Einsteinchen Posted September 1, 2015 Report Share Posted September 1, 2015 Sind wir durch die Tat Jesu erlöst oder hat er uns nur vielmehr vorgezeigt, daß wir es ihm nachmachen sollen, selbstverständlich auf je individuelle Weise. Ich meine, wir können uns nicht zurücklehnen und sagen: Jesus hat uns erlöst. Es kommt darauf hinaus: Jesus als Vorbild - oder - mehr. Link to comment Share on other sites More sharing options...
nannyogg57 Posted September 2, 2015 Report Share Posted September 2, 2015 Die Antwort ist kirchengeschichtlich gesehen nicht immer in der gleichen Art beantwortet worden. Im frühen Mittelalter glaubte man, dass Jesus uns nur von der Erbsünde (und den Sünden vor der Taufe, bei Säuglingen ist da die Tendenz bei Null) erlöst hat. Später dann entwickelte man den Gedanken, dass Jesus uns durch sein Leiden auch von den weiteren Sünden befreit habe, was den Bußwerken, anstatt sie zu reduzieren, weiteren Aufschwung verschaffte, da man durch persönliches Leid das Leid Jesu zu mindern beabsichtigte. Die Reformation entkoppelte Erlösung und gute Werke, verband diese aber dann wieder durch die Prädestinationslehre. Dazu trat dann noch die Zementierung des fatalen Gedankens, Ungetaufte und Ungläubige wären nicht erlöst, selbst wenn sie ein gutes Leben geführt haben. Ich weiß auch nicht, wie man das Dilemma lösen soll. Paulus kann es sich einfach nicht vorstellen, dass ein Getaufter sündigen kann, denn er ist ja tot für die Sünde, andererseits musste er feststellen, dass diese Sicht unrealistisch ist. Also plädierte er für einen Ausschluss aus der Gemeinde, das heißt, der Betroffene wurde von der Liste der Erlösten wieder gestrichen. Das Dilemma findet sich also schon im NT. Selbst die Frage, wovon und wozu wir erlöst sind, ist nicht immer gleich beantwortet worden: In den ersten Jahrhunderten verstand man darunter die Erlösung vom Tod (diese Position vertreten heute wieder die ZJ), später dann die Erlösung von der Hölle. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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