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Das Schweigen Christi


Ralf

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Hallo.

 

Ich weiß ja nicht, wie es Euch so geht, aber mich beschäftigt das Schweigen Christi in seiner Verhandlung vor dem Hohepriester schon seit längerem, besonders natürlich während der Karwoche.

Er wehrt sich nicht gegen die offensichtlich falschen Anschuldigungen, verlangt keine Verteidigung, widerspricht nicht, lässt alles über sich ergehen. Warum? Natürlich, es galt die Schrift zu erfüllen. Doch wäre das nicht mit verbaler Gegenwehr auch gelungen? Ich glaube kaum, dass das den Hohen Rat beeindruckt hätte. Und Pilatus wäre vielleicht ja auch dann vor dem aufgescheuchten Teil des Volkes eingeknickt.

 

Und vor allem: was heißt das für uns und unser Verhalten gegenüber Lüge und Unrecht?

 

Gleich eins vorneweg: es geht mir hier ausschließlich um das Unrecht, das einem selbst zustößt, nicht um das anderer. Da setzt sich ja auch Jesus sehr für die Entrechteten ein (siehe Drohrede gegen Schriftgelehrte und Pharisäer).

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Hallo Ralf,

 

Er wehrt sich nicht gegen die offensichtlich falschen Anschuldigungen, verlangt keine Verteidigung, widerspricht nicht, lässt alles über sich ergehen. Warum?

 

ist Dir ähnliches noch nie hier im Forum passiert? Da wird über die Kirche, mit der ich mich identifiziere, geschimpft und hergezogen ..... Also ich hab dann schon manchmal einfach abgeschaltet....

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Wie war das noch mit den Perlen und den Säuen?

 

Aber noch etwas: Ist es abwegig, das ganze schlicht psychologisch - aus der Menschennatur Jesu heraus - zu verstehen?

 

Es war ja schon alles gesagt, was zu sagen war. Dem Hohepriester mußte nichts mehr erzählt werden - denn er war ja, anders als Pilatus, Jude, und hatte, ebenfalls wohl anders als Pilatus, die Vorgeschichte schon verfolgt.

 

Was hätte Jesus noch sagen sollen? Vertane Zeit, vertane Müh. Sollte Jesus dem Hohepriester noch Gelegenheit zu einem Schauprozeß bieten? Zu schweigen war da durchaus richtig - denn er stand ja ohnehin vor keinem Gericht, das er anerkennen konnte.

 

Der Mensch Jesus könnte durchaus auch schlicht "baff" gewesen sein - über die Blindheit und Vernageltheit seiner Verfolger. Und schließlich: Jesus hatte wohl einfach auch blanke Angst. Denn er ahnte oder wußte ja durchaus, worauf das hinauslief. Daß er dann keine Lust mehr hatte, bei der Inszenierung eines anderen mitzuspielen, und sich lieber auf das konzentrierte, das vor ihm lag, ist m.E. verständlich.

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Die Frage nach dem Warum der Passivität Jesu zu beantworten ist nicht ganz einfach.

 

Ehrlich gesagt, fehlt mir heute abend die "geistige Energie" oder einfach gesagt, dazu bin ich zu müde, um das zu beantworten.

 

Aber ein paar kurze Gedanken will ich doch noch zu Papier oder besser "zu Bildschirm" bringen.

 

Hilfreich könnte ein Blick auf Nietzsche sein. Er hat erkannt was diese Passivität bedeutet.

Das Schlagwort "Dionysos gegen den Gekreuigten" sagt es deutlich aus.

 

Dionysos auf der einen Seite, man könnte auch sagen "der Wille zur Mache" oder "das Interesse"; und Jesus oder die "reine Liebe" oder die Interessenlosigkeit auf der anderen Seite.

Alles was die Menschen tun liegt zwischen diesen beiden Polen; Nietzsche nennt es "Heuchelei".

 

Es ist die Frage, wo stehe ich? Auf der Seite des Interesses oder der Interesselosigkeit; oder bin ich einer der Heuchler?

 

Da der Mensch die Interesselosigkeit nicht leben kann/will, denn er will zumindest leben und dies ist zumindest ein Interesse des Menschen, kann er die Interesselosigkeit nicht leben. Nietzsche sieht es radikal, und sagt, wenn schon, denn schon, also das reine Interesse leben, den Willen zur Macht, wenn die Interesselosigkeit nicht lebbar ist, denn alles andere ist Heuchelei.

