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Literaturquiz


altersuender

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Lieber Robert,

 

Du liegst goldrichtig: tatsächlich Mechthild von Magdeburg. Sie greift in diesen Zeilen ein Tanzlied aus der Carmina Burana auf:

 

CB 145a

Uvere div werlt alle min

von deme mere unze an den Rin,

des wolt ih mih darben,

daz chunich ... von Engellant

lege an minem arme!

 

und formt es für ihre Zwecke um.

 

Nun zu Deinem letzten Stück: Tassilo und der Kelch, das Kloster ist klar ... das Gedicht - vielmehr den Dichter -kenne ich allerdings nicht ... aber, Tassilo, Kelch, Kloster, ein Dichter ... mhm, 'In der Mappe meines Urgrossvaters' reimt sich auf Dichter - Stifter.

 

(Geändert von altersuender um 23:27 - 2.Oktober.2002)

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Kann man aus der Geschichte beweisen, daß Christus Gott war?

 

Erst möchte ich eine andere Frage stellen: ist überhaupt ein törichterere Widerspruch denkbar als der: beweisen zu wollen, daß ein einzelner Mensch Gott sei [vorläufig ist es dabei gleichgültig, ob man dies aus der Geschichte oder aus was sonst in aller Welt beweisen will]? Daß ein einzelner Mensch Gott ist, also sagt, er sei Gott, das ist ja das Ärgernis. Aber was ist das Ärgernis, das, woran man sich ärgert? Das, was gegen alle [menschliche] Vernunft streitet. Und das will man beweisen! Aber >beweisen< besteht ja gerade darin, etwas zu dem Vernünftig-Wirklichen zu machen, das es ist. Kann man nun das, was gegen alle Vernunft streitet, zu dem Vernünftig-Wirklichem machen? Doch sicherlich nicht, sofern man sich nicht selber widersprechen will. Man kann nur >beweisen<, daß es wider die Vernunft streitet. Die Beweise für Christi Gottheit, welche die Schrift anführt: seine Wundertaten, seine Auferstehung von den Toten, seine Himmelfahrt, sind auch nur für den Glauben bindend, und das heißt, daß sie keine >Beweise< sind: sie wollen auch nicht beweisen, daß dies alles mit der Vernunft in Übereinstimmung sei, sondern wollen ganz im Gegenteil beweisen, daß es gegen die Vernunft streitet und also Gegenstand des Glaubens sei.

 

Wer hat dies geschrieben? (damit verabschiede ich mich für eine Woche - ich fahre morgen früh nach Assisi)

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Es gibt nur eine wahre Religion und nur eine Kirche, die Braut Jesu Christi ist. Denn er hat nur eine Kirche gewollt, und die Menschen haben kein Recht, daraus mehrere zu machen. Der Glaube ist nicht das Ergebnis menschlichen Denkens. Die Menschen müssen ihn vielmehr annehmen, wie er ihnen von oben gegeben wurde. Ein Mensch kann mit dem anderen Menschen diskutieren, vor Gott aber haben wir nur zu beten, uns zu demütigen, zu hören, stille zu sein und blind zu gehorchen. Diese Preisgabe der Vernunft ist der einzige Gebrauch, den wir von unserer schwachen und begrenzten Erkenntniskraft machen dürfen. Alles muß weichen, wenn die oberste Vernunft entscheidet. Noch einmal: Jesus Christus hat nur eine Kirchen und nur einen Glauben gewollt. Wir brauchen nur die neue Kirche mit der alten zu vergleichen, - die Kirche, die den Menschen seinem Stolz ausliefert, indem sie ihn trotz seiner offenbaren Urteilsunfähigkeit zum Richter macht, mit jener anderen, welche die ihr von ihrem Bräutigam verheißene Autorität gebraucht, um die unklaren Geister festzulegen, die Unwissenden zu führen, die Stolzen zu demütigen und um sie alle zu vereinen. ....

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Dann mal hier die "Auflösung":

 

Der Text stammt von Francois de Fénelon (*1651, +1715) und zwar aus einem seiner "Briefe über die Kirche".

 

Literatur:

Francois de Fénelon: Geistliche Werke / Einl. und Textauswahl von Francois Varrillon [Dr. Ausgabe und Übersetzung von Peter Manns.]. - Düsseldorf : Patmos, (frz. 1954) 1961. - 386 S. (dt.).

Das Buch ist zur Zeit nicht erhältlich. Ein Nachdruck ist im Moment nicht vorgesehen.


Berüht wurde Fénelon im Streit um die reine Liebe. Er stand seit 1688 in Verbindung mit Madame Guyon. Sie war eine Haupvertreterin des Quietismus. Fénelon verteidigte den Quietismus 1697 in seiner Schrift Explicationes des maximes des saints. Dadurch zog er sich den Unwillen Ludwigs XIV und seines Hofbischofs Bossuet zu. Beide erwirkten beim Papst 1699 eine Verurteilung der Maximes (DH 2340-2374). Die Verurteilung in dem Breve vom 12.3.1699 (Cum alias apostolatus) viel aber sehr mäßig aus:

...Das vorgenannte Buch ..., weil aufgrund seiner Lektüre und Benützung die Gläubigen allmählich in Irrtümer geführt werden könnten, die von der katholischen Kirche schon verurteilt wurden, und weil es überdies Sätze enthält, die entweder im unmittelbaren Sinn ihrer Worte oder unter Berücksichtigung des Zusammenhangs der Sätze - je nachdem - leichtfertig..., anstößig..., überl klingend...,fromme Ohren verletzend..., in der Praxis verderblich... und auch irrig... sind, verurteilen und verwerfen Wir aufgrund des vorliegenden Schreibens und... verbieten den Druck des Buches (DH 2374).

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