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Verhalten von Kindern während des Gottesdienstes


Franciscus non papa

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Franciscus non papa

das liegt ganz an der dort vorgefundenen Athmosphäre.

 

Zunehmend stören mich Gottesdienste, in denen es kaum mehr möglich ist, einer Predigt zuzuhören, weil permanent irgendwo "die lieben Kinderlein" herumlaufen, ausprobieren, wieviel Krach man mit dem Heizungsrost machen kann, wenn man drauf hüpft, oder irgendwie sonst zur akustischen Umweltverschmutzung beitragen.

 

Es wäre gut, wenn da nicht nur gelten würde: "Laetatus sum in his quae dicta sunt mihi: in domum Domini ibimus." sondern eben auch: "Terribilis est locus iste: hic domus Dei est, et porta caeli: et vocabitur aula Dei."

 

Wobei das ja eigentlich​ das Problem der Eltern ist, aber die bekommen das heute meist nicht mehr geregelt.

 

(Mir ist bewusst, daß ich nicht politisch korrekt bin - aber: ich bin NICHT nett!) ​

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Ich kann mich nach Jahrzehnten noch an die Predigt eines Pfarrers erinnern, der während einer kindlichen Störung der Messe dann Jesus zitiert hat: Lasset die Kindlein zu mir kommen (auch wenn sie etwas laut sind). Ich denke immer noch gerne an ihn und auch an Predigten, bei denen ich mir gedacht habe: Wenn das der Ratzinger wüsste!

 

Er ist letzen Monat verstorben. Requiescat in Pace.

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Ich kann mich nach Jahrzehnten noch an die Predigt eines Pfarrers erinnern, der

 

Ähnlich geht es mir, auch wenn ich mich an die Predigt nicht erinnern kann. Der damals etwa vierjährige Sohn von Bekannten hat sich während des Gottesdienstes - allerdings nicht laut, sondern still und leise - aus einer Bank ziemlich weit hinten davongestohlen, was erst auffiel, als der Steppke entschlossen die Stufen zum Altarraum erklomm. Das waren damals einige, inzwischen hat man die Kirche rundumerneuert und den Altarraum bis auf 3 noch verbliebene Stufen abgesenkt und so dem Volke nähergebracht. Der Vater startete damals sogleich, um seinen Knaben wieder einzusammeln, aber als er an der untersten Stufe ankam, war der Kleine schon oben angelangt und der Pfarrer gab dem Vater freundlich lächelnd ein Handzeichen: "Lassen Sie mal ...". Der Vater blieb noch eine Weile unentschlossen stehen, verdrückte sich aber dann wieder in die hintere Bank, aus der er gekommen war.

Indessen hatte sich Söhnchen seitlich neben dem baumlangen Pfarrer aufgebaut und musterte den zentimeterweise von unten nach oben. Dann nahm er die Ministranten in Augenschein, wechselte ab und zu mal den Standort - es war wohl ein besonderer Gottesdienst mit zahlreichen Ministranten - am Ende hat ihn sich der Pfarrer geschnappt und ihn zum Auszug den beiden längsten Ministranten übergeben, zwischen denen der Knirps dann auch mit andächtiger Miene feierlich ausgezogen ist, er wurde seinen immer noch etwas geschockten Eltern dann in der Sakristei ausgehändigt.

 

Ich denke mal, die Andacht war bei einem großen Teil der Gottesdienstbesucher dahingerafft, aber mir hat's damals gefallen. Der Knabe von damals ist heute erwachsen und Vater von drei aufgeweckten Jungs im Vorschulalter ... ich muss ihn gelegentlich mal fragen, ob er sich noch an seinen großen Auftritt erinnern kann.

bearbeitet von Julius
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das liegt ganz an der dort vorgefundenen Athmosphäre.

 

Zunehmend stören mich Gottesdienste, in denen es kaum mehr möglich ist, einer Predigt zuzuhören, weil permanent irgendwo "die lieben Kinderlein" herumlaufen, ausprobieren, wieviel Krach man mit dem Heizungsrost machen kann, wenn man drauf hüpft, oder irgendwie sonst zur akustischen Umweltverschmutzung beitragen.

