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Pastorale Räume - welche Erwartungen habt Ihr?


Kirisiyana

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Nun ist es auch bei uns so weit, wir werden zusammen mit anderen Nachbargemeinden einen pastoralen Raum bilden.

 

Im Vorfeld gab es schon einige vorbereitende Gemeinde-Versammlungen. Vom Bistum aus wird viel über Chancen, positive Impulse und so weiter gesprochen. Natürlich, man weiß, dass man jeder Menge Ablehnung begegnen muss. Veränderungen erzeugen Befürchtungen, der Mensch klammert sich an das Bekannte (wenn auch offensichtlich nicht mehr Bewährte). Und da betont das Change Management gleich proaktiv das Positive am bevorstehenden Wandel.

 

Mich interessiert:

Habt Ihr Euch schon mit dem Thema beschäftigt?

Wenn es bei Euch soweit ist, dass ein pastoraler Raum gebildet werden soll: Was, denkt Ihr, wird passieren?

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Habe das jetzt an ein paar Wohnorten mitgemacht.

 

Am wichtigsten erscheint mir: gleich eine einzige Pfarrei errichten, das verschlankt die Strukturen (nur ein PGR, nur ein KV) - wie man die bleibenden Pole pastoralen Lebens benennt und bespielt, ist egal (Kirchorte, Ortsgemeinde, Standort, Ortsteam, Ortsausschuß).

Alles, was läuft, kann bleiben, vorausgesetzt, es finden sich Menschen, die es ehrenamtlich tragen. Wo sich niemand findet: sterben lassen.

Jede neue Idee unterstützen - geht nicht, gibt's nicht!

Platz schaffen für Gruppen/Initiativen, die sich ungern physisch verorten wollen.

 

Ansonsten: langer Atem, 15 Jahre sind nichts :)

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Dass ich das ausgerechnet einer Gouvernante mal sagen muss: Thema verfehlt, 6, setzen ;) Sorry nein, mir ist jede Erfahrung ebenso willkommen und natürlich wird die Diskussion sich nicht nur auf meine Eingangsfragen beschränken. Aber jetzt zu Anfang würde ich mich auch sehr über ein paar Posts freuen, die vielleicht sogar ohne sich schon groß mit pastoralen Räumen beschäftigt zu haben einfach mal beschreiben, was Ihr spontan befürchtet oder mit Freude erwartet, wenn es mal bei Eurer Gemeinde soweit ist/sein soll.

 

(Oder was, wenn Ihr die Erfahrung schon durch habt, Ihr damals zu Beginn befürchtetet und begrüßtet).

bearbeitet von Kirisiyana
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Na, ich habe halt auf die Frage "Habt ihr euch schon mal mit dem Thema beschäftigt?" geantwortet und dann die Quintessenz aus vieren solcher Prozesse (2x französischsprachiges Ausland, 1x Westdeutschland, 1x Norden) geschildert.

Auf die Frage nach Befürchtungen wie "Heimatverlust" o.ä. habe ich keine Antwort, dafür bin ich zu mobil, "Beheimatung" muß ich persönlich anders als lokal konstruieren.

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Bei uns in der Erzdiözese Wien ist das ganz aktuell.

In wenigen Wochen wird unsere Pfarre mit drei weiteren zu einem sogenannten "Seelsorgeraum" vereint.

 

Nach den Plänen des Kardinals ist das die Vorstufe zu "Pfarre Neu", also zum Zusammenschluss einer neuen Pfarre.

 

Ich finde dieses Ziel sinnvoll, "Seelsorgeräume" sind auf Dauer eine halbe Sache und bringen nur mehr Bürokratie.

 

Ich werde mich dafür einsetzen, dass unsere Vierergemeinschaft in wenigen Jahren zur "Pfarre Neu" zusammen wächst.

 

Der Umstand, dass ich momentan der einzige im Bereich dieser vier Pfarren wohnhafte Priester bin, macht das vielleicht auch leichter. 2 Pfarren sind derzeit unbesetzt und die dritte wird von einem Priester aus einem anderen Dekanat betreut.

 

Ich finde es sehr mutig vom Kardinal, dass er nach dem Vorbild mancher deutscher und französischer Bischöfe nicht halbe Sachen macht, sondern eine klare Lösung anstrebt, die auf viele Jahrzehnte hinaus bestehen kann.

Das ist eigentlich völlig untypisch für Österreich, denn hier gilt die Heiligkeit des Provisoriums und in kirchlichen Kreisen bisher auch das "Dogma von der Unauflöslichkeit der Pfarre".

 

Das Problem ist, dass viele Gläubige meinen, Pfarrauflösung heisst "Zusperren der Kirche", keine Gottesdienste mehr und Ende des kirchlichen Lebens in der bisherigen Pfarre. Genau das aber soll eben nicht passieren. Was in den bisherigen Pfarren lebt, soll weiter leben können, nur nicht mehr unter dem Dach einer Kleinpfarre, sondern einer "Gemeinde", die ein Teilsubjekt der "Pfarre Neu" ist. Der Wegfall des Pfarrstatus kann insofern auch positiv gesehen werden, da nun ein so neue entstehende Gemeinde von Laien, gar Frauen geleitet werden kann, ohne dass es irgendwelche kirchenrechtlichen Probleme gibt.

 

Der Pfarrer ist dann für die Koordination der Gemeinden einer Pfarre zuständig und hat nicht mehr unbedingt den mehrfachen Aufwand der Pfarrbürokratie.

 

Ich hoffe, dass die Kräfte in der Diözese, die die Reform durchsetzen wollen, den längeren Atem haben gegenüber traditionalistischen Kräften und vielen Pfarrbewohnern, die noch einem althergebrachten, engstirnigen Dorfpatriotismus huldigen.

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Ich wünsche Dir alles Gute. Du kriegst das hin. Die historischen Empfindlichkeiten Deiner Dorfpatrioten hast Du ja bisher auch im Griff gehabt. ;)

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