ist IMO die Trennung des Glaubens faktisch überwunden.

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Für eine Überwindung der Spaltung wäre es ausreichend, eine Art Bonn Agreement (Dokument der Kirchengemeinschaft der AKK mit den anglikanischen Kirchen) abzuschließen - wie es ja beispielsweise die EKD-Kirchen untereinander oder die Porvoo-Kirchen bereits getan haben. Das lautet

 

1. Jede Kirchengemeinschaft anerkennt die Katholizität und Selbständigkeit der andern und hält die eigene aufrecht.

2. Jede Kirchengemeinschaft stimmt der Zulassung von Mitgliedern der andern zur Teilnahme an den Sakramenten zu.

3. Interkommunion verlangt von keiner Kirchengemeinschaft die Übernahme aller Lehrmeinungen, sakramentalen Frömmigkeit oder liturgischen Praxis, die der anderen eigentümlich ist, sondern schließt in sich, daß jede glaubt, die andere halte alles Wesentliche des christlichen Glaubens fest.

Das Bonn-Agreement hat meiner Meinung nach einen großen Schönheitsfehler: Es löst das Problem der überlappenden Jurisdiktion nicht auf.

 

Und solange es in einem Territorium verschiedene Bischöfe gibt, wird man auch mit Fug und Recht von verschiedenen Kirchen sprechen müssen. Eine Kirche - ein Bischof (und Gemeinschaften ohne wie auch immer gestaltetes Bischöfliches Amt sind ohnehin ein Problem).

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Werner

Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

 

Offensichtlich wünscht du dir eine gespaltene Kirche.

Ach Quatsch....aber Einheit ist nur in Freiheit erreichbar und nicht durch Überstülpen einen gemeinsamen Obermupfes...

Nehmen wir das Beispiel des jüngst verstorbenen Bischofs Krenn: Seinetwegen sind nicht wenige Katholiken aus der Kirche ausgetreten...und so jemanden soll man dann anderen Konfessionen als Bischof vorsetzen. Das halte ich für eine gemeingefährliche Idee.

bearbeitet von Der Geist
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Werner

Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

 

Offensichtlich wünscht du dir eine gespaltene Kirche.

Ach Quatsch....aber Einheit ist nur in Freiheit erreichbar und nicht durch Überstülpen einen gemeinsamen Obermupfes...

Nehmen wir das Beispiel des jüngst verstorbenen Bischofs Krenn: Seinetwegen sind nicht wenige Katholiken aus der Kirche ausgetreten...und so jemanden soll man dann anderen Konfessionen als Bischof vorsetzen. Das halte ich für eine gemeingefährliche Idee.

Dass das Amt des Bischofs dabei natürlich etwas anders aussehen müsste als heute in der RKK, versteht sich von selbst.

Aber es ist wie gesagt nur eine Utopie.

Für den Augenblick wäre es schon ein ungeheurer Fortschritt, wenn sich Christen in erster Linie als Christen betrachten würden, und erst in zweiter oder besser dritter Linie als Angehörige einer Konfession.

 

Werner

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Dieses Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein, fehlt heute leider den meisten Christen (klar, es wir im Credo dahingesagt, aber in der Praxis nicht gelebt. Man betont eher das Trennende), und ohne das ist Flos Utopie leider nur eine Utopie.

 

Werner

Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

 

Offensichtlich wünscht du dir eine gespaltene Kirche.

Ach Quatsch....aber Einheit ist nur in Freiheit erreichbar und nicht durch Überstülpen einen gemeinsamen Obermupfes...

Nehmen wir das Beispiel des jüngst verstorbenen Bischofs Krenn: Seinetwegen sind nicht wenige Katholiken aus der Kirche ausgetreten...und so jemanden soll man dann anderen Konfessionen als Bischof vorsetzen. Das halte ich für eine gemeingefährliche Idee.

Dass das Amt des Bischofs dabei natürlich etwas anders aussehen müsste als heute in der RKK, versteht sich von selbst.

Aber es ist wie gesagt nur eine Utopie.