 

Daß die "reine Liebe" nicht lebbar ist hat selbst die Kirche bei der Verurteilung von Fénelon gesagt.

Was liegt also näher als zu sagen, wenn die Kirche schon sagt, daß Interesselosigkeit nicht lebbar ist, als sich für das reine Interesse zu entscheiden?

 

Jesus jedoch lebte die reine Interesselosigkeit. In der reinen Passivität liegt die Größe.

 

 

Naja, das war jetzt etwas unstrukturiert. - Aber es mag ein Denkansatz sein.

 

Später vielleicht mehr.

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Matthäus, 26, 62-64

Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?

Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?

Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.

 

Matthäus, 27, 11-14

Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es.

Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort.

Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?

Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war.

 

Direkt angesprochen, gibt Jesus Auskunft, er zeugt für sich selbst. Den Beschuldigungen aber, dem falschen Zeugnis, entzieht er sich auf die ihm einzig mögliche Weise: mit Schweigen.

bearbeitet von altersuender
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Hmmm,

 

nur das was Jürgen anspricht, bringt mich irgendwie weiter.

 

Natürlich, ErichAS, direkt auf seine Sendung und sein Sein angesprochen, schweigt Jesus nicht. Doch warim ist die einzig angemessene Art und Weise zum Umgang mit den Vorwürfen das Schweigen? Warum nicht sagen, dass das alles unbelegte Lügen sind?

 

Und Sven, für so einfach halte ich das nicht. Ich glaube fest, das Evangelium schildert es ja ebenso, dass Jesus wusste, was auf ihn zukommt. "Baff" war er sicher nicht, auch sonst war er nie um das rechte Wort verlegen. Und Angst spricht nicht aus dem Selbstzeugnis über sein wahres Königtum.

Das erscheint mir nicht schlüssig.

 

Erich, mich langweilt das (auch) nur noch, zumal auch neue Debattanten fehlen. Immer denselben das gleiche vorkauen, nein danke (es scheint übrigens so zu sein, dass noch keiner der sehr aktiven A&A die kostenlose Fundamentaltheologie durchgearbeitet hat, da sie nicht zitiert oder auf sie bezug genommen wird. Da hat Sven mit den Perlen Recht).

 

Jürgen, Nietzsche hat hierbei Recht. Sehr sogar. Auch ich bin ein großer Freund von Konsequenz. Doch eines, und das lässt Nietzsche wohl (bewusst?) außer acht, ist die immer wieder existente Tatsache des persönlichen Scheiterns (da muss ich ncht aus meiner eigenen Haut heraus, um das festzustellen) und der ebenso immer wieder möglichen Vergebung von Seiten Gottes. Heuchelei wird es allerdings dann, wenn man sich seine persönliche Inkonsequenz als korrekt zurechtbiegt. Doch auch die kann vergeben werden, oder etwa nicht?

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Markus 14, 55-64

Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können; sie fanden aber nichts.

Viele machten zwar falsche Aussagen über ihn, aber die Aussagen stimmten nicht überein.

Einige der falschen Zeugen, die gegen ihn auftraten, behaupteten:

Wir haben ihn sagen hören: Ich werde diesen von Menschen erbauten Tempel niederreißen und in drei Tagen einen anderen errichten, der nicht von Menschenhand gemacht ist.

Aber auch in diesem Fall stimmten die Aussagen nicht überein.

Da stand der Hohepriester auf, trat in die Mitte und fragte Jesus: Willst du denn nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?

Er aber schwieg und gab keine Antwort. Da wandte sich der Hohepriester nochmals an ihn und fragte: Bist du der Messias, der Sohn des Hochgelobten?

Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.

Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Wozu brauchen wir noch Zeugen?

Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? Und sie fällten einstimmig das Urteil: Er ist schuldig und muss sterben.

