Gratia Posted July 31, 2016 Report Share Posted July 31, 2016 Bestimmt weiß das hier wer - Google hat mir nicht weitergeholfen: Der Papst kann ja doch als Papst schlecht dem Oberen der Jesuiten unterstellt sein, oder? Wie ist dann jetzt sein Verhältnis zum Orden? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted July 31, 2016 Report Share Posted July 31, 2016 (edited) bittschön: http://blog.radiovatikan.de/ist-der-papst-noch-jesuit/ Papst Franziskus ist Jesuit, aber die Ordensmitgliedschaft ruht, seit er Bischof wurde. Sollte er im Ruhestand wieder in eine Jesuitenkommunität einziehen, hätte er dort wieder alle Rechte und Pflichten. siehe auch den ausführlichen Kirchenrechtlichen Beitrag (Leser-Antwort) unterhalb des von mir verlinkten Artikels, der auf weitere Details erschöpfend eingeht. Edited July 31, 2016 by Petrus Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Gratia Posted August 1, 2016 Author Report Share Posted August 1, 2016 Danke, Petrus! So ist es einleuchtend, komisch nur, dass das kaum thematisiert worden ist. Auch das mit diesen Extragelübden ist interessant, hatte ich noch nie gehört. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
gouvernante Posted August 1, 2016 Report Share Posted August 1, 2016 (edited) Auch das mit diesen Extragelübden ist interessant, hatte ich noch nie gehört. Es gibt 2 "Arten" Extragelübde bei den Jesuiten. Das eine ist das relativ bekannte 4. Gelübde bei den "Letzten Gelübden" der Jesuiten (die den sog. "Ewigen Gelübden" in anderen Gemeinschaften entsprechen): des besonderen Gehorsams gegenüber dem Papst bezüglich apostolischer Sendungen. Dies ist der Erkenntnis des hl. Ignatius geschuldet, daß er dem Papst zutraut, zu wissen, wo die Not in der Weltkirche am größten ist - und die damit einhergehende Bereitschaft, sich stante pede dorthin senden zu lassen. (Mit einem Benediktiner, der stabilitas gelobt hat, ist das nicht so einfach möglich.) Das andere sind die sogenannten "Sakristeigelübde", die nicht in die klassisch biblische Trias von Armut, eheloser Keuschheit und Gehorsam passen, sondern Versprechen sind, die ebenfalls dem apostolischen Konzept des hl. Ignatius geschuldet sind und die Beweglichkeit des Ordens nach innen (Freiheit von Machtstreben) garantieren sollen. Edited August 1, 2016 by gouvernante 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Gratia Posted August 1, 2016 Author Report Share Posted August 1, 2016 Genau, den Teil mit dem Machtstreben hatte ich noch nie gehört. Dann ist mir auch klar, warum es hieß, ein Jesuit könne eigentlich nicht Papst werden. Und nicht wegen des Zirkelbezugs beim Gehorsam. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Inigo Posted August 2, 2016 Report Share Posted August 2, 2016 @gouvernante, Der Grund ist, daß Ignatius mit seinen Leuten zuerst nach Jerusalem gehen wollte, aber in Rom aufgrund Umstände hängenblieb. Später stelle er sich dann die Frage, ob nicht Gott eher will, daß die Gesellschaft den Papst dort unterstützt, wo es die Kirche wirklich braucht. Ich sehe das so, daß Jerusalem als Ziel dann doch als Ziel mehr aus den romantischen ritterlichen Vorstellungen kam, die Ignatius vor seiner Berufung hatte und die er mit seiner Unterscheidung der Geister dann überwinden konnte. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
gouvernante Posted August 2, 2016 Report Share Posted August 2, 2016 ...aber in Rom aufgrund Umstände hängenblieb.Er blieb in Venedig hängen (und Oberitalien) hängen, ein ganzes Jahr lang. Die andauernden politischen Verwicklungen zwischen der Republik Venedig und den Türken verhindert 1537 endgültig eine Überfahrt ins Heilige Land. Daraufhin trat sozusagen die "Ersatzklausel" der Montmartregelübde aus dem Jahr 1534 in Kraft und die Gruppe begab sich nach Rom. 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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