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Fastenzeit und Doppelbock


ultramontanist

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Wenn man beide Fastenzeit und Doppelbock googelt gibt es sehr viele Seiten voller Bierwerbung und Geschichten von schlauen brauenden Mönchen, aber wenig Seriöses. Fast könnte man denken, dass der Satz "Flüssiges bricht das Fasten nicht" von der Bierlobby stammt und keine Aussage der Kirche war.

Kennt Ihr seriöse Quellen? Wann und wieweit waren Starkbier und andere Delikatessen wie Fisch... Biberfleisch offizielle kirchliche Fastenspeisen ??

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein heutiger Christ glaubt mit Bockbier und Räucherfisch fasten zu können. Wie war das vor 50 oder 100 Jahren?

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Es gibt auch die päpstliche Aussage, daß Schokolade das Fasten nicht bricht.

 

Ich denke, die Fastenregeln mussten immer auch den äußeren Umständen gehorchen. Wenn es ohnehin nur begrenzt Nahrung gibt darf man das Fasten nicht so streng auslegen, daß die Leute buchstäblich verhungern.

 

Im Westen wurde ja sehr viel mehr "pastoral-einheitlich" angepasst als im Osten. Die Fastenregeln der Orthodoxie sind zwar weitaus strenger als die im Westen - sie gelten allerdings auch erstmal nur für die Klöster. Die Laien sollen ihr Fasten in Absprache mit ihrem Priester definieren. Bei uns wurde pauschal eine Lebensmittelgruppe nach der nächsten für erlaubt erklärt und die individuelle Gestaltung der Fastenzeiten völlig vergessen bzw. der Gläubige bleibt sich selbst überlassen ob und wie er fastet.

 

Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge, vor 1000 Jahren wird die Freigabe von Milch und Eiern eine erhebliche Verbesserung der Eiweißversorgung der Bevölkerung dargestellt haben.

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Ist wahrscheinlich wie mit den Maultaschen bzw. dem Herrgottsbscheißerle... nette Geschichten halt ;)

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Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge

Weil sich eh nur ein Bruchteil daran halten würde?
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Es gibt auch die päpstliche Aussage, daß Schokolade das Fasten nicht bricht.

 

Der hl. Pius V. soll das gesagt haben.

Allerdings bezieht sich das lediglich auf Trinkschokolade, weil es das 'feste' Produkt im Sinne der heutigen Tafeln damals noch nicht gab.

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Bei uns im Rheinland wird neben Kölsch (meist nur in Kölle und um Kölle eröm) auch Alt getrunken, und das nicht nur zur Fastenzeit! :lol: Wobei letzteres mit 5%-6% etwas weniger Alkoholgehalt hat als Bockbier. In der Fastenzeit gibt es dann das "Stike-Alt" dessen Ursprung auf Mönche zurück gehen soll die dieses Starkbier mit 6,5% Alkohol "stikum" brauten, also im Stillen oder Geheimen.

bearbeitet von Katharer
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Bei uns im Rheinland wird neben Kölsch (meist nur in Kölle und um Kölle eröm) auch Alt getrunken,

So formuliert macht man sich in beiden rheinländischen Bierzentralen mit Sicherheit viele Freunde :lol:

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Bei uns im Rheinland wird neben Kölsch (meist nur in Kölle und um Kölle eröm) auch Alt getrunken,

So formuliert macht man sich in beiden rheinländischen Bierzentralen mit Sicherheit viele Freunde :lol:

 

Dat macht nix! Z.Zt. wohne ich noch im Pilstrinkenden Westfalen.

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Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge
Weil sich eh nur ein Bruchteil daran halten würde?
Weil es überhaupt kein Problem wäre die Katholiken eines Bistums vorübergehend größtenteils vegan zu ernähren, weil wir hinreichende Kenntnisse und Mittel hätten uns trotzdem ziemlich ausgewogen zu ernähren.
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Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge
Weil sich eh nur ein Bruchteil daran halten würde?
Weil es überhaupt kein Problem wäre die Katholiken eines Bistums vorübergehend größtenteils vegan zu ernähren, weil wir hinreichende Kenntnisse und Mittel hätten uns trotzdem ziemlich ausgewogen zu ernähren.

Hab mir grad den Wiki-Artikel dazu durchgelesen. Kann es sein das bei den orthodoxen alles etwas komplizierter ist als "bei uns"?

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Hab mir grad den Wiki-Artikel dazu durchgelesen. Kann es sein das bei den orthodoxen alles etwas komplizierter ist als "bei uns"?

Alles eine Frage der Übung.

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Hab mir grad den Wiki-Artikel dazu durchgelesen. Kann es sein das bei den orthodoxen alles etwas komplizierter ist als "bei uns"?
Alles eine Frage der Übung.
Ich nehme auch an, daß es gar nicht so schwierig ist, wenn man in diesem Rhythmus schon jahrelang isst. Genau wie beim koscheren Kochen, wobei ich den Aufwand mit den getrennten Spülen und Geschirren für komplizierter halte (vorallem bei der Durchsetzung bei den übrigen Familienmitgliedern...)