 

 

Günther Schiwy, Weg ins Neue Testament, Bd. I, S. 275-276

 

Da wir die jüdische Prozeßordnung zur Zeit Jesu nicht genauer kennen, da andererseits anzunehmen ist, daß uns Markus aus der Sicht der Urkirche heraus nur einzelne wichtige Episoden des Prozesses Jesu mitteilt, bleibt unsere Vorstellung von diesem Verfahren unklar und seine Beurteilung schwierig. Sicher ist, daß der Hohe Rat im großen und ganzen von der Schuld Jesu überzeugt war - nämlich, daß dieser sich messianische Würden angemaßt habe und durch seine im Bunde mit Satan gewirkten Wunder das Volk verführe und zu einer politischen Gefahr werden könne. Dieser ihrer (falschen, wohl auch nicht schuldlos entstandenen) Überzeugung gemäß gingen sie nun voran und suchten, da die jüdische Rechtsprechung keinen Staatsanwalt kennt, nach (wenigstens zwei sich nicht widersprechenden) Zeugen, die durch ihre Anklage das ihrer Meinung nach religiös und politisch fällige Todesurteil juristisch rechtfertigen sollten.

 

Doch die Zeugen können das Gericht nicht überzeugen, denn immer wieder stimmen sie nicht völlig überein, was jedoch bis in die Formulierung hinein erforderlich ist. Man hält sich offenbar mit pharisäischer Genauigkeit auch hier an den Buchstaben. Wenn Markus nahelegt, der Grund für die Widersprüchlichkeit liege in der Falschheit der Zeugnisse, so stimmt das insofern, als keiner der vorgebrachten Gründe es rechtfertigen würde, Jesus zu verurteilen, nicht aber ohne weiteres in dem Sinne, man habe Erfundenes vorgetragen. Vielmehr sind die uns bekannten messianischen Äußerungen Jesu ihrer Natur nach schwer verständlich gewesen, was ihre eindeutige Wiedergabe nicht leichter macht, wie das Beispiel zeigt:

Ein ähnliches Wort hat Jesus tatsächlich gesagt doch daß er selbst den Tempel zerstören würde, ist abwegig und eine für Jesus gefährlich werdende Unterstellung. Dabei wäre schon seine Behauptung, einen anderen nicht von Menschenhänden gemachten Tempel in drei Tagen hinstellen zu können, Gotteslästerung genug, enthält sie doch den Anspruch, wie Gott Wunder wirken zu können. Die Anklage scheint auch bei dem neuen Tempel an das sichtbare Bauwerk zu Jerusalem gedacht zu haben.

Da Jesus es mit Recht für überflüssig hält, zu den widersprüchlichen und deshalb für eine Verurteilung unzureichenden Aussagen Stellung zu nehmen, will der Hohepriester Kajaphas selbst nun eine Entscheidung herbeiführen: Bist du der Messias der Sohn (hier aber nur im jüdischen Sinn von »Vertrauter, Auserwählter«) des Hochgelobten (der Gottesname wird vermieden).

 

Die Antwort Jesu läßt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Ich bin es! Und ihr werdet den Menschensohn sehen sitzend zur Rechten der Kraft (= Gott) - aus Ps 110, 1 - und kommend mit den Wolken des Himmels - aus Dan 7, 13 : eine Gerichtsandrohung!

 

 

Günther Schiwy, Weg ins Neue Testament, Bd. I, S. 278

 

Die mündlichen Anklagen werden Jesu angeblich umstürzlerischen und die Autorität des Kaisers von Rom bedrohenden Absichten zum Thema gehabt haben. Jesus aber, der die Aussichtslosigkeit seiner Lage erkennt, denn Pilatus wird sich seinetwegen in keine schwierige Situation bringen, erfüllt nun eine andere Prophezeiung: »Gepeinigt wurde er, doch fügte er sich willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das man zur Schlachtbank führt, und wie ein Schaf, das vor seinen Scherern verstummt, tat er den Mund nicht auf« (Is 53,7). Jesu Schweigen weckt indes die Bewunderung des Pilatus.

 

__________

 

 

Nach Schiwy hat Jesus in der Verhandlung vor dem Hohen Rat sozusagen die in dieser Situation bestmögliche Verteidigung gewählt. Es war nicht nötig zu widersprechen, da sich die Zeugen selbst widersprachen. Das gilt allerdings nicht mehr für Pilatus. Hier erfüllt sich - zumindest in der Deutung - eine der Messiasprophezeiungen Jesajas.

 

Eigentlich spricht sich Jesus vor dem Hohen Rat selber das Urteil. Denn ohne seine eigene Aussage hätten sie keine Anklage zustande gebracht. Erst sein Bekenntnis auf die Frage, ob er der Messias sei, sein Ich bin es, ermöglichte es Kaiphas und dem Hohen Rat Jesus schuldig zu sprechen und zum Tod zu verurteilen.

