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Wildlife in Germany


Shubashi

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Zwei Sachen sind mir allerdings nicht klar. Warum ein Esel um die Hunde zu alarmieren und wieso sind Bodenbrüter gefährdet?

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe:Schutzesel eigenen sich vorwiegend für kleinere übersichtliche Schafherden in einem begrenzten Gebiet. Sobald es um größerer Herden in unübersichtlichen Gebieten (z. B. große Almen) geht dienen Schutzesel nicht mehr der Wolfsabwehr, sondern sozusagen als Alarmanlage für Schutzhunde, die sich wesentlich schneller, beweglicher usw. in großem unwegsamen Gelände bewegen können und Wölfe abwehren können. Zu den Bodenbrütern:Gerade in Deichgegenden und Heidelandschaften wie z. B den Elbe-Deichen oder der Lüneburger Heide gibt es eine ganze Menge Bodenbrüter. Schutzhunde schnüffeln und bewegen sich aber dort und werden von den dortigen Bodenbrütern als Feinde (ähnlich wie Fuchs oder Luchs) wahrgenommen und verrschrecken die Bodenbrüter. Dies ist nicht im Sinne eines Naturschutzraumes, der auch Bodenbrütern Überlebensraum bieten will. Nachtrag zu den Schutzhunden:Leider finde ich den Artikel nicht mehr. Es ging in dem Artikel darum, dass Schutzhunde teilweise ALLES, was sich an Unbekanntem der Herde nähert als Gefahr für die Herde ansehen und daher angreifen. Das ist natürlich in Gegenden, in denen der Tourismus eine große Rolle spielt ein Problem. Man müsste sozusagen alle Wanderer, Mountainbiker, Jogger, Familienausflügler usw. verbieten. Denn in dem Bereich, in dem eine Schafherde ist und von Schutzhunden bewacht wird, dürften sich Fremde/Touristen nicht mehr aufhalten. Aber gerade an Deichen - wie Elbe, Weser, Oder, Nord- und Ostsee - lebt ein Teil der Bevölkerung vom Tourismus und dieser Tourismus beinhaltet auch Deichwanderungen. Und damit Wanderungen/Radtouren durch Weidegebiete von Schafen.
Danke!Zu Bodenbrütern: Fux und Lux sind damit nicht aus der Welt und eine wirkliche Gefahr. Ich weiss nicht, wie diese Bodebrüter gestrickt sind, jedenfalls unsere Wildgänse unten in den Auen haben ein ziemlich differenziertes Freund-Feind-Erkennungssystem, Hunde sind quasi adoptiert ... die meisten jedenfalls.Das mit dem schwierigen Gelände schrieb ich bereits und in den Bergen sind gerne Touris unterwegs. Eine echte Gefahr für Touris sehe ich auch nicht. Sonst könntest Du den Jakobsweg ab Pyrenäen knicken. Gibt es eigentlich Mountenbikerabfangjagdhunde? Könnte man ggf. ein entsprechendes Beuteschema reinzüchten?

Gänse galten nicht umsonst schon im alten Rom als "Wachhunde". Die sind sehr wehrhaft und Teile von denen machen auch freilaufende Hunde keine Angst. Da müssen eher die Hunde Angst vor den Gänsen haben. Aber um Wildgänse geht es da auch nicht. Da geht es um Fasane und sonstige Bodenbrüter, die sich eben von freilaufenden Hunden verjagen lassen und ihre Nester im Stich lassen. Ich hab das schon in den Elbauen erlebt. Da langt ein Caesar um bodenbrütende Vögel in Panik zu versetzen und ihre Nester im Stich zu lassen. Was nun die Touristen anbelangt. Es gibt einen anscheinend einen gravierenden Unterschied zwischen Hütehunden und Schutzhunden. Hütehunde bewachen die die Herde und sehen Menschen erstmal als einen Art "Chef" bzw. als "Nicht-Gefahr" an. Schutzhunde bewachen ebenfalls die Herde, scheinen Menschen aber als Gefahr für die Herde anzusehen. Es Bedarf daher von Seiten des Schäfers sehr viel "Eriehungsarbeit" um Menschen als "Herdenfeinde" aus dem hundlichen Verhalten "auszuerziehen". Mit Eseln hat man diese Arbeit als Schäfer nicht. Was die Mountainbiker anbelangt:Da wir hier in der Katakombe sind, kann ich rumsemmeln ;-). Am einfachsten ist ein möglichst kleiner unauffälliger Hund mit einer dieser langen dünnen kaum sichtbaren Leinen. Der Hund ist sozusagen nur so ne Art Ankerweitwurf *g* Die Leine ist das Übel der Mountainbiker *ffg*
Aua. Das kann für den Hund aber auch dumm ausgehen? Aber es gibt noch andere probate Mittel gegen die Fahrrad-SS.
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'Tschuldigung, sollte heißen