 

Gerade während der Fastenzeit scheint es eigentlich sogar sehr einfach zu sein bei den Orthodoxen: http://www.goarch.org/chapel/calendar

 

 

http://www.goarch.org/ourfaith/faithandlife/fasting.pdf

bearbeitet von Flo77
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Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge
Weil sich eh nur ein Bruchteil daran halten würde?
Weil es überhaupt kein Problem wäre die Katholiken eines Bistums vorübergehend größtenteils vegan zu ernähren, weil wir hinreichende Kenntnisse und Mittel hätten uns trotzdem ziemlich ausgewogen zu ernähren.

Wäre es natürlich nicht, aber wer würde das denn tun? Ziemlich müßige Überlegungen.
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Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge
Weil sich eh nur ein Bruchteil daran halten würde?
Weil es überhaupt kein Problem wäre die Katholiken eines Bistums vorübergehend größtenteils vegan zu ernähren, weil wir hinreichende Kenntnisse und Mittel hätten uns trotzdem ziemlich ausgewogen zu ernähren.

Wäre es natürlich nicht, aber wer würde das denn tun? Ziemlich müßige Überlegungen.

Zum Einen das, zu Anderen scheint mir der Sinn des Fastens doch nicht darin zu liegen, sich gut und ausgewogen zu ernähren, und dabei nur auf irgendwelche bestimmte Arten von Lebensmitteln zu verzichten (mal davon abgesehen, dass ich im Fasten eh keinen höheren Sinn zu entdecken vermag)

 

Werner

(der noch bis morgen sehr radikal fasten muss)

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Hab mir grad den Wiki-Artikel dazu durchgelesen. Kann es sein das bei den orthodoxen alles etwas komplizierter ist als "bei uns"?
Alles eine Frage der Übung.
Ich nehme auch an, daß es gar nicht so schwierig ist, wenn man in diesem Rhythmus schon jahrelang isst. Genau wie beim koscheren Kochen, wobei ich den Aufwand mit den getrennten Spülen und Geschirren für komplizierter halte (vorallem bei der Durchsetzung bei den übrigen Familienmitgliedern...)

 

Gerade während der Fastenzeit scheint es eigentlich sogar sehr einfach zu sein bei den Orthodoxen: http://www.goarch.org/chapel/calendar

 

 

http://www.goarch.org/ourfaith/faithandlife/fasting.pdf

 

"Alles eine Frage der Übung", aber nicht nur der Übung sondern auch der Lebens- und Essgewohnheiten. Nach Speisevorschriften zu kochen, egal ob aus religiösen- oder aus weltanschaulichen Gründen, setzt auch entsprechende Einkaufsmöglichkeiten voraus. So dürfte es in ländlichen Regionen Deutschlands nicht ganz leicht sein koschere Lebensmittel zu kaufen, Veganer werden es da möglicherweise leichter haben. Für Katholiken dürfte es in der Beziehung überhaupt keine Probleme geben, so gibt es heutzutage Fisch, die traditionelle katholische Speise am Freitag, überall in Deutschland frisch oder gefroren zu kaufen. Der einzige Hinderungsgrund Freitags kein Fisch zu essen konnte der hohe Preis für Fisch sein, in der Regel ist ein Schnitzel billiger als ein Stück Fisch so das es in vielen Familien auch Freitags statt Fisch Schitzel gibt.

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Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge
Weil sich eh nur ein Bruchteil daran halten würde?
Weil es überhaupt kein Problem wäre die Katholiken eines Bistums vorübergehend größtenteils vegan zu ernähren, weil wir hinreichende Kenntnisse und Mittel hätten uns trotzdem ziemlich ausgewogen zu ernähren.

Wäre es natürlich nicht, aber wer würde das denn tun? Ziemlich müßige Überlegungen.

Zum Einen das, zu Anderen scheint mir der Sinn des Fastens doch nicht darin zu liegen, sich gut und ausgewogen zu ernähren, und dabei nur auf irgendwelche bestimmte Arten von Lebensmitteln zu verzichten (mal davon abgesehen, dass ich im Fasten eh keinen höheren Sinn zu entdecken vermag)

 

Werner

(der noch bis morgen sehr radikal fasten muss)

Eben. Für mich hat Fasten was mit Verzicht zu tun. Ich führ hier immer gerne die Aschermittwochsheringsessen an, wo sich die Leute so den Bauch mit Sahnehering und Pellkartoffeln vollschlagen und danach einen Schnaps brauchen - aber Hauptsache kein Fleich gegessen. :wacko:
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Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge
Weil sich eh nur ein Bruchteil daran halten würde?
Weil es überhaupt kein Problem wäre die Katholiken eines Bistums vorübergehend größtenteils vegan zu ernähren, weil wir hinreichende Kenntnisse und Mittel hätten uns trotzdem ziemlich ausgewogen zu ernähren.