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»Alles, was die Menschen tun, liegt zwischen diesen beiden Polen.« (Jürgen)

 

O ja, zwischen Kordian und Wojtyla. Die ganze Bandbreite dieses Tränentals. – Gute Nacht, Brüder.

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Das Schweigen ist sehr oft

die Antwort der Wahrheit; dass

Christus als lebendige Wahrheit

schwieg, das war das Erschütternde,

Verwirrende an seinem Sieg.

 

(Reinhold Schneider)

 

 

 

 

Jesus schweigt. Warum? Schweigen kann viele Gründe haben: Verlegenheit, Trotz, versteinerte Erbitterung, Resignation. Es gibt auch ein Schweigen, um innerlich zu hören. Warum schweigt Jesus?Jesus hat klar Zeugnis abgelegt über seine Berufung als König Israels. Aber er ist kein König dieser Welt. Andere verteidigen sich wortgewaltig, rechthaberisch. Jesus ruht in seiner Sendung als "Lamm Gottes". Andere wollen hochkommen - Jesus kommt herunter. Er ist kein Aufrührer. Seine Rechtfertigung überlässt er Gott, seinem Vater. Er bekennt klar, und das genügt - kein Wort zu viel, kein Wort mehr. Jetzt kann er schweigen.

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Zu dem Zeitpunkt hatte Jesus somit alles gesagt, was zu sagen war und alles getan, was zu tun war. Es gab nichts mehr hinzuzufügen. Die Menschen waren und sind aufgerufen zu entscheiden, ohne überredet oder gar gezwungen zu werden, wobei Gott - in der Auferstehung - das letzte Wort hat.

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Widersprüchliche Gedanken zur Frage:

 

 

  • Der Ausgang des Spiels lag auf der Hand. Jesus musste verschwinden. In den Augen der Priester war er eine Gefahr, eine Pestbeule am Leib des auserwählten Volkes. Gesucht wurde nur noch ein den Formalien genügender Weg, irgendein Legalismus, um das Ziel zu erreichen. Alle Beteiligten wussten das. Die Priester beabsichtigten, Jesus hinzurichten und sie gewannen die Macht dazu. Da ist jedes Wort überflüssig.
     
     
    Mir geschehe nach Deinem Wort: Jesus wusste, was Gott von ihm wollte. Und er hatte sich schon im Garten entschieden, diesen Willen zu tragen. Warum also „dazwischen reden“.
     
     
    Ihr Glauben und ihre Tradition gaben den Priestern Recht. In ihren Augen betrog Jesus und bedrohte den Alten Bund, ein Scharlatan, der sich zwischen die Israeliten und Jahwe schieben wollte. Sie entschieden pflichtgemäß, wie es ihnen ihr Amt gebot. Wollen wir ihnen einen Justizmord vorwerfen? Kein Wort aus Jesu Mund wird ihren Glauben verändern. Auch die vielen bezeugten Wundertaten „verführten“ sie nicht. Sie bleiben standhaft bei dem Glauben der Väter und auf dem Boden des Alten Testaments. Die Kraft, der Mut, die Gnade den Erlöser zu sehen: Sie besaßen sie nicht. Was gibt es da noch zu sagen?

 

 

Charlene

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Danke für Eure Antworten.

 

Doch damit das nicht eine "Glaubensspielerei" bleibt:

 

Was kann das für uns bedeuten, für unser Verhalten, wenn wir Lüge und Unrecht an uns selbst gegenüberstehen?

Hat Jesu Verhalten hier Vorbildcharakter?

Und wenn nein, warum nicht?

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Ja und Nein, Ralf. Es gibt viele Situationen, da ist eben noch nicht alles gesagt und wir stehen auch nicht vor einem Tribunal, dass uns schon zum Tode verurteilt hat.

 

Fakt ist es aber auch, dass es öfter (als ich tatsächlich schweige) richtiger wäre, nichts zu sagen. Als Hinweis erscheint mir aber diese Textstelle nicht so geeignet wie andere, denn die Situation des Opferlammes wird wohl den wenigsten von uns abgefordert werden.

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Jesus ist ja kein Opfer der Lüge, sondern der Rechtschaffenheit oder besser der Selbstgerechtigkeit.