 

Es wäre gut, wenn da nicht nur gelten würde: "Laetatus sum in his quae dicta sunt mihi: in domum Domini ibimus." sondern eben auch: "Terribilis est locus iste: hic domus Dei est, et porta caeli: et vocabitur aula Dei."

 

Wobei das ja eigentlich​ das Problem der Eltern ist, aber die bekommen das heute meist nicht mehr geregelt.

 

(Mir ist bewusst, daß ich nicht politisch korrekt bin - aber: ich bin NICHT nett!) ​

Sorry aber ich fühle mich als Vater nicht dafür zuständig, ob eine Kirche die Voraussetzungen für ein störungsfreies Nebeneinander von Kindern und Erwachsenen erfüllt oder nicht. Ich bin auch nicht das Ersatz-Kindergottesdienst-Team. Die Kirche wünscht einen sonntäglichen Messbesuch ab der Taufe. Dann soll sie sich auch um die Kinder im Gottesdienst kümmern.

 

Aber den armen Kleinen kann man ja einen Gottesdienst in einem anderen Raum nicht mehr zumuten...

Ich glaube, so einfach ist es halt nicht.

Grundsätzlich glaub ich schon, dass man Gottesdienstbesuchern fragende Kinderstimmen und auch mal ein Rumlaufen zumuten kann, aber ebenso grundsätzlich glaube ich, dass man von Kindern ab einem gewissen Alter erwarten kann, dass sie auch mal ruhig sind. Und da sind m.E. schon die Eltern gefragt.

Wenn alle nicht ganz so verbissen sind, geht das wohl auch in den meisten Pfarreien und Gottesdiensten ganz gut.

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nuja. die Kleinen reden ja wenigstens selber.

 

ich, "Ordner" zum Gottesdienst Erstkommunion, drei Minuten vor Beginn. mein Handy vorgezeigt, und gesagt: "sooo - und jetzt machen wir alle unsere Handys aus ..."

:)

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Hier gibt es Kindergottesdienste, Zielgruppe 3-9(ca.). Die sind sehr gut besucht. O, das ist kein "Vollgottesdienst", und, Skandal, ihn halten ncith nur Laien sondern auch noch Frauen.

 

Herumlaufende Kinder gibt es aber in den normalen Gottesiensten auch selten, und die Kinder wissen, dass man erst nach dem Gottesdienst laut wird.

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die Kinder wissen, dass man erst nach dem Gottesdienst laut wird.

 

Um Himmels Willen! Die wird doch nicht jemand erzogen haben!?

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Aber den armen Kleinen kann man ja einen Gottesdienst in einem anderen Raum nicht mehr zumuten...

Ich glaube, so einfach ist es halt nicht.

Grundsätzlich glaub ich schon, dass man Gottesdienstbesuchern fragende Kinderstimmen und auch mal ein Rumlaufen zumuten kann, aber ebenso grundsätzlich glaube ich, dass man von Kindern ab einem gewissen Alter erwarten kann, dass sie auch mal ruhig sind. Und da sind m.E. schon die Eltern gefragt.

Wenn alle nicht ganz so verbissen sind, geht das wohl auch in den meisten Pfarreien und Gottesdiensten ganz gut.

Natürlich sind Kinder "auch mal ruhig". Jedenfalls hab ich noch nicht erlebt, dass ein Kind während des gesamten Gottesdienstes laut gewesen wäre. Unser großer (3 Jahre) taugt in der Regel zum Vorzeigekind in der Kirche. Wenn er dann aber mal nach längerem Stillsitzen etwas Bewegung braucht, bin ich nicht der Typ, der sofort hinterher hechtet. In erster Linie nehme ich für die Pflege meines persönlichen Glaubens an einem Gottesdienst teil. Da sehe ich meine Hauptaufgabe nicht in der Ruhigstellung und Beschäftigung meiner Kinder.

