kam Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Ich lese gerade ein Buch über frühenglische Geschichte. Darin wird auf Kämme aus Bein bezug genommen, die in englischen Fundstellen auftauchten und dem 7. Jahrhundert entstammen. Ähnliche Exemplare soll es aus Friesland und auch Köln geben. - Weiß jemand, wie solche Kämme in der Liturgie verwendet wurden? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
teofilos Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Ich lese gerade ein Buch über frühenglische Geschichte. Darin wird auf Kämme aus Bein bezug genommen, die in englischen Fundstellen auftauchten und dem 7. Jahrhundert entstammen. Ähnliche Exemplare soll es aus Friesland und auch Köln geben. - Weiß jemand, wie solche Kämme in der Liturgie verwendet wurden? Vielleicht wirst Du da fündig. Ich hatte da so eine Assoziation. Zu der Zeit (nicht immer) gab es bei Taufen etliches, was die Kleidung zusammenschnürte um beim Einstieg ins Taufbecken nicht nass zu werden. Warum nicht auch die Haare hochstecken? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Ennasus Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Da steht was. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Ennasus Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 (edited) Da auch. Liturgischer Kamm , großer Kamm, den die Priester früher vor dem Gottesdienst zum Ordnen ihres langen Haars verwendeten.Aus Elfenbein geschnitzte, meist figürlich verzierte Liturgische Kämme sind aus dem 15./16. Jh. erhalten. Sie haben im Durchschnitt eine Länge von 12 cm und weisen meist zwei gegenüberliegende Zahnreihen auf, eine feine und eine gröbere. Eine Varietät des Liturgischen Kammes ist der * Konsekrationskamm. Vgl. * Brautkamm. Finde ich interessant. Edited February 4, 2016 by Ennasus Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Chrysologus Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Ich habe unlängst einen Aufsatz zu liturgischen Kämmen gelesen - den könnte ich dir als Scan zukommen lassen. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Alfons Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 (edited) Auch das LThK (2.Auflage) gibt Auskunft, untrer dem Stichwort "Kamm, im liturgischen Gebrauch": Zunächst einfach dem profanen Gebrauch entnommen, später eigens hergestellt und mit kostbaren religiösen Darstellungen geschmückt. Nachweisbar seit dem 7. Jahrhundert im gallisch-deutschen Bereich; setzt wohl germanische Haartracht voraus, verrät aber auch orientalischen Einfluss. Der Kamm wurde von jedem Zelebranten zum Ordnen der Haare nach Anlegen der Paramente gebraucht, heute nur noch bei der Bischofsweihe nach der Salbung des Hauptes (Pontificiale Romanum). Der allegoriefreudige Durandus von Mende d. Ä. sieht im Kamm eine Mahnung, die Gedanken zu ordnen. Zu den berühmtesten Exemplaren gehören die Kämme von Lupus von Send (+ 613), Remaclus von Maastricht (+ 675). Ulrich von Augsburg (+ 973), Heribert von Köln (+ 1021), Anno von Köln (+ 1075) und die Kämme in den Domen zu Bamberg und Osnabrück. "Allegoriefreudig" ist eine schöne Bezeichnung, die werde ich meinem Wortschatz eingliedern. Alfons, allezeit allegoriefreudig alliterierend Edited February 4, 2016 by Alfons 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Auch das LThK gibt Auskunft, untrer dem Stichwort "Kamm, im liturgischen Gebrauch": Zunächst einfach dem profanen Gebrauch entnommen, später eigens hergestellt und mit kostbaren religiösen Darstellungen geschmückt. Nachweisbar seit dem 7. Jahrhundert im gallisch-deutschen Bereich; setzt wohl germaniche Haartracht voraus, verrät aber auch orientalischen Einfluss. Der Kamm wurde von jedem Zelebranten zum Ordnen der Haare nach Anlegen der Paramente gebraucht, heute nur noch bei der Bischofsweihe nach der Salbung des Hauptes (Pontificiale Romanum). Der allegoriefreudige Durandus von Mende d. Ä. sieht im Kamm eine Mahnung, die Gedanken zu ordnen. Zu den berühmtesten Exemplaren gehören die Kämme von Lupus von Send (+ 613), Remaclus von Maastricht (+ 675). Ulrich von Augsburg (+ 973), Heribert von Köln (+ 1021, Anno von Köln (+ 1075) und die Kämme in den Domen zu Bamberg und Osnabrück. Du hast mir erspart, die Leiter zu holen, um den Band des Lexikons aus der zweitobersten "Etage" zu holen. Danke! Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Alfons Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Du hast mir erspart, die Leiter zu holen, um den Band des Lexikons aus der zweitobersten "Etage" zu holen. Danke! Nimm es als unverhofftes Geschenk! Nachträglich herzlichen Gückwunsch! Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Gerne! Danke für die guten Wünsche! Aber ich sollte mir mal überlegen, wie ich diese Bücher umräumen müsste, dass sie wirklich ohne größere Probleme zu erreichen sind. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Zu der Zeit (nicht immer) gab es bei Taufen etliches, was die Kleidung zusammenschnürte um beim Einstieg ins Taufbecken nicht nass zu werden. kannste haken. Du wirst immer nass. Sonst wäre das ja keine Taufe. Wenn Du mit der Täuflingin, dem Täufling, der oder dem zu Taufendem ins Taufbecken steigst, wenn Du der Taufende bist, empfehle ich Dir einen Tauftalar. Der ist unten mit Bleischnüren. Habe ich von den Baptisten gelernt. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
