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Eucharistische Nüchternheit


Einsteinchen

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Im Übrigen vertrete ich nicht die Auffassung, dass der Novus Ordo Missae ungültig ist. Jedenfalls nicht wenn wortgetreu nach dem Missale gelesen wird. Am Besten auf Lateinisch (wegen der Übersetzungsproblematik). Allerdings liegen, so denke ich, zwischen für gültig halten und für gut befinden Welten.

Und wie begründest du solches magisches Denken?

Für mich klingt das - im wahrsten Sinne des Wortes - nach Hokuspokus.

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Ach ja, mit dunkel meine ich nicht schwarz. Eben nur dunkel im Kontrast zu einer reinen, weissen Hostie. Eher wie ein Ghiabatta-Brot. Es ist eben alles eine Frage der Relation.

 

 

"Der Teig „aus reinem Weizenmehl und reinem Wasser“ wird auf Waffeleisen zu 22 Zentimeter breiten Platten gebacken. Für die weißen Oblatenhostien eine Minute bei 125 Grad auf Edelstahl, die dickeren Platten für die hellbraunen Brothostien entstehen bei 200 Grad über Gusseisen,.."

(http://www.evangelisches-gemeindeblatt.de/publikationen/evangelisches-gemeindeblatt/heftarchiv/detailansicht/backen-mit-eid-auf-die-bibel-954/)

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Sag mal, wie hälst du es, bei so viel Niedertracht, mit dir allein in einem Raum aus?

Ich verkneife mir jetzt eine Replik auf gleichem Niveau.

 

Es hat nicht im Geringsten etwas mit Niedertracht zu tun, den allgemeinen Zustand der Liturgie in Deutschland und weltweit zu beklagen. Und mehr sage ich dazu nicht.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

So? Wo sind denn die beklagenswerten Zustände. Dann nenn doch Ross und Reiter

 

Kurze Charakterstudie: Road Trip, gelbes Atari Shirt (ausgewaschen). Schon eine Atari Platine im Towergehäuse ist ein Irrtum.

 

Fazit: Paralleluniversum

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Soweit waren wir schon.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Nein.

 

Es steht immer noch die Frage nach dem "Warum" des Fastens im Raum, weniger nach dem historischen "Wie"?

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Ein Indiz - mehr habe ich nicht - für die Frage nach dem "warum" des Fastens findet sich wiederum bei Jone. Er verweist auf das erwartete postkommuniofasten von wenigstens 8 bis 10 Minuten als der geschätzten Zeit bis zur Auflösung der Oblate, damit diese nicht mit profaner Nahrung in Kontakt komme.

 

Jungmann, Missarum Sollemnia Bd. 2 sieht die Wurzeln der eucharistischen Nüchternheit schon in der frühen Kirche gründend in der Gepflogenheit, das Sakrament vor jeder anderen Speise zu empfangen. Er führt ebenso Quellen auf, die die Eucharistie als Schutzmittel gegen Gifte (und daher zuerst zu nehmen) wie auch solche, die die Ehrfurcht betonen. Ausdrücklich erhoben wird diese Forderung am Ausgang des 4. Jahrhunderts (mit Ausnahmen am Gründonnerstag, so bei Egeria), das Mittelalter über immer wieder eingeschärft.

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Danke. Ich hätte ja den ganzen Komplex "Ehrfurcht" + Reinheitsvorstellungen im Verdacht.

Das mit dem Antidot finde ich spannend.

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Was spricht gegen die soziale Komponente, die auch schon Paulus (1. Korinther 11, 20 ff.) thematisiert?

 

Es geht m. E. nicht um irgendwelche metaphysischen "Verunreinigungen" des Leibs Christi, sondern darum, dass alle Gläubigen das Brot des Lebens in gleicher Weise zum Heil empfangen.

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Da lag ich mit meiner Einschätzung also ziemlich nah dran.

 

Ohne eine lehramtliche Aussage dazu auf die Schnelle zu finden, könnte ich mir vorstellen, dass das jejunium eucharisticum von der notwendigen Unterscheidung zwischen den eucharistischen Gestalten und profaner Nahrung herrührt. Ebenso könnte ich mir denken, dass die Hostie, sobald sie konsumiert wurde und noch ihre wahrnehmbare Form hat (ca. 15 Minuten hab ich mir sagen lassen) im Magen des Kommunikanten nicht auf einem Berg aus Sauerbraten, Kartoffeln und Apfelkuchen ruhen soll. Es soll klar werden: dies ist die wahre Speise. Eine Vermischung soll - zumindest solange die eucharistische Gestalt noch da ist - vermieden werden. Zumal es üblich ist, dass auch nach der Kommunion noch einige Zeit gewartet wird, ehe man isst. Dies dürfte bei den meisten Leuten bereits durch den Weg von der Kirche bis nach hause gewährleistet sein. Aber auch in Seminaren und Klöstern hält man es so.

