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Seit wann genau gibt es die Ohrfeige bei der Firmung nicht mehr?


nannyogg57

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Heute habe ich mit einer Mutter gesprochen, deren Sohn, so wie meiner, bald gefirmt wird.

 

Sie erzählte mir, dass sie bei der Firmung Angst vor dem Backenstreich hatte, der dann nur angedeutet war.

 

Ich weiß, dass es denn nicht mehr gibt und, neugierig, wie ich bin, habe ich heute schon mal gegoogelt, wann der abgeschafft wurde.

 

Das war 1973. Das ist exakt das Jahr, in dem auch meine Bekannte gefirmt wurde.

 

Und jetzt bräuchte ich den exakten Zeitpunkt in diesem Jahr, wann das neue Rituale "Die Feier der Firmung" Gültigkeit erlangte.

 

Ok, es gibt wichtigere Probleme auf dieser Welt.

 

Aber es beschäftigt mich trotzdem.

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gouvernante

Abgesehen davon, dass ich mein Rituale leider gerade nicht griffbereit habe, um nach dem Approbationsdarum zu schauen, könntest Du daraus maximal ableiten, ob der damalige Bischof die Änderung schon mitbekommen hatte oder nicht.

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Abgesehen davon, dass ich mein Rituale leider gerade nicht griffbereit habe, um nach dem Approbationsdarum zu schauen, könntest Du daraus maximal ableiten, ob der damalige Bischof die Änderung schon mitbekommen hatte oder nicht.

Ich bin 1976 im Bistum Rottenburg (Bischof G. Moser / Weihbischof A. Herre) gefirmt worden, da gab es das nicht mehr.

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Chrysologus

Auf die schnelle kann ich nur folgendes finden: Der Backenstreich (lat. Alapa) taucht im 13. Jh. in den liturgischen Büchern aus unbekannten Gründen auf. Im "Ordo Confirmationis" von 1971 ist er verschwunden, auch in der dt. Fassung "Feier der Firmung" von 1973 ist es nicht mehr drin.

 

[Erg.: Das liturgische Büro für England uns Wales datiert die aktuelle editio typica auf 1969]

 

Da es aber durchaus sein kann, dass ein Bischof schon ab 1971 die Alapa weg ließ, werden die genauen Daten von Promulgation, Approbation und Inkraftsetzung wenig helfen, zumal es in der Zeit davor ja auch Entwürfe ad experimendum gab.

Edited by Chrysologus
Ergänzung
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Bei mir gabs das noch, so um 1970? (Erzbischof Schneider, regierte bis 1976) - Ich denke, das ist eine Übernahme des weltlichen Symbols für die Erlangung eines Status gewesen, ähnlich dem Backenstreich bei der Freisprechung von Lehrlingen oder dem Ritterschlag. Muß man nicht machen, aber die Abschaffung erfolgte vermutlich mit falschen Argumenten.

Edited by kam
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Das heißt, die Abschaffung war fließend?

 

Nachdem, was mir die Mutter gestern erzählte, bin ich froh drum, wenn die Angst vor dem Backenstreich die Firmvorbereitung beherrschte, angefeuert von irgendwelchen "wohlmeinenden" Erwachsenen oder "lustigen" älteren Jugendlichen.

 

Ich habe im Hinterkopf, dass Durandus sie das erste Mal erwähnte und dabei selber zugab, nicht zu wissen, was es damit auf sich habe, um dann zu einer Deutung zu schreiten.

Edited by nannyogg57
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Das heißt, die Abschaffung war fließend?

 

Nachdem, was mir die Mutter gestern erzählte, bin ich froh drum, wenn die Angst vor dem Backenstreich die Firmvorbereitung beherrschte, angefeuert von irgendwelchen "wohlmeinenden" Erwachsenen oder "lustigen" älteren Jugendlichen.

 

Ich habe im Hinterkopf, dass Durandus sie das erste Mal erwähnte und dabei selber zugab, nicht zu wissen, was es damit auf sich habe, um dann zu einer Deutung zu schreiten.

 

Dabei ist es traurig, wenn bei den Älteren von Erinnerungen an die Firmung nichts geblieben ist als dieser Backenstreich. Heißt das nicht, dass wir uns über die Firmung und ihre Bedeutung dringend Gedanken machen müssen? Sonst bleibt ohne diesen Backenstreich nur das Patengeschenk zur Firmung in Erinnerung. (Das ist meine Befürchtung nach über 30 Jahren Firmvorbereitung in der Schule.)

 

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gouvernante

Bei mir gabs das noch, so um 1970? (Erzbischof Schneider, regierte bis 1976) - Ich denke, das ist eine Übernahme des weltlichen Symbols für die Erlangung eines Status gewesen, ähnlich dem Backenstreich bei der Freisprechung von Lehrlingen oder dem Ritterschlag. Muß man nicht machen, aber die Abschaffung erfolgte vermutlich mit falschen Argumenten.