Für den Augenblick wäre es schon ein ungeheurer Fortschritt, wenn sich Christen in erster Linie als Christen betrachten würden, und erst in zweiter oder besser dritter Linie als Angehörige einer Konfession.

 

Werner

Wie muss ich mir das dann eigentlich technisch vorstellen? Wenn meinetwegen der Bischofsstuhl in... Augsburg vakant würde... wer entscheidet das dann der zuständige Lutherische Regionalbischof den job übernimmt? Oder lapier ich gerade ne entscheidende Stelle nicht?

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Werner

Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

 

Offensichtlich wünscht du dir eine gespaltene Kirche.

Ach Quatsch....aber Einheit ist nur in Freiheit erreichbar und nicht durch Überstülpen einen gemeinsamen Obermupfes...

Nehmen wir das Beispiel des jüngst verstorbenen Bischofs Krenn: Seinetwegen sind nicht wenige Katholiken aus der Kirche ausgetreten...und so jemanden soll man dann anderen Konfessionen als Bischof vorsetzen. Das halte ich für eine gemeingefährliche Idee.

Dass das Amt des Bischofs dabei natürlich etwas anders aussehen müsste als heute in der RKK, versteht sich von selbst.

Aber es ist wie gesagt nur eine Utopie.

Für den Augenblick wäre es schon ein ungeheurer Fortschritt, wenn sich Christen in erster Linie als Christen betrachten würden, und erst in zweiter oder besser dritter Linie als Angehörige einer Konfession.

 

Werner

Wie muss ich mir das dann eigentlich technisch vorstellen? Wenn meinetwegen der Bischofsstuhl in... Augsburg vakant würde... wer entscheidet das dann der zuständige Lutherische Regionalbischof den job übernimmt? Oder lapier ich gerade ne entscheidende Stelle nicht?

Die entscheidende Stelle ist, dass das eben heute nicht so einfach geht.

Als ganz kleines Beispiel, das ein wenig in die Richtung geht:

Die anglikanische Kirche umfasst ein sehr weites Spektrum. Das geht von Gemeinden, da würde Otto Normalkatholik wieder rausrennen, weil er meint, er ist bei den Piusbrüdern gelandet, bis zu Gemeinden, die richtig evangelikal sind. Alle fühlen sich aber ihrer Kirche zugehörig, und der jeweilige Bischof kann sowohl der einen wie auch der anderen Extremrichtung (und allen Varianten dazwischen) angehören und ist trotzdem Bischof für alle in seiner Diözese.

Und ganz wichtig ist eben, dass keiner auf den anderen herabsieht nach dem Motto "du bist gar kein richtiger Christ, weil du nicht so bist wie ich"

Dass das nicht jetzt mal eben so einfach geht, ist klar.

Aber noch ein Beispiel: Ein Teil der Lutheraner in den USA hat mit den Episkopalen (Anglikanern) eine weitgehende Kirchengemeinschaft vereinbar, die unter anderem auch beinhaltet, dass die lutherischen Bischöfe und Pfarrer künftig unter Beteiligung der Episkopalen geweiht werden, weil den Episkopalen das sehr wichtig ist, für die Lutheraner wäre das nicht entscheidend, aber da gehen sie auf ihre Partner eben ein Stück weit ein.

 

Werner

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Werner

Gott sei dank ist es eine Utopie oder wünschst Du Dir "Zwangsbekehrungen".

 

Offensichtlich wünscht du dir eine gespaltene Kirche.

Ach Quatsch....aber Einheit ist nur in Freiheit erreichbar und nicht durch Überstülpen einen gemeinsamen Obermupfes...

Nehmen wir das Beispiel des jüngst verstorbenen Bischofs Krenn: Seinetwegen sind nicht wenige Katholiken aus der Kirche ausgetreten...und so jemanden soll man dann anderen Konfessionen als Bischof vorsetzen. Das halte ich für eine gemeingefährliche Idee.

Dass das Amt des Bischofs dabei natürlich etwas anders aussehen müsste als heute in der RKK, versteht sich von selbst.

Aber es ist wie gesagt nur eine Utopie.