 

Prinzipiell lässt sich aber festhalten, dass die heutige Nüchternheitspraxis eine Schwundform des strengen vorbereitenden Fastens der alten Kirche darstellt.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Was spricht gegen die soziale Komponente, die auch schon Paulus (1. Korinther 11, 20 ff.) thematisiert?

 

Es geht m. E. nicht um irgendwelche metaphysischen "Verunreinigungen" des Leibs Christi, sondern darum, dass alle Gläubigen das Brot des Lebens in gleicher Weise zum Heil empfangen.

In 1Kor 11 geht es weniger darum, gemeinsam anzufangen, als darum, dass die Reicheren schon das beste weg gegessen hatten und betrunken waren, wenn die ärmeren (die arbeiten mussten), hinzukamen. Paulus kritisiert nicht, dass man vor der Eucharistie etwas gegessen hat, er kritisiert die Ungleichheit dabei.

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Was spricht gegen die soziale Komponente, die auch schon Paulus (1. Korinther 11, 20 ff.) thematisiert?

 

Es geht m. E. nicht um irgendwelche metaphysischen "Verunreinigungen" des Leibs Christi, sondern darum, dass alle Gläubigen das Brot des Lebens in gleicher Weise zum Heil empfangen.

In 1Kor 11 geht es weniger darum, gemeinsam anzufangen, als darum, dass die Reicheren schon das beste weg gegessen hatten und betrunken waren, wenn die ärmeren (die arbeiten mussten), hinzukamen.

Dieser Lesart von 1Kor 11 vermag ich nicht zu folgen. M. E. geht es Paulus ausschließlich darum, dass das Herrenmahl gemeinsam gefeiert und gemeinsam angefangen wird, und nicht darum, "dass die Reicheren schon das beste weg gegessen hatten und betrunken waren, wenn die ärmeren (die arbeiten mussten), hinzukamen." Davon steht im Brief nichts.

 

1. Korinther 11, 17 ff. und 33 f.:

"Wenn ich schon Anweisungen gebe: Das kann ich nicht loben, dass ihr nicht mehr zu eurem Nutzen, sondern zu eurem Schaden zusammenkommt. Zunächst höre ich, dass es Spaltungen unter euch gibt, wenn ihr als Gemeinde zusammenkommt; zum Teil glaube ich das auch. Denn es muss Parteiungen geben unter euch; nur so wird sichtbar, wer unter euch treu und zuverlässig ist.

 

Was ihr bei euren Zusammenkünften tut, ist keine Feier des Herrenmahls mehr; denn jeder verzehrt sogleich seine eigenen Speisen, und dann hungert der eine, während der andere schon betrunken ist.

 

Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht loben. (...)

 

Wenn ihr also zum Mahl zusammenkommt, meine Brüder, wartet aufeinander! Wer Hunger hat, soll zu Hause essen; sonst wird euch die Zusammenkunft zum Gericht."

 

Das Herrenmahl soll nach Paulus ein Gemeinschaftsmahl sein, an dem alle in gleicher Weise Anteil haben sollen.

 

Zu diesem Gedanken passt es nicht, dass man sich im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Messe alleine oder in einer kleinen Gruppe den Bauch vollschlägt und die anderen Brüder und Schwestern der Gemeinde hiervon ausschließt. In diesem Zusammenhang hat auch die "eucharistische Nüchternheit" ihren angemessenen Platz.

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Im Übrigen vertrete ich nicht die Auffassung, dass der Novus Ordo Missae ungültig ist. Jedenfalls nicht wenn wortgetreu nach dem Missale gelesen wird. Am Besten auf Lateinisch (wegen der Übersetzungsproblematik). Allerdings liegen, so denke ich, zwischen für gültig halten und für gut befinden Welten. Allerdings kann man diese Auseinandersetzung ohnehin nicht ausschließlich auf die Frage nach der Liturgie beschränken.

