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Evangelium vom Palmsonntag


Monika

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Das Reich Gottes, das Jesus verkündet hat, ist für die Armen. Er selbst hat arm gelebt. Er ist ein armer und demütiger Messias; er selbst will es so. Und „der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie dem Meister“. Den Hosannajubel des Palmsonntags hat Jesus hingenommen. Bald wird er diese ganze Menge gegen sich haben; auch die Jünger werden ihn allein lassen.

 

 

 

Evangelium Mk 11, 1-10

 

 

Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

Es war einige Tage vor dem Osterfest

 

1Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus.

 

2Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor uns liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her!

 

3Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn; er lässt ihn bald wieder zurückbringen.

 

4Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden, und sie banden ihn los.

 

5Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden?

 

6Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren.

 

7Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier, und er setzte sich darauf.

 

8Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweigen von den Büschen ab und streuten sie auf den Weg.

 

9Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!

 

10Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!

 

 

Oder:

 

Evangelium Joh 12, 12-16

 

 

Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit

 

12hörte die Volksmenge, die sich zum Osterfest eingefunden hatte, Jesus komme nach Jerusalem.

 

13Da nahmen sie Palmzweige, zogen hinaus, um ihn zu empfangen, und riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!

 

14Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf . wie es in der Schrift heißt:

 

15Fürchte sich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitz auf dem Fohlen einer Eselin.

 

16Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht; als Jesus aber verherrlicht war, da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn in der Schrift stand und dass man so an ihm gehandelt hatte.

 

 

 

 

Für den Tag und die Woche

 

Der Weg Gehorsam aus freier Liebe bis in die äußersten Auswirkungen hinein, bis in den Tod, das ist die Lebensform des menschgewordenen Gottes. Hier öffnet sich für den gewöhnlichen Menschen der Zugang, am Leben, Tun und Leiden des Gottmenschen teilzunehmen.

 

Vom Menschen her trägt dieser Liebesgehorsam den Namen Glaube. Glaube des Christen: das erlösende Jawort mitsprechen, das Jesus Christus uns vorspricht, seinen Weg mitgehen. Liebender Glaube, der alles hofft; hoffende Liebe, die alles glaubt; glaubende Hoffnung, die alles liebt, was Gott will.

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Zur 1. Lesung In Jesaja 42 (vgl. 6. Januar) wurden die Berufung des Gottesknechts und seine Ausrüstung mit dem Geist Gottes beschrieben. Ein zweites Lied vom Gottesknecht (Jes 49,1-6) zeigt die Schwere seiner Mission. Das dritte Lied (die heutige Lesung) zeichnet ihn als den vollkommenen Jünger und treuen Propheten, der nicht zurückweicht vor Spott und Verfolgung. (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

ERSTE Lesung Jes 50, 4-7

 

 

Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen, doch ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate (Drittes Lied vom Gottesknecht)

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

4Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger.

5Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.

6Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

7Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

 

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Aus der Gottesherrlichkeit ist der Sohn in die tiefste Erniedrigung hinabgestiegen. Er hat den Kreuzestod auf sich genommen. Sein Gehorsam war Liebe zum Vater und Liebe zu den Menschen. Ihn, den Erniedrigten, hat Gott zum Kyrios, zum Herrn über Zeiten und Welten gemacht. Auf ihn sollen wir schauen, an ihm uns orientieren: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2,5).

 

 

ZWEITE Lesung Phil 2, 6-11

 

 

6 Christua Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,

7 sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen;

8 er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,

10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu

11 und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ - zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

 

 

 

Zur Passion In Jerusalem muss sich das Geschick Jesu erfüllen, am jüdischen Osterfest, dem Fest der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Vermutlich war es der 7. April des Jahres 30. - Im Leiden und Sterben Jesu wird sichtbar, was das ganze Evangelium hindurch verhüllt blieb: Jesus ist der Menschensohn und Gottesknecht, Messiaskönig, Gottes Sohn. Er selbst bestimmt den Augenblick seiner Verhaftung, er gibt das Signal für das Todesurteil, er stirbt bewusst und frei. Aber der Einzige, der ihn, den Gekreuzigten, als Sohn Gottes bekennt, ist der römische Offizier, der Heide. (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Passion Mk 14, 1 - 15, 47

 

 

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus

E = Evangelist, + = Worte Christi, S = Worte sonstiger Personen

 

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Markus

 

 

 

Der Beschluss des Hohen Rates

 

1E Es war zwei Tage vor dem Pascha und dem Fest der Ungesäuerten Brote. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen, um ihn zu töten.

