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Ist das Herumschieben von Bischöfen des Bischofsamtes unwürdig?


Udalricus

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Aber die Zeit dürfte reichen, um zu erkennen, ob es sich bei den Ernannten um bereits geweihte Bischöfe handelt oder nicht. Soviel Zeit muss sein ....
Was auch nicht viel hilft. Was soll er denn auf die Schnelle machen?

Außer eine generelle Regelung zu treffen, daß nur noch-nicht-Bischöfe berufen werden dürfen.

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Aber die Zeit dürfte reichen, um zu erkennen, ob es sich bei den Ernannten um bereits geweihte Bischöfe handelt oder nicht. Soviel Zeit muss sein ....

Was auch nicht viel hilft. Was soll er denn auf die Schnelle machen?

Außer eine generelle Regelung zu treffen, daß nur noch-nicht-Bischöfe berufen werden dürfen.

 

Gilt das Translokationsverbot auch für Weihbischöfe?

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Nein. Was aber daran liegt, daß moderne Weihbischöfe für Bistümer geweiht werden, die meist irgendwelche unbewohnte Steinhaufen in der Wüste sind. In der Antike wurden Bischöfe, die aus ihren Bistümern vertrieben wurden in anderen Bistümern gnadenhalber aufgenommen und als "Landbischöfe" in einem Teil des Bistums als Seelsorger mit Vollmacht für bestimmte Amtshandlungen eingesetzt.

 

Das hatte allerdings nichts mit der späteren Praxis der Fürstbischöfe zu tun sich einen Geweihten für die Sakramentenspendung zu halten und noch weniger mit der heutigen Praxis sich solche Winkelbischöfe absichtlich heranzuziehen.

 

Eigentlich müsste man die Bistümer teilen um die alte Ordnung 1 Stadt - 1 Bischof vernünftig umzusetzen. Aber ich höre jetzt schon den Aufschrei...

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Franciscus non papa

Im Gegenteil wäre - analog der Zusammenlegung von Pfarreien - die Zusammenlegung von Bistümern zu überlegen. Unter einem Bischof (Metropoliten) eine Anzahl von Regionalbischöfen. Aber eben ein Priesterseminar, ein Offizialat, ein Ordinariat. Dinge ändern sich und auch die Kirche - will sie leben - muss sich den neuen Gegebenheiten strukturell anpassen.

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Unter einem Bischof (Metropoliten) eine Anzahl von Regionalbischöfen.

Die Struktur haben wir doch schon über die Erzbistümer. Da könnte man deutlich ausbauen.

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Die Erzbischöfe haben faktisch keinerlei Kompetenz - wenn man von der Festlegung der Stolgebühren mal absieht. Ein Zusammenlegen von Diözesen hielte ich aus mehreren Gründen für unklug: Zum einen würde es den Abstand der Bischöfe zu den Gläubigen noch größer machen, und das dann durch Regionalbischöfe zu ergänzen (Münster macht das so - die haben dann allerdings keinerlei Leitungsvollmacht), führt das ganze ekklesiologische Konzept der Ortskirche in ein rein symbolisches aus. Zum anderen kann man auch so überall da zusammenarbeiten, wo es tatsächlich Synergieeffekte geben kann: Gemeinsame Priesterseminare gibt es durchaus, gemeinsame Ausbildungen ebenfalls, Erfurt hat ein funktionierendes gemeinsames Offizialat für den Osten ohne Berlin (der Versuch, Essen und Limburg zu Köln zu schlagen hingegen verlängert die Verfahren noch weiter), die bayerischen Diözesen betreiben eine gemeinsame IT-Infrastruktur und der VDD koordiniert einiges.

 

Ich habe eher den Eindruck, dass man in der Folge des II. Vaticanums das bischöfliche Amt nicht nur gestärkt, sondern mittlerweile vollkommen überfordert hat: Die Bischöfe werden nicht mehr als Hirten wahrgenommen (deren Job es vor allem wäre, den Laden zusammen zu halten), sondern sie sollen zugleich Vordenker, Visionäre, Manager und was noch alles sein - und scheitern daran regelmäßig, vor allem dann, wenn es zur One Man Show wird. Wenn es eine gute Kultur der Beratung und gemeinsamen Entscheidung gäbe, dann wären die Wechsel nicht so problematisch - de facto sitzen derzeit in Berlin und Dresden kompetente Leute und schieben alle Entscheidungen vor sich her, weil man ja nun erst mal sehen müsse, was der kommende Bischof wolle. Und das erstreckt sich von den Grundsätzen der Strukturreform bis hin zu konkrete Fragen, welche Pfarrei wohin zusammengelegt wird und wer da arbeiten soll.

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Im Gegenteil wäre - analog der Zusammenlegung von Pfarreien - die Zusammenlegung von Bistümern zu überlegen. Unter einem Bischof (Metropoliten) eine Anzahl von Regionalbischöfen. Aber eben ein Priesterseminar, ein Offizialat, ein Ordinariat. Dinge ändern sich und auch die Kirche - will sie leben - muss sich den neuen Gegebenheiten strukturell anpassen.

Das ist das System der Church of England, ist glaube ich nicht schlecht.

 

Werner

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Franciscus non papa

@Chryso

 

Wenn Du "das ganze ekklesiologische Konzept" in Gefahr siehst, kann ich das so nicht nachvollziehen. Mit dieser Argumentation könntest Du auch einen Bischof ffür jede größere Stadt, für jeden Landkreis fordern, so wie es teilweise ja in Italien der Fall ist.

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Im Gegenteil wäre - analog der Zusammenlegung von Pfarreien - die Zusammenlegung von Bistümern zu überlegen. Unter einem Bischof (Metropoliten) eine Anzahl von Regionalbischöfen. Aber eben ein Priesterseminar, ein Offizialat, ein Ordinariat. Dinge ändern sich und auch die Kirche - will sie leben - muss sich den neuen Gegebenheiten strukturell anpassen.

 

Das ist das System der Church of England, ist glaube ich nicht schlecht.
Das wäre das von Chryso erwähnte Regionalbischofssystem, daß de facto auch in Köln herrscht. Bischof Manfred ist dem Norden Kölns näher als seine Eminenz der Kardinalerzbischof (und ich wohne in Sichtweite des Doms). Er hat aber keinerlei Problemlösungskompetenz. Ohne die Vorgänge im Ordinariat von Innen zu kennen, hege ich auch meine leisen Zweifel, ob der Regionalbischof in das Personalbackgammon miteinbezogen wird...

 

Wenn die Kurche eine Kirche der Hirten sein will und eine Kirche der Beziehungen, werden sich die Leute kennen müssen. Andernfalls entwickelt man zum Bischof (wie zum Sakramentsreisenden fomerly known as Pfarrer) ein Verhältnis gegen das die Beziehung zum eigenen Bundestagsabgeordneten geradezu herzlich genannt werden kann.

bearbeitet von Flo77
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Ich bin - was die Idealgröße eines Bistums angeht - etwas unschlüssig: Das Modell der kleinen Diözesen hat vieles für sich, setzt meines Erachtens nach aber deutlich stärkere Mittelinstanzen voraus - ich bin da eher für regelmäßige Synoden zu haben als für Bischofskonferenzen. Die großen Diözesen umgekehrt haben den Vorteil, eigenständiger sein zu können, als das bei Bistümern in Landkreisgröße ginge.

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Davon mal ab, brauchen wir das Rad doch nicht völlig neu zu erfinden.

 

Zwei Synoden pro Jahr sind in jeder Metropolie nach altem Recht ohnehin vorgeschrieben - samt Beschwerderecht der Gläubigen gegen den eigenen Bischof (zu halten vor dem Osterfasten und vor dem Advent).

 

Was die absolute Größe eines Bistums angeht gibt das Recht doch klare Anweisungen vor: der Bischof muss in der Lage sein, sein Bistum binnen eines Jahres komplett zu visitieren. Kann die Visitation nicht jährlich erfolgen muss wenigstens alle 5 Jahre eine erfolgen.

 

Wieviele Besuche in Gemeinden, Klöstern, Schulen, Altenheimen, Kinderheimen, Krankenhäusern, etc. schafft so ein Bischof im Jahr? Zusätzlich zu seinen übrigen Aufgaben. Ich schätze selbst das Bistum Aachen ist da schon eine Herausforderung.

 

Die Größe unserer Bistümer hat aber ja nun auch keine theologischen Hintergründe. Köln war weltliche Landesherrschaft und hatte reichlich entsprechend gepolte Erzbischöfe, Konstanz ist aus machtpolitischen Gründen zertrümmert worden und Münster - nun ja. Daß sie etwas größer sind als in Italien ist logisch, da sie in Missionsgebieten entstanden sind - ob man bei der heutigen Bevölkerungs- und Katholikendichte diesen Status-quo aufrecht erhalten muss, ist eine andere Frage.

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Was meinst du mit "Mittelinstanzen"?

Metropolitanverbände, regelmäßige Synoden - Strukturelemente, die eine verbindliche Zusammenarbeit sicher stellen.

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Deshalb verstehe ich auch nicht, warum in Wien jetzt die Pfarre-neu propagiert wird, wenn es de facto lediglich die Installation eines Prioratesystems ist. Wenn er die Klöster als Seelsorgezentren mit einbaut nähert sich Schönborn noch alt-irischen Verhältnissen.

bearbeitet von Flo77
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Das wäre das von Chryso erwähnte Regionalbischofssystem, daß de facto auch in Köln herrscht. Bischof Manfred ist dem Norden Kölns näher als seine Eminenz der Kardinalerzbischof (und ich wohne in Sichtweite des Doms). Er hat aber keinerlei Problemlösungskompetenz. Ohne die Vorgänge im Ordinariat von Innen zu kennen, hege ich auch meine leisen Zweifel, ob der Regionalbischof in das Personalbackgammon miteinbezogen wird...

 

Wenn die Kurche eine Kirche der Hirten sein will und eine Kirche der Beziehungen, werden sich die Leute kennen müssen. Andernfalls entwickelt man zum Bischof (wie zum Sakramentsreisenden fomerly known as Pfarrer) ein Verhältnis gegen das die Beziehung zum eigenen Bundestagsabgeordneten geradezu herzlich genannt werden kann.

 

Willst du das Erzbistum Köln in 20-30 Bistümer zerstückeln?

Nur so könnte man annähernd das von dir gesteckte Ziel erreichen.

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der Bischof muss in der Lage sein, sein Bistum binnen eines Jahres komplett zu visitieren. Kann die Visitation nicht jährlich erfolgen muss wenigstens

alle 5 Jahre eine erfolgen.

 

Grau ist alle Theorie: In meiner Pfarre betrug der Zeitraum zwischen der letzten und der vorletzten Visitation geschlagene 20 Jahre!

Und beide Male kam "nur" ein Weihbischof.

Deswegen ist aber auch nicht das große Chaos ausgebrochen ...

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Deshalb verstehe ich auch nicht, warum in Wien jetzt die Pfarre-neu propagiert wird, wenn es de facto lediglich die Installation eines Prioratesystems ist. Wenn er die Klöster als Seelsorgezentren mit einbaut nähert sich Schönborn noch alt-irischen Verhältnissen.

 

Ja, ich glaube, das ist in etwa die Absicht.

Außer dass er dem "Priorat" den rechtlichen Status einer Pfarre verleihen möchte.

Mir gefällt die Idee sehr gut, weil es unter dem gemeinsamen Dach einer Pfarre sehr viel Vielfalt ermöglicht, und das ganz ohne kirchenrechtliche Bedenken.

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der Bischof muss in der Lage sein, sein Bistum binnen eines Jahres komplett zu visitieren. Kann die Visitation nicht jährlich erfolgen muss wenigstens

alle 5 Jahre eine erfolgen.

 

Grau ist alle Theorie: In meiner Pfarre betrug der Zeitraum zwischen der letzten und der vorletzten Visitation geschlagene 20 Jahre!

Und beide Male kam "nur" ein Weihbischof.