Die Ohrfeige sollte Symbol sein für die Bereitschaft, mit Christus zu leiden.
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Bei mir gabs das noch, so um 1970? (Erzbischof Schneider, regierte bis 1976) - Ich denke, das ist eine Übernahme des weltlichen Symbols für die Erlangung eines Status gewesen, ähnlich dem Backenstreich bei der Freisprechung von Lehrlingen oder dem Ritterschlag. Muß man nicht machen, aber die Abschaffung erfolgte vermutlich mit falschen Argumenten.

Die Ohrfeige sollte Symbol sein für die Bereitschaft, mit Christus zu leiden.

 

Dafür habe ich keine Quelle gefunden. Wenn es so ist, wäre die Abschaffung noch unverständlicher.

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uns wurde (Firmung 1949) gesagt, es sei eine Art Ritterschlag für Christus (wie es in dem bei der Jugend damals weitverbreiteten Lied heißt: "Kämpfer zu sein für Gott und sein Reich, mutig und freudig den Heiligen gleich. ...")

 

Aber Zeichen, die nur mit umständlicher Begründung verständlich zu machen sind, taugen irgendwie nicht recht.

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gouvernante

 

 

Bei mir gabs das noch, so um 1970? (Erzbischof Schneider, regierte bis 1976) - Ich denke, das ist eine Übernahme des weltlichen Symbols für die Erlangung eines Status gewesen, ähnlich dem Backenstreich bei der Freisprechung von Lehrlingen oder dem Ritterschlag. Muß man nicht machen, aber die Abschaffung erfolgte vermutlich mit falschen Argumenten.

Die Ohrfeige sollte Symbol sein für die Bereitschaft, mit Christus zu leiden.

 

Dafür habe ich keine Quelle gefunden. Wenn es so ist, wäre die Abschaffung noch unverständlicher.

 

Meiner Erinnerung nach habe ich es bei Auf der Maur gelesen, es findet sich aber auch in einer Reihe alter Katechismen oder Lehrbücher/Predigtsammlungen, im Netz auf die Schnelle zB hier:

 

1839

 

1773

 

1742 (eine erweiterte Ausgabe des kleinen Katechismus' von Petrus Canisius)

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Danke für die Quellen. Das könnte aber auch eine Neuinterpretation eines damals schon nicht mehr verstandenen Symbols sein. - Die Erinnerung an das Sakrament der Firmung ist eine andere Sache. Den Backenstreich gab es, obwohl ich mich konkret an die Szene nicht erinnere. Ich weiß nur noch, daß mein Firmpate aus dienstlichen Gründen absagen mußte, er wurde dann von meiner Mutter vertreten. Es war unter der Woche und die St. Martinskirche war ganz voll, da allein aus unserer Schule etwa 120 Firmlinge da waren, es waren aber noch mehr Schulen vertreten. An Geschenke erinnere ich mich nicht mehr. Die Firmvorbereitung gab es im Religionsunterricht. - Aber macht das was? An die Taufe erinnert man sich gar nicht. Und die wirkliche Erinnerung an die Hochzeit pointiert eher Anekdotisches.

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gouvernante

 

 


Das könnte aber auch eine Neuinterpretation eines damals schon nicht mehr verstandenen Symbols sein.
Ja, sicher. Aber das passiert in Liturgie ständig.
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Aber dennoch finde ich es nicht so toll, wenn bei der Erwähnung des Wortes "Firmung" nur noch auftaucht "da kriegst a Watschn", auch wenn es diese Symbolhandlung seit gefühlten "Ewigkeiten" nicht mehr gibt.

Eine ebenfalls nicht mehr vorhandene Symbolhandlung (bei der Taufe): "Nimm hin das Salz der Weisheit". Ich soll da heftig gebrüllt haben (das wurde mir so oft erzählt, dass ich glaube, es wirklich erlebt zu haben :)).

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gouvernante

 

 


Aber dennoch finde ich es nicht so toll, wenn bei der Erwähnung des Wortes "Firmung" nur noch auftaucht "da kriegst a Watschn", auch wenn es diese Symbolhandlung seit gefühlten "Ewigkeiten" nicht mehr gibt.
Unter dem selben Problem leidet das Bußsakrament auch - vermutlich braucht es einfach mehr als 2 Generationen, bis irrige Vorstellungen aus dem System verschwinden. Was natürlich voraussetzt, daß diese Generationen das auch aktiv erleben - Dinge, die man nur vom Hörensagen kennt, halten sich wesentlich länger.
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Es sind bis jetzt auch andere Teile der Liturgie Reform nicht im Volk angekommen, In Österreich spricht fast jeder von der "letzten Ölung" oder den "Sterbsakramenten" Kein Mensch der nicht voll kirchlich sozialisiert ist sagt "Krankensalbung", auch auf vielen Todesanzeigen ist nach 40 Jahren immer noch vom Empfang der" Sterbesakramente" die Rede

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Es sind bis jetzt auch andere Teile der Liturgie Reform nicht im Volk angekommen, In Österreich spricht fast jeder von der "letzten Ölung" oder den "Sterbsakramenten" Kein Mensch der nicht voll kirchlich sozialisiert ist sagt "Krankensalbung", auch auf vielen Todesanzeigen ist nach 40 Jahren immer noch vom Empfang der" Sterbesakramente" die Rede

 

Wobei "letzte Ölung" und "Sterbesakramente" keine synonymen Begriffe waren (ist ja auch Mehrzahl, wie man unschwer erkennen kann).

 

In den Pfarreien, die ich näher kenne (gut, ist nicht die Masse) finden an bestimmten Tagen (ich kenne da einen Tag der Fastenzeit oder das Pfarrpatrozinium) Krankensalbungen (fast immer sind es alte, nicht mehr ganz gesunde Menschen) statt.

 

Wenn jemand nach dem Empfang dieses Sakramentes stirbt, war es ja auch die letzte Ölung. Aber man musste irgendwie aus der Auffassung heraus: "Holt den Pfarrer zur Ölung" ...... "wir können noch ein wenig warten, soweit ist es nun doch noch nicht".

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Die Ohrfeige sollte Symbol sein für die Bereitschaft, mit Christus zu leiden.

 

Das halte ich für unwahrscheinlich. Das sieht eher nach einer einem rite de passage im Zusammenhang mit dem Übergang vom Kindes- zum Erwachsenenalter aus und soll wohl aussagen, dass man ab jetzt keinen Angriff mehr widerspruchlos hinnehmen soll.

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Es sind bis jetzt auch andere Teile der Liturgie Reform nicht im Volk angekommen, In Österreich spricht fast jeder von der "letzten Ölung" oder den "Sterbsakramenten" Kein Mensch der nicht voll kirchlich sozialisiert ist sagt "Krankensalbung", auch auf vielen Todesanzeigen ist nach 40 Jahren immer noch vom Empfang der" Sterbesakramente" die Rede

 

Wobei "letzte Ölung" und "Sterbesakramente" keine synonymen Begriffe waren (ist ja auch Mehrzahl, wie man unschwer erkennen kann).

 

In den Pfarreien, die ich näher kenne (gut, ist nicht die Masse) finden an bestimmten Tagen (ich kenne da einen Tag der Fastenzeit oder das Pfarrpatrozinium) Krankensalbungen (fast immer sind es alte, nicht mehr ganz gesunde Menschen) statt.

 

Wenn jemand nach dem Empfang dieses Sakramentes stirbt, war es ja auch die letzte Ölung. Aber man musste irgendwie aus der Auffassung heraus: "Holt den Pfarrer zur Ölung" ...... "wir können noch ein wenig warten, soweit ist es nun doch noch nicht".

 

Warum die Mehrzahl verwendet wird ist klar es waren ja immer 3 Riten Beichte Wegzehrung und Ölung

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Es sind bis jetzt auch andere Teile der Liturgie Reform nicht im Volk angekommen, In Österreich spricht fast jeder von der "letzten Ölung" oder den "Sterbsakramenten" Kein Mensch der nicht voll kirchlich sozialisiert ist sagt "Krankensalbung", auch auf vielen Todesanzeigen ist nach 40 Jahren immer noch vom Empfang der" Sterbesakramente" die Rede

 

Wobei "letzte Ölung" und "Sterbesakramente" keine synonymen Begriffe waren (ist ja auch Mehrzahl, wie man unschwer erkennen kann).

 

In den Pfarreien, die ich näher kenne (gut, ist nicht die Masse) finden an bestimmten Tagen (ich kenne da einen Tag der Fastenzeit oder das Pfarrpatrozinium) Krankensalbungen (fast immer sind es alte, nicht mehr ganz gesunde Menschen) statt.

 

Wenn jemand nach dem Empfang dieses Sakramentes stirbt, war es ja auch die letzte Ölung. Aber man musste irgendwie aus der Auffassung heraus: "Holt den Pfarrer zur Ölung" ...... "wir können noch ein wenig warten, soweit ist es nun doch noch nicht".

 

Warum die Mehrzahl verwendet wird ist klar es waren ja immer 3 Riten Beichte Wegzehrung und Ölung

 

 

 

eben! Was hast du also gegen den Begriff Sterbesakramente in Todesanzeigen?

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gouvernante

 

 


Bedauerlich finde ich, dass man die Handauflegung und Salbung in eine "Kombigeste" zusammengefasst hat
Bei meiner Firmung war das klar erkennbar getrennt.
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