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Homosexualität -lehramtliche Sicht und der Umgang damit


theresa???

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Aber was hat das mit Homosexualität unter Priestern zu tun? Der Zusammenhang ist mir nicht offensichtlich.

Die Vorlage kann ich jetzt nicht ungenutzt liegenlassen: In beiden Berufsgruppen ist der Anteil Homosexueller deutlich überdurchschnittlich.

 

Werner

Das hat aber mit dem "Ausbluten" nichts zu tun, das Mecky erwähnte.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

doch, wenn ich in einem Beruf mit überdurchschnittlich vielen Homosexuellen und zu wenig Bewerbern die Homosexuellen grundsätzlich ausschließe, dann wird die Knappheit drastisch verstärkt.

Obwohl sich das Thema mMn sowieso in absehbarer Zeit erledigt haben sollte, denn die Zahl der fromm katholisch sozialisierten Homosexuellen, die, weil sie merken, dass Frauen nicht ihr Ding sind, dies als Berufung zum Priestertum verstehen, dürfte sowieso inzwischen gegen Null gehen.

 

Werner

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Aber was hat das mit Homosexualität unter Priestern zu tun? Der Zusammenhang ist mir nicht offensichtlich.

Die Vorlage kann ich jetzt nicht ungenutzt liegenlassen: In beiden Berufsgruppen ist der Anteil Homosexueller deutlich überdurchschnittlich.

 

Werner

Das hat aber mit dem "Ausbluten" nichts zu tun, das Mecky erwähnte.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

doch, wenn ich in einem Beruf mit überdurchschnittlich vielen Homosexuellen und zu wenig Bewerbern die Homosexuellen grundsätzlich ausschließe, dann wird die Knappheit drastisch verstärkt.

Obwohl sich das Thema mMn sowieso in absehbarer Zeit erledigt haben sollte, denn die Zahl der fromm katholisch sozialisierten Homosexuellen, die, weil sie merken, dass Frauen nicht ihr Ding sind, dies als Berufung zum Priestertum verstehen, dürfte sowieso inzwischen gegen Null gehen.

 

Werner

Gut, das stimmt.

 

Aber man muss sich nunmal entscheiden. Die verschärften Regelungen für homosexuelle Priesteramtskandidaten unter Benedikt XVI. waren eine direkte Reaktion auf den damaligen weltweiten Aufschrei im Zuge der Missbrauchskrise. Seinerzeit wurde das meiner Erinnerung nach als Schritt in die richtige Richtung angesehen, um Missbrauch zu reduzieren. Mittlerweile schlägt das Pendel eher in Richtung Inklusion Homosexueller in kirchlichen Strukturen aus und da stört diese Verordnung natürlich.

 

Man müsste sich, auch in Rom, eben einmal klar werden, was man überhaupt will.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Man müsste sich, auch in Rom, eben einmal klar werden, was man überhaupt will.

Große Zeichen Richtung Inklusion sehe ich da aber nicht. Ein paar weiche Papstworte machen noch keinen Frühling.

Ich würde da (im übertragenen Sinne, so lange lebe ich nicht mehr) noch ein paar Generationen warten, bis in der Kirche Leute das Sagen haben, die einerseits mit dem Thema etwas unbefangener umgehen können (die alten Herren, die in der Kirche das Sagen haben, waren ja schon alte Männer als die Homosexualität aus der kriminellen Ecke geholt wurde) und die andererseits mit sich selbst etwas unbefangener umgehen können (ein guter Teil der kirchlichen Panik im Umgang mit dem Thema kommt, davon bin ich felsenfest überzeugt, von Männern, die selbst homosexuell sind, sich ihr Leben lang damit herumgequält haben, und die jetzt nicht einsehen, warum es jetzt bei der übernächsten Generation auf einmal nicht so schlimm sein soll, was ihnen so viele schlaflose Nächte bereitet hat)

Beides wird es in der Zukunft nicht mehr geben, dafür werden dann Kämpfe losbrechen zwischen den abstrusen Moralvorstellungen der Afrikaner und denen der Westler (siehe Anglikaner)

 

Werner

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Rein deskriptiv hast Du natürlich recht. Aber es scheint mir hier um mehr zu gehen als um ein Wertegefälle zwischen Afrika und Europa. Meiner Einschätzung nach berührt der kirchliche Umgang mit der Homosexualität den Kern der Religion bzw. die Offenbarung selbst. Kann sich die Kirche der Verurteilung der praktizierten Homosexualität, wie sie in Altem und Neuem Testament niedergelegt ist, entledigen ohne ihr eigenes Fundament zu untergraben? Das ist die entscheidende Frage.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Aber man muss sich nunmal entscheiden. Die verschärften Regelungen für homosexuelle Priesteramtskandidaten unter Benedikt XVI. waren eine direkte Reaktion auf den damaligen weltweiten Aufschrei im Zuge der Missbrauchskrise. Seinerzeit wurde das meiner Erinnerung nach als Schritt in die richtige Richtung angesehen, um Missbrauch zu reduzieren. Mittlerweile schlägt das Pendel eher in Richtung Inklusion Homosexueller in kirchlichen Strukturen aus und da stört diese Verordnung natürlich.

Man müsste sich, auch in Rom, eben einmal klar werden, was man überhaupt will.

