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Eitelkeit


Stefan

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Hallo allerseits,

 

wie wird Eitelkeit im Christentum bewertet? Ist das ein Laster, eine Sünde oder gar eine Tugend?

 

Gruß

Stefan

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Och nö - bleib mir doch mit den schlagenden I****** von der Massakermannia vom Leib, Robert - die sind mir schon in Passau auf den Sack gegangen...

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Hallo Robert,

 

mit Deiner Antwort kann ich irgendwie nichts anfangen. Wolltest Du mir nun beweisen, wie klug Du bist, dass Du auf einen Goethe-Text verweist? Oder, dass Du auf eine einfache Frage, eine originelle Antwort liefern kannst? Das wäre doch eindeutig ein Hinweis auf Deine eigene Eitelkeit.

 

Ich stehe zu meinem Geltungsbedürfnis. Ich bin eitel. Ruhm und Ehre sind durchaus Ziele, die mir erstrebenswert erscheinen. Auch wenn nur im kleinen Rahmen. Ich sehe darin den Motor, der uns antreibt. Ich vermute auch hinter Deinen Aktivitäten im Forum eine gehörige Portion Eitelkeit. Wer so demonstrativ seinen Bildungsbauch vor sich her trägt, wie Du es tust, der ist gehörig stolz auf seine gelehrige Wampe.

 

Eigentlich bist Du für mich das Paradebeispiel für Eitelkeit in diesem Forum. Daher wäre ich sehr daran interessiert, was Du persönlich zum Thema zu sagen hast.

 

Gruß

Stefan

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Ich schätze eher eine Sünde.

 

Denn der Mensch ist absolut abhängig, und hat meiner Meinung nach, kein "Recht" eitel zu sein...

 

 

Ich denke Eitelkeit, ist teuflisch...vielleicht auch gewaltfördernd!

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Wie Robert, Du verweist auf den Nicht-Christen Goethe, um eine christliche (Un)Tugend zu belegen?

 

"Mir willst du zum Gotte machen! Solch ein Jammerbild am Holze!" (Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832)

 

Und bitte nicht antworten, er wäre angeblich auf dem Sterbebett wieder konvertiert. Behauptet man auch von Voltaire Doch alles ist wie dies: eine Mär.

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>Ich stehe zu meinem Geltungsbedürfnis. Ich bin eitel. Ruhm und Ehre sind durchaus Ziele, die mir erstrebenswert erscheinen. Auch wenn nur im kleinen Rahmen. Ich sehe darin den Motor, der uns antreibt.< (Stefan)

 

Dem schließe ich mich an. :-)

 

Auch ich bin stolz darauf, daß ich durch die vielen Jahre fleißigen lernens anderen etwas voraus habe, die nur faul herum gelegen haben.

 

Ich zeige es gern und fordere jeden auf, meine Standpunkte genau zu überlegen und abzuwägen, ob sie stichhaltig und richtig sind. Und wenn sie es sind, dann fordere ich auf, daß sich jeder meinem Standpunkt anschließt und er anerkennt, daß ich ihn entwickelt habe bzw. denjenigen ehrt, der ihn entwickelt hat.

 

Und genauso, wie ich mich dem Spott stellen müßte, der mich zurecht bei einer unehrenhaften Diskussion träfe, so fordere ich Achtung vor meinen eigenen Leistungen ein. Achtung, die ich auch anderen zu geben jederzeit bereit bin, sofern sie eine Eigenleistung erbringen.

 

Eitelkeit im Sinne, daß man seine eigenen Leistungen schön findet ... gern.

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Caveman, zur Illustration der Eitelkeit kann ich selbstverständlich auf alle möglichen, natürlich auch heidnischen Zeugen zurückgreifen. Auf die Idee, Goethe oder Voltaire seien Christen gewesen, wäre ich nie gekommen. Keine Sorge..
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Ich finde "Eitelkeit" ist schwäche. Ein Mittel die schwäche auf irgendeiner Art und weise zu verdecken.

 

Die gefühle und vor allem das "Ego" nicht unter Konrolle bzw. im griff zu haben.

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Lieber Martin,

Eitelkeit ist nicht nur ein Laster, sie wurde früher auch unter die sieben "Todsünden" gezählt - unter der etwas altertümlichen Bezeichnung "Hoffart".

 

Lieber Trilo,

>Eitelkeit im Sinne, daß man seine eigenen Leistungen schön findet ... gern. < Volle Zustimmung. Allerdings würde ich das nicht als Eitelkeit bezeichnen, sondern als gesundes Selbstbewußtsein. Eitelkeit wird es erst dann, wenn man sich aufgrund seiner persönlichen Leistungen für den besseren Menschen hält und verächtlich auf den "faulen, unfähigen Rest" der Menschheit herrabblickt.

 

(Einbildung ist auch 'ne Bildung.)

(Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz.)