 

Deine Auffassung in allen Ehren, aber frag doch mal die vielen "U-boot-Katholiken" ob sie wissen was der Novus Ordo Missae ist. Selbst "gute Katholiken" sehen in der, von dir bevorzugten, Missa Tridentina eher ein überholtes Spektakel.

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Zu diesem Gedanken passt es nicht, dass man sich im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Messe alleine oder in einer kleinen Gruppe den Bauch vollschlägt und die anderen Brüder und Schwestern der Gemeinde hiervon ausschließt. In diesem Zusammenhang hat auch die "eucharistische Nüchternheit" ihren angemessenen Platz.

 

Wobei Paulus ja nicht das reichliche Essen und Trinken an sich verurteilt, sondern die Ungleichheit dabei.

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Zu diesem Gedanken passt es nicht, dass man sich im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Messe alleine oder in einer kleinen Gruppe den Bauch vollschlägt und die anderen Brüder und Schwestern der Gemeinde hiervon ausschließt. In diesem Zusammenhang hat auch die "eucharistische Nüchternheit" ihren angemessenen Platz.

 

Wobei Paulus ja nicht das reichliche Essen und Trinken an sich verurteilt, sondern die Ungleichheit dabei.

Auch das trifft es meines Erachtens nicht ganz. Paulus verweist ja ausdrücklich auf die (legitime) Möglichkeit, sich zu Hause den Bauch vollzuschlagen und dabei - abhängig von den Möglichkeiten - durchaus auch ungleich viel zu essen.

 

Das soll aber eben nicht bei den Zusammenkünften und am Tisch des Herrn passieren. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; sondern hier sind allesamt einer in Christus Jesus. (Galater 3, 28).

 

Bei den Zusammenkünften soll vielmehr gemeinsam gegessen werden und nicht einzeln oder in Fraktionen.

 

Der Sinn des Herrenmahls würde - im Sinne von Paulus - grundlegend verkannt, wenn man zuvor in der Kirchenbank sein Mett-Brötchen verzehrt oder nur kurz vom Frühschoppen aus der Kneipe herüberkommt, um seinen "Hartkeks" abzuholen.

bearbeitet von Fidelis
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Der Sinn des Herrenmahls würde - im Sinne von Paulus - grundlegend verkannt, wenn man zuvor in der Kirchenbank sein Mett-Brötchen verzehrt oder nur kurz vom Frühschoppen aus der Kneipe herüberkommt, um seinen "Hartkeks" abzuholen.

 

Ich stimme dir zu - allerdings scheint es nach Paulus vollkommen OK zu sein, wenn erst einmal alle gemeinsam Mettbrötchen essen. Um Nüchternheit vor dem Brotbrechen (mehr wird man bei Paulus kaum annehmen können) geht es dabei nicht,

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Der Sinn des Herrenmahls würde - im Sinne von Paulus - grundlegend verkannt, wenn man zuvor in der Kirchenbank sein Mett-Brötchen verzehrt oder nur kurz vom Frühschoppen aus der Kneipe herüberkommt, um seinen "Hartkeks" abzuholen.

 

Ich stimme dir zu - allerdings scheint es nach Paulus vollkommen OK zu sein, wenn erst einmal alle gemeinsam Mettbrötchen essen. Um Nüchternheit vor dem Brotbrechen (mehr wird man bei Paulus kaum annehmen können) geht es dabei nicht,

Genau deswegen halte ich ja auch nichts von einem metaphysischen Verständnis der eucharistischen Nüchternheit. Dem Leib Christi ist es egal, ob er im Magen mit einem Mett-Brötchen in Kontakt kommt oder nicht. Entscheidend ist die Gemeinschaft beim Herrenmahl und nicht der Mageninhalt des einzelnen Gläubigen.

 

Allerdings würde ich Paulus auch nicht so verstehen, dass er es OK finden würde, wenn alle erst einmal gemeinsam Mett-Brötchen essen. Vielmehr beginnt (!) für ihn das gemeinsame Herrenmahl mit dem Dankgebet und den Einsetzungsworten (vgl. 1. Korinther 11, 23 ff.). Insofern käme vom zeitlichen Ablauf her das Mett-Brötchen erst danach.

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Christus, der auf die Erde kam, unser Menschenleben teilte und bereit war, sich für die Menschen jeglichem Risiko und jeglichem Leiden auszuliefern, soll sich von ein paar Mett-Brötchen und von Magensäure abhalten lassen, für die Menschen da zu sein?