 

Unsere Pfarrei ist für uns ein Glücksgriff, weil Familien einen recht großen Teil der Gottesdienstbesucher am Sonntag ausmachen. Zudem gibt es oft einen parallelen Kindergottesdienst von der Lesung bis zum Vater Unser. Es ist also eher entspannt. Den Hammer fand ich aber, als in der Osternacht zwei der Täuflinge längere Zeit geweint haben und manche Herrschaften offensichtlich der Meinung waren, die Mütter sollten sich doch besser nachts bei Regen mit ihren Babys draußen vor die Kirche stellen.

 

Wenn im Gottesdienstplan irgendwas von Chor oder Orchester steht, gehen wir in der Regel gar nicht erst hin. Das ist mir zu stressig. Da merkt man nämlich schon eine Erwartungshaltung, dass man Babys und Kleinkinder gefälligst ruhig zu stellen habe, damit das Konzert nicht gestört wird.

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Bei uns in der Gemeinde ist das eigentlich kein Problem. Wenn nicht gerade Ferien sind, gibt es sonntags parallel zur Messe eine Kinderkirche, wobei die Kinder am Anfang des Gottesdienstes von der Kirche ins Gemeindehaus gehen und zum Ende des Gottesdienstes zurück in die Kirche kommen. Und auch sonst gibt es eigentlich fast nie nennenswerte "Störungen" durch Kinder. Wenn man ab und zu mal irgendwo was hört, stört mich das wirklich nicht. Manche Eltern haben Bilderbücher dabei, außerdem liegen in der Kirche ein paar Bilderbücher mit biblischen Geschichten aus. Und so arg viele Familien mit kleinen Kindern sind sowieso nicht da (was ja wiederum schade ist).

 

Einmal allerdings saß eine Mutter mit ihrem etwa siebenjährigen Sohn in der Bank vor mir. Das Kind saß wirklich direkt vor mir - und hat sich ersichtlich gelangweilt, ist die ganze Zeit hin und her gerutscht, hat rumgezappelt und auch sonst lauter Unfug gemacht. Die Mutter hat ihren Sohn mehrfach zur Ruhe ermahnt, was aber nicht so richtig gefruchtet hat... Und ganz ehrlich, das hat mich in meiner Andacht schon ziemlich gestört. Aber man will ja in so einer Situation auch nichts sagen, dadurch wird es ja nicht besser...

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Zunehmend stören mich Gottesdienste, in denen es kaum mehr möglich ist, einer Predigt zuzuhören, weil permanent irgendwo "die lieben Kinderlein" herumlaufen, ausprobieren, wieviel Krach man mit dem Heizungsrost machen kann, wenn man drauf hüpft, oder irgendwie sonst zur akustischen Umweltverschmutzung beitragen.

Mein Mitleid hält sich in Grenzen. meine Bewunderung (ich kann das nämlich nicht), gilt dem, der predigt, und sich nicht aus dem Konzept bringen läßt. Selbst öfters erlebt.

 

ich bin NICHT nett!

Du lügst. bearbeitet von Petrus
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Aber den armen Kleinen kann man ja einen Gottesdienst in einem anderen Raum nicht mehr zumuten...

Ich glaube, so einfach ist es halt nicht.

Grundsätzlich glaub ich schon, dass man Gottesdienstbesuchern fragende Kinderstimmen und auch mal ein Rumlaufen zumuten kann, aber ebenso grundsätzlich glaube ich, dass man von Kindern ab einem gewissen Alter erwarten kann, dass sie auch mal ruhig sind. Und da sind m.E. schon die Eltern gefragt.

Wenn alle nicht ganz so verbissen sind, geht das wohl auch in den meisten Pfarreien und Gottesdiensten ganz gut.

Natürlich sind Kinder "auch mal ruhig". Jedenfalls hab ich noch nicht erlebt, dass ein Kind während des gesamten Gottesdienstes laut gewesen wäre. Unser großer (3 Jahre) taugt in der Regel zum Vorzeigekind in der Kirche. Wenn er dann aber mal nach längerem Stillsitzen etwas Bewegung braucht, bin ich nicht der Typ, der sofort hinterher hechtet. In erster Linie nehme ich für die Pflege meines persönlichen Glaubens an einem Gottesdienst teil. Da sehe ich meine Hauptaufgabe nicht in der Ruhigstellung und Beschäftigung meiner Kinder.

 

Unsere Pfarrei ist für uns ein Glücksgriff, weil Familien einen recht großen Teil der Gottesdienstbesucher am Sonntag ausmachen. Zudem gibt es oft einen parallelen Kindergottesdienst von der Lesung bis zum Vater Unser. Es ist also eher entspannt. Den Hammer fand ich aber, als in der Osternacht zwei der Täuflinge längere Zeit geweint haben und manche Herrschaften offensichtlich der Meinung waren, die Mütter sollten sich doch besser nachts bei Regen mit ihren Babys draußen vor die Kirche stellen.

 

Wenn im Gottesdienstplan irgendwas von Chor oder Orchester steht, gehen wir in der Regel gar nicht erst hin. Das ist mir zu stressig. Da merkt man nämlich schon eine Erwartungshaltung, dass man Babys und Kleinkinder gefälligst ruhig zu stellen habe, damit das Konzert nicht gestört wird.

 

Sag ich doch: Geht doch!

Und ehrlich: Kinder mit in Gottesdienst mit Chor oder Orchester zu nehmen grenzt für mich schon ein bisschen an Kindesmisshandlung, das ist ja so, als wollte ich einen dreijährigen zum 7-Gänge-Menü in ein Sternerestaurant mitnehmen, das passt weder für die Großen noch für die Kleinen.

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das ist ja so, als wollte ich einen dreijährigen zum 7-Gänge-Menü in ein Sternerestaurant mitnehmen, das passt weder für die Großen noch für die Kleinen.

 

 

einen dreijährigen in ein Sternerestaurant mitnehmen? Als erstes würde ich mal persönlich vorher zum Sternerestaurant gehen, und dem Chef/der Chefin die Angelegenheit schildern. Und dann fragen, ob Kinder da willkommen sind.

 

Du glaubst gar nicht, wie sich alle Angestellten darüber freuen, wenn die einigermaßen vorher Bescheid bekommen haben, daß Kinder da sind. Und, wenn die dann auch selbst bestellen dürfen! ("Pommes mit Ketchup").

bearbeitet von Petrus
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Ich finde, das tut man weder dem 3-jährigen, noch sich selbst an. Da hat doch keiner was von.

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Aber den armen Kleinen kann man ja einen Gottesdienst in einem anderen Raum nicht mehr zumuten...

Ich glaube, so einfach ist es halt nicht.

Grundsätzlich glaub ich schon, dass man Gottesdienstbesuchern fragende Kinderstimmen und auch mal ein Rumlaufen zumuten kann, aber ebenso grundsätzlich glaube ich, dass man von Kindern ab einem gewissen Alter erwarten kann, dass sie auch mal ruhig sind. Und da sind m.E. schon die Eltern gefragt.

Wenn alle nicht ganz so verbissen sind, geht das wohl auch in den meisten Pfarreien und Gottesdiensten ganz gut.

Natürlich sind Kinder "auch mal ruhig". Jedenfalls hab ich noch nicht erlebt, dass ein Kind während des gesamten Gottesdienstes laut gewesen wäre. Unser großer (3 Jahre) taugt in der Regel zum Vorzeigekind in der Kirche. Wenn er dann aber mal nach längerem Stillsitzen etwas Bewegung braucht, bin ich nicht der Typ, der sofort hinterher hechtet. In erster Linie nehme ich für die Pflege meines persönlichen Glaubens an einem Gottesdienst teil. Da sehe ich meine Hauptaufgabe nicht in der Ruhigstellung und Beschäftigung meiner Kinder.

 

Unsere Pfarrei ist für uns ein Glücksgriff, weil Familien einen recht großen Teil der Gottesdienstbesucher am Sonntag ausmachen. Zudem gibt es oft einen parallelen Kindergottesdienst von der Lesung bis zum Vater Unser. Es ist also eher entspannt. Den Hammer fand ich aber, als in der Osternacht zwei der Täuflinge längere Zeit geweint haben und manche Herrschaften offensichtlich der Meinung waren, die Mütter sollten sich doch besser nachts bei Regen mit ihren Babys draußen vor die Kirche stellen.