 

Gruß,

Lucia

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>Allerdings würde ich das nicht als Eitelkeit bezeichnen, sondern als gesundes Selbstbewußtsein. Eitelkeit wird es erst dann, wenn man sich aufgrund seiner persönlichen Leistungen für den besseren Menschen hält und verächtlich auf den "faulen, unfähigen Rest" der Menschheit herrabblickt.< (Lichtlein)

 

Ja, gut. Stimmt.

 

Eitelkeit hat eine negative Konnotation. Aber es ist doch so, daß man nicht nur Selbstbewußt sein kann, sondern die eigenen Leistungen auch schön finden kann. Ein eleganter Gedankengang, eine logisch stringente Argumentation oder auch eine Beschreibung kann doch auch schön sein. Genauso schön wie der eigene Körper, beispielsweise. Darauf kann man doch stolz sein, oder?

 

Trilo

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[Eitelkeit wird es erst dann, wenn man sich aufgrund seiner persönlichen Leistungen für den besseren Menschen hält und verächtlich auf den "faulen, unfähigen Rest" der Menschheit herrabblickt. ]

 

Ja, Lichtlein, klar! Und dann schon allemal, wenn man

wegen seiner Eitelkeit anderen schadet und das kommt

sehr oft dabei heraus.

Man vergleicht sich ja - sonst lohnte die Eitelkeit nicht.

Und wenn dann jemand an einem vorbeizieht, einfach

weil er besser, schöner, reicher ist, dann kriegt die

Eitelkeit eins auf die Nuss ....und dann wird es meistens

stressig, weil der Eitle ja seine Position wieder erreichen

will.

Dann gibt es ziemlich böse Auswüchse, jedenfalls in

Firmen, wo es drauf ankommt.

Frage nebenbei: Ist Reich-Ranicki nun eitel oder einfach

nur gut? (Literaturfreaks sind hier gefragt..)

 

Und im christlichen Sinne natürlich: Sünde. Gar keine

Frage.

 

gruss, jeru

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Also, Luci, Hoffart ist Hochmut, nicht Eitelkeit. Daß der Begriff „Todsünde“ hier theologisch nicht korrekt ist, darauf habe ich früher schon mal hingewiesen. Richtig ist: „Hauptsünde“.

 

Die Eitelkeit wird hier offensichtlich im Sinne einer Charaktereigenart oder -schwäche verstanden, nämlich als Putzsucht, Selbstverliebtheit, Narzismus oder dergleichen. Ausgangspunkt dieses Begriffsverständnisses dürften die allegorischen Darstellungen der personifizierten Eitelkeit (lat. vanitas: Nichtigkeit, Leere) in den bekannten Toilettenszenen sein, wo ein hübsches Mädchen selbstverliebt vorm Spiegel sitzt.

 

„Eitelkeit“ meint also eigentlich und ursprünglich die eitlen, nichtigen, vergänglichen Dinge, das Irdische im Gegensatz zum Ewigen, Unvergänglichen. Im Alltagssprachgebrauch ist der Begriff nun auf jene Charaktereigenschaft übergegangen, den eitlen Dingen anzuhangen, während die Litteratur, zumal die ältere, mit Eitelkeit meist die vanitas meint, von welcher schon König Salomo sprach.

 

 

Und dieses war ein weiterer Beitrag in unserer beliebten Serie: »Eitles Geschwätz«.

Fortsetzung folgt.

 

(Geändert von Ketelhohn um 15:13 - 9.August.2002)

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"Eitelkeit" meint also eigentlich und ursprünglich die eitlen, nichtigen, vergänglichen Dinge, das Irdische im Gegensatz zum Ewigen, Unvergänglichen.

 

Hallo Robert,

 

aus christlicher Sicht scheint das eine gute Erklärung zu sein, soweit ich das beurteilen kann. ;) Gleichzeitig demonstriert es aber auch die Welt- und Menschenferne dieser Sicht. Hier wird eine kaum vorstellbare zeitliche Eigenschaft als Wertkriterium verkauft: Ewigkeit. Das Vergängliche ist Nichtig, weil es eben vergänglich ist. Ich halte dagegen das Vergängliche für überaus kostbar. Nicht im Gestern, nicht im Morgen, nicht in der Ewigkeit, sondern im völlig flüchtigen und vergänglichen Jetzt leben wir. Wir können gar nicht anders, als im Jetzt zu leben, aber den Christen scheint das nicht genug zu sein. Sie wollen mehr, sie wollen die Ewigkeit. Eine ziemlich eitle Haltung, wie ich finde.

 

Gruß

Stefan

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Zitat von Ketelhohn am 15:08 - 9.August.2002

Also, Luci, Hoffart ist Hochmut, nicht Eitelkeit. Daß der Begriff „Todsünde“ hier theologisch nicht korrekt ist, darauf habe ich früher schon mal hingewiesen. Richtig ist: „Hauptsünde“.


Robert-Herzchen,

was meinste, wieso ich die Anführungszeichen um die "Todsünde" gesetzt hatte?

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