Wer zu solchen Risiken und Leiden bereit ist, ist normalerweise nicht so zimperlich.

 

Es sind Frömmigkeits- und Verehrungsformen, wenn wir uns Sorgen um Jesu Wohlergehen machen und uns die Vorstellung von Zähnen und Säure unangenehm ist.

Es ist unsere Fähigkeit zur Empathie: WIR möchten nicht, dass jemand derart mit uns umgeht, UNS zermalmt, frisst und mit Säure zerfrisst.

Jesu überlieferter Kommentar: "Das ist mein Leib! Nehmt und esst!"

Sollte Jesus so doof gewesen sein, dass er nicht wusste, was mit Speisen geschieht? An anderer Stelle wird überliefert, dass Jesus gewusst hat: Was von außen in den Menschen hineinkommt, macht ihn nicht unrein und wird wieder ausgeschieden. Dies ist das materielle Schicksal der Speisen, die wir in uns aufnehmen.

 

Wie schon gesagt: Als Frömmigkeitsform finde ich diese gutgemeinte Schonung der Hostie gut und praktiziere sie sogar selbst.

Wenn man aber aus lauter Frömmigkeit weltfremd wird,

wenn man meint, man könne Christi Leiden durch peinliche und skrupulöse Achtsamkeit hinwegnehmen,

dann ist man eben ein weltfremder Spinner.

 

Das Zusammenleben mit Menschen hat Jesu Leben zerfressen - weit mehr, als Zähne und Salzsäure dies vermögen.

Und als Petrus ihm dies ersparen möchte "Dies soll nicht geschehen! Geh nicht nach Jerusalem! Lass Dich nicht martern und töten!", bekommt er nach Version der Evangelisten von Jesus den ultimativen Rüffel. "Weiche von mir, Verführer! Denn Du willst nicht, was Gott will, sondern was Menschen so gerne wollen! Verpiss Dich!"

 

Wir KÖNNEN Christus nicht von seiner Hingabe abhalten. Und wir dürfen es auch nicht. Wir können und dürfen dies bei keinem Menschen. Und Jesus ist damit wieder einer von uns.

 

Als Jesus beim Abendmahl den Aposteln das Brot reichte, wusste er sehr wohl, was mit dem Brot geschieht: Dasselbe, was mit seinem Leib geschehen würde: Materielle Vernichtung. Und zuvor materielle Zerstörung. So hat er es gewollt - sowohl beim Brot, wie auch bei seinem Leib. Es war noch nicht die Zeit der überkandidelten Papierhostien. Jesus hatte richtiges Brot vor Augen. Und richtige Zähne.

 

Es besteht die Gefahr, dass wir aus lauter Empathie mit Jesus und aus lauter Projektion unserer eigenen Zimperlichkeit auf Jesus, den Skandal von Jesu Anweisung übersehen.

"Ich lasse mich von Euch Menschen zermalmen. Ich lasse mich von Euch Menschen ausbluten. So will ich es! Und kein skrupulöser Depp wird mich davon abhalten. Basta!"

 

Die schöngeistige Verschonung der Hostie kann zum Ausweichen vor diesem Skandal werden. Die Schöngeister stehen in Versuchung, in die zaghafte Rolle Petri, des Versuchers, hineinzurutschen. Das ist auch praktisch: Wenn Jesus nicht mehr so viel leidet, hat man Jesus schon nicht mehr so viel zu verdanken. Allerdings braucht man dann auch Jesus, den Mutigen und Tapferen, nicht mehr so sehr bewundern. Jemand, der nicht zu solchen bewussten Leiden fähig ist, muss man nicht mehr so sehr bewundern.

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Beim Schülergottesdienst stehen die Kinder mit mir um den Altar - dahinter ein weiterer Kreis von Eltern.

Bevor ich dann nach der Elevation die Kniebeuge mache, bitte ich alle Kinder und Eltern, die Kniebeuge mitzumachen und erkläre:

"Ich beuge die Knie vor dem mutigen und tapferen Mann, der sein Leben geopfert hat und sich vorher foltern ließ. Wärt Ihr auch so mutig und tapfer?"

Die Kinder sind einhellig der Meinung: "Ja doch! Aber selbstverständlich!"

Die Eltern grinsen, lächeln oder lachen sogar laut auf.

"Okay, ihr mutigen, tapferen Kinder! Wer sich trotzdem nicht so ganz sicher ist, ob er so tapfer und mutig ist, wie Jesus, der macht die Kniebeuge mit!"

 

Kinder entsprechen immer gerne den Erwartungen von Erwachsenen. Die allerallermeisten machen die Kniebeuge mit. Deshalb greife ich im nächsten Schülergottesdienst das Thema noch einmal auf. Und dies führt normalerweise dann zur Einsicht. In diesem zweiten Schülergottesdienst haben bisher alle Kinder das Kniebeugen-Symbol so weit begriffen (oder sind zumindest so angepasst), dass sie die Kniebeugen mitmachen.

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Entscheidend ist die Gemeinschaft beim Herrenmahl und nicht der Mageninhalt des einzelnen Gläubigen.

 

Genau, auf die Gemeinschaft kommt es an! Jesus soll gesagt haben:"Tut dies zu meinem Gedächtnis" - und da ist es m. E. vollkommen unerheblich ob zum Gedächtnis Mettbrötchen oder trockene Kekse gegessen werden. Obwohl, Mettbrötchen halte ich für unpassend da Mett im Allgemeinen aus Schweinefleisch hergestellt wird, Jesus und seine Jünger aber nicht katholisch waren.

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Long John Silver

 

 

Soweit waren wir schon.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Nein.

 

Es steht immer noch die Frage nach dem "Warum" des Fastens im Raum, weniger nach dem historischen "Wie"?

 

 

Ich hatte am Anfang mal den Versuch gemacht, die Frage nach der kultischen Reinheit etwas allgemeiner zu betrachten, gerade im Hinblick darauf, dass solches keine katholische oder christliche Erfindung, sondern sich aus grundlegenden spirituellen Reinheitsvorstellungen speist, die wie gesagt, aus einer ganz alten Ebene des Menschheitsbewusstsein kommen und sich in vielfaeltiger Weise im Laufe der Menschheitsgeschichte spirituell entwickelten.

 

Es gibt da auch einen Zusammenhang mit der Kleidung, also bestimmte Kleidung, die nur fuer rituelle Situationen vorgesehen war/ist. So gab und gibt es auch im Christentum den Brauch, sich besonders "gut" anzuziehen, wenn man in den Gottesdienst ging/geht (man wundert sich heutzutage manchmal, in welchem Outfit Leute in die Kirche kommen), z.B. die Sonntagstracht anzuziehen, generell den Gottesdienst abzugrenzen vom Alltag. Auch das steht natuerlich in der Tradition aller Religionen, den Ritus als etwas ganz besonderes, etwas sakrales anzusehen, in und bei dem man sich auch auf bestimmte Weise "anders" verhaelt oder "anders" ist wie ueblich (was wiederum auch durch das rituelle Fasten/Enthaltsamkeit, die rituelle Reinigung Ausdruck ist).

bearbeitet von Long John Silver
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Allzu ausgefeilte Frömmigkeitsformen erwecken in mir den Verdacht, dass eine skrupulöse Ästhetik versucht, den Sinngehalt zu überdecken.

 

Ein paralleles Phänomen besteht mit den Partikeln einer Hostie.

Selbstverständlich ist ein sorgfältiger Umgang mit den Hostien und ihren Partikeln sinnvoll im Sinne der Wertschätzung des Leibes Christi. Ein unachtsamer Umgang mit der Hostie kann durchaus eine Folge davon sein, dass man die Hostie nicht wirklich als Gegenwart Jesu Christi anerkennt. Es KANN eine Folge sein. Aber das ist nicht zwangsläufig.

Ebenso KANN skrupulös optimierter Umgang mit Hostie und Partikel die Folge einer skrupulösen Lebenseinstellung sein und der jeweilige Zelebrant schon längst aus den Augen verloren hat, worum es in der Eucharistie geht. Ebenso KANN sich diese Skrupulösität auch in anderen Lebensbereichen des Zelebranten auswirken - zum Beispiel in der skrupulösen Befolgung kasuistischer Gebote. Dies ist dann meistens ein Zeichen von persönlicher Unreife und Beziehungsunfähigkeit: Auch wieder die Unfähigkeit, bei einem Menschen oder in der Lebensführung herauszufinden, worum es eigentlich geht.

 

Das Thema "Partikel" ist, wie auch das Thema "Zähne" jeweils nur ein Zugang. Und ein Indikator, ob jemand begriffen hat, worum es im Wesentlichen geht.

 

Angenommen, Petrus habe einmal - aus lauter Begeisterung und kumpelhafter Nähe - Jesus auf die Schultern gekopft, dass Jesus ein paar Schuppen aus den Haaren gefallen sind, würde ihm dies Jesus wahrscheinlich nicht anlasten. Vielleicht hätte Jesus in gleicher Stärke zurück-geklopft. Und die beiden hätten sich wissend und verstehend angegrinst.

 

Im Bewusstsein, dass mir Jesus hier in dieser Hostie begegnet, werde ich auch die Hostienpartikel entsprechend verehren. Aber bei dem Vergleich der Partikel mit Jesu verlorengegangenen Haarschuppen muss ich dann doch wieder grinsen. Und ich weigere mich, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn einige Partikel (gegen meinen Willen) herunterfallen.

 

Mir ist einmal - Schreckgespenst meiner jungen Priesterjahre - bei einer Erstkommunionfeier der Kelch mit dem konsekrierten Blut umgekippt.

Jaja - der Vorwurf, dass ich mich nicht genügend auf den Kelch konzentriert habe, ist berechtigt. Stimmt. Aber bei einem Erstkommuniongottesdienst sausen mir tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf. Ich mache mir nicht die geringste Sorge, dass Jesus mir dies einmal vorwerfen wird. Im Gegenteil. Ich erwarte vielmehr, dass er mich dafür lobt, dass ich mir die tausend Gedanken gemacht habe und die fehlende Konzentration Folge meines Strebens war, den Kindern und der gesamten Gemeinde einen Gottesdienst zu ermöglichen, der sie zu ihm hinführt. Vielleicht grinst er sogar schelmisch zu seinem himmlischen Vater und sagt verschmitzt: "Wir hätten dem Mecky bei seiner Erschaffung trotz allem ein wenig mehr Konzentrationsfähigkeit und ein etwas besseres Reaktionsvermögen mitgeben sollen!"

Gott Vater grinst zurück und sagt: "Nö. Ich habe den Mecky genau so erschaffen, wie es gut und richtig war."

Und Jesus: "Stimmt auch wieder."

Der Vorfall mit dem umgekippten Kelch steht nicht als Barriere zwischen uns dreien. Ganz im Gegenteil.

"Herr, Du weiß alles. Du weißt auch, wie peinlich mir das Ganze war.", werde ich anfügen.

"Ja, Mecky. Ich weiß. Ich weiß."

Und Petrus wird meine Satz-Struktur wiedererkennen und mitgrinsen.

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Eine ziemlich archaisierende Sicht auf die Eucharistie. Auf die Gemeinschaft kommt es an, ja. Und zwar in der Hinsicht, dass der Priester den gemeinsamen Kult der Kirche vollzieht und tut, was die Kirche tut, in Verbundenheit mit Ordinarius und Papst.

 

Daran, ob auch jeder kommuniziert, hängt die Gemeinschaft nicht. Es reicht, wenn der Priester kommuniziert. Die Kommunionspendung an die Gläubigen ist kein Bestandteil der Messe. Pius X. empfahl den häufigen Kommunionempfang des Volkes. Integral für die Gültigkeit der Messe ist sie jedoch nicht. Im Missale von 1970 mag das anders sein.

 

Schlimm hingegen ist die Unsitte, dass der Zelebrant mit seiner eigenen Kommunion wartet bis alle Anwesenden auch eine Hostie haben und dann synchron kommuniziert wird.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Mir ist einmal - Schreckgespenst meiner jungen Priesterjahre - bei einer Erstkommunionfeier der Kelch mit dem konsekrierten Blut umgekippt. Jaja - der Vorwurf, dass ich mich nicht genügend auf den Kelch konzentriert habe, ist berechtigt. Stimmt.

 

Na ja,nicht schön. Aber wie gut das es nur "konsekriertes Blut" war, die Flecken hätte man ja sonst nur sehr schwer wieder rausbekommen. Aber mal im Ernst, ist nicht vielleicht Jesus so etwas auch passiert? Als wahrer Mensch hätte ihm das sehr gut passieren können.

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Schlimm hingegen ist die Unsitte, dass der Zelebrant mit seiner eigenen Kommunion wartet bis alle Anwesenden auch eine Hostie haben und dann synchron kommuniziert wird.

 

Warum Unsitte? Als guter Gastgeber wartest du doch sicher auch bis alle Anwesenden etwas auf dem Teller haben.

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