Für den Augenblick wäre es schon ein ungeheurer Fortschritt, wenn sich Christen in erster Linie als Christen betrachten würden, und erst in zweiter oder besser dritter Linie als Angehörige einer Konfession.

 

Werner

Wie muss ich mir das dann eigentlich technisch vorstellen? Wenn meinetwegen der Bischofsstuhl in... Augsburg vakant würde... wer entscheidet das dann der zuständige Lutherische Regionalbischof den job übernimmt? Oder lapier ich gerade ne entscheidende Stelle nicht?

Die entscheidende Stelle ist, dass das eben heute nicht so einfach geht.

Als ganz kleines Beispiel, das ein wenig in die Richtung geht:

Die anglikanische Kirche umfasst ein sehr weites Spektrum. Das geht von Gemeinden, da würde Otto Normalkatholik wieder rausrennen, weil er meint, er ist bei den Piusbrüdern gelandet, bis zu Gemeinden, die richtig evangelikal sind. Alle fühlen sich aber ihrer Kirche zugehörig, und der jeweilige Bischof kann sowohl der einen wie auch der anderen Extremrichtung (und allen Varianten dazwischen) angehören und ist trotzdem Bischof für alle in seiner Diözese.

Und ganz wichtig ist eben, dass keiner auf den anderen herabsieht nach dem Motto "du bist gar kein richtiger Christ, weil du nicht so bist wie ich"

Dass das nicht jetzt mal eben so einfach geht, ist klar.

Aber noch ein Beispiel: Ein Teil der Lutheraner in den USA hat mit den Episkopalen (Anglikanern) eine weitgehende Kirchengemeinschaft vereinbar, die unter anderem auch beinhaltet, dass die lutherischen Bischöfe und Pfarrer künftig unter Beteiligung der Episkopalen geweiht werden, weil den Episkopalen das sehr wichtig ist, für die Lutheraner wäre das nicht entscheidend, aber da gehen sie auf ihre Partner eben ein Stück weit ein.

 

Werner

Verstehe ich das richtig (ich such immer noch die Leitung auf der ich stehe)? Bei der Umsetzung dieser Utopie müsste man (mich interessiert grad nur die technische Seite) Erst einmal die Strukturen entsprechend anpassen das es dann, um bei meinem Beisspiel zu bleiben, nicht mehr einen Bischof von Augsburg und einen evangelischen Landesbischof von Bayern parallel nebeneinander gibt, sondern einen christlichen Bischof für Augsburg (oder eben für Bayern, je nach dem welche Struktur einem genehmn wäre, das müsste man dann ausraufen) der dann für alle Christen, unabhängig von Konfession und Tradition zuständig ist. Und die Konfessionen müssten halt dann ausraufen wer dann nun den Job macht und wie er in sein Amt eingeführt wird.

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Verstehe ich das richtig (ich such immer noch die Leitung auf der ich stehe)? Bei der Umsetzung dieser Utopie müsste man (mich interessiert grad nur die technische Seite) Erst einmal die Strukturen entsprechend anpassen das es dann, um bei meinem Beisspiel zu bleiben, nicht mehr einen Bischof von Augsburg und einen evangelischen Landesbischof von Bayern parallel nebeneinander gibt, sondern einen christlichen Bischof für Augsburg (oder eben für Bayern, je nach dem welche Struktur einem genehmn wäre, das müsste man dann ausraufen) der dann für alle Christen, unabhängig von Konfession und Tradition zuständig ist. Und die Konfessionen müssten halt dann ausraufen wer dann nun den Job macht und wie er in sein Amt eingeführt wird.

Solange sie das ausraufen wollen kann man es vergessen.

Darum glaube ich auch nicht, dass es je soweit kommen wird.

Jeder (!) ist zu sehr von seiner eigenen Rechtgläubigkeit überzeugt und definiert sich zu sehr durch Abgrenzung gegenüber den anderen.

 

das scheint mir übrigens das strukturelöe Grundproblem des Christentums von Anfang an zu sein.