 

Wenn im Gottesdienstplan irgendwas von Chor oder Orchester steht, gehen wir in der Regel gar nicht erst hin. Das ist mir zu stressig. Da merkt man nämlich schon eine Erwartungshaltung, dass man Babys und Kleinkinder gefälligst ruhig zu stellen habe, damit das Konzert nicht gestört wird.

Sag ich doch: Geht doch!

Und ehrlich: Kinder mit in Gottesdienst mit Chor oder Orchester zu nehmen grenzt für mich schon ein bisschen an Kindesmisshandlung, das ist ja so, als wollte ich einen dreijährigen zum 7-Gänge-Menü in ein Sternerestaurant mitnehmen, das passt weder für die Großen noch für die Kleinen.

Schwierig wird das manchmal an Hochfesten wie Ostern oder Pfingsten. Der Kirchenchor will dann seinen großen Auftritt haben, was ich sehr gut nachvollziehen kann und auch nicht falsch finde. Nur gibt es gerade an diesen Tagen in der Regel keine Kinderkirche und die Zeiten, als es mehr als einen Gottesdienst am Sonntag gab, sind auch vorbei. Wir schwänzen also an den Hochfesten in der Regel.
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Ich finde, das tut man weder dem 3-jährigen, noch sich selbst an. Da hat doch keiner was von.

doch. ich.

 

Als Zuschauer?!

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Franciscus non papa

Ob man Kindern einen feierlichen Gottesdienst "zumuten" kann, hängt ganz von den Eltern und Kindern ab,

 

Ich habe als kleiner Junge Pontifikalgottesdienste im Mainzer Dom erlebt, aber auch Werktagsgottesdienste in unserer Pfarrkirche.

 

Mein Tochter kam als etwa dreijährige zu mir ins Arbeitszimmer, fand im Regal eine Gesamtaufnahme des Weihnachtsoratoriums von Bach, das Umschlagbild zeigte das Engelkonzert vom Isenheimer Altar. Und sie gab keine Ruhe, bis ich das aufflegte.

 

Da ich selbst dabei war Partituren zu bezeichnen, gerieten auf Dauer die Töne in meinem Kopf und die im Zimmer in Konflikt. Ich beendete meine Arbeit und ging ins Wohnzimmer.

 

Etwa alle halbe Stunde meldete meine Tochter, die Musik sei alle - also musste ich die Schallplatte umdrehen oder tauschen.

 

So hörte meine Tochter ca 3 Std. Bach - ohne seelischen Schaden übrigens...

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Sie hätte aber nicht die ganze Zeit ruhig sein müssen, das ist der Unterschied.

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Franciscus non papa

Mir ging es mehr darum, daß man Kindern durchaus Stil und Form nahebringen kann. (Aber da die meisten Eltern den schon nicht mehr haben...)

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Fünf Jungs und keiner davon pflegeleicht. Stillsitzen war deren Sache nicht. In die Kirche gehen mit denen war meistens stressig.

 

1. Man kann seine Kinder in der Kirche nicht erziehen, weil dann müsste man als Erwachsener etwas laut und deutlich sagen und das geht eben nicht, weil das auch den Gottesdienst stört. Die Kleinen verstehen nicht, dass das Wichtigste wäre, dass sie sich leise beschäftigen.

 

2. Je feierliche und leiser der Gottesdienst, desto schwieriger. In Familien- und Kindergottesdienst gab es nie solche Probleme, da waren meine Kinder ruhiger und das Ganze entspannter.

 

3. Als "Liturgiewissenschaftlerin" habe ich seinerzeit eifrig für Kirchen plädiert, die irgendwie alle Gläubige in einem Raum versammelt. Als Mutter habe ich den Nutzen von Seitenschiffen und Nischen in Kirchenräumen schätzen gelernt. Eine moderne Kirche kann man mit einem Kleinkind locker beschallen. Aber ein unruhiges Kleinkind kann sich in einem Seitenschiffen Bewegung verschaffen, ohne dass die Gemeinde komplett gestört wird.

 

4. Wer sich stören lassen will, der wird auch gestört. Niemand denkt an die Mutter, die überhaupt nichts vom Gottesdienst hat.

