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Was ist ein Diakon?


Rosario

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Anscheinend geht es ja in der Anfrage an den Papst darum, ob Frauen zu Diakonen im gegenwärtigen Verständnis dieses Amtes geweiht werden können (möglicherweise beschränkt auf Ordensgemeinschaften). Damit wäre aber im Sinne des einen Weihesakramentes der Weg zur Priesterin und zur Bischöfin nicht mehr weit.

hat Rom schon erledigt. seit dem 26. Oktober 2009 repräsentieren die Diakone nicht mehr Christus, gemäß damaliger ergänzender Aktualisierung des CIC.

 

 

CIC c. 1009 in der aktuell gültigen Fassung.

 

§ 1. Die Weihen sind Episkopat, Presbyterat und Diakonat.

 

§ 2. Sie werden erteilt durch die Handauflegung und das Weihegebet, welches die liturgischen Bücher für die einzelnen Weihestufen vorschreiben.

 

§ 3. Wer aufgenommen wurde in den Stand der Bischöfe oder Priester empfängt die Sendung und die Vollmacht in der Person Christi des Hauptes zu handeln, die Diakone dienen in wahrer Gewalt des Volkes Gottes im Dienst des Gottesdienstes, des Wortes und der Nächstenliebe.

 

 

Wenn man das liest, sagt einem der gesunde Menschenverstand:

Es gibt drei verschiedene Weihen.

Alle Argumente, die gegen die Weihe von Priesterinnen vorgebracht wurden, sind daher ohne Belang, was die Weihe zur Diakonin angeht.

Oder aber: Der Canon 1009 ist falsch formuliert. Es gibt wie die Dogmatiker behaupten nur eine Weihe.

Es gibt nach der Weihe aber drei unterschiedliche "Stände" (§ 3). Die Argumente, die gegen die Priesterweihe vorgebracht wurden, sind ganz offensichtlich aber nur auf die beiden Stände "Priester" und "Bischof" bezogen. Es spricht somit nichts dagegen Frauen zu weihen, und ihr nachher den "Stand" einer Diakonin zu verleihen.

 

In der Realität gibt es drei verschiedene Weihen, da beißt die Maus kein Faden ab. Wäre es anders, würde der Priester nicht nochmal geweiht werden, wenn er Bischof wird und würde der Diakon nicht nochmal geweiht werden, wenn er Priester wird.

Weil man aber aus ziemlich unvernünftigen Gründen an der Fiktion festhalten will, es gäbe nur eine Weihe, hat man das Problem, dass man nicht begründen kann, warum eine Diakonin nicht auch Bischöfin werden kann. Also will man erst gar keine Diakoninnen, weil man keine Bischöfinnen will.

 

Werner

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nochmal CIC c. 1009 §3 (s.o.) durchgelesen.

 

dort steht "die Diakone dienen"

 

denk ich mir - oh, da wäre ich echt nicht von alleine draufgekommen :D

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Grundsätzlich müsste vorher geklärt werden, was eigentlich die "Weihe" bedeutet.

 

Ist es die Übertragung einer Aufgabe? Ist es die Aussonderung des Geweihten? Welchen Umfang hat die Inanspruchnahme des Ordinierten?

 

Es hängt doch zum einen an der Frage, ob der Eintritt in den Klerikerstand zum einen die gleichen Konsequenzen haben muss, wie der Eintritt ins Mönchstum. Sprich: Ehelosigkeit, Armut, Gehorsam, etc. der Abschied von der "normalen" Welt.

 

Chrysologus hat vor einiger Zeit geschrieben, daß der Zölibat im Anfang keine Ehelosigkeit - ja im Ursinn noch nicht einmal Enthaltsamkeit - bedeutete, sondern primär vom Ordinierten verlangte nicht durch (kleine) Kinder/familiäre Verpflichtungen bei der Gemeindearbeit behindert zu werden. Entsprechend eher wohl ein Job für ältere Ehepaare, Witwen, etc. Es ist wohl ein Zwischenzustand zwischen dem monastischen, völlig gottgeweihten Leben und dem Leben der Nichtkleriker.

 

Die andere Frage - die weitaus tiefer greift - ist die Frage nach der Notwendigkeit eines "reinen" und ausgesonderten Opferpriestertums. Daran knüpft dann die Frage, ob der Diakonat ebenfalls Teil dieses Opferpriestertums ist bzw. sein muss.

 

Danach kommt es dann zu der Frage, ob der Bischof grundsätzlich ein Opferpriester ist oder ob seine leitenden und liturgischen Funktionen grundsätzlich einen anderen Charakter haben.

 

Für den Augenblick erscheinen mir Episkopat und Diakonat in ihrem Dienstcharakter größere Gemeinsamkeiten zu haben, als in ihrer Bedeutung für das Messopfer.

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Chrysologus hat vor einiger Zeit geschrieben, daß der Zölibat im Anfang keine Ehelosigkeit - ja im Ursinn noch nicht einmal Enthaltsamkeit - bedeutete, sondern primär vom Ordinierten verlangte nicht durch (kleine) Kinder/familiäre Verpflichtungen bei der Gemeindearbeit behindert zu werden. Entsprechend eher wohl ein Job für ältere Ehepaare, Witwen, etc. Es ist wohl ein Zwischenzustand zwischen dem monastischen, völlig gottgeweihten Leben und dem Leben der Nichtkleriker.

 

Sollte ich das geschrieben haben, so hätte ich mich geirrt. Enthaltsamkeit wurde verlangt, nicht aber Ehelosigkeit oder Trennung.

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Chrysologus hat vor einiger Zeit geschrieben, daß der Zölibat im Anfang keine Ehelosigkeit - ja im Ursinn noch nicht einmal Enthaltsamkeit - bedeutete, sondern primär vom Ordinierten verlangte nicht durch (kleine) Kinder/familiäre Verpflichtungen bei der Gemeindearbeit behindert zu werden. Entsprechend eher wohl ein Job für ältere Ehepaare, Witwen, etc. Es ist wohl ein Zwischenzustand zwischen dem monastischen, völlig gottgeweihten Leben und dem Leben der Nichtkleriker.

Sollte ich das geschrieben haben, so hätte ich mich geirrt. Enthaltsamkeit wurde verlangt, nicht aber Ehelosigkeit oder Trennung.

http://www.mykath.de/topic/33789-der-diakon-und-die-enthaltsamkeit/?p=2130214

 

Du hattest entsprechende Schlüsse angedeutet.

bearbeitet von Flo77
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Chrysologus hat vor einiger Zeit geschrieben, daß der Zölibat im Anfang keine Ehelosigkeit - ja im Ursinn noch nicht einmal Enthaltsamkeit - bedeutete, sondern primär vom Ordinierten verlangte nicht durch (kleine) Kinder/familiäre Verpflichtungen bei der Gemeindearbeit behindert zu werden. Entsprechend eher wohl ein Job für ältere Ehepaare, Witwen, etc. Es ist wohl ein Zwischenzustand zwischen dem monastischen, völlig gottgeweihten Leben und dem Leben der Nichtkleriker.

Sollte ich das geschrieben haben, so hätte ich mich geirrt. Enthaltsamkeit wurde verlangt, nicht aber Ehelosigkeit oder Trennung.

http://www.mykath.de/topic/33789-der-diakon-und-die-enthaltsamkeit/?p=2130214

 

Du hattest entsprechende Schlüsse angedeutet.

 

Elvira verlangt Enthaltsamkeit - über das Warum kann man spekulieren. Es ist eher nicht die Pollution, denn wenn das der Grund wäre, dann müsste man die Partner trennen. So scheint man es nicht gut zu heißen, wenn sie doch miteinander Sex haben, das aber andererseits für kein gewaltiges Problem zu halten, wenn es vorkommt.

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Gibt es eigentlich irgendwelche Hinweise, dass die ominöse "Synode" von Elvira irgendetwas beschlossen hätte, was von Bedeutung wäre?

Anders ausgedrückt, würde außer zwei oder drei hochspezialisierten Historikern überhaupt jemand von ihr wissen, wenn sie nicht von interessierter Seite als das "missing link" für die angebliche "ständige Lehre" vom Zölibat aufgebauscht würde?

 

Werner

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die angebliche "ständige Lehre" vom Zölibat aufgebauscht würde?

Der Zölibat ist allerdings keine Lehre, sondern eine kirchenrechtliche Festlegung.

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Gibt es eigentlich irgendwelche Hinweise, dass die ominöse "Synode" von Elvira irgendetwas beschlossen hätte, was von Bedeutung wäre?

Anders ausgedrückt, würde außer zwei oder drei hochspezialisierten Historikern überhaupt jemand von ihr wissen, wenn sie nicht von interessierter Seite als das "missing link" für die angebliche "ständige Lehre" vom Zölibat aufgebauscht würde?

 

Werner

Was Elvira beschlossen hat, ist nicht wegen seiner Teilnehmer relevant, sondern seiner Wirkungsgeschichte wegen. Es wurde eben immer wieder als Beleg zitiert und hat daher seine Bedeutung erlangt.

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Gibt es eigentlich irgendwelche Hinweise, dass die ominöse "Synode" von Elvira irgendetwas beschlossen hätte, was von Bedeutung wäre?

Anders ausgedrückt, würde außer zwei oder drei hochspezialisierten Historikern überhaupt jemand von ihr wissen, wenn sie nicht von interessierter Seite als das "missing link" für die angebliche "ständige Lehre" vom Zölibat aufgebauscht würde?

 

Werner

Was Elvira beschlossen hat, ist nicht wegen seiner Teilnehmer relevant, sondern seiner Wirkungsgeschichte wegen. Es wurde eben immer wieder als Beleg zitiert und hat daher seine Bedeutung erlangt.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, das eine völlig unbedeutende regionale Versammlung von ein paar Klerikern eine solche "Wirkungsgeschichte" hat.

Es sieht doch eher danach aus, dass man nach begründungen suchte und dabei diese Versammlung fand (und sonst halt nicht viel)

 

Werner

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Ich kann mir nicht vorstellen, das eine völlig unbedeutende regionale Versammlung von ein paar Klerikern eine solche "Wirkungsgeschichte" hat. Es sieht doch eher danach aus, dass man nach begründungen suchte und dabei diese Versammlung fand (und sonst halt nicht viel)

 

Zweifelsohne - man ist sich seiner Sache sicher und freut sich, dass andere das auch schon so gesehen haben. Ein ziemlich normaler Vorgang.

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Ich kann mir nicht vorstellen, das eine völlig unbedeutende regionale Versammlung von ein paar Klerikern eine solche "Wirkungsgeschichte" hat. Es sieht doch eher danach aus, dass man nach begründungen suchte und dabei diese Versammlung fand (und sonst halt nicht viel)

Zweifelsohne - man ist sich seiner Sache sicher und freut sich, dass andere das auch schon so gesehen haben. Ein ziemlich normaler Vorgang.

Das mag ja sein - nichts desto trotz war das kein ökumenisches Konzil, das irgendeine Autorität für sich beanspruchen könnte.

 

Nun ist "Rechtsstaatlichkeit" ohnehin kein Merkmal der Kirche, aber das ist doch kein Grund an einem Fettnapf, in den man irgendwann reingetreten ist, so kleben zu müssen.

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Das mag ja sein - nichts desto trotz war das kein ökumenisches Konzil, das irgendeine Autorität für sich beanspruchen könnte.

 

Kein Konzil der Antike beansprucht Autorität aus formellen Gründen - die Bedeutung erwächst aus der Rezeption.

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Grundsätzlich müsste vorher geklärt werden, was eigentlich die "Weihe" bedeutet.

 

 

ich versuche, einige Aspekte aufzuzählen, was "Weihe" in der Praxis bedeutet.

 

1. Die Unmöglichkeit, eine kirchenrechtlich gültige Ehe eingehen zu können (Ausnahme: Bei der Weihe bereits verheiratete ständige Diakone, sowie per päpstlichem Dispens vom Zölibat dispensierte frühere evangelische Pfarrer, die bereits verheiratet waren)

2. Die Verpflichtung des zuständigen Bistums, für den Unterhalt des Geweihten lebenslang zu sorgen (ausgeschlossen hiervon sind Diakone mit Zivilberuf)

3. Die Verpflichtung des Geweihten zu Ehrfurcht und Gehorsam gegenüber dem für ihn zuständigen Bischof und allen dessen Nachfolgern.

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Ich packs mal hier hin:

 

Mir ist ein kurioser Unterschied in den Auswirkungen der Weihe(n) aufgefallen. Normalerweise ist die Weihe ein Hinderungsgrund für eine Ehe. Der Apostolische Stuhl kann aber davon dispensieren. (Was er m.W. aber seltenst tut.)

 

In Todesgefahr kann diese Dispens aber auch durch den Ortsordinarius erfolgen. Dies gilt aber nur für den Diakon, Priesterweihen sind explizit ausgenommen. (CIC 1079 §1)

 

Ich verstehe diese Regel zwar nicht so ganz, aber nun ja. Wer bin ich schon...

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Das hochgelobte 2. Vaticanum hat mit der Abschaffung der niederen Weihen vielleicht doch Entwicklungsmöglichkeiten verschüttet.

Aus heutiger Sicht halte ich dies sogar für wahrscheinlich.

Damals hätte ich es aber sehr wahrscheinlich befürwortet. Allein schon diese Vervielfachung der Ämter und dass sich dann alles irgendwann auf einen Amtsträger bezieht.

Morgen ist es wahrscheinlich völlig egal: Die kirchlichen Ämter sind im Schwinden und nähern sich asymptotisch der Null-Linie. Auch die Ämter ohne Weihe sind im Schwinden. Da kommt's dann in absoluten Zahlen nicht mehr so sehr darauf an.

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Das mag ja sein - nichts desto trotz war das kein ökumenisches Konzil, das irgendeine Autorität für sich beanspruchen könnte.

 

Kein Konzil der Antike beansprucht Autorität aus formellen Gründen - die Bedeutung erwächst aus der Rezeption.

Das war gar nicht autoritativ gemeint, wenn diese Konzilien ein Anatema ausgesprochen haben?

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Das mag ja sein - nichts desto trotz war das kein ökumenisches Konzil, das irgendeine Autorität für sich beanspruchen könnte.

 

Kein Konzil der Antike beansprucht Autorität aus formellen Gründen - die Bedeutung erwächst aus der Rezeption.

Das war gar nicht autoritativ gemeint, wenn diese Konzilien ein Anatema ausgesprochen haben?

 

Das kommt nun auf die Perspektive an - wie jeder von seiner eigenen Weisheit überzeugte Mensch so sahen auch die Teilnehmer antiker Synoden ihre Beschlüsse als richtig und daher verbindlich an. Diese Verbindlichkeit gründete im Fall eines Anathemas darin, dass sie die verurteilte Aussage für unvereinbar mit dem Evangelium hielten. Der Geltungsanspruch erwächst damit nicht aus der Dignität der Versammelten (die einen synchronen Konsens fanden), sondern aus dem Evangelium!

 

In der Wirkungsgeschichte hingegen entsteht ein diachroner Konsens, indem manche Beschlüsse immer wieder zitiert werden, andere hingegen in der Versenkung (oder in gnädigem Vergessen) verschwanden. Der Maßstab hier ist jedoch nicht mehr die Dignität der Versammlung, sondern die Überzeugungskraft der Beschlüsse.

 

So wie manche Gerichtsurteile der Obergerichte nach ihrer Ausführung nie mehr Beachtung finden, andere aber noch jahrzehntelang zitiert werden und insofern bedeutsamer sind. Der Urheber des Urteils ist derselbe - seine Bedeutung jedoch eine vollkommen andere.

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Das mag ja sein - nichts desto trotz war das kein ökumenisches Konzil, das irgendeine Autorität für sich beanspruchen könnte.

 

Kein Konzil der Antike beansprucht Autorität aus formellen Gründen - die Bedeutung erwächst aus der Rezeption.

Das war gar nicht autoritativ gemeint, wenn diese Konzilien ein Anatema ausgesprochen haben?

 

Das kommt nun auf die Perspektive an - wie jeder von seiner eigenen Weisheit überzeugte Mensch so sahen auch die Teilnehmer antiker Synoden ihre Beschlüsse als richtig und daher verbindlich an. Diese Verbindlichkeit gründete im Fall eines Anathemas darin, dass sie die verurteilte Aussage für unvereinbar mit dem Evangelium hielten. Der Geltungsanspruch erwächst damit nicht aus der Dignität der Versammelten (die einen synchronen Konsens fanden), sondern aus dem Evangelium!

 

In der Wirkungsgeschichte hingegen entsteht ein diachroner Konsens, indem manche Beschlüsse immer wieder zitiert werden, andere hingegen in der Versenkung (oder in gnädigem Vergessen) verschwanden. Der Maßstab hier ist jedoch nicht mehr die Dignität der Versammlung, sondern die Überzeugungskraft der Beschlüsse.

 

So wie manche Gerichtsurteile der Obergerichte nach ihrer Ausführung nie mehr Beachtung finden, andere aber noch jahrzehntelang zitiert werden und insofern bedeutsamer sind. Der Urheber des Urteils ist derselbe - seine Bedeutung jedoch eine vollkommen andere.

 

Versteh ich das richtig?

Das Konzil von Nächste Strasse rechts ab beschloss am 33.2.4711 "Gott hat es nun gefallen Menschen mit geraden Nasen zu schaffen, wenn nun einer ein krumme Nase hat - Anathema" Dann hat das so lange Autorität wie es tradiert und rezeptiert wird... sollte eine Generation dann auf die berechtigte Idee kommen "So ein Schmarren!" und es untern Tisch fallen lässt dann schwindet die Autorität dieses Anathemas je weiter das "untern Tsch fallen lassen" weiter tradiert wird

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Der Bezug zum Evangelium kann nicht die Autorität begründen, denn andere (und sogar gegenteilige) Ansichten wurden ebenso mit dem Bezug zum Evangelium begründet. Die Autorität wurde höchstens für eine spezielle Interpretation des Evangeliums (eben die Interpretation der Konzilsväter) beansprucht.

 

Die diachrone Bestätigung spielt zwar für die Nachwelt eine Rolle. Aber es ging doch um Deine Aussage "Kein Konzil der Antike beansprucht Autorität aus formellen Gründen - die Bedeutung erwächst aus der Rezeption." Und dieser Anspruch wurde sehr wohl damit begründet, dass sich das Konzil so entschieden hat. Die Begründung, dass die Aussagen des Konzils (vielleicht) später einmal positiv anerkannt werden, war nicht der Wille des Konzils. Die wollten ihre Aussagen schon in der jeweiligen Jetzt-Zeit befolgt sehen. Die Konzilien haben sich eine Autorität gegeben, die völlig unabhängig von der späteren Rezeption Geltung haben sollte. Die Anatemata sollten sofort und unmittelbar Wirkung zeigen und befolgt werden.

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Der Bezug zum Evangelium kann nicht die Autorität begründen,

 

Du verwechselst gerade einen objekiven Anspruch mit einem subjektiven. Subjektiv waren die schon von sich überzeugt, aber ob sie deshalb objektive Relevanz hatten, steht auf einem anderen Blatt.

 

 

 


Aber es ging doch um Deine Aussage "Kein Konzil der Antike beansprucht Autorität aus formellen Gründen - die Bedeutung erwächst aus der Rezeption."

 

Die Kirchenverfassung der Antike war an keinem Punkt angelangt, an dem man sich auf eine formelle Kompetenz analog zum Papstamt heute hätte berufen können. Und ob ein Bischof oder eine Ortskirche, die anders handelte, Sanktionen zu befürchten gehabt hätte, das war noch eine ganz andere Frage.

 

Was die Teilnehmer der Synoden und Konzilien der Antike von sich selbst gedacht haben, ist mir allerdings ziemlich egal, ich werde mich an entsprechenden Spekulationen auch nicht weiter beteiligen. Es geht und ging mir nur um die Relevanz der Beschlüsse. GeLuMü geht ja auch davon aus, für alle Katholiken zu sprechen - was nicht jedes seiner Worte relevant macht.

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Wenn es um Macht und sich durchsetzende Autorität ging, haben Konzilsväter keine Kirchenverfassung gebraucht. Von Anfang an. Notfalls hat man sich die Autorität nicht alleine aus dem Evangelium abschmarotzt, sondern bildete ein Bündnis zwischen Altar und Thron. So spielte bereits beim ersten ökumenischen Konzil der Antike der Kaiser Konstantin eine Rolle.