erster offizieller Wolfsbezirk in meinem Bundesland.

 

Natürlich übertreiben wir, dass ist schließlich Nationalsport, und wir sind richtig gut darin.

Ich bin halt eher unsportlich, weshalb ich leben und leben lassen am besten finde.

Keine toten Wölfe, keine mauligen Dörfler, allenthalben zufriedenes Grinsen im florierenden Wolfsbusisness!

(Na gut, der Grimm-Faktor leidet, aber dafür ließen sich geführte Rotkäppchen-Wanderungen einführen.)

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'Tschuldigung, sollte heißen

erster offizieller Wolfsbezirk in meinem Bundesland.

 

Natürlich übertreiben wir, dass ist schließlich Nationalsport, und wir sind richtig gut darin.

Ich bin halt eher unsportlich, weshalb ich leben und leben lassen am besten finde.

Keine toten Wölfe, keine mauligen Dörfler, allenthalben zufriedenes Grinsen im florierenden Wolfsbusisness!

(Na gut, der Grimm-Faktor leidet, aber dafür ließen sich geführte Rotkäppchen-Wanderungen einführen.)

Irgendjemand findet sich ja immer bedroht. Die Freilandhühnerfarmer von Marder und Fuchs. Die Fischwirte vom Kormoran usw. usw.

Wobei, nach der großen Welle, die man in DE macht, normalisiert es sich glücklicherweise meistens. Und dann läuft es dann oft besser als in anderen Ländern.

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Der Umgang mit Kreuzottern ist in Deutschland allerdings auch sehr emotional: ein Forstrat im Schwarzwald hatmir mal erzählt, dass jede Kreuzotter im Garten ebenfalls zum Anruf und Forderung nach Umsiedlung führt.

Vor zwei Tagen gab es eine Sendung zum Wolf in Norddeutschland, so richtig traut man auch dem nicht mehr. Entweder die Behörden entschädigen großzügig und unbürokratisch und lassen allzu vorwitzige Jungwölfe wirksam vergrämen, oder das Internet wimmelt bald wieder von Haushaltstips zum Wölfevergiften.

Illegale Abschüsse, Ammenmärchen und Autos sind des Wolfes Tod. Giftköder ist so eine Sache. Am besten einen Zettel dran machen, "Nur für Wölfe". Ist sehr wirkungsvoll und restliches fleischfressendes Getier lässt das Schnäuzchen davon. Wie qualvoll im übrigen eine Vergiftung abläuft, davon möchte ich gar nicht erst anfangen. Apropos, unter 20.000 Euro Strafe kommst du da nicht weg. Das angstbeladene Verhältnis zum Wolf ist für mich ein sicheres Indiz, das der geistige Fortschritt eine Wissensblase ist. Man weiss viel über was aber nichts von was.

Übrigens, der Avatar ist mein Patenwölfchen.

 

@baumfäller: der Besitz von Gewehren berechtigt nicht in der Öffentlichkeit rumzuballern.

 

 

Grüß den Wolf von mir! :)

In 2004 gab es ca. 85 Wölfe in Schweden, der Bestand ist immer noch gefährdet (und nur sehr wenige "Einwanderer" gibt es, 2 aus Finnland in 2010 sind dokumentiert). Der einzige Todesfall eines Menschen in jüngerer Zeit fand in einem Tierpark in Kolmården statt (in 2012), Attacken freilebender Wölfe sind mir derzeit nicht bekannt. Im 19.Jahrhundert gab es eine Serie von Todesfällen in der Umgebung von Gysinge. "Gysingevargen" war vermutlich als Welpe in menschlicher Gefangenschaft gehalten worden (war also auch kein rein wilder Wolf).

