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Ist Nordrhein roemisch-katholisch?


Jiri

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Gruess Gott.

Es geht mir nicht auf Internet finden, ob eine Teilen (z.b.S. Koeln u. eine Umgebung, Duesseldorf u. eine Umgebung) oder ganz Nordrhein sind Mehrheitsroemisch-katholisch? Es geht mir darum, ob ist es in Nordrhein ein Gebiet, ein Ort roemisch-katholisch spirituell, (dogmatisch) vergleichbar wie in Bayern? Danke sehr fuer Euere Antworten, schoen Tag. Jiri

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gouvernante

In der Kölner Gegend sind viele katholisch, aber der rheinische Katholizismus hat eine ganz anderen Charakter, als der bayrische.

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"Nordrhein" gibt es nicht. Aber davon mal ab: Seit den Erbfolgekriegen Anfang des 17. Jahrhunderts war das nördliche Rheinland grob in drei Teile geteilt. Den brandenburgisch beherrschten Norden, das Hochstift Köln und den bayrisch-pfälzisch beherrschten Süden. Sowohl die Brandenburger als auch die Pfalz-Neuburger waren religionspolitisch verhältnismäßig modern. So wurde das cuius regio eius religio hier kaum angewendet was dazu führte, daß neben den traditionell katholischen Gemeinden sehr schnell auch evangelische entstanden. Trotzdem blieb die Bevölkerungsmehrheit noch bis weit nach WK2 katholisch.

 

Wie Gouvernante schon schrieb: der rheinische Katholizismus ist mit dem bayrischen schwer vergleichbar. Was suchst Du denn im speziellen?

 

Heute sind ca. 40% katholisch, 30% evangelisch, 25% konfessionslos (Danke Helmut. Danke Joachim) und die übrigen 5% gehören anderen kleinen Religionsgemeinschaften an.

 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Nordrhein-Westfalen

Edited by Flo77
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Sehr herzlich danke fuer Euere Antworten.

Ist es die Hauptunterschied in "Nordrhein" franzoesisch und in Bayern italienisch Einfluss?

 

"aber der rheinische Katholizismus hat eine ganz anderen Charakter, als der bayrische."

Geht es anderen Charakter mit Woerte spezifizieren?

 

"Was suchst Du denn im speziellen?"

Es geht mir z.b.S. darum, ob ist es Katholizismus in "Nordrhein" auch ausser Kirchen "tief u. spirituell" als z.b.S. Prozession u. eucharistische Prozession?

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gouvernante

"aber der rheinische Katholizismus hat eine ganz anderen Charakter, als der bayrische."

Geht es anderen Charakter mit Woerte spezifizieren?

 

Mit einem Blick von außen würde ich sagen: entspannter und fröhlicher.
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"aber der rheinische Katholizismus hat eine ganz anderen Charakter, als der bayrische."

Geht es anderen Charakter mit Woerte spezifizieren?

Mit einem Blick von außen würde ich sagen: entspannter und fröhlicher.

Den bayerischen Katholizismus würde ich als konservativ, marienzentriert und Brauchtumsorientiert beschreiben

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Sehr herzlich danke fuer Euere Antworten.

Ist es die Hauptunterschied in "Nordrhein" franzoesisch und in Bayern italienisch Einfluss?

 

"aber der rheinische Katholizismus hat eine ganz anderen Charakter, als der bayrische."

Geht es anderen Charakter mit Woerte spezifizieren?

 

"Was suchst Du denn im speziellen?"

Es geht mir z.b.S. darum, ob ist es Katholizismus in "Nordrhein" auch ausser Kirchen "tief u. spirituell" als z.b.S. Prozession u. eucharistische Prozession?

Das Rheinland ist im weitesten Sinne Heimat des Festes Fronleichnam und der Fronleichnamsprozessionen. Lüttich liegt zwar auf der anderen Seite der Grenze, gehört aber kirchlich zum gleichen Kulturraum.

 

Natürlich gibt es hier Wallfahrten, Anbetung, etc.

 

Aber wie Gouvernante schon schrieb ist "Katholisch sein" im Rheinland nicht so verbissen wie in anderen Teilen der Kirche. Natürlich bestimmte die Kirche bzw. ihre Tradition Tageslauf, Jahreslauf und Speisezettel. Aber wir wurden noch unter römischer Herrschaft christianisiert und unsere Geschichte ist ziemlich wechselhaft - samt französischer Besatzung. Da geht man mit manchen Dingen entspannter um.

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Sehr herzlich danke fuer Euere Antworten und fuer Euere Bereitwilligkeit. Es hilft mir sehr viel das. Riesig Danksagung an Euch.

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Franciscus non papa

 

Sehr herzlich danke fuer Euere Antworten.

Ist es die Hauptunterschied in "Nordrhein" franzoesisch und in Bayern italienisch Einfluss?

 

"aber der rheinische Katholizismus hat eine ganz anderen Charakter, als der bayrische."

Geht es anderen Charakter mit Woerte spezifizieren?

 

"Was suchst Du denn im speziellen?"

Es geht mir z.b.S. darum, ob ist es Katholizismus in "Nordrhein" auch ausser Kirchen "tief u. spirituell" als z.b.S. Prozession u. eucharistische Prozession?

Das Rheinland ist im weitesten Sinne Heimat des Festes Fronleichnam und der Fronleichnamsprozessionen. Lüttich liegt zwar auf der anderen Seite der Grenze, gehört aber kirchlich zum gleichen Kulturraum.

 

Natürlich gibt es hier Wallfahrten, Anbetung, etc.

 

Aber wie Gouvernante schon schrieb ist "Katholisch sein" im Rheinland nicht so verbissen wie in anderen Teilen der Kirche. Natürlich bestimmte die Kirche bzw. ihre Tradition Tageslauf, Jahreslauf und Speisezettel. Aber wir wurden noch unter römischer Herrschaft christianisiert und unsere Geschichte ist ziemlich wechselhaft - samt französischer Besatzung. Da geht man mit manchen Dingen entspannter um.

 

Also nun macht mal halblang, natürlich sind die Bayern anders als die Rheinländer. Aber in der Substanz ist deren Variante des Katholizismus ähnlich wie im Rheinland auch fröhlich und keineswegs verbissen.

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Sehr herzlich danke fuer Euere Antworten.

Ist es die Hauptunterschied in "Nordrhein" franzoesisch und in Bayern italienisch Einfluss?

 

"aber der rheinische Katholizismus hat eine ganz anderen Charakter, als der bayrische."

Geht es anderen Charakter mit Woerte spezifizieren?

 

"Was suchst Du denn im speziellen?"

Es geht mir z.b.S. darum, ob ist es Katholizismus in "Nordrhein" auch ausser Kirchen "tief u. spirituell" als z.b.S. Prozession u. eucharistische Prozession?

Das Rheinland ist im weitesten Sinne Heimat des Festes Fronleichnam und der Fronleichnamsprozessionen. Lüttich liegt zwar auf der anderen Seite der Grenze, gehört aber kirchlich zum gleichen Kulturraum.

 

Natürlich gibt es hier Wallfahrten, Anbetung, etc.

 

Aber wie Gouvernante schon schrieb ist "Katholisch sein" im Rheinland nicht so verbissen wie in anderen Teilen der Kirche. Natürlich bestimmte die Kirche bzw. ihre Tradition Tageslauf, Jahreslauf und Speisezettel. Aber wir wurden noch unter römischer Herrschaft christianisiert und unsere Geschichte ist ziemlich wechselhaft - samt französischer Besatzung. Da geht man mit manchen Dingen entspannter um.

 

Also nun macht mal halblang, natürlich sind die Bayern anders als die Rheinländer. Aber in der Substanz ist deren Variante des Katholizismus ähnlich wie im Rheinland auch fröhlich und keineswegs verbissen.

 

Findest du?

Don Boscos Motto "Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" assoziiere ich jetzt nicht unbedingt mit dem bayerischen Katholizismus. Es ist sicherlich eine Beleidigung für den bayerischen Durschnittskatholiken, in eine kirchlich-rechte Ecke zu schieben. Und doch denke ich ists kein Zufall das die Pius-Brüder ihre Heimat in einem bayerischen Bistum gefunden haben.

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Und doch denke ich ists kein Zufall das die Pius-Brüder ihre Heimat in einem bayerischen Bistum gefunden haben.

 

Hä? Nichts liegt mir ferner, als den Sitz des deutschen Distrikts der FSSPX für ein württembergisches Bistum zu reklamieren, aber der ist nun mal in Stuttgart und nicht in einem bayerischen Bistum. Wie die seinerzeit auf die Idee gekommen sind, sich im sehr protestantisch geprägten Stuttgart festzusetzen, weiss ich nicht. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die nicht in Rottenburg angefragt haben, ob es genehm sei. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das den Rottenburgern selbst dann ungenehm gewesen wäre, wenn die Piusse höflich angefragt hätten. Der damalige Rottenburger Bischof Georg Moser war jedenfalls alles andere als "amused", dessen bin ich mir nicht nur sicher, das weiss ich sogar aus erster Hand.

Genauso bezweifle ich, dass sie beim Bistum Regensburg angefragt haben, ob denen der Erwerb von Zaitzkofen genehm sei. Dazu brauchten sie schon einen Strohmann.

Edited by Julius
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Und doch denke ich ists kein Zufall das die Pius-Brüder ihre Heimat in einem bayerischen Bistum gefunden haben.

 

Hä? Nichts liegt mir ferner, als den Sitz des deutschen Distrikts der FSSPX für ein württembergisches Bistum zu reklamieren, aber der ist nun mal in Stuttgart und nicht in einem bayerischen Bistum. Wie die seinerzeit auf die Idee gekommen sind, sich in Stuttgart festzusetzen, weiss ich nicht. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die nicht in Rottenburg angefragt haben, ob es genehm sei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das den Rottenburgern auch dann ungenehm gewesen wäre, wenn die Piusse höflich angefragt hätten. Genauso bezweifle ich, dass sie beim Bistum Regensburg angefragt haben, ob denen der Erwerb von Zaitzkofen genehm sei. Dazu brauchten sie schon einen Strohmann.

 

Ups, mein Fehler! Hätte man mich gefragt, hätte ich mit dem Brustton der Überzeugung behauptet das in Zaitzkofen die Deutschlandzentrale des Haufens ist, das ich nicht auf die Idee gekommen wäre das zu verifizieren. Warum auch? Ich weiss es ja!

So kann man sich täuschen! In Zaitzkofen ist nur ein Priorat und Priesterseminar, der Distriktsitz ist in Stuttgart.

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Ich glaube, dass der rheinische Katholizismus stark und die Kultur der dort lebenden Menschen eingegangen ist. Auch bei weniger oder gar nicht mehr gläubigen Menschen finden sich prägende Aspekte in der gelebten Kultur.

Sichtbar wird diese Kultur (u.a.) in den Ritualen oder der "Lebensart": Der Kölner Karneval ist sicherlich eine dieser Ausdruckformen der Kultur. Eine anderes Beispiel für die Alltag gewordene christliche Kultur ist der "Köbes", also der Kellner in den Brauhäusern der Stadt: Der Name und seine Eigenarten gehen auf die Jakobspilger zurück.


Für mich einer der besten Ausdrucksformen dieser Kultur sind kölschen Lieder, in denen nicht selten ein tief verwurzeltes Gottesverständnis und eine chrisltich geprägte Lebenssicht deutlich werden.

Kasalla - Alle Jläser huh (Auch wenn hier ein mexikanisches Totenfest adaptiert werden, aber auch das ist rheinischer Katholizismus)

(Und zugegeben, die Texte sind schon für einen hochdeutschen Muttersprachler schwer zu verstehen...)

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Baumfaeller

Das hängt davon ab. Aachen ist nicht wie Mönchengladbach, nicht so wie Krefeld, nicht so wie Duisburg. Alle diese Städte haben sie mit Düsseldorf nicht viel gemeinsam. Köln und sein Umfeld ist noch mal ganz anders ... sowohl soziologisch als auch politisch als auch religiös. Der andere grosse Unterschied ist zwischen mittleren und grossen Städten, und Kleinstädten. Zum Beispiel ist Kevelaer oder Goch sehr sehr katholisch

 

Ich persönlich würde den Nord- und Niederrhein den ich kenne ungefähr so einteilen. Erstmal gibts Köln und Umfeld (einschliesslich Leverkusen und Bonn): Mehr katholisch, mehr Arbeiterschaft, mehr SPD, mehr lustig. Das Bier ist hell. Dann gibt es Düsseldorf mit Neuss und Ratingen drum rum: Mehr edel, mehr obere Mittelklasse, weniger katholisch, OLG und Landesregierung, das Bier ist Dunkel. Dann gibt es das westliche Ende des Ruhrgebiets, Duisburg und Krefeld und Rheinhausen: Altes Stahl- und Kohlerevier, Arbeiterklasse, nicht besonders religiös, und zu einem erheblichen Teil protestantisch. Dann gibt es im Westen Aachen mit Umfeld (das aber kulturell durch die alten Staatsgrenzen zerschnitten ist), dominiert von Grenzen und der Uni. Und dann gibt es den "niederen" Niederrhein, nördlich von Duisburg bis an die Niederländische Grenze, ohne größere Städte: viel Landwirtschaft, viele Kirchen. Die haben alle unterschiedlichen Charakter. Richtig katholisch sind glaube ich vor allem Aachen, etwas weniger Köln, und dann die kleinen Ortschaften am nördlichen Niederrhein (mit Kevelaer und Goch als Extrembeispielen).

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Gibt es irgendwo einen weniger fröhlichen Katholizismus? Wo könnte das sein?

 

Irland.

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Gibt es irgendwo einen weniger fröhlichen Katholizismus? Wo könnte das sein?

 

Irland.
Wie meinen? Hat die Heimat der Ohrenbeichte durch die britische Besatzung ihre Lebensfreude verloren?
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So wie ich Alfons kenne halte ich das für einen lapsus linguae pennae. Ich habe innerlich seinem Posting voll zugestimmt und bin erst durch Flo77 darauf gekommen, dass etwas schief gelaufen ist. Der irische Katholizismus ist sicher einer der fröhlichen Art.

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So wie ich Alfons kenne halte ich das für einen lapsus linguae pennae. Ich habe innerlich seinem Posting voll zugestimmt und bin erst durch Flo77 darauf gekommen, dass etwas schief gelaufen ist. Der irische Katholizismus ist sicher einer der fröhlichen Art.

 

Überall ist es fröhlicher, wo es keine protestantische Konkurrenz gibt. Chatholicisme = Champagne et Cuisine, wie der Finne sagt.
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