Deswegen ist aber auch nicht das große Chaos ausgebrochen ...

Das klingt nach einer fälligen Beschwerde in Rom.
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Deshalb verstehe ich auch nicht, warum in Wien jetzt die Pfarre-neu propagiert wird, wenn es de facto lediglich die Installation eines Prioratesystems ist. Wenn er die Klöster als Seelsorgezentren mit einbaut nähert sich Schönborn noch alt-irischen Verhältnissen.

 

Ja, ich glaube, das ist in etwa die Absicht.

Außer dass er dem "Priorat" den rechtlichen Status einer Pfarre verleihen möchte.

Mir gefällt die Idee sehr gut, weil es unter dem gemeinsamen Dach einer Pfarre sehr viel Vielfalt ermöglicht, und das ganz ohne kirchenrechtliche Bedenken.

Die "Pfarre" ist ein Produkt des Trienter Konzils. Von der dort zementierten Idee der Territorialpfarrei loszukommen ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach.

 

Ich tue mich noch ein bisschen schwer mit der Idee, daß die Distanz zwischen Pfarrer und Gläubigen dadurch eigentlich noch größer wird. Die gleichmäßige Betreuung aller Gemeinschaften und Gemeinden durch ein Seelsorgeteam ist sicherlich eine logistische Herausforderung.

 

Worüber ich mich ja freuen würde, wäre ein Kapellenbauboom... Aber ich fürchte ja fast, daß die Gemeinden kein eigenes Vermögen besitzen werden, sondern alles direkt vom Bischof oder wenigstens vom Pfarrer verwaltet wird.

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Franciscus non papa

Kapellenbauboom - sonst noch Sorgen?

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Die "Pfarre" ist ein Produkt des Trienter Konzils. Von der dort zementierten Idee der Territorialpfarrei loszukommen ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach.

 

Davon muss man gar nicht loskommen. Es wird nur das Territorium größer und bunter.

Aber das dürfte in Russland oder Island ähnlich sein.

 

Ich tue mich noch ein bisschen schwer mit der Idee, daß die Distanz zwischen Pfarrer und Gläubigen dadurch eigentlich noch größer wird. Die gleichmäßige Betreuung aller Gemeinschaften und Gemeinden durch ein Seelsorgeteam ist sicherlich eine logistische Herausforderung.

Durch die neue Struktur wird die Distanz weder größer noch kleiner. Es fallen lediglich interne (Pfarr-)Grenzen.

Was ändert es an der Distanz, ob ein Pfarrer fünf Pfarreien betreut oder ob aus diesen 5 eine einzige wird?

Ich denke, dass im letzteren Fall die Betreuung nicht schwerer, sondern einfacher ist.

 

Worüber ich mich ja freuen würde, wäre ein Kapellenbauboom... Aber ich fürchte ja fast, daß die Gemeinden kein eigenes Vermögen besitzen werden, sondern alles direkt vom Bischof oder wenigstens vom Pfarrer verwaltet wird.

 

Das Prinzip von "Pfarre Neu" beeinhaltet durchaus Gemeinschaften, die sich regelmäßig in Kapellen treffen.

Diese dürfen sich sogar eigenständig finanzieren: Ihr Haushalt wird als "Kostenstelle" in der Gesamt-Kirchenrechnung der Pfarre aufgeführt.

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Evtl. sind manche Bischofsitze im Osten auch nur Praktikumsschemel.

Das ist eine Beleidigung, nicht besser, daß sie von Bischof Feige stammt. Es stimmt auch nicht, daß Bischöfe aus dem Osten generell nach kurzer Amtsdauer transferiert werden, wenn man die gesamte Entwicklung der letzten Jahrzehnte betrachtet.

 

 

Das betrifft ja nicht nur den "Osten": Auch von Essen aus wechselte +Felix nach recht kurzer Zeit nach Münster (beides Suffragane von Köln) und im Zuge der Kölner und dann auch der Berliner Vakanz waren, auch hier im Forum, Stimmen zu hören die +Franz-Josef von Essen nach dort hin translozieen wollten.

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