 

Niemand behauptet, dass Wölfe völlig harmlos seien, dennoch gehen wir jeden Tag größere Risiken ein.

Zum Beispiel morgens ins Auto zu steigen.

 

Olli

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Der Umgang mit Kreuzottern ist in Deutschland allerdings auch sehr emotional: ein Forstrat im Schwarzwald hatmir mal erzählt, dass jede Kreuzotter im Garten ebenfalls zum Anruf und Forderung nach Umsiedlung führt.

Vor zwei Tagen gab es eine Sendung zum Wolf in Norddeutschland, so richtig traut man auch dem nicht mehr. Entweder die Behörden entschädigen großzügig und unbürokratisch und lassen allzu vorwitzige Jungwölfe wirksam vergrämen, oder das Internet wimmelt bald wieder von Haushaltstips zum Wölfevergiften.

Illegale Abschüsse, Ammenmärchen und Autos sind des Wolfes Tod. Giftköder ist so eine Sache. Am besten einen Zettel dran machen, "Nur für Wölfe". Ist sehr wirkungsvoll und restliches fleischfressendes Getier lässt das Schnäuzchen davon. Wie qualvoll im übrigen eine Vergiftung abläuft, davon möchte ich gar nicht erst anfangen. Apropos, unter 20.000 Euro Strafe kommst du da nicht weg. Das angstbeladene Verhältnis zum Wolf ist für mich ein sicheres Indiz, das der geistige Fortschritt eine Wissensblase ist. Man weiss viel über was aber nichts von was.

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@baumfäller: der Besitz von Gewehren berechtigt nicht in der Öffentlichkeit rumzuballern.

 

 

Grüß den Wolf von mir! :)

In 2004 gab es ca. 85 Wölfe in Schweden, der Bestand ist immer noch gefährdet (und nur sehr wenige "Einwanderer" gibt es, 2 aus Finnland in 2010 sind dokumentiert). Der einzige Todesfall eines Menschen in jüngerer Zeit fand in einem Tierpark in Kolmården statt (in 2012), Attacken freilebender Wölfe sind mir derzeit nicht bekannt. Im 19.Jahrhundert gab es eine Serie von Todesfällen in der Umgebung von Gysinge. "Gysingevargen" war vermutlich als Welpe in menschlicher Gefangenschaft gehalten worden (war also auch kein rein wilder Wolf).

 

Niemand behauptet, dass Wölfe völlig harmlos seien, dennoch gehen wir jeden Tag größere Risiken ein.

Zum Beispiel morgens ins Auto zu steigen.

 

Olli

 

Diese traurige Bilanz von 85 Wölfen1 begründet u.a. mein gespaltenes Verhältnis zu Schweden. Sie verkaufen sich gerne als grün, ballern aber auf alles, was sich bewegt. Von der Mordlustangelei will ich erst gar nicht anfangen.

Ein Problem bei der "Wiederansiedlung" ist, dass Wölfe, die in Gehegen geboren wurden nicht ausgewildert werden können und dürfen; gefangene übrigens auch nicht. Einmal Kontakt mit Mensch und der Wolf hat seine Scheu vor dem Menschen verloren und wird erst dann zur möglichen Gefahr.

 

 

1)Entscheident ist übrigens die Anzahl der Familien und Clans.

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Danke für diesen Thread.

Ich habe zwei interessante Einträge zu Wölfen in Skandinavien gefunden:

http://en.wikipedia.org/wiki/Wolf_reintroduction

(Nur der Teil zu Nordeuropa ist interessant: ich wusste gar nicht, dass eine südschwedische Population so lange überlebt hatte und sich praktisch erst wieder durch einen einsamen russischen Zuwanderer erst wieder erholte. Das dazugehörige papier bei "nature" kostet leider 16 EUR.)

 

Hier ist aber ein sehr interessantes Papier als Bericht an den WWF, das sehr viel Infos zur skandinavischen Wolfspopulation allgemein enthält und auch zu illegalen Tötungen.

http://www.slu.se/Documents/externwebben/nj-fak/ekologi/forskning/skandulv%20dokument/Liberg%20et%20al%202011%20Illegal%20killing%20of%20wolves%20in%20Scandinavia%201998-2011%20variation%20in%20space%20and%20time.pdf

 

Diese nehmen in Schweden übrigens erfreulicherweise ab, und die Wolfspopulation nimmt zu.

Sie rätseln allerdings ziemlich, warum die Wilderei in Schweden abgenommen hat, obwohl die Möglichkeiten zum legalen Abschuß angreifender Wölfe einerseits in Schweden erweitert wurden, in Norwegen aber (in der Schutzzone zumindest) weiterhin streng sind.

(Die Norweger scheinen Wölfe deutlich weniger zu mögen.)

 

Jedenfalls fühle ich mich im Glauben bestätigt, dass wohl der beste Schutz der Wölfe sein wird, dass die Menschen ihre Einstellung zu ihnen ändern und der Gesetzgeber eher wenig Einfluß auf ihren Schutz hat.

bearbeitet von Shubashi
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Danke für diesen Thread.

Ich habe zwei interessante Einträge zu Wölfen in Skandinavien gefunden:

http://en.wikipedia.org/wiki/Wolf_reintroduction

(Nur der Teil zu Nordeuropa ist interessant: ich wusste gar nicht, dass eine südschwedische Population so lange überlebt hatte und sich praktisch erst wieder durch einen einsamen russischen Zuwanderer erst wieder erholte. Das dazugehörige papier bei "nature" kostet leider 16 EUR.)

 

Hier ist aber ein sehr interessantes Papier als Bericht an den WWF, das sehr viel Infos zur skandinavischen Wolfspopulation allgemein enthält und auch zu illegalen Tötungen.

http://www.slu.se/Documents/externwebben/nj-fak/ekologi/forskning/skandulv%20dokument/Liberg%20et%20al%202011%20Illegal%20killing%20of%20wolves%20in%20Scandinavia%201998-2011%20variation%20in%20space%20and%20time.pdf

 

Diese nehmen in Schweden übrigens erfreulicherweise ab, und die Wolfspopulation nimmt zu.

Sie rätseln allerdings ziemlich, warum die Wilderei in Schweden abgenommen hat, obwohl die Möglichkeiten zum legalen Abschuß angreifender Wölfe einerseits in Schweden erweitert wurden, in Norwegen aber (in der Schutzzone zumindest) weiterhin streng sind.

(Die Norweger scheinen Wölfe deutlich weniger zu mögen.)

 

Jedenfalls fühle ich mich im Glauben bestätigt, dass wohl der beste Schutz der Wölfe sein wird, dass die Menschen ihre Einstellung zu ihnen ändern und der Gesetzgeber eher wenig Einfluß auf ihren Schutz hat.

Aber die Aufklärung sollte etwas anders laufen als bisher. Ist oftmals zu akademisch und manchmal schwer nachvollziehbar. Auch sollte schon, wie in Skandinavien, Kanada usw. Wildbegegnungen resp. Wolfsbegegnungen trainiert werden (Trockenübung). Wolf ist zwar Vorfahre vom Hund (nicht alle Rassen) tickt aber total anders. Auch sollten einige romantische Vorstellungen über Bord geworfen werden. Stichwort: Freiheit, große Reviere, Gefangenschaft. Das sind oftmals Projektionen. Auch sind die jeweiligen Familien "kulturell" häufig weit auseinander. Ja, es gibt Familien, wo Führerschaft nach dem Rotationsprinzip abläuft. Was auch wichtig ist, besonders für die Vulgärdarwinisten, Führerschaft ist nicht unbedingt ein beliebter Job im Clan und "zölibatäre" Lebensweise der Mitglieder ohne Paarungsprivileg durchaus erstrebenswert ;)

 

P.S. Kannst Du mehr zu dem natur-Dokument sagen? Habe alles mögliche gefunden nur ....

 

z.B. Der Verkehrstod ist die häufigste nicht natürliche Todesursache bei Wölfen in Deutschland.