 

5. Wenn ein Kind durchgängig schreit, finde ich es schon besser, wenn man rausgeht. Bei uns gibt es einen Gang, der direkt in den Pfarrsaal führt. Wie gesagt, es kommt auf die Örtlichkeiten an.

 

6. Es kommt auch auf die Grundstimmung an. Wenn ich das Gefühl habe, dass mein Kind, weil es unruhig ist, als Störung wahrgenommen wird, dann verspanne ich mich und dann wird alles noch schlimmer, weil meine Kinder gerne solche Situationen ausnützen.

 

7. Kinder in der Trotzphase, die sich in der Kirche unruhig verhalten, sind nicht schlecht erzogen sondern normal. Ich finde es eine Unverschämtheit, hier die Erziehung der Eltern als Grund anzuführen. Wir brechen heutzutage nicht mehr den Willen eines Kindes.

 

8. Der Junge, der seinerzeit im Gründonnerstagsgottesdienst Schuhe und Strümpfe auszog, obwohl es damals noch keine Fusswaschung bei uns gab und dessen nackte Füße logischerweise oben waren, von dem es bei der Erstkommunion nur Bilder gibt, auf denen er sich umdreht oder mit dem Nachbarn schwätzt, will tatsächlich Religionspädagogik studieren, wenn er es schafft. Obwohl ihm seine Eltern abraten. Oder Würzburger Fernkurs, nicht wesentlich besser.

 

9. Ich bin gespannt, was aus dem Kleinen wird. Ich erinnere mich noch an einen Gottesdienst, da hielt ich kurzzeitig einen Exorzismus für die einzig verbliebene Erziehungsmassnahme (wurde aber nicht vollzogen).

 

Heute ist diese Zeit für mich vorbei. Die Kleinen ministrieren, der Große ist Atheist geworden (das war der Brävste), einer glaubt garnichts, macht aber mal beim Vorbereiten von Gottesdiensten mit, wenn hübsche Mädels im Team sind und hat dann gute Ideen und Beiträge, und der Andere will in den Kirchendienst. Ich beneide Mütter und Väter mit pflegeleichten Kindern und solidarisiere mich mit Eltern, deren Kinder im Gottesdienst Party feiern wollen und deshalb in Stress kommen.

 

Nicht wegen mir, ich lächle und lasse mich nicht stören.

 

Es ist nicht mein Problem und ich mache es auch nicht zu dem meinen.

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Franciscus non papa

Erziehung soll ja auch nicht während des Gottesdienstes stattfinden, jedenfalls habe ich das nie verlangt.

 

Aber - wenn zuhause nicht eingeübt wird: jetzt werden wir ruhig und beten (Tischgebet, Morgen- und Abendgebet...) dann klappt es auch in der Kirche nicht.

 

Man kann ja auch mal allein mit dem Kind in die Kirche gehen, ausserhalb des Gottesdienstes, und so dem Kind zeigen, wie man sich da verhalten sollte.

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Meine Eltern haben all diese Dinge mit mir gemacht.

 

Und sind jeden Sonntag mit uns in die Kirche gegangen.

 

Und ich war nicht brav. Meine Mutter drohte mir, mir den Kopf zu waschen, wenn ich nicht brav bin und einmal hat sie es sogar gemacht.

 

Waterboarding.

 

Nicht deshalb bin ich Theologin geworden, sondern trotzdem.

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Erziehung soll ja auch nicht während des Gottesdienstes stattfinden, jedenfalls habe ich das nie verlangt.

 

Aber - wenn zuhause nicht eingeübt wird: jetzt werden wir ruhig und beten (Tischgebet, Morgen- und Abendgebet...) dann klappt es auch in der Kirche nicht.

 

Man kann ja auch mal allein mit dem Kind in die Kirche gehen, ausserhalb des Gottesdienstes, und so dem Kind zeigen, wie man sich da verhalten sollte.

man kann auch mal allein in den Gottesdienst gehen...

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Aus dem Buch "111 Dinge, die ein evangelischer Pfarrer nicht sagt": Während des Familiengottesdienstes "Wir haben auch einen Raum für Kinder mit ganz kleinen Eltern".

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