 

Gute Nachricht: das geht nicht nur vorübergehend, das geht auch dauerhaft.

Hat aber mit Fasten und Verzicht nicht wirklich zu tun.

 

Veganer leben nicht vegan, weil sie auf irgendwas verzichten.

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Eine westdeutsche Diözese könnte heute problemlos orthodoxes Fasten für alle Verordnen ohne daß es irgendjemandem dabei schlechtginge
Weil sich eh nur ein Bruchteil daran halten würde?
Weil es überhaupt kein Problem wäre die Katholiken eines Bistums vorübergehend größtenteils vegan zu ernähren, weil wir hinreichende Kenntnisse und Mittel hätten uns trotzdem ziemlich ausgewogen zu ernähren.

 

Gute Nachricht: das geht nicht nur vorübergehend, das geht auch dauerhaft.

Hat aber mit Fasten und Verzicht nicht wirklich zu tun.

 

Veganer leben nicht vegan, weil sie auf irgendwas verzichten.

 

;)
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Eben. Für mich hat Fasten was mit Verzicht zu tun. Ich führ hier immer gerne die Aschermittwochsheringsessen an, wo sich die Leute so den Bauch mit Sahnehering und Pellkartoffeln vollschlagen und danach einen Schnaps brauchen - aber Hauptsache kein Fleich gegessen. :wacko:

 

Ja mit Fisch und Bockbier ist Fasten ohne Verzicht möglich.

In Zeiten als das fasten gesellschaftlich und religiöse Pflicht war war damit Fasten ohne zu fasten möglich.

Heute scheint mir sowas nicht mehr modern zu sein.

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Auffallend ist auch der sog. Politische Aschermittwoch, der ja auf an diesem Tag liegende Viehmärkte zurückgehen soll.

Da haben sie sich schon den richtigen Tag ausgewählt: wenn man auf Reisen war, war man vom Fast- und Abstinenzgebot dispensiert. ;) (Das ist übrigens nicht typisch katholisch, sondern gilt auch im Islam, nur muss man da im Allgemeinen die Fasttage, die man nicht halten konnte, "nachliefern".)

bearbeitet von Elima
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Prinzipal 8 Fuss

Bier ist aber historisch nicht unbedingt ein Genussmittel sondern wirklich ein Grundnahrungsmittel.

 

Was wohl u.a. damit was zu tun haben soll, dass es nicht immer sauberes Wasser gab, bzw. haben die Menschen irgendwann gemerkt, dass man von Wasser gerne krank wird. Deshalb war das Baden und Waschen ja auch mal etwas "verpönt". Beim Brauen ist jedoch Hitze im Spiel, daher werde Keime abgetötet. Man trank also gerne und viel Bier.

 

Der Verzicht auf Bier als Akt des Fastens dürfte zumindest bei den einfachen Leuten daher etwas fremd gewesen sein.

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Bier ist aber historisch nicht unbedingt ein Genussmittel sondern wirklich ein Grundnahrungsmittel.

 

Was wohl u.a. damit was zu tun haben soll, dass es nicht immer sauberes Wasser gab, bzw. haben die Menschen irgendwann gemerkt, dass man von Wasser gerne krank wird. Deshalb war das Baden und Waschen ja auch mal etwas "verpönt". Beim Brauen ist jedoch Hitze im Spiel, daher werde Keime abgetötet. Man trank also gerne und viel Bier.

 

Der Verzicht auf Bier als Akt des Fastens dürfte zumindest bei den einfachen Leuten daher etwas fremd gewesen sein.

 

ja,Bier und Wein sind, wenn kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht sehr gesund, weil dir Gärung ungesunde Bakterien beseitigt.

Dazu ist aber kein besonders starkes Bockbier nötig. :D

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Bier ist aber historisch nicht unbedingt ein Genussmittel sondern wirklich ein Grundnahrungsmittel.

 

Was wohl u.a. damit was zu tun haben soll, dass es nicht immer sauberes Wasser gab, bzw. haben die Menschen irgendwann gemerkt, dass man von Wasser gerne krank wird. Deshalb war das Baden und Waschen ja auch mal etwas "verpönt". Beim Brauen ist jedoch Hitze im Spiel, daher werde Keime abgetötet. Man trank also gerne und viel Bier.

 

Der Verzicht auf Bier als Akt des Fastens dürfte zumindest bei den einfachen Leuten daher etwas fremd gewesen sein.

 

ja,Bier und Wein sind, wenn kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht sehr gesund, weil dir Gärung ungesunde Bakterien beseitigt.

Dazu ist aber kein besonders starkes Bockbier nötig. :D

 

Bei Bier ist es nicht nur die Gärung (die der Flüssigkeit den Sauerstoff entzieht), sondern auch das Würzekochen.

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