Was brauchen wir Büchsen?

bearbeitet von teofilos
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Auch sollten einige romantische Vorstellungen über Bord geworfen werden. Stichwort: Freiheit, große Reviere, Gefangenschaft. Das sind oftmals Projektionen. Auch sind die jeweiligen Familien "kulturell" häufig weit auseinander. Ja, es gibt Familien, wo Führerschaft nach dem Rotationsprinzip abläuft. Was auch wichtig ist, besonders für die Vulgärdarwinisten, Führerschaft ist nicht unbedingt ein beliebter Job im Clan und "zölibatäre" Lebensweise der Mitglieder ohne Paarungsprivileg durchaus erstrebenswert ;)

Leider stammt viel von unserem "Wissen" über Wölfe aus der Beobachtung in Gefangenschaft. Frei lebenden Wölfe funktionieren anders, nur haben wir Menschen die von uns unberührte Natur ja mittlerweile erfolgreich beseitigt, und die kommt auch nicht zurück. Also wird es auf irgendeine Form der "Wolfshaltung" hinauslaufen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den Zoologen ihres Vertrauens. :lol:

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Auch sollten einige romantische Vorstellungen über Bord geworfen werden. Stichwort: Freiheit, große Reviere, Gefangenschaft. Das sind oftmals Projektionen. Auch sind die jeweiligen Familien "kulturell" häufig weit auseinander. Ja, es gibt Familien, wo Führerschaft nach dem Rotationsprinzip abläuft. Was auch wichtig ist, besonders für die Vulgärdarwinisten, Führerschaft ist nicht unbedingt ein beliebter Job im Clan und "zölibatäre" Lebensweise der Mitglieder ohne Paarungsprivileg durchaus erstrebenswert ;)

Leider stammt viel von unserem "Wissen" über Wölfe aus der Beobachtung in Gefangenschaft. Frei lebenden Wölfe funktionieren anders, nur haben wir Menschen die von uns unberührte Natur ja mittlerweile erfolgreich beseitigt, und die kommt auch nicht zurück. Also wird es auf irgendeine Form der "Wolfshaltung" hinauslaufen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den Zoologen ihres Vertrauens. :lol:

 

Wolfshaltung gibt es doch schon lange. Z.B. in Zoos. Ganz so düster sehe ich es nicht. Unsere Natur ist nicht so beseitigt, wie es gern erzählt wird. Bei so vielen Menschen in DE ist die Üppigkeit so gar erstaunlich. Und was mittlerweile an Getier nach DE flüchtet ist schon großartig. Wölfe in Gehegen beobachten ist natürlich kein Vergleich zu Freilebenden aber die gravierenden methodischen Fehler von damals werden auch nicht mehr gemacht. Sagen wir es mal so, Gehegewölfe sind Botschafter und arbeiten für die Wissenschaft. Ich kann Dir sagen, es wäre nicht leicht einem frei lebenden Wolf ein Thermometer in den Po zu schieben :D

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Schöner Artikel. Wobei "Betteln" vielleicht nicht das richtige Wort ist. Wir werden da eher als Automaten wahrgenommen. Man wirft was rein (Verhalten), Futter kommt raus. Auch der Cola-Automat denkt er hat alles unter Kontrolle ;)
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Der "blöde Mensch" gehört eben zum natürlichen Umfeld zu Wölfen in einer dichtbesiedelten Landschaft.

Ich sehe dieses Verhalten als eine Kehrseite des extremen Hypes an, der um die Wölfe gemacht wurde; sie werden teilweise dermaßen zum Symbol "echter, wahrer Natur" mystifiziert, dass sie natürlich jede/r sehen will, insbes. da sie ja "völlig ungefährlich" sind und eigentlich sogar ein "Freund" des Menschen.

 

Wölfen sind schlicht große Beutegreifer, ziemlich schlau und opportunistisch, weswegen sie natürlich jede Gelegenheit nutzen, leicht zugängliche Futterquellen zu erschließen. Wölfe sind auch nicht mal selten, sie sind dort, wo man sie nicht ausrottet, eine gefräßige Allerweltstierart.

 

Im Prinzip sollte der Mensch (insbes. als städtischer Tourist in deutschen Wäldern) sie nicht weiter zur Kenntnis nehmen, sich an einer evtl., aber eher unwahrscheinlichen Begegnung freuen und dann weiterschleichen.

Wenn man sie aber irgendwann zur Basis eines ganzen Wolfsmythos macht, werden dumme Unfälle nur wahrscheinlicher, wie bei diesem Trottel in den USA, der Kodiak-Bären Küsschen geben wollte und dann den Weg aller dummen Lachse ging.

 

(Das ist meines Wissens übrigens auch ein Problem der Berliner Wildschweine-Plage, Futter und Lebensmittelabfälle locken ganze Rotten in die Stadt, die dann alles umgraben, betteln, und am Ende Unfälle verursachen.)

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/wildtiere/de/wildschwein.shtml

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Der "blöde Mensch" gehört eben zum natürlichen Umfeld zu Wölfen in einer dichtbesiedelten Landschaft.

Ich sehe dieses Verhalten als eine Kehrseite des extremen Hypes an, der um die Wölfe gemacht wurde; sie werden teilweise dermaßen zum Symbol "echter, wahrer Natur" mystifiziert, dass sie natürlich jede/r sehen will, insbes. da sie ja "völlig ungefährlich" sind und eigentlich sogar ein "Freund" des Menschen.

 

Wölfen sind schlicht große Beutegreifer, ziemlich schlau und opportunistisch, weswegen sie natürlich jede Gelegenheit nutzen, leicht zugängliche Futterquellen zu erschließen. Wölfe sind auch nicht mal selten, sie sind dort, wo man sie nicht ausrottet, eine gefräßige Allerweltstierart.

 

Im Prinzip sollte der Mensch (insbes. als städtischer Tourist in deutschen Wäldern) sie nicht weiter zur Kenntnis nehmen, sich an einer evtl., aber eher unwahrscheinlichen Begegnung freuen und dann weiterschleichen.

Wenn man sie aber irgendwann zur Basis eines ganzen Wolfsmythos macht, werden dumme Unfälle nur wahrscheinlicher, wie bei diesem Trottel in den USA, der Kodiak-Bären Küsschen geben wollte und dann den Weg aller dummen Lachse ging.

 

(Das ist meines Wissens übrigens auch ein Problem der Berliner Wildschweine-Plage, Futter und Lebensmittelabfälle locken ganze Rotten in die Stadt, die dann alles umgraben, betteln, und am Ende Unfälle verursachen.)

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/wildtiere/de/wildschwein.shtml

Ich sehe das etwas entspannter. Stadt ist halt attraktiver als das langweile Land ;)

Auch was den Hype betrifft, ich sagte es schon, der Wolf ist auch ein Botschafter, ähnlich wie der Eisbär. Kult fördert Geld. Und vom Wohlleben des Wolfs profitieren ettliche ander e Arten. Im Yellowsstone Park hatte man wegen der Besucher den Wolf verbannt. Das hatte zur Folge, dass im Tross viele, viele andere Arten verschwanden. Es blieb nichts anderes übrig als den Wolf wieder die Tür zu öffnen. Die Rolle des Wolfes als Landpfleger ist noch wenig bekannt aber gesichert. Auch das Hirtenverhalten (Karibu) nordamerikanischer Clans ist ein HiLite der Verhaltensbiologie.

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Der Umgang mit Kreuzottern ist in Deutschland allerdings auch sehr emotional: ein Forstrat im Schwarzwald hatmir mal erzählt, dass jede Kreuzotter im Garten ebenfalls zum Anruf und Forderung nach Umsiedlung führt.

Vor zwei Tagen gab es eine Sendung zum Wolf in Norddeutschland, so richtig traut man auch dem nicht mehr. Entweder die Behörden entschädigen großzügig und unbürokratisch und lassen allzu vorwitzige Jungwölfe wirksam vergrämen, oder das Internet wimmelt bald wieder von Haushaltstips zum Wölfevergiften.