kam Posted February 4, 2016 Author Report Share Posted February 4, 2016 Danke erstmal für die vielen Antworten. (Und zum nächsten Geburtstag sollten wir elima eine kleine Bibliotheksleiter schenken.) - Die Verwendung solcher Kämme scheint offenbar schon vor dem Trienter Konzil außer Gebrauch geraten zu sein? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Edith1 Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Der Kamm wurde von jedem Zelebranten zum Ordnen der Haare nach Anlegen der Paramente gebraucht, heute nur noch bei der Bischofsweihe nach der Salbung des Hauptes (Pontificiale Romanum). Vielleicht lohnt die klerikale Haarpracht keine Kämme mehr? Zu viele Spätberufene? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Chrysologus Posted February 4, 2016 Report Share Posted February 4, 2016 Tonsura naturalis als Voraussetzung der Bischofsweihe? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted February 5, 2016 Report Share Posted February 5, 2016 Tonsura naturalis als Voraussetzung der Bischofsweihe? Ich war vor Jahren bei einer Diakonenweihe, da hatte ich diesen Eindruck auch. Das waren aber nicht nur Spätberufene. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Rosario Posted February 5, 2016 Report Share Posted February 5, 2016 Da lob ich mir doch den Pfarrer von Ars, den alten Hippie ... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Higgs Boson Posted February 5, 2016 Report Share Posted February 5, 2016 (edited) Zu der Zeit (nicht immer) gab es bei Taufen etliches, was die Kleidung zusammenschnürte um beim Einstieg ins Taufbecken nicht nass zu werden. kannste haken. Du wirst immer nass. Sonst wäre das ja keine Taufe. Wenn Du mit der Täuflingin, dem Täufling, der oder dem zu Taufendem ins Taufbecken steigst, wenn Du der Taufende bist, empfehle ich Dir einen Tauftalar. Der ist unten mit Bleischnüren. Habe ich von den Baptisten gelernt. Normale Hosen tuns übrigens auch. #FürSieGetestet Edited February 5, 2016 by Higgs Boson Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
jouaux Posted February 5, 2016 Report Share Posted February 5, 2016 Dieser Pfarrer braucht auch keinen Kamm http://www.swp.de/heidenheim/lokales/heidenheim/Der-neue-Priester-mit-dem-Rasta-Haar;art1168893,2965509 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted February 18, 2016 Report Share Posted February 18, 2016 Dieser Pfarrer braucht auch keinen Kamm http://www.swp.de/heidenheim/lokales/heidenheim/Der-neue-Priester-mit-dem-Rasta-Haar;art1168893,2965509 der Pfarrer braucht doch gar kein' Kamm der kommt doch gar aus Vietnam. Ein fremdes Land, a fremde Welt. doch wo der da sein Kelch so hält, do hält der doch die ganze Welt. da wurde mir doch eines klar, freimütig mag ich sagen gar, dass der doch auch zu uns gehört. wer sich an seinen Haaren stört, muß beichten, wie sich das gehört, dass man sich an den Haaren stört. es grüßt und sagt zum Dank, zum Schluß der von mükath, der Peterus. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted February 18, 2016 Report Share Posted February 18, 2016 Du hast mir erspart, die Leiter zu holen, um den Band des Lexikons aus der zweitobersten "Etage" zu holen. Danke! lexiköner, bitte. soviel Zeit muß sein. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted February 18, 2016 Report Share Posted February 18, 2016 Tonsura naturalis als Voraussetzung der Bischofsweihe?so weit ich erinnere,ist das nicht Voraussetzung. Voraussetzung ist wohl eher, für die Weihe, dass Du Dich nie gegen diese Entzücklika jemals abwertend geäußert hast. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted February 18, 2016 Report Share Posted February 18, 2016 (edited) ich sollte mir mal überlegen, wie ich diese Bücher umräumen müsste, dass sie wirklich ohne größere Probleme zu erreichen sind.und wozu brauchst Du Bücher da,das frag ich mal die Elima. und - Wissen hast Du doch schon gnuch, wozu brauchst Du dann noch ein Buch? ja nu, vielleicht das mit der Leiter. do steigst dann nauf und kummst ned weiter weil, ausgerechnet dieses Buch, ist da nicht da. das reimt sich nicht auf tralala, Da bist Du sauer, zu die Bücher, und sagst, es würd mir doch genüche, dass ihr mal im Papiermüll seid. "no freilich", sagen da die Bücher, "hau uns doch nei, und sei so frei." Edited February 18, 2016 by Petrus Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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