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Domini Canes


Franciscus non papa

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Die Einschätzung von David Bergers Argumentationsstärke habe ich auch nicht aus diesem Artikel gewonnen.

Vor langer Zeit (lange vor seinem Outing) habe ich mit Berger hier im Forum diskutiert. Er hatte einen unsägliches Anti-Rahner-und-Vorgrimmler-Pamphlet eingebracht. Was er dann zu sagen hatte, hat mich damals schon nicht überzeugt.

Noch früher habe ich Artikel aus seiner Zeitschrift "Theologisches" gelesen. Meine Fresse!

 

Es kann durchaus sein, dass die Überschrift nicht auf seinem Mist gewachsen ist. Mein Urteil würde in diesem Falle nicht Berger, sondern den Ersteller dieser Überschrift treffen. Allerdings wirkt auf mich auch der gesamte Artikel nicht besonders überzeugend.

 

Auf mich macht Berger den Eindruck eines zerquälten Menschen, der nicht so richtig mit sich zurecht kommt. Sein Outing war wohl ein Befreiungsschlag - und jetzt kann er gar nicht mehr damit aufhören. So servil er früher war, so aufrührerisch ist er jetzt. Bei aller Kritik, die ich inhaltlich an ihm übe, kommt in mir immer eine größere Kritik an jenen hoch, die ihn in diese Klemme gesteckt haben, und die ihn weiterhin ausgerechnet an dem Punkt bedrängen, wo er seinen schwächsten Punkt hat: Nicht bei seinen Inhalten (so komisch diese auch sind), sondern bei seiner verletzten sexuellen Identität.

 

Trotzdem winke ich inhaltliche Fehler nicht durch. Da halte ich dagegen.

 

Größeres Unverständnis habe ich gegenüber seinen Bedrängern, insbesondere wenn es sich um Zölibatäre handelt, also um Menschen, die selber mit ihrer Sexualität nicht im Mainstream liegen. Ich denke immer: "Die sollten es doch besser wissen! Die sollten sich doch besser in ihn einfühlen können!" Aber enttäuschenderweise tun einige genau das Gegenteil. Da frage ich mich dann immer, wie man so sein kann.

Besonders schlimm ist dies natürlich, wenn ich nur anonym von Bedrängern höre oder ich diese Bedränger gar nicht kenne, sondern nur weiß, dass sie zölibatär leben. Da kann ich mir dann nicht einmal mehr zusammenreimen, was bei denen schief gelaufen ist, dass sie so wenig Verständnis für Homosexuelle allgemein und Berger speziell haben.

bearbeitet von Mecky
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Es wäre interessant, wenigstens die Begründung zu erfahren, mit der aus den Schriften des Hl. Thomas von Aquin die These Olivas gestützt werden soll. ...

Das würde mich auch interessieren. Im Internet habe ich über dieses Buch bisher nichts gefunden. Weiß jemand näheres?

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Ich glaube, es ging Franciscus nicht um das Buch, nicht um Olivas und nicht um Thomas v.Aquin, sondern um dieses bedrängende Gefühl, wenn die Ratten aus den Löchern kriechen.

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Es wäre interessant, wenigstens die Begründung zu erfahren, mit der aus den Schriften des Hl. Thomas von Aquin die These Olivas gestützt werden soll. ...

Das würde mich auch interessieren. Im Internet habe ich über dieses Buch bisher nichts gefunden. Weiß jemand näheres?

 

 

Adriano Oliva über sein Buch auf der Homepage seines französichen Verlages: http://www.editionsducerf.fr/librairie/video/8/adriano-oliva-https-www-youtube-com-watch-v-jhdneuvg7vo

 

Besprechung in Le Point: http://www.lepoint.fr/societe/comment-saint-thomas-justifie-l-homosexualite-17-12-2015-2003295_23.php

 

Kritik an den Thesen von Oliva kommt übrigens nicht nur aus der USA sondern auch aus dem gemeinsamen Mutterland des Aquinaten und Oliva, :

http://isoladipatmos.com/ci-mancava-solo-san-tommaso-daquino-omosessualista-il-piacere-omosessuale-secondo-san-tommaso-daquino-o-secondo-il-domenicano-adriano-oliva/

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da wagt es ein Theologe, neu nachzudenken, und schon kommen die Ratten aus allen Löchern, vornehmlich aus der Weltgegend, die bisher weder mit theologischen Glanzleistungen, noch überhaupt mit besonderen kulturellen Leistungen hervorgetreten sind, um sich auf ihn zu stürzen. Dem Himmel sei Dank, daß den Hunden des Herrn (domini canes) die Feuer abhanden gekommen sind, auf denen sie so gerne Ketzer verbrannten.​

 

http://www.huffingtonpost.de/david-berger/katholische-theologen-homoseimmxuelle-kannibalen_b_8817720.html

 

Immerhin dürfen in jener Deiner Meinung nach gerade aus dem Barbarentum erwachten Weltgegend, in der "First Things" erscheint, Schwule und Lesben heiraten und Kinder adoptieren, während sie in Deutschland mit Almosen wie Lebenspartnerschaft und Sukzessivadoption abgespeist werden, und in Italien dankbar dafür sein dürfen, dass sie nicht mehr ins Gefängnis müssen. Da sind mir die Streitereien einiger Dominikaner um die rechte Auslegung ihres theologischen Übervaters ziemlich egal...

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und die Gefährdung des Seelenheils,

Eine immer schon sehr beliebte Formulierung, eigene Vorstellungen, die unbegründbar im Raum stehen, mit einer gigantisch hohen Wichtigkeit zu versehen - und deswegen nicht mehr selber begründen zu müssen.

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und die Gefährdung des Seelenheils,

Eine immer schon sehr beliebte Formulierung, eigene Vorstellungen, die unbegründbar im Raum stehen, mit einer gigantisch hohen Wichtigkeit zu versehen - und deswegen nicht mehr selber begründen zu müssen.

 

Daß die Welt rund ist, muß auch nicht dauernd begründet werden. Und ich will niemand zwangsweise an seiner Höllenfahrt hindern, aber ein Warnschild wird man aus Barmherzigkeit doch aufstellen dürfen.

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