 

Ich sehe im Schweigen Jesu die Überlegenheit desjenigen, der sich der vermeintlich zwingenden Logik der "Welt" nicht unterordnet. Man entscheidet selbst, an welche Regeln man sich hält, welche man für sich als verbindlich erachtet. Man muss sich den Mächtigen nicht unterordnen oder sich vor ihnen rechtfertigen. Hierin erweist sich die Überlegenheit des Erleidens gegenüber jeglichen Versuchen das Böse durch Gewalt zu überwinden.

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ja was wäre denn gewesen, wenn Jesus alles erklärt hätte,.... und Pilatus hätte ihn frei gelassen.

 

Tod durch Altersschwäche? :blink:

 

Er wußte ja, daß es so kommen muß - siehe Ölbergszene. Und da hat er für sich auch geklärt, daß er es hinnehmen wird.

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Noch eine Ergänzung, Ralf. Jesus hat uns die Welt gesandt, nicht damit wir schweigen, sondern die frohe Botschaft weitertragen, damit wir über den reden, der uns mit Hoffnung erfüllt.

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Jesus ist ja kein Opfer der Lüge, sondern der Rechtschaffenheit oder besser der Selbstgerechtigkeit.

 

Ich sehe im Schweigen Jesu die Überlegenheit desjenigen, der sich der vermeintlich zwingenden Logik der "Welt" nicht unterordnet. Man entscheidet selbst, an welche Regeln man sich hält, welche man für sich als verbindlich erachtet. Man muss sich den Mächtigen nicht unterordnen oder sich vor ihnen rechtfertigen. Hierin erweist sich die Überlegenheit des Erleidens gegenüber jeglichen Versuchen das Böse durch Gewalt zu überwinden.

Wenn das gilt, dann sollten wir viel mehr schweigen, extrem weniger darauf achten, uns bspw. für unseren Glauben zu rechtfertigen, Lügen über den Glauben halt auch mal stehen lassen etc.

 

Unrecht aushalten.

 

Gleiches gilt natürlich auch für Überzeugungen, die mit Glauben erst einmal weiger bis nichts zu tun haben.

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Jesus ist ja kein Opfer der Lüge, sondern der Rechtschaffenheit oder besser der Selbstgerechtigkeit.

 

Ich sehe im Schweigen Jesu die Überlegenheit desjenigen, der sich der vermeintlich zwingenden Logik der "Welt" nicht unterordnet. Man entscheidet selbst, an welche Regeln man sich hält, welche man für sich als verbindlich erachtet. Man muss sich den Mächtigen nicht unterordnen oder sich vor ihnen rechtfertigen. Hierin erweist sich die Überlegenheit des Erleidens gegenüber jeglichen Versuchen das Böse durch Gewalt zu überwinden.

Wenn das gilt, dann sollten wir viel mehr schweigen, extrem weniger darauf achten, uns bspw. für unseren Glauben zu rechtfertigen, Lügen über den Glauben halt auch mal stehen lassen etc.

 

Unrecht aushalten.

 

Gleiches gilt natürlich auch für Überzeugungen, die mit Glauben erst einmal weiger bis nichts zu tun haben.

Es ist ein Unterschied, ob ich Unrecht 'stehen' lasse, dass mir widerfährt, oder solches, das anderen geschieht. Das gilt für mich auch für den Glauben. Es ist ein Unterschied, ob mein Glaube gelästert wird, oder der Glaube schlechthin.

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ja was wäre denn gewesen, wenn Jesus alles erklärt hätte,.... und Pilatus hätte ihn frei gelassen.

 

Tod durch Altersschwäche? :blink:

 

Er wußte ja, daß es so kommen muß - siehe Ölbergszene. Und da hat er für sich auch geklärt, daß er es hinnehmen wird.

Meinst Du, eine Erklärung hätte Pontius von der Verurteilung abhalten können?

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Ich glaube, das Schweigen Jesu kann nur verwundern, wenn man der m.E. falschen Vorstellung anhängt, dass eigene Siege stets gut und eigene Niederlagen stets schlecht sind; dass ein Opfer im Grunde im Unrecht ist. Letztlich bedeutet das: Der Sieger diktiert, was gut ist.

 

Für mich persönlich liegt der Beweis der Wahrheit des Christentums gerade in der Überwindung dieser Vorstellung.

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