Illegale Abschüsse, Ammenmärchen und Autos sind des Wolfes Tod. Giftköder ist so eine Sache. Am besten einen Zettel dran machen, "Nur für Wölfe". Ist sehr wirkungsvoll und restliches fleischfressendes Getier lässt das Schnäuzchen davon. Wie qualvoll im übrigen eine Vergiftung abläuft, davon möchte ich gar nicht erst anfangen. Apropos, unter 20.000 Euro Strafe kommst du da nicht weg. Das angstbeladene Verhältnis zum Wolf ist für mich ein sicheres Indiz, das der geistige Fortschritt eine Wissensblase ist. Man weiss viel über was aber nichts von was.

Übrigens, der Avatar ist mein Patenwölfchen.

 

@baumfäller: der Besitz von Gewehren berechtigt nicht in der Öffentlichkeit rumzuballern.

 

 

Grüß den Wolf von mir! :)

In 2004 gab es ca. 85 Wölfe in Schweden, der Bestand ist immer noch gefährdet (und nur sehr wenige "Einwanderer" gibt es, 2 aus Finnland in 2010 sind dokumentiert). Der einzige Todesfall eines Menschen in jüngerer Zeit fand in einem Tierpark in Kolmården statt (in 2012), Attacken freilebender Wölfe sind mir derzeit nicht bekannt. Im 19.Jahrhundert gab es eine Serie von Todesfällen in der Umgebung von Gysinge. "Gysingevargen" war vermutlich als Welpe in menschlicher Gefangenschaft gehalten worden (war also auch kein rein wilder Wolf).

 

Niemand behauptet, dass Wölfe völlig harmlos seien, dennoch gehen wir jeden Tag größere Risiken ein.

Zum Beispiel morgens ins Auto zu steigen.

 

Olli

 

Diese traurige Bilanz von 85 Wölfen1 begründet u.a. mein gespaltenes Verhältnis zu Schweden. Sie verkaufen sich gerne als grün, ballern aber auf alles, was sich bewegt. Von der Mordlustangelei will ich erst gar nicht anfangen.

Ein Problem bei der "Wiederansiedlung" ist, dass Wölfe, die in Gehegen geboren wurden nicht ausgewildert werden können und dürfen; gefangene übrigens auch nicht. Einmal Kontakt mit Mensch und der Wolf hat seine Scheu vor dem Menschen verloren und wird erst dann zur möglichen Gefahr.

 

 

1)Entscheident ist übrigens die Anzahl der Familien und Clans.

 

Ja genau, erst durch den Kontakt mit dem Menschen kommen die neuen Gefahren. Das meinte ich ja.

 

Den hier kennt ihr wahrscheinlich auch http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Freund

(früher hab ich in der Nähe von Merzig gewohnt)

 

Im Wolfsgehege hat unser Hund (Schäferhundmischling) auch schon mal mit den Wölfen mitgeheult. Das war recht lustig ;)

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Der Umgang mit Kreuzottern ist in Deutschland allerdings auch sehr emotional: ein Forstrat im Schwarzwald hatmir mal erzählt, dass jede Kreuzotter im Garten ebenfalls zum Anruf und Forderung nach Umsiedlung führt.

Vor zwei Tagen gab es eine Sendung zum Wolf in Norddeutschland, so richtig traut man auch dem nicht mehr. Entweder die Behörden entschädigen großzügig und unbürokratisch und lassen allzu vorwitzige Jungwölfe wirksam vergrämen, oder das Internet wimmelt bald wieder von Haushaltstips zum Wölfevergiften.

Illegale Abschüsse, Ammenmärchen und Autos sind des Wolfes Tod. Giftköder ist so eine Sache. Am besten einen Zettel dran machen, "Nur für Wölfe". Ist sehr wirkungsvoll und restliches fleischfressendes Getier lässt das Schnäuzchen davon. Wie qualvoll im übrigen eine Vergiftung abläuft, davon möchte ich gar nicht erst anfangen. Apropos, unter 20.000 Euro Strafe kommst du da nicht weg. Das angstbeladene Verhältnis zum Wolf ist für mich ein sicheres Indiz, das der geistige Fortschritt eine Wissensblase ist. Man weiss viel über was aber nichts von was.

Übrigens, der Avatar ist mein Patenwölfchen.

 

@baumfäller: der Besitz von Gewehren berechtigt nicht in der Öffentlichkeit rumzuballern.

