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Erstkommunion, Inhalte


wieauchimmer

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nun aber,

 

ist in der römisch-katholischen Konfession vorgeschrieben,

 

dass jedes mädchen, und jeder junge,

 

erst mal zur Beichte gehen muß.

 

und dann erst die Erstkommunion empfangen darf.

 

Das war nicht immer so.

 

Ich bin mit 5 zur Frühkommunion zugelassen worden. Keine Beichte vorher.

 

Dann war in der 2. Klasse Erstkommunion in der Schule, Erstbeichte war dann für alle in der vierten...

 

Bei meiner Schwester wars genauso.

 

(Das alles Ende 60er, Anfang 70er Jahre)

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manche Sachen in der orthodoxen Konfession finde ich gar nicht schlecht.

 

Taufe

Firmung

Erstkommunion

 

alles in einer Messe.

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Hallo Liebe Foristen,

 

Ich melde mich aus dem Urlaub zurück und habe hier sehr interessante Beiträge gelesen.

Ich glaube, ich habe verstanden, worin mein grundsätzliches Problem liegt: Ich glaube nicht an Gott und bin mit all den "Selbstverständlichkeiten" die damit einhergehen nicht aufgewachsen. Ich bin keine Atheistin, aber wohl das was man als Agnostiker bezeichnet: Nix Gwies wass ma net.

Daher betrachte ich all die Ratschläge aus einer völlig anderen Perspektive: mir fehlt die Grundlage. Wobei ich das nicht als Mangel sehe; es ist nur eine andere Grundlage.

@ Peter

Sie will NICHT ein Taufkleid anziehen; sie will die Geschenke und das Fest. Sonst ist es ihr eher egal. Nja, und Papa will, dass sie es will...

Ich denke, mit 14 weiß sie eher, was sie will? Ich hätte ganz ehrlich nichts dagegen, wenn sie die Kommunion will. Nur mit dem Kloster hätte ich ein Problem...

@Gratia

Glaubenskurs und Taufvorbereitung ist eher nichts für mich. Ich glaube eben nicht.

@ Mitglied

Stimmt.

@Floh77

"Es geht beim Katholisch-sein immer darum Gott zu erkennen, ihm zu leben und in den Himmel zu kommen."

Lieber Floh,

damit bringst Du in meinen Augen die Grundlage einer jeden Religion auf den Punkt.

@ Mecky,

 

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

"Man kann daraus entweder schließen, dass es sich um was sehr Persönliches handelt. Oder dass es sich um einen selbstwidersprüchlichen Saftladen handelt, in dem jeder es nach eigenem Belieben handhabt." Darüber musste ich sehr lachen. Das ist tatsächlich der Eindruck, den die katholische Glaubensgemeinschaft auf mich macht. Genau dieser Widerspruch.

Aber dieses Thema Schuld scheint wir ein ganz wesentlicher Kern der katholischen Lehre zu sein, und ich habe Deine Erklärungen dazu mit Interesse gelesen. Natürlich dreht sich nahezu die gesamte Philosophie, die Psychologie und die Literatur um das Thema. Gerade weil es so tiefgreifend ist.

Jeder Mensch ist auf Vergebung, Ent-schuldigung, Verzeihen angewiesen.

Für mich stellt sich die Frage, wer diese Vergebung erteilt? Und da gilt für mich als Ungläubige natürlich erst mal: der, dem ich Unrecht getan habe. Also kein Gott. Wobei ich das so verstanden habe, dass ein Gläubiger auch seinem Gott Unrecht tut, wenn er nicht dessen Gebote befolgt?

 

"Dass Schuld, so groß und unvergebbar sie der kindlichen Panik erscheinen mag, immer vergebbar ist. Und dass eine Nichtvergebung sehr oft ein Problem dessen ist, der die Vergebung verweigert. Leider gibt es ja Menschen, sogar Erwachsene, die sich schier einen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie selbst Bagatellen vergeben sollen. Oder die die Schuld des anderen schamlos ausnutzen um ihn zur Sau zu machen oder ihn zu manipulieren."

Das finde ich einen sehr guten Gedanken. Es stimmt, dass sich Kinder oft schuldig fühlen für Dinge, die nichts mit ihnen zu tun haben. Und diesen Kindern zu helfen, indem man ihnen sagt:"Gott vergibt Dir, auch wenn Deine... (wer auch immer) Dir Schuldgefühle einreden" kann viel bewirken.

Mein Problem ist, dass ich der Institution Katholische Kirche (so will ich es mal nennen) nicht traue, dass sie dieses "manipulative Potential" nicht (mehr) nutzt.

 

Geschrieben 16 August 2016 - 11:22

Diese Vorschrift ist schon in sich nicht besonders optimal. Sie entspringt der selbstgemachten Panik, dass womöglich jemand "unwürdig" den Leib des Herrn empfängt.

 

Als Wegweisung finde ich es aber nicht schlecht, erst mal die Vergebung Gottes zu verinnerlichen, bevor man Jesus in sich aufnimmt. Sonst hat man einen wesentlichen Teil der Botschaft Jesu (nämlich die Vergebung Gottes bzw. die voraussetzungslose Annahme eines Menschen durch Gott) nicht erfasst und muss sich fragen: "Wen genau habe ich da in der Kommunion aufgenommen?"

 

"Die Ostkirche ist da entspannter. Da geht man zur Erstkommunion, wenn die Eltern denken, dass ein Anfangs-Verständnis in ausreichendem Maße vorhanden ist. Und: Wachstums-Chancen gibt es ja immer. Sowohl für die Kinder, wie auch für die Erwachsenen, sogar für Priester und Päpste. "Lassen wir doch das Ganze sich entwickeln und sich die Einsicht in Vergebung und die Einsicht in die Gegenwart Jesu gegenseitig befruchten."

Klingt auch nicht schlecht."

 

Das klingt für mich sehr nachvollziehbar.

Ich muss zugeben, ich tendiere eher dazu, sie noch nicht zur Kommunion zu schicken und die Konfrontation mit ihrem Papa zu suchen.

Allerdings werde ich erst mit dem pfarrer sprechen und sie ein paar mal zur Vorbereitung schicken. Mal sehen. Vielleicht gefällt es ihr ja.

 

Viele Grüße und Vielen Dank,

 

Martha

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Aber dieses Thema Schuld scheint wir ein ganz wesentlicher Kern der katholischen Lehre zu sein, und ich habe Deine Erklärungen dazu mit Interesse gelesen. Natürlich dreht sich nahezu die gesamte Philosophie, die Psychologie und die Literatur um das Thema. Gerade weil es so tiefgreifend ist.

So lange das Zentrum richtig gewählt ist, finde ich das Schuldthema sehr wichtig.

Das Zentrum beschreibe ich etwas plakativ so: "Jesus hat nicht die Sünde gelehrt, sondern die Vergebung der Sünden!" ... und zwar ausgehend durch Gott.

 

Wenn ich den Kelch erhebe und rezitiere:

"Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes. Mein Blut, das für Euch und alle vergossen wird zur Vergebung der Sünde."

Dann frage ich mich immer, was die einzelnen Gottesdienstbesucher jetzt gehört haben. Haben sie "Sünde" gehört, oder "Vergebung"?

 

Für den Erstkommunionunterricht gab es einmal eine Arbeitsmappe, da war mit Karins Männchen (antiquierte Comic-Figuren) der Ich-Mensch und der Du-Mensch skizziert. Die Kinder sollten lernen, dass Ich-Mensch schlecht sei und Du-Mensch gut. Vergebung wurde auch lediglich als Vergebung zwischen Menschen gesehen, und zwar auf ganz konkrete Taten hin. Einer hat was Böses getan (der Ich-Mensch natürlich). Und das muss er dann vergeben bekommen.

 

Wenn diese Erziehung klappt, müsste man zu extrovertierten Menschen kommen. Und die Introvertierten? Die sind eben Ich-Menschen. Dummerweise bin ich aber ein introvertierter Mensch, und zwar einer, der schon genug unter dieser Veranlagung gelitten hat, ohne dass von außen jemand Druck macht. Noch dümmerer Weise bin ich ein introvertierter Mensch, der inzwischen die Vorteile und Reichtümer der Introversion schätzen gelernt hat. Ich bin mir bewusst, dass ich Vieles nicht zu geben hätte, wäre es nicht jahrelang erst einmal unausgesprochen in mir selbst herangereift.

 

Solche moralischen Sündenkonzepte können sehr schädlich sein. Und sie haben nicht das Geringste mit Gott und dem Glauben zu tun, sondern höchstens mit einer Religion, die mit sehr zweifelhaften Methoden Menschen in ihre Gemeinschaft "integrieren" (andere sagen: vereinnahmen. Oder Gehirnwäsche.) will. Es sind sehr gottlose Sündenkonzepte. Und damit ist auch klar, dass die Vergebung immer nur auf zwischenmenschlicher Ebene stattfindet.

 

Meine Kinder- und Jugendprobleme lagen allerdings auf einer ganz anderen Ebene. Bin ich ganz richtig? Oder ist nicht an mir ein geradezu ekelhafter Makel? Genüge ich? Muss ich überhaupt jemandem genügen? Ist es überhaupt gut, den Ansprüchen irgendwelcher selbsternannter Anspruchsteller zu genügen?

 

Das Phänomen nennt sich "Existenzschuld". Und diese kann man Kindern hervorragend einreden. Schuldig gesprochen, überhaupt zu leben. Und schuldig, so zu sein, wie man ist.

 

Als Kind schuldig daran, ein Mädchen zu sein, ein Genießer zu sein, gerne tausenderlei Unfug und Schabernack zu treiben, vieles nicht zu wissen, vieles nicht zu können, lieber zu spielen, als Hausaufgaben zu machen. Kurz: Schuldig so zu sein, wie man ist. Existenzschuld.

 

Man wird die Kinder vor ihrem Existenzschuldgefühl nicht schützen können. Es ergibt sich keineswegs nur aus schlechter Erziehung, sondern ist eine Folge der menschlichen Entwicklungsgeschichte.

 

Deshalb muss es aktiv aufgegriffen werden. Und gerade bei Existenzschuld sehe ich die beste Möglichkeit darin, einem Kind zu sagen: "Gott hat dich so geschaffen, wie Du bist. Und genau so nimmt er Dich an. Und Gott ist kein popeliger Mensch, der nicht genau weiß, wie Du bist. Er kennt all die vielen Dinge, in denen Du Dich als zu klein, zu unfähig, zu minderbemittelt und so weiter fühlst. Aber er weiß, dass ein Mensch so ist, denn Gott hat ihn ja selbst so geschaffen. All diese scheinbaren Fehler und Schwächen sind nicht bug, sondern feature und creature. Gott liebt Dich. Und er liebt die Du-Menschen. Und er liebt die Ich-Menschen. Und er liebt die Sünder. Und er liebt die Einsamen. Und er liebt die kleinen Dicken, auch wenn ihre Nase zu groß und ihre Schlagfertigkeit zu gering ist." Im Falle von Existenzschuld gibt es keine Vergebung von Gleich zu Gleich, sondern das Sakrament der Annahme.

 

Und diese Existenzschuld ist bei Kindern im Normalfall der weitaus größere Anteil, als die "Tatschuld". Und vieles, was die Kinder für "Tatschuld" halten, ist in Wirklichkeit eine getarnte Existenzschuld. Ein Mädchen beichtet seine Zicken, ohne zu wissen, dass das in ihrem Alter ein notwendiger Entwicklungsprozess ist. Sie hält es für Tatschuld. Aber wenn das Mädchen nicht behindert ist, ahnt es schon, dass sie sich gegen ihre Zickereien gar nicht wehren kann. Da steckt ihr ganzes Wesen drin - und dagegen kommt man nicht an. Glücklicher Weise. Das Mädchen mit 9 Jahren aber verwechselt hier (alters-angemessen) Tatschuld mit Existenzschuld. Wenn dann der Beichtvater diese Verwechslung nicht durchschaut: Na dann prost! Er wird dem Mädchen die Leviten lesen und dadurch ihren inneren Zwiespalt nur noch vergrößern und dem Mädchen die Hoffnung auf eine wirkliche Annahme zerstören.

Widersinnigerweise wäre aber genau diese Annahme durch Gott (der das Mädchen erschaffen und so gewollt hat) EIGENTLICH das Ziel der Beichte. "Die Schuld steht nicht mehr zwischen Dir und mir, mein Kind. Sollte irgendwelche Schuld bestehen, dann ist sie vergeben. Ich bin Dein Gott. Und Du bist mein Kind."

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Allerdings werde ich erst mit dem pfarrer sprechen und sie ein paar mal zur Vorbereitung schicken. Mal sehen. Vielleicht gefällt es ihr ja.

 

Noch besser wäre, wenn Du selbst mit Deiner Tochter über existenzielle Themen sprechen kannst.

Sollte der Pfarrer dann Mist reden (und jeder redet doch mal Mist ...), dann hat Deine Tochter einen eigenen Standpunkt. Und diesen eigenständigen Standpunkt halte ich für das wichtigste Ziel einer Schuld-und-Vergebungs-Erziehung. Denn schließlich wird Deine Tochter ihr Leben mit ihrem eigenen Standpunkt leben und gestalten müssen.

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Ich glaube, ich habe verstanden, worin mein grundsätzliches Problem liegt: Ich glaube nicht an Gott und bin mit all den "Selbstverständlichkeiten" die damit einhergehen nicht aufgewachsen. Ich bin keine Atheistin, aber wohl das was man als Agnostiker bezeichnet: Nix Gwies wass ma net.

(Hervorhebung von mir)

Deshalb … sehe ich die beste Möglichkeit darin, einem Kind zu sagen: "Gott hat dich so geschaffen, wie Du bist. […] Gott liebt Dich."

Hallo Mecky, wenn in der Erziehung (aber nicht nur da) wichtig ist, daß man nicht versucht, etwas vorzuspielen, das man nicht ist, wie bitte schön soll DAS gehen?

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Indem man sich nicht allwissend stellt und so tut, als wüsste man, dass es keinen Gott gibt.

Von Mariamante hätte ich diese Antwort erwartet. Von dir müßte eigentlich mehr kommen.

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Indem man sich nicht allwissend stellt und so tut, als wüsste man, dass es keinen Gott gibt.

Steiler Satz. Festzustellen, dass es keinerlei Beleg für irgendwelche Götter gibt außer der Behauptung von den Anhängern der jeweiligen Religion, hat nichts mit Allwissenheit zu tun. Eine Kugel ist rund, ein normaler Würfel mit den 6 Zahlen Achteckig. Wers nicht glaubt, was ja vielleicht erstmal vernünftig ist, kann es jederzeit selbst nachprüfen. Es gibt sowas wie ne Schwerkraft(Raumkrümmung), auch für jedermann/Frau jederzeit nachprüfbar. Für deinen Got gibt es nunmal keinerlei objektiven, nachprüfbaren Beleg. Da kannst du oder sonstwer noch so viel glauben, das hilft da garnichts.Solange es so ist, wird der Mensch als solcher nicht das Gegenteil behaupten. Jendenfalls kein Ungläubiger.

 

schlicht feststellend...................tribald

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Indem man sich nicht allwissend stellt und so tut, als wüsste man, dass es keinen Gott gibt.

 

Steiler Satz. Festzustellen, dass es keinerlei Beleg für irgendwelche Götter gibt außer der Behauptung von den Anhängern der jeweiligen Religion, hat nichts mit Allwissenheit zu tun. Eine Kugel ist rund, ein normaler Würfel mit den 6 Zahlen Achteckig. Wers nicht glaubt, was ja vielleicht erstmal vernünftig ist, kann es jederzeit selbst nachprüfen. Es gibt sowas wie ne Schwerkraft(Raumkrümmung), auch für jedermann/Frau jederzeit nachprüfbar. Für deinen Got gibt es nunmal keinerlei objektiven, nachprüfbaren Beleg. Da kannst du oder sonstwer noch so viel glauben, das hilft da garnichts.Solange es so ist, wird der Mensch als solcher nicht das Gegenteil behaupten. Jendenfalls kein Ungläubiger.

 

schlicht feststellend...................tribald

Oder kurz: Glauben heißt nicht wissen.

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Euch beiden danke, Mecky für den Beitrag und Petrus für die Wiederholung - sonst hätte ich ihn übersehen.

 

Das (und ein paar andere Impulse der letzten Zeit) bringen mich seit gestern intensiv zum nachdenken, was Sünde, meine Sünde, konkret eigentlich ist. Und wie sie sich von (stolzem?) Streben nach einem Ideal abgrenzt, oder schlicht Suche nach "geistlicher Wellness" ist, wo mäßiges Verhalten mehr mein Selbstbild kränkt als Gott, und wo sich unter diesen oberflächlichen Dingen die eigentliche Wurzel des Übels verbirgt und wie sie tatsächlich heißt ...

 

Uiuiui. :wacko:

 

Edit: Ich meine #29.

bearbeitet von Gratia
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Ich glaube, ich habe verstanden, worin mein grundsätzliches Problem liegt: Ich glaube nicht an Gott

Martha

 

 

hallo Martha,

 

sorry, ich kann da kein Problem erkennen.

 

Peter.

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