Für eine direkte Reaktion auf den damaligen Aufschrei hätte ich alles Verständnis. Dampf ablassen ist immer verständlich.

Inzwischen sind allerdings sieben Jahre ins Land gegangen.

 

Es wäre alles kein Problem, wenn Benedikt 2011, also ein Jahr nach dem Aufschrei, gesagt hätte:

Okay, das war meine erste intuitive Reaktion. Aber gestattet mir, liebe Brüder und Schwestern: Ich bin lernfähig. Das mit dem Ausschluss der Homosexuellen aus Weiheämtern hat sich als nicht tragfähig erwiesen. Die Not in den Gemeinden Europas und Südamerikas ist wirklich groß. Infolgedessen öffnen wir nun das Sakrament der Weihe. Unsere Gemeinden brauchen das, um nicht sakramentenmäßig zu verhungern und verdursten. Homosexuelle, Verheiratete, Männer und Frauen sind aufgerufen, einmal über ihre Berufung nachzudenken. Wir, die Kirchenleitung machen uns jetzt mal daran, diese Öffnung in sinnvolle Bahnen zu lenken. Denn die Möglichkeit zum Sakramentenempfang der Gemeinde steht über den alten Zöpfen der Sexualmoral, des Zölibates und dem Ausschluss von Frauen. Die sakramentale Fürsorge für unsere Pfarrgemeinden hat dem gegenüber Priorität."

 

Eine solche Verlautbarung ist bis heute nicht erfolgt. Die Auswirkungen des Zölibates waren J. Ratzinger bereits vor vielen Jahrzehnten bekannt. Weder als Vorsitzender der Glaubenskongregation, noch als Papst, hat er etwas in die Wege geleitet. Er die Pfarrgemeinden offenen Auges der heute dramatisch zugespitzte Situation preisgegeben. Und er ist damit nicht der einzige. Was vor Jahrzehnten noch nicht jedermann offensichtlich war, wird heute allerdings augenscheinlich. Die Kenner der Entwicklung hätten schon längst, längst was tun müssen und haben es nicht getan. Und warum?

 

Ich behaupte: Wegen ihrer Steckenpferde. Eines dieser Steckenpferde heißt übrigens Tradition.

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@Mecky

 

Glaubst Du tatsächlich, dass der Pflichtzölibat und der Ausschluss von Homosexuellen und Frauen vom Weiheamt ursächlich für den Priestermangel ist?

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Rein deskriptiv hast Du natürlich recht. Aber es scheint mir hier um mehr zu gehen als um ein Wertegefälle zwischen Afrika und Europa. Meiner Einschätzung nach berührt der kirchliche Umgang mit der Homosexualität den Kern der Religion bzw. die Offenbarung selbst. Kann sich die Kirche der Verurteilung der praktizierten Homosexualität, wie sie in Altem und Neuem Testament niedergelegt ist, entledigen ohne ihr eigenes Fundament zu untergraben? Das ist die entscheidende Frage.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Meiner Wahrnehmung nach scheint die gesamte Sexualmoral den Kern unserer Religion zu treffen. Ich frag mich nur: Warum?

Ist der Kern "Du sollst nicht die Ehe brechen" oder "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben"?

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Rein deskriptiv hast Du natürlich recht. Aber es scheint mir hier um mehr zu gehen als um ein Wertegefälle zwischen Afrika und Europa. Meiner Einschätzung nach berührt der kirchliche Umgang mit der Homosexualität den Kern der Religion bzw. die Offenbarung selbst. Kann sich die Kirche der Verurteilung der praktizierten Homosexualität, wie sie in Altem und Neuem Testament niedergelegt ist, entledigen ohne ihr eigenes Fundament zu untergraben? Das ist die entscheidende Frage.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Meiner Wahrnehmung nach scheint die gesamte Sexualmoral den Kern unserer Religion zu treffen. Ich frag mich nur: Warum?

Ist der Kern "Du sollst nicht die Ehe brechen" oder "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben"?

Sicher ist Letzteres wichtiger. Aber dummerweise steht beides zwischen den zwei gleichen Buchdeckeln. Man kann nicht hergehen und sagen: "Das gefällt uns. Das ist wahr und richtig und kann drin bleiben. Iiih, Höllenpredigt Jesu und Paulus über Lustknaben. Das stört. Das muss raus!" Wenn Du einmal anfängst die Schrift zu "bereinigen", dann wird alles darin unglaubwürdig.

 

Das ist kein geeigneter Umgang mit der Offenbarung.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Glaubst Du tatsächlich, dass der Pflichtzölibat und der Ausschluss von Homosexuellen und Frauen vom Weiheamt ursächlich für den Priestermangel ist?

Weiß ich nicht. Wenn jeder theologisch interessierte katholische Junggeselle Priester werden wollte, könnte man sich wahrscheinlich nicht retten vor Priesterbewerbern.

 

Andererseits: In den evangelischen Kirchen gibt es nur deswegen zu wenig Pfarrer, weil man zu wenige einstellte und diejenigen, die damals nicht zum Zuge kamen, nun andere Berufe ergriffen haben. In der Zwischenzeit haben zu wenig Leute Theologie studiert und jetzt, wo völlig überraschend die Pfarrer mit 67 in den Ruhestand treten, sind zu wenige da. Hätte man insgesamt auf mehr Gleichmäßigkeit bei der Personalverwaltung geