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Schwerwiegende Materie


dennisr35

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Ja. Wobei ich sie inzwischen als mehr als peinlich empfinde, aber das ist ein anderes Thema. Als Frau wuerde es mir grauen, wenn ich staendig als voellig inkontinentes Windelwesen dargestellt wuerde, aber was soll's, ist ja nicht mein Problem. Bestimmte Dinge moechten wohl die allerwenigsten Leute wirklich von anderen wissen.

 

Oh, wenn man zwei Töchter im Teenageralter hat, dann erfährt man so einiges, was man gar nicht wissen wollte.

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Mal OT: Bei schwerwiegender Materie denke ich an schwere Elemente, Uran z.B..

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Mal OT: Bei schwerwiegender Materie denke ich an schwere Elemente, Uran z.B..

 

und mir "schießt" durch Kopf: "ach ja, materia gravis" (in solchen Fällen scheint das Fachlatein doch meine Muttersprache zu sein). :)

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Ich hab's gefunden. Zu finden unter der Überschrift 'Castitas', also Keuschheit. Er bezieht sich hier offenbar auf die Rubriken zu Defekten der Messe. Kann den Text später abschreiben, allerdings nur lateinisch. Jedenfalls wird der Unterschied zwischen absichtlicher und unabsichtlicher Pollution behandelt. Ersterer Fall ist peccatum mortale, also Todsünde, der zweitgenannte offenbar nur lässliche Sünde. Ich werde später berichten.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Was mich interessieren würde: ist in dem von dir genannten Buch der ganze Text lateinisch oder nur die Castitas? Ich weiß von einem Buch, in dem nur die Ausführung über das Sextum lateinisch war, alle anderen Gebote aber deutsch ausgedeutet

war. Ich fand das sehr seltsam.

https://archive.org/stream/repertoriumritu00hartgoog#page/n275/mode/2upSeite 251
Genau, das ist die Stelle. Dankeschön, jetzt muss ich es nicht abtippen.

 

Um aber die Verwirrung von vorhin zu beseitigen: die Pollution ex naturali causa aut ex diabolica illusione ist kein Hinderungsgrund zur Zelebration. Nur das Herbeiführen ex cogitatione und propter nimiam crapulam. Also die typischen schmutzigen Gedanken und Rausch. Die Beichte ist notwendig, um den Priester wieder "zelebrationstüchtig" zu machen.

 

Im Zweifelsfalle, wenn nicht sicher eruiert werden kann, woher die Pollution kam - und ob gegebenfalls eine Todsünde vorliegt - soll der Priester die Zelebration unterlassen.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

Die diabolicae illusiones bekamen sogar Gestalt und Namen: Es waren Inkubi bzw. Sukkubi wie die Dämonin "Lilith".

Und noch ein Detail aus dem oben wiedergegebenen Text: Wenn die nächtliche Pollution zwar unbeabsichtigt (also nicht zu beichten) war, aber eine perturbatio mentis ("Verstörung des Geistes") ausgelöst hat, sollte man auch nicht zelebrieren ...

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Franciscus non papa

Spinnereien im theologischen Gewand - mehr kann man dazu nicht sagen.

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Franciscus non papa

OT: jedesmal, wenn ich den Threadtitel lese, überkommt mich die Lust zu blödeln:

 

geht es hier um "schwarze Löcher" oder sind leichte Damen mit Rubensfigur gemeint?

 

*duck-und-weg*

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OT: jedesmal, wenn ich den Threadtitel lese, überkommt mich die Lust zu blödeln:

 

geht es hier um "schwarze Löcher" oder sind leichte Damen mit Rubensfigur gemeint?

 

*duck-und-weg*

 

Ich denke immer an Schwerwasser-Reaktoren.

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Um aber die Verwirrung von vorhin zu beseitigen: die Pollution ex naturali causa aut ex diabolica illusione ist kein Hinderungsgrund zur Zelebration. Nur das Herbeiführen ex cogitatione und propter nimiam crapulam. Also die typischen schmutzigen Gedanken und Rausch. Die Beichte ist notwendig, um den Priester wieder "zelebrationstüchtig" zu machen. Im Zweifelsfalle, wenn nicht sicher eruiert werden kann, woher die Pollution kam - und ob gegebenfalls eine Todsünde vorliegt - soll der Priester die Zelebration unterlassen.

Erfahrungsgemäß ist nimia crapula eher eine gute Methode zur Verhinderung von pollutio. Vermutlich gibt es deswegen auch so viele dicke Prälaten.

 

Werner

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Im Zweifelsfalle, wenn nicht sicher eruiert werden kann, woher die Pollution kam - und ob gegebenfalls eine Todsünde vorliegt - soll der Priester die Zelebration unterlassen.

 

Da die Pollution fast immer mit ensprechenden Phantasien einhergeht, kann der Priester sie allerdings sowenig beichten (bzw. dafür die Lossprechung empfangen) wie das angeblich bei geschiedenen Wiederverheirateten auch der Fall sein soll: Er kann sich doch nicht glaubwürdig vornehmen, dass das nie wieder geschehen wird. So wenig er sich glaubwürdig vornehmen kann, nie mehr pinkeln zu gehen.

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Ich muss bei dem Thread-Titel auch dauernd an Deuterium und Tritium denken... :lol:

 

hmm...

 

was hat Deuterium mit Deuteronomium zu tun? Ganz zu schweigen von Trilogie, oder wie das Zeugs heißt ...

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Tatsächlich gibt es da Zusammenhänge auf der philologischen Ebene:

 

Deuterium: Das Zweite

 

Deuteronomium: Das zweite Gesetz

 

Tritium: Das Dritte

 

Triologie: drei Wörter (=Bücher)

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Ein Triologe ist ein Arzt, der auf Trios spezialisiert ist.

 

Werner

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Und was haben eure Ausführungen jetzt mit dem Thema zu tun?🤔

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Im Zweifelsfalle, wenn nicht sicher eruiert werden kann, woher die Pollution kam - und ob gegebenfalls eine Todsünde vorliegt - soll der Priester die Zelebration unterlassen.

 

Da die Pollution fast immer mit ensprechenden Phantasien einhergeht, kann der Priester sie allerdings sowenig beichten (bzw. dafür die Lossprechung empfangen) wie das angeblich bei geschiedenen Wiederverheirateten auch der Fall sein soll: Er kann sich doch nicht glaubwürdig vornehmen, dass das nie wieder geschehen wird. So wenig er sich glaubwürdig vornehmen kann, nie mehr pinkeln zu gehen.

 

Unabhängig von der Frage, wie diese Vorschriften zu bewerten sind: Natürlich kann man beichten gehen, auch wenn man weiß, dass man wieder sündigen wird. Sonst könnten wir es alle lassen, niemand kann ernsthaft annehmen, für den Rest seines Lebens sündenfrei zu bleiben. Es geht um den ernsthaften Vorsatz und um ehrliche Reue bei der Beichte, nicht aber (zumindestens primär nicht) darum, ob man das dann auch wirklich schafft.

bearbeitet von theresa???
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Was ich nicht verstehe: wenn man sich einer schwerer Sünde bewusst ist, darf man nicht die heilige Messe feiern.

Die Messe darfst du feiern. Du darfst "nur" nicht, wie ich es oben unzulässig schnoddrig formulierte "vorne beim Pfarrer dir die Hostie abzuholen"

 

Wenn man Sonntags nicht zur Messe geht ist auch schwere Sünde.

Letzten Sonntag war ich nicht in der Messe. Ich hatte Nachtdienst und weil ein pflichtbewusster Nachtpfleger morgens um neun schläft statt in die Messe zu gehen, wollte ich, am Samstag, in die Vorabend Messe, um sieben. Als ich Samstag Abend um fünf vor sieben aufwachte wusste ich: "Das schaffst du nicht mehr" und blieb liegen. Entscheid du: Schwere Sünde?

 

Also muss man bei einer schweren Sünde sofort beichten, um an der Messe teilnehmen zu können.

Siehe oben! Natürlich darfst du an der Messe teilnehmen, ohne vorher zu beichten. Auch bei schwerer Sünde. Allerdings, wenn du auch die Kommunion empfangen willst, solltest du nach einer schweren Sünde gebeichtet haben.

 

Weiterhin muss man einmal im Jahr zu beichten, aber das gilt wohl nur wenn man keine schwere Sünde begangen hat. Also soll man einmal im Jahr lässliche Sünden beichten. Seh ich das richtig?

Naja, du sollst schon in jeder Beichte alle Sünden, von denen du noch nicht losgesprochen wurdest, beichten. Auch die lässlichen. Die "schweren" Sünden des "Durchschnittskatholiken" dürften in der Preisklasse "Messe verschlafen" liegen. Die Meisten sind doch ziemlich anständige Menschen. Trotzdem weicht man immer mal ab vom Ideal. Da ist es gut ein oder zwei mal im Jahr "Generalrevision" zu machen. Deshalb sollst du einmal im Jahr mindestens zur Beichte.

Aber ums konkret zu machen: Keine schwere Sünde, einmal im Jahr alle lässlichen Sünden beichten. "Sonderbeichte" wegen einer schweren Sünde: Alle - die schwere Sünde und die lässlichen Sünden, die sich seit seit der letzten Beichte angesammelt haben (was du da schon gebeichtet hast musst nicht noch einmal "aufwärmen") - beichten.

 

Stellt sich noch die Frage: Ist Messe verschlafen eine Sünde? Sünde setzt Freiwilligkeit voraus. Man kann nicht aus Versehen sündigen. Inwieweit verschlafen freiwillig ist, ist situationsbedingt. Allerdings würde ich da von einer zumindestens eingeschränkten Freiwilligkeit ausgehen, womit das keine schwere Sünde mehr wäre. Etwas anderes ist es vielleicht, wenn man diese Situation provoziert. (Also z.B. Samstags ohne Not bis spät nachts weg ist und deshalb Sonntags nicht aufwacht) . Dann kann darin die Sünde liegen, dass man die Messe auf der Prioritätenliste quasi ganz unten angeordnet hat.

 

Damit etwas eine schwere Sünde ist und man folglich vor Empfang der heiligen Kommunion beichten muss, muss gelten: 1. Die Sünde wurde freiwillig begangen bzw. die entsprechende Situation freiwillig herbeigeführt. 2. Man war sich dessen bewusst, dass das, was man tut, Sünde ist. 3. Es war eine "schwerwiegende Materie". -Die schwerwiegende Materie allein macht noch nicht die schwere Sünde. (Das steht so im Katechismus und im Gotteslob)

 

Ich persönlich würde dem noch hinzufügen, dass schwere Sünde gleichbedeutend mit einer so schwerwiegenden Trennung von Gott ist, dass ich in besonderer Weise auf die (im Sakrament der Buße vermittelte) Gnade Gottes angewiesen bin, um diese Trennung zu überwinden. Das merkt man meistens auch ohne irgendwelche Definitionen durchzugehen ganz gut, ob sich da etwas, was man getan hat, quasi "zwischen mich und Gott schiebt".

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