 

Was die Teilnehmer der Synoden und Konzilien der Antike von sich selbst gedacht haben, ist dir jetzt egal. Vorhin noch hast Du geschrieben: "Kein Konzil der Antike beansprucht Autorität aus formellen Gründen". Und Du hast die Autoritätsgewinnung dann auch auf die Nachwelt abgeschoben. Aber nein! Die Konzilien und Synoden hatten da ein ganz anderes Selbstverständnis. Die jeweiligen Konzilsväter haben Autorität beansprucht. Worauf sie diese Autorität stützten, scheint ihnen egal gewesen zu sein. Mal aufs Evangelium, mal auf politische Machthaber, später dann auf die passend zusammengestellte kirchliche Verfassung. Die Anatemata sollten sofortigst wirken. Die Art und Weise der Durchsetzung hat variiert, aber gemeinsam war: Irgend eine Methode der Durchsetzung wurde immer angestrebt.

 

Ich finde das auch gar nicht so schlimm. Ich halte es für sehr natürlich, dass Konzilien ihre Beschlüsse auch durchsetzen wollen. Der Bundestag will das auch.

Nur: Wenn jemand abstreitet, dass es immer um Macht ging, dann frage ich mich, wozu er diese Offensichtlichkeit abstreitet. Warum will mir jemand ein offensichtlich unzutreffendes Bild unterjubeln? Welche Ziele verfolgt er damit?

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GeLuMü geht ja auch davon aus, für alle Katholiken zu sprechen - was nicht jedes seiner Worte relevant macht.

Wenn er von so einer geschlossenen Einheit der Katholiken ausgeht, dann macht er sich damit zur blinden Witzfigur. Das ist doch vollständig abgedreht.

Für alle Katholiken? Die südamerikanischen und ostasiatischen, nordamerikanischen und europäischen und afrikanischen. Die begeisterten Befreiungstheologen, sowie die Petrusbrüder und Piusbrüder, die Tagespost und das Public forum, Rahner, Küng, Ratzinger und Arinze. Na, der hat sich was vorgenommen, der gute GeLuMü! Da genügt der Ausdruck "eierlegende Wollmilchsau" bei weitem nicht hin.

 

Aber dieser undifferenzierte Anspruch, für alle Katholiken zu sprechen, ist eine weit verbreitete Unart. Andere wiederum sprechen sogar im Namen Gottes und sagen, was er will. Da ist dann GeLuMü wieder ein kleines Lichtlein.

 

Und leider sehe ich das bisschen Einheit, das die katholische Kirche noch zu bieten hat, unter dem Einfluss solcher vollmundigen Ansprüche immer mehr zerfallen.

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Gut. Dann kann ich mich der eigentlichen Threadfrage zuwenden: Was ist ein Diakon?

 

Ich sage dazu ganz einfach: Genau das, wozu die Kirche einen Diakon macht.

 

Etwas (in Maßen) weiterführend:

Es gibt gewisse Vorlagen im NT und aus der Kirchengeschichte, wie man das Diakonenamt vor 2000 Jahren entwarf. Und über dieses Material sollte man nachdenken und sich die Frage stellen: Wie gestalten wir das Diakonenamt heute? Was tut not? Was wäre förderlich? Brauchen wir dieses Amt heute überhaupt noch? Und wenn: In welcher Form? Und wozu?

 

Man kann eruieren, warum dieses Weiheamt lange Zeit aus der Mode gekommen war. Man kann sich fragen, wie die heutigen Diakone zurecht kommen. Man kann sich fragen, was die Gemeinden brauchen. Man könnte nach Erfahrungen bei den Evangelen schauen.

 

Wir brauchen uns bei all diesem Nachdenken nicht sonderlich von der jetzigen Amts-Struktur beeinflussen lassen. Die Ämterstruktur der Kirche ist in einer so abgrundtiefen Krise, dass man sie eher als abschreckendes Beispiel, denn als nachzuahmende Vorlage nehmen könnte.

 

Vor allem denke ich: Nicht zu viel Gewicht darauf legen, nicht zu viel Zeit mit diesen Fragen verschwenden. Die Krise der Kirche und des Glaubens wird durch das Ergebnis ohnehin nicht stark beeinflusst werden - weder zum Guten noch zum Schlechten. Das ganze scheint mir sowieso ein Nebenschauplatz zu sein, auf dem Stellvertreterkriege geführt werden.

bearbeitet von Mecky
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