 

Grüß den Wolf von mir! :)

In 2004 gab es ca. 85 Wölfe in Schweden, der Bestand ist immer noch gefährdet (und nur sehr wenige "Einwanderer" gibt es, 2 aus Finnland in 2010 sind dokumentiert). Der einzige Todesfall eines Menschen in jüngerer Zeit fand in einem Tierpark in Kolmården statt (in 2012), Attacken freilebender Wölfe sind mir derzeit nicht bekannt. Im 19.Jahrhundert gab es eine Serie von Todesfällen in der Umgebung von Gysinge. "Gysingevargen" war vermutlich als Welpe in menschlicher Gefangenschaft gehalten worden (war also auch kein rein wilder Wolf).

 

Niemand behauptet, dass Wölfe völlig harmlos seien, dennoch gehen wir jeden Tag größere Risiken ein.

Zum Beispiel morgens ins Auto zu steigen.

 

Olli

 

Diese traurige Bilanz von 85 Wölfen1 begründet u.a. mein gespaltenes Verhältnis zu Schweden. Sie verkaufen sich gerne als grün, ballern aber auf alles, was sich bewegt. Von der Mordlustangelei will ich erst gar nicht anfangen.

Ein Problem bei der "Wiederansiedlung" ist, dass Wölfe, die in Gehegen geboren wurden nicht ausgewildert werden können und dürfen; gefangene übrigens auch nicht. Einmal Kontakt mit Mensch und der Wolf hat seine Scheu vor dem Menschen verloren und wird erst dann zur möglichen Gefahr.

 

 

1)Entscheident ist übrigens die Anzahl der Familien und Clans.

 

Ja genau, erst durch den Kontakt mit dem Menschen kommen die neuen Gefahren. Das meinte ich ja.

Den hier kennt ihr wahrscheinlich auch http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Freund

(früher hab ich in der Nähe von Merzig gewohnt)

 

Im Wolfsgehege hat unser Hund (Schäferhundmischling) auch schon mal mit den Wölfen mitgeheult. Das war recht lustig ;)

 

Ich auch :D Das stärkt die Beziehungen.

Wenn Du schon den Werner Freund nennst möchte ich Gudrun Pflüger in Erinnerung bringen.

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Du meinst, ich sollte mal meinen Kurzhaar ausleihen?

So viele Hammelkeulen einzufrieren, fehlt es mir allerdings an Platz.

 

Leider gibt es auch eine traurige Wolfsmeldung, irgendwelche heimtückischen Schleicher sind also auch hierzulande unterwegs....

Der deutsche Naturliebhaber schützt halt gerne Tiere, die möglichst auf anderen Kontinenten ihr Unwesen treiben. Und: wenn selbst kein Schaf mehr gerissen würde gäbe es immer noch genügend Trophäenjäger ...

 

An unsere Juristen: Ist es eigentlich strafbar, wenn man als Wolfsjägerjäger Trophäen an die Wand hängt?

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Hatte. Ist ja leider vor anderthalb Jahren ihrem "Game of Thorns"-lifestyle erlegen und hat sich von einer Igel-Attacke nicht wieder erholt.

Dagegen ist der Kurzhaar Pazifist, wenn allerdings die Schafe partout nicht stillstehen wollen, um sich beschnüffeln zu lassen, könnte er in seinen Überzeugungen schwankend werden.

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In der Bevölkerung wächst die Sorge vor Übergriffen durch umherziehende Wölfe.

 

Bär Bruno und die Wölfe schufen im Ausland ein neues "Wort": The German Angst.

Fairerweise muss man sagen, dass sich die Wölfe nicht an die Vorgaben der Experten (Biologen, Verhaltnesforscher) halten und wir noch mit einigen Überraschungen zu rechnen haben.

 

In diesem Zusammenhang und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht:

Wölfe sind toleranter als Hunde

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Die neuen Wölfe kennen den Menschen kaum, und sind daher sehr neugierig oft.

Das interpretieren dann einige Pfosten als "Angriff" und schreien ganzen Landstriche zusammen.

 

Ich freu mich das der Wolf wieder da ist, und hoffentlich bleibt... sobald er begriffen hat wie doof der Mensch doch ist und man ihm besser aus dem Weg geht.

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