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Warum macht Ihr liturgische Dienste?


nobis11

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Hallo,

 

einerseits richtet sich es zwar an die Laien, aber nicht nur, denn auch bei Priestern und Diakonen finde ich interessant, welche Auslöser eine Rolle spielten.

 

Am besten fange ich mal an:

Nach meiner Taufe wurde ich immer mal wieder spontan vom Küster oder dem Zelebranten beauftragt, die Lesung zu übernehmen, wenn die Lektorin ausgefallen war. Man war wohl der Meinung, ich könne das. Man fragte mich dann auch relativ zeitnah, ob ich nicht die Lektorenausbildung machen wollte für die Gemeinde, man könnte mich gut gebrauchen im Team.

Leider bin ich dann weggezogen, weil ich ein Noviziat in einer Ordensgemeinschaft begonnen hatte. Dort wurde ich dann auch für Lektorendienste herangezogen und musste auch jedesmal den Gottesdienst vorbereiten.

Während des Noviziates hatte man mich auch für die entsprechenden Schulungen beim Bistum angemeldet.

Irgendwann stand ich vor dem Problem, dass ich das Noviziat beendet hatte und wieder in meine Heimatstadt gezogen bin. Ein kurzes Gespräch mit dem Pfarrer meiner alten Gemeinde hat dann dazu geführt, dass ich die Schulungen, die anstanden, dann nicht für den Einsatz in der Ordensgemeinschaft machen sollte, sondern dann für meine Heimatgemeinde.

So bin ich nun dazu gekommen, dass ich für meine Heimatgemeinde sowohl Lektoren als auch Kommunionhelfer Dienste übernehme. Ein Auslöser war dafür, dass ich die Seelsorge im Bundesland mit unterstützen wollte (hier war die Krankenkommunion wichtig), nun freue ich mich aber, auch das Team der Laien, die bereits in meiner Gemeinde tätig sind, unterstützen zu können und dabei helfen kann, dass sich die Arbeit auf mehr Schultern verteilt. Wenn mich jemand fragt, ob ich mich über die Tätigkeit freue, sind das 2 Paar Schuhe. Ich freue mich, dass man mir den Dienst zutraut und dass ich die Menschen - Laien und Priester - unterstützen kann, andererseits resultiert der Dienst natürlich auch aus dem Priestermangel und das ist wiederum kein Grund zur Freude :)

 

Wie war es bei Euch?

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Lektoren und Kommunionhelfer sind keine Dienste, die irgendwas mit Priestermangel zu tun haben. Die wurden mit der Liturgiereform eingeführt. Ich bin jetzt rechtlich nicht so fit, aber es ist das Recht und die Pflicht der Laien, die Lesungen und die Fürbitten zu übernehmen. Bei den Kommunionhelfern ist das anders, die sollen tatsächlich dem Priester helfen, da hat der Priester zuerst Recht und Pflicht.

 

Was anderes ist es, wenn jeman Wortgottesfeiern leiten darf. Da gibt es bei uns extra einen Kurs zu mit Abschluß und Entsendung usw. Das ist zunächst eine prima Qualifikation. Im Kontext des Priestermangels springen die am Sonntag Vormittag ein, wenn die Gemeinde keinen Priester hat.

 

Meine Schwester hat die Ausbildung, ich nicht, ich bin Theologin, sie nicht. Für mich heißt das, dass, wenn wir jemals zusammen Gottesdienst vorbereiten würden, sie die Leitung hätte. Ich würde mich eher inhaltlich engagieren.

 

Ich bin weder Lektorin noch Kommunionhelferin in meiner Gemeinde, da es viele Leute gibt, die diesen Dienst verrichten, da muss ich als Theologin nicht vorne stehen. Ich mache es dann, wenn Mangel herrschen würde.