 

Werner

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Verstehe ich das richtig (ich such immer noch die Leitung auf der ich stehe)? Bei der Umsetzung dieser Utopie müsste man (mich interessiert grad nur die technische Seite) Erst einmal die Strukturen entsprechend anpassen das es dann, um bei meinem Beisspiel zu bleiben, nicht mehr einen Bischof von Augsburg und einen evangelischen Landesbischof von Bayern parallel nebeneinander gibt, sondern einen christlichen Bischof für Augsburg (oder eben für Bayern, je nach dem welche Struktur einem genehmn wäre, das müsste man dann ausraufen) der dann für alle Christen, unabhängig von Konfession und Tradition zuständig ist. Und die Konfessionen müssten halt dann ausraufen wer dann nun den Job macht und wie er in sein Amt eingeführt wird.

Solange sie das ausraufen wollen kann man es vergessen.

Darum glaube ich auch nicht, dass es je soweit kommen wird.

Jeder (!) ist zu sehr von seiner eigenen Rechtgläubigkeit überzeugt und definiert sich zu sehr durch Abgrenzung gegenüber den anderen.

 

das scheint mir übrigens das strukturelöe Grundproblem des Christentums von Anfang an zu sein.

 

Werner

Leg bitte das "ausraufen" nicht all zu sehr auf die Goldwaage. Ich hätte auch "sich einigen" schreiben können, war nämlich so auch gemeint.

 

In einem hast du allerdings recht: Ob in einer megaschlägerei ausgerauft oder am Verhandlungstisch am ende geeinigt: Vorraussetzung das dies klappt ist das Piusbruder wie WsKler, kathole wie Protestant, Orthodoxe wie Anglikaner und und und, erstmal grundsätzlich davon ausgehen: "Du bist getauft, du bist Christ und bis zum Beweis des Gegenteils bist du genauso sehr Christ wie ich"

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Das Bonn-Agreement hat meiner Meinung nach einen großen Schönheitsfehler: Es löst das Problem der überlappenden Jurisdiktion nicht auf.

 

Was ist daran problematisch? Warum sollen Mitglieder der RKK, der AKK und der EKD-Kirchen und gerne auch noch die großen Freikirchen dazu nicht der gleichen Una Sancta angehören können? Natürlich sind die Organisationsstrukturen unterschiedlich, natürlich sind für den gleichen Ort mehrere kirchliche Organisationen zuständig (vor ein paar Tagen habe ich festgestellt, dass der lutherische Bischof von Visby (Schweden) auch Jurisdiktion über Christen in Nürnberg hat - ihm sind nämlich alle Auslandsgemeinden der Svenska Kyrkan zugeordnet und in Nürnberg hat es eine). Aber was ist daran denn so schlimm? Die Leute wollen halt keine gemeinsame Struktur haben, sie haben eben unterschiedliche Auslegungstraditionen. Im besten Falle reicht es ihnen, durch Taufe und Credo miteinander verbunden zu sein.

 

Und solange es in einem Territorium verschiedene Bischöfe gibt, wird man auch mit Fug und Recht von verschiedenen Kirchen sprechen müssen.

 

Das kommt auf die Definition von "Kirche" an. Wenn ich darunter ecclesiologisch die Gemeinschaft der Christen verstehe, dann spreche ich von einer Kirche. Wenn ich Organisationseinheiten des Christentums darunter verstehe, dann spreche ich von verschiedenen Kirchen. ich vertrete beides.

 

(und Gemeinschaften ohne wie auch immer gestaltetes Bischöfliches Amt sind ohnehin ein Problem)

 

Das ist aber eine sehr einseitig episkopale Sicht, die von einem nicht kleinen Teil der weltweiten Gemeinschaft der Christen nicht geteilt wird. Sicherlich kann man sich darauf versteifen. Aber zu mehr Einheit führt eine solche Sichtweise nun auch wieder nicht.

 

Es sollte doch eigentlich ausreichen, wenn man für sich selber und für seine Kirche (damit meine ich die Organisationseinheit) festlegt, was das Richtige ist. Muss man das unbedingt anderen Christen auch überstülpen? Warum muss man unbedingt den Christen, die eine kongregationalistische Verfassung oder ein presbyterianisches System bevorzugen (weil sie nämlich dieses aus Schrift und Tradition ableiten) erklären, dass sie "ein Problem" sind bzw. verursachen?

 

Bei so vielen Gemeinsamkeiten zwischen den Kirchen (selbst wenn man die Orthodoxie und die Altorientalen dazu nimmt) ist es doch schon fast ungehörig, sich so gegeneinander abzugrenzen, dass man den anderen schlechter macht. "Ist nicht mein Weg" wäre IMO eine deutlich bessere Haltung dazu.

 

Stell Dir mal vor, die Eritreer und die Äthiopier, die sich im eritreischen Befreiungskampf seit der unseligen gewaltsamen Annexion Eritreas durch Haile Selassie im Jahr 1961 nichts geschenkt haben und beinahe eine ganze Generation dabei umgebracht haben, sollen nun in einer Kirche drin sein? Klar, die beiden altorientalischen Kirchen haben definitiv den gleichen Glauben und den absolut gleichen Ritus und die gleiche Kirchensprache Geez - war ja früher auch mal eine gemeinsame Kirche mit kaum Auseinanderentwicklungen. Aber es gibt halt auch noch andere Gründe, nicht gemeinsam organisiert sein zu wollen.

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Verstehe ich das richtig (ich such immer noch die Leitung auf der ich stehe)? Bei der Umsetzung dieser Utopie müsste man (mich interessiert grad nur die technische Seite) Erst einmal die Strukturen entsprechend anpassen das es dann, um bei meinem Beisspiel zu bleiben, nicht mehr einen Bischof von Augsburg und einen evangelischen Landesbischof von Bayern parallel nebeneinander gibt, sondern einen christlichen Bischof für Augsburg (oder eben für Bayern, je nach dem welche Struktur einem genehmn wäre, das müsste man dann ausraufen) der dann für alle Christen, unabhängig von Konfession und Tradition zuständig ist. Und die Konfessionen müssten halt dann ausraufen wer dann nun den Job macht und wie er in sein Amt eingeführt wird.

Die Umsetzung dieser Utopie würde dreierlei erfordern:

 

1. Müsste der katholische Bischof sich wirklich als Bischof aller Getauften seines Bistums sehen. Im Mom. haben wir teilweise eher die gegenläufige Tendenz, daß sich die Bischöfe auf die Seite bestimmter Gruppen schlagen. Das wiederspricht allerdings zum einen ihrem Titel "Pontifex" und zum anderen ihrer Bestimmung wie sie in den Dokumenten der Konzilien und dem KKK niedergelegt sind.

 

2. Müssten alle Getauften dieses Amt als Pontifex akzeptieren. Unabhängig davon, wie die Gemeinde in sich strukturiert ist.

 

3. Müssten sich alle Gemeinden auf einen gewissen Grundstandard einigen was die Sakramente, die Lehre und den Ordo angeht. Hier sehe ich die größten Probleme. Porvoo z.B. hat festgelegt, daß die unterzeichnenden Kirchen das Mahl des Herrn nur von ordentlich Ordinierten leiten lassen. Nicht einmal dieser Standard ist wohl von allen Gemeinschaften eingehalten worden. Bei nicht-eucharistischen Gemeinschaften ist die Frage, wie mit der Sakramentalität von Eucharistie etc. umgegangen werden kann.

 

Alles in allem allerdings zum größten Teil wieder menschliche Schwäche.

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Alles in allem allerdings zum größten Teil wieder menschliche Schwäche.

Nein, das ist es nicht, da geht es an die Glaubenssubstanz. Ich meine nicht, dass man die Ökumene dadurch fördern kann, dass man den Menschen einen undefinierbaren Glaubenseinheitsbrei aufoktroyiert.

Ich habe einmal die Definition gehört, dass ein Diplomat ein Mensch sei, der das Unmögliche solange möglich erscheinen lässt bis auch das Mögliche unmöglich geworden ist....so besehen wimmelt das Forum von Diplomaten.

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