2Sie sagten aber: S Ja nicht am Fest, damit es im Volk keinen Aufruhr gibt.

 

 

Die Salbung in Betanien

 

3E Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl, zerbrach es und goss das Öl über sein Haar.

4Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander: S Wozu diese Verschwendung?

5Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. E Und sie machten der Frau heftige Vorwürfe.

6Jesus aber sagte: + Hört auf! Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.

7Denn die Armen habt ihr immer bei euch, und ihr könnt ihnen Gutes tun, so oft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht immer.

8Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat im Voraus meinen Leib für das Begräbnis gesalbt.

9Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat.

 

 

Der Verrat durch Judas

 

10E Judas Iskariot, einer der Zwölf, ging zu den Hohenpriestern. Er wollte Jesus an sie ausliefern.

11Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Geld dafür zu geben. Von da an suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, ihn auszuliefern.

 

 

Die Vorbereitung des Paschamahls

 

12Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: S Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?

13E Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: + Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt: Folgt ihm,

14bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?

15Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor!

16E Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.

 

 

Das Mahl

 

17Als es Abend wurde, kam Jesus mit den Zwölf.

18Während sie nun bei Tisch waren und aßen, sagte er: + Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern, einer von denen, die zusammen mit mir essen.

19E Da wurden sie traurig, und einer nach dem andern fragte ihn: S Doch nicht etwa ich?

20E Er sagte zu ihnen: + Einer von euch Zwölf, der mit mir aus derselben Schüssel isst.

21Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.

22E Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: + Nehmt, das ist mein Leib.

23E Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus.

24Und er sagte zu ihnen: + Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.

25Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.

 

 

Der Gang zum Ölberg

 

26E Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.

27Da sagte Jesus zu ihnen: + Ihr werdet alle an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe zerstreuen.

28Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.

29E Da sagte Petrus zu ihm: S Auch wenn alle an dir Anstoß nehmen - ich nicht! E Jesus antwortete ihm: + Amen, ich sage dir: Noch heute Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

30E Petrus aber beteuerte: S Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen.

31E Das Gleiche sagten auch alle anderen.

 

 

 

Das Gebet in Getsemani

 

32Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: + Setzt euch und wartet hier, während ich bete.

33E Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst,

34und er sagte zu ihnen: + Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht!

35E Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe.

36Er sprach: + Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.

37E Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: + Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben?

38Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

39E Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten.

40Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.

41Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: + Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert.

42Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.

 

 

 

Die Gefangennahme

 

43E Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten geschickt worden.

44Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und gesagt: S Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn ab, und lasst ihn nicht entkommen.

45E Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: S Rabbi! E Und er küsste ihn.

46Da ergriffen sie ihn und nahmen ihn fest.

47Einer von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab.

48Da sagte Jesus zu ihnen: + Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen.

49Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht verhaftet; aber das ist geschehen, damit die Schrift in Erfüllung geht.

50E Da verließen ihn alle und flohen.

51Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen. Da packten sie ihn;

52er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon.

 

 

Das Verhör vor dem Hohen Rat

 

53Darauf führten sie Jesus zum Hohenpriester, und es versammelten sich alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten.

54Petrus aber war Jesus von weitem bis in den Hof des hohepriesterlichen Palastes gefolgt; nun saß er dort bei den Dienern und wärmte sich am Feuer.

55Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können; sie fanden aber nichts.

56Viele machten zwar falsche Aussagen über ihn, aber die Aussagen stimmten nicht überein.

57Einige der falschen Zeugen, die gegen ihn auftraten, behaupteten:

58S Wir haben ihn sagen hören: Ich werde diesen von Menschen erbauten Tempel niederreißen und in drei Tagen einen anderen errichten, der nicht von Menschenhand gemacht ist.

59E Aber auch in diesem Fall stimmten die Aussagen nicht überein.

60Da stand der Hohepriester auf, trat in die Mitte und fragte Jesus: S Willst du denn nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?

61E Er aber schwieg und gab keine Antwort. Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: S Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?

62E Jesus sagte: + Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.

63E Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: S Wozu brauchen wir noch Zeugen?

64Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? E Und sie fällten einstimmig das Urteil: S Er ist schuldig und muss sterben.

65E Und einige spuckten ihn an, verhüllten sein Gesicht, schlugen ihn und riefen: S Zeig, dass du ein Prophet bist! E Auch die Diener schlugen ihn ins Gesicht.

 

 

Die Verleugnung durch Petrus

 

66Als Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters.

67Sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte ihn an und sagte: S Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazaret zusammen.

68E Doch er leugnete es und sagte: S Ich weiß nicht und verstehe nicht, wovon du redest. E Dann ging er in den Vorhof.

69Als die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden, noch einmal: S Der gehört zu ihnen.

70E Er aber leugnete es wieder ab. Wenig später sagten die Leute, die dort standen, von neuem zu Petrus: S Du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer.

71E Da fing er an zu fluchen und schwor: S Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.

72E Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal, und Petrus erinnerte sich, dass Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen.

 

 

Die Verhandlung vor Pilatus

 

1Gleich in der Frühe fassten die Hohenpriester, die Ältesten und die Schriftgelehrten, also der ganze Hohe Rat, über Jesus einen Beschluss: Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn Pilatus aus.

2Pilatus fragte ihn: S Bist du der König der Juden? E Er antwortete ihm: + Du sagst es.

3E Die Hohenpriester brachten viele Anklagen gegen ihn vor.

4Da wandte sich Pilatus wieder an ihn und fragte: S Willst du denn nichts dazu sagen? Sieh doch, wie viele Anklagen sie gegen dich vorbringen.

5E Jesus aber gab keine Antwort mehr, so dass Pilatus sich wunderte.

6Jeweils zum Fest ließ Pilatus einen Gefangenen frei, den sie sich ausbitten durften.

7Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen Aufrührern, die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten.

8Die Volksmenge zog zu Pilatus hinauf und bat, ihnen die gleiche Gunst zu gewähren wie sonst.

9Pilatus fragte sie: S Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse?

10E Er merkte nämlich, dass die Hohenpriester nur aus Neid Jesus an ihn ausgeliefert hatten.

11Die Hohenpriester aber wiegelten die Menge auf, lieber die Freilassung des Barabbas zu fordern.

12Pilatus wandte sich von neuem an sie und fragte: S Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt?

13E Da schrien sie: S Kreuzige ihn!

14E Pilatus entgegnete: S Was hat er denn für ein Verbrechen begangen? E Sie schrien noch lauter: S Kreuzige ihn!

15 E Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.

 

 

Die Verspottung Jesu durch die Soldaten

 

16Die Soldaten führten ihn in den Palast hinein, das heißt in das Prätorium, und riefen die ganze Kohorte zusammen.

17Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf

18und grüßten ihn: S Heil dir, König der Juden!

19E Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm.

20aNachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.

 

 

Die Kreuzigung

 

20bDann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen.

21Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und es Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.

22Und sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgata, das heißt übersetzt: Schädelhöhe.

23Dort reichten sie ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war; er aber nahm ihn nicht.

24Dann kreuzigten sie ihn. Sie warfen das Los und verteilten seine Kleider unter sich und gaben jedem, was ihm zufiel.

25Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.

26Und eine Aufschrift auf einer Tafel gab seine Schuld an: Der König der Juden.

27Zusammen mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen rechts von ihm, den andern links.

(28)/29Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen: S Ach, du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen?

30Hilf dir doch selbst, und steig herab vom Kreuz!

31E Auch die Hohenpriester und die Schriftgelehrten verhöhnten ihn und sagten zueinander: S Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.

32Der Messias, der König von Israel! Er soll doch jetzt vom Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben. E Auch die beiden Männer, die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden beschimpften ihn.

 

(Hier stehen alle auf.)

 

 

 

Der Tod Jesu

 

33Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde.

34Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: + Eloi, Eloi, lema sabachtáni?, E das heißt übersetzt: + Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

35E Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: S Hört, er ruft nach Elija!

36E Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: S Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt.

37E Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.

 

Hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder.

 

38Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei.

39Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: S Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.

40E Auch einige Frauen sahen von weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome;

41sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.

 

 

Das Begräbnis Jesu

 

42Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde,

43ging Josef von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten.

44Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben sei.

45Als der Hauptmann ihm das bestätigte, überließ er Josef den Leichnam.

46Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes.

47Maria aus Magdala aber und Maria, die Mutter des Joses, beobachteten wohin der Leichnam gelegt wurde.

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Zur 1. Lesung In Jesaja 42 (vgl. 6. Januar) wurden die Berufung des Gottesknechts und seine Ausrüstung mit dem Geist Gottes beschrieben. Ein zweites Lied vom Gottesknecht (Jes 49,1-6) zeigt die Schwere seiner Mission. Das dritte Lied (die heutige Lesung) zeichnet ihn als den vollkommenen Jünger und treuen Propheten, der nicht zurückweicht vor Spott und Verfolgung. (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

ERSTE Lesung Jes 50, 4-7

 

 

Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen, doch ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate (Drittes Lied vom Gottesknecht)

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

4Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger.

5Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.

6Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

7Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

 

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Aus der Gottesherrlichkeit ist der Sohn in die tiefste Erniedrigung hinabgestiegen. Er hat den Kreuzestod auf sich genommen. Sein Gehorsam war Liebe zum Vater und Liebe zu den Menschen. Ihn, den Erniedrigten, hat Gott zum Kyrios, zum Herrn über Zeiten und Welten gemacht. Auf ihn sollen wir schauen, an ihm uns orientieren: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2,5).

 

 

ZWEITE Lesung Phil 2, 6-11

 

 

6 Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,

7 sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen;

8 er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

9 Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,

10 damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu

11 und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ - zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

 

 

 

Zur Passion In Jerusalem muss sich das Geschick Jesu erfüllen, am jüdischen Osterfest, dem Fest der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft. Vermutlich war es der 7. April des Jahres 30. - Im Leiden und Sterben Jesu wird sichtbar, was das ganze Evangelium hindurch verhüllt blieb: Jesus ist der Menschensohn und Gottesknecht, Messiaskönig, Gottes Sohn. Er selbst bestimmt den Augenblick seiner Verhaftung, er gibt das Signal für das Todesurteil, er stirbt bewusst und frei. Aber der Einzige, der ihn, den Gekreuzigten, als Sohn Gottes bekennt, ist der römische Offizier, der Heide. (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Passion Mk 14, 1 - 15, 47

 

 

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus

E = Evangelist, + = Worte Christi, S = Worte sonstiger Personen

 

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Markus

 

 

 

Der Beschluss des Hohen Rates

 

1E Es war zwei Tage vor dem Pascha und dem Fest der Ungesäuerten Brote. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen, um ihn zu töten.

2Sie sagten aber: S Ja nicht am Fest, damit es im Volk keinen Aufruhr gibt.

 

 

Die Salbung in Betanien

 

3E Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl, zerbrach es und goss das Öl über sein Haar.

4Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander: S Wozu diese Verschwendung?

5Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. E Und sie machten der Frau heftige Vorwürfe.

6Jesus aber sagte: + Hört auf! Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.

7Denn die Armen habt ihr immer bei euch, und ihr könnt ihnen Gutes tun, so oft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht immer.

8Sie hat getan, was sie konnte. Sie hat im Voraus meinen Leib für das Begräbnis gesalbt.

9Amen, ich sage euch: Überall auf der Welt, wo das Evangelium verkündet wird, wird man sich an sie erinnern und erzählen, was sie getan hat.

 

 

Der Verrat durch Judas

 

10E Judas Iskariot, einer der Zwölf, ging zu den Hohenpriestern. Er wollte Jesus an sie ausliefern.

11Als sie das hörten, freuten sie sich und versprachen, ihm Geld dafür zu geben. Von da an suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, ihn auszuliefern.

 

 

Die Vorbereitung des Paschamahls

 

12Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: S Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?

13E Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: + Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt: Folgt ihm,

14bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann?

15Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor!

16E Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.

 

 

Das Mahl

 

17Als es Abend wurde, kam Jesus mit den Zwölf.

18Während sie nun bei Tisch waren und aßen, sagte er: + Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern, einer von denen, die zusammen mit mir essen.

19E Da wurden sie traurig, und einer nach dem andern fragte ihn: S Doch nicht etwa ich?

20E Er sagte zu ihnen: + Einer von euch Zwölf, der mit mir aus derselben Schüssel isst.

21Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.

22E Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: + Nehmt, das ist mein Leib.

23E Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus.

24Und er sagte zu ihnen: + Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.

25Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.

 

 

Der Gang zum Ölberg

 

26E Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.

27Da sagte Jesus zu ihnen: + Ihr werdet alle an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe zerstreuen.

28Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.

29E Da sagte Petrus zu ihm: S Auch wenn alle an dir Anstoß nehmen - ich nicht! E Jesus antwortete ihm: + Amen, ich sage dir: Noch heute Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

30E Petrus aber beteuerte: S Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen.

31E Das Gleiche sagten auch alle anderen.

 

 

 

Das Gebet in Getsemani

 

32Sie kamen zu einem Grundstück, das Getsemani heißt, und er sagte zu seinen Jüngern: + Setzt euch und wartet hier, während ich bete.

33E Und er nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich. Da ergriff ihn Furcht und Angst,

34und er sagte zu ihnen: + Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht!

35E Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe.

36Er sprach: + Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.

37E Und er ging zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: + Simon, du schläfst? Konntest du nicht einmal eine Stunde wach bleiben?

38Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

39E Und er ging wieder weg und betete mit den gleichen Worten.

40Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.

41Und er kam zum dritten Mal und sagte zu ihnen: + Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Es ist genug. Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert.

42Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.

 

 

 

Die Gefangennahme

 

43E Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten geschickt worden.

44Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und gesagt: S Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn ab, und lasst ihn nicht entkommen.

45E Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: S Rabbi! E Und er küsste ihn.

46Da ergriffen sie ihn und nahmen ihn fest.

47Einer von denen, die dabeistanden, zog das Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab.

48Da sagte Jesus zu ihnen: + Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen.

49Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht verhaftet; aber das ist geschehen, damit die Schrift in Erfüllung geht.

50E Da verließen ihn alle und flohen.

51Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinenen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen. Da packten sie ihn;

52er aber ließ das Tuch fallen und lief nackt davon.

 

 

Das Verhör vor dem Hohen Rat

 

53Darauf führten sie Jesus zum Hohenpriester, und es versammelten sich alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten.

54Petrus aber war Jesus von weitem bis in den Hof des hohepriesterlichen Palastes gefolgt; nun saß er dort bei den Dienern und wärmte sich am Feuer.

55Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können; sie fanden aber nichts.

56Viele machten zwar falsche Aussagen über ihn, aber die Aussagen stimmten nicht überein.

57Einige der falschen Zeugen, die gegen ihn auftraten, behaupteten:

58S Wir haben ihn sagen hören: Ich werde diesen von Menschen erbauten Tempel niederreißen und in drei Tagen einen anderen errichten, der nicht von Menschenhand gemacht ist.

59E Aber auch in diesem Fall stimmten die Aussagen nicht überein.

60Da stand der Hohepriester auf, trat in die Mitte und fragte Jesus: S Willst du denn nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?

61E Er aber schwieg und gab keine Antwort. Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: S Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?

62E Jesus sagte: + Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.

63E Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: S Wozu brauchen wir noch Zeugen?

64Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? E Und sie fällten einstimmig das Urteil: S Er ist schuldig und muss sterben.

65E Und einige spuckten ihn an, verhüllten sein Gesicht, schlugen ihn und riefen: S Zeig, dass du ein Prophet bist! E Auch die Diener schlugen ihn ins Gesicht.

 

 

Die Verleugnung durch Petrus

 

66Als Petrus unten im Hof war, kam eine von den Mägden des Hohenpriesters.

67Sie sah, wie Petrus sich wärmte, blickte ihn an und sagte: S Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazaret zusammen.

68E Doch er leugnete es und sagte: S Ich weiß nicht und verstehe nicht, wovon du redest. E Dann ging er in den Vorhof.

69Als die Magd ihn dort bemerkte, sagte sie zu denen, die dabeistanden, noch einmal: S Der gehört zu ihnen.

70E Er aber leugnete es wieder ab. Wenig später sagten die Leute, die dort standen, von neuem zu Petrus: S Du gehörst wirklich zu ihnen; du bist doch auch ein Galiläer.

71E Da fing er an zu fluchen und schwor: S Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.

72E Gleich darauf krähte der Hahn zum zweiten Mal, und Petrus erinnerte sich, dass Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen.

 

 

Die Verhandlung vor Pilatus

 

1Gleich in der Frühe fassten die Hohenpriester, die Ältesten und die Schriftgelehrten, also der ganze Hohe Rat, über Jesus einen Beschluss: Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn Pilatus aus.

2Pilatus fragte ihn: S Bist du der König der Juden? E Er antwortete ihm: + Du sagst es.

3E Die Hohenpriester brachten viele Anklagen gegen ihn vor.

4Da wandte sich Pilatus wieder an ihn und fragte: S Willst du denn nichts dazu sagen? Sieh doch, wie viele Anklagen sie gegen dich vorbringen.

5E Jesus aber gab keine Antwort mehr, so dass Pilatus sich wunderte.

6Jeweils zum Fest ließ Pilatus einen Gefangenen frei, den sie sich ausbitten durften.

7Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen Aufrührern, die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten.

8Die Volksmenge zog zu Pilatus hinauf und bat, ihnen die gleiche Gunst zu gewähren wie sonst.

9Pilatus fragte sie: S Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse?

10E Er merkte nämlich, dass die Hohenpriester nur aus Neid Jesus an ihn ausgeliefert hatten.

11Die Hohenpriester aber wiegelten die Menge auf, lieber die Freilassung des Barabbas zu fordern.

12Pilatus wandte sich von neuem an sie und fragte: S Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt?

13E Da schrien sie: S Kreuzige ihn!

14E Pilatus entgegnete: S Was hat er denn für ein Verbrechen begangen? E Sie schrien noch lauter: S Kreuzige ihn!

15 E Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.

 

 

Die Verspottung Jesu durch die Soldaten

 

16Die Soldaten führten ihn in den Palast hinein, das heißt in das Prätorium, und riefen die ganze Kohorte zusammen.

17Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf

18und grüßten ihn: S Heil dir, König der Juden!

19E Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm.

20aNachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.

 

 

Die Kreuzigung

 

20bDann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen.

21Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und es Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.

22Und sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgata, das heißt übersetzt: Schädelhöhe.

23Dort reichten sie ihm Wein, der mit Myrrhe gewürzt war; er aber nahm ihn nicht.

24Dann kreuzigten sie ihn. Sie warfen das Los und verteilten seine Kleider unter sich und gaben jedem, was ihm zufiel.

25Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten.

26Und eine Aufschrift auf einer Tafel gab seine Schuld an: Der König der Juden.

27Zusammen mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen rechts von ihm, den andern links.

(28)/29Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen: S Ach, du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen?

30Hilf dir doch selbst, und steig herab vom Kreuz!

31E Auch die Hohenpriester und die Schriftgelehrten verhöhnten ihn und sagten zueinander: S Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.

32Der Messias, der König von Israel! Er soll doch jetzt vom Kreuz herabsteigen, damit wir sehen und glauben. E Auch die beiden Männer, die mit ihm zusammen gekreuzigt wurden beschimpften ihn.

 

(Hier stehen alle auf.)

 

 

 

Der Tod Jesu

 

33Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde.

34Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: + Eloi, Eloi, lema sabachtáni?, E das heißt übersetzt: + Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

35E Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: S Hört, er ruft nach Elija!

36E Einer lief hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Dabei sagte er: S Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt.

37E Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.

 

Hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder.

 

38Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei.

39Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: S Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.

40E Auch einige Frauen sahen von weitem zu, darunter Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus dem Kleinen und Joses, sowie Salome;

41sie waren Jesus schon in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Noch viele andere Frauen waren dabei, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgezogen waren.

 

 

Das Begräbnis Jesu

 

42Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde,

43ging Josef von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten.

44Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben sei.

45Als der Hauptmann ihm das bestätigte, überließ er Josef den Leichnam.

46Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes.

47Maria aus Magdala aber und Maria, die Mutter des Joses, beobachteten wohin der Leichnam gelegt wurde.

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Darum hat ihn Gott über alle erhöht

und ihm den Namen verliehen,

der größer ist als alle Namen,

damit alle

im Himmel,

auf der Erde

und unter der Erde

ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu

und jeder Mund bekennt:

„Jesus Christus ist der Herr“ -

zur Ehre Gottes, des Vaters.

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