 

Aber mir sind inzwischen zwei Familiengottesdienstteams zugewachsen, wo ich, sagen wir, Koordinatorin bin. Reingekommen bin ich dadurch, dass ich Gemeindestunden habe und wir die Erfahrung machen, dass Gottesdienste, die von einem Team vorbereitet werden, eher als Familiengottesdienste wahrgenommen und angenommen werden und außerdem die Vorbereitenden immer davon profitieren.

 

Wir haben auch mal Familiengottesdienste ohne Team, die bereitet ein einzelner Seelsorger vor, die sind gut, aber sie werden nicht so eben wahrgenommen.

 

Ich habe ein echtes Problem damit, einen Gottesdienst zu leiten. Ich ziehe auch keine Albe an. Ich bin Lehrerin, aber eben keine Gottesdienstleiterin oder sonst was in die Richtung. Und ich habe exakt mit dieser Grundhaltung vertieft Liturgiewissenschaft studiert. Ich bin, was das Kirchenrecht betrifft, zum Laien berufen, die Liturgie liebt, aber nicht macht.

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Mit Kommunionhelferdienste meinte ich, was ich direkt ausführe. Als Dienst gibt es keine Kommunionhelfer mehr, sondern das sind jetzt die Gottesdienstbeauftragten, die zusätzlich auch Wortgottesdienste und Andachten leiten können. Darin sehe ich auf jeden Fall ein Resultat des Priestermangels. Lektor bin ich nicht ausgebildet, aber wir übernehmen das auch mit, falls gerade keine Lektor verfügbar ist. :)

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Ich bin, was das Kirchenrecht betrifft, zum Laien berufen, die Liturgie liebt, aber nicht macht.

?

Liturgie ist doch nicht nur Messe?

 

Wortgottesdienst, Rosenkranzandacht etc sind doch auch Liturgie, und die kommen auch gut ohne Priester aus.

 

Wobei es natürlich nicht deiner Berufung entsprechen muss, solchen Liturgien vorzusehen. :) Das halte ich aber nicht für eine Frage des Kirchenrechtes.

bearbeitet von Moriz
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Nach vielen Jahren Gremienarbeit bis ich seit einigen Jahren mit der Leitung von Wortgottesfeiern beauftragt. Die werden bei uns vor allen in den Dörfern gefeiert, in denen nicht mehr jeden Sonntag eine Heilige Messe möglich ist. Es lag uns daran, eine Möglichkeit zu schaffen, dass die Menschen Sonntags in „ihrer” Kirche zusammen beten und feiern können. Gemäß den Richtlinien der DBK finden diese sonntäglichen Wortgottesfeiern in der Regel ohne Kommunionausteilung statt.

Die Frage, warum ich das mache, ist so leicht nicht zu beantworten. Vielleicht deshalb, weil ich es für sinnvoller halte, zu überlegen, was uns der Heilige Geist mit dem sogenannten Priestermangel sagen will, anstatt diesen zu beklagen. Es könnte ja sein, dass Kirche viel zu wichtig ist, als dass man sie nur den Geistlichen überlassen sollte.

Deshalb verstehe ich meine Funktion als WoGo-Leiter ausdrücklich nicht als Priester-Ersatz. Das mache ich auch äußerlich deutlich - ich trage keine Albe und - anders als die meisten meiner Kolleg(inn)en - auch kein Skapulier; nur einen ordentlichen Anzug. Und wenn ich nichts zu tun habe - also während der Lesungen, Fürbitten etc., die der Lektor übernimmt - sitze ich auch nicht Altarraum, sondern in der Gemeinde.

Anders mache ich das nur, wenn ich gemeinsam mit evanglischen Geistlichen ökumenische Gottesdienste leite. Die kommen ja im Talar, und ich trage dann ein Skapulier - um deutlich zu machen, dass ich nicht in der Eigenschaft als netter Herr B. den ökumenischen Gottesdienst mitleite, sondern als offizieller und dazu vom Bischof beauftragter Vertreter der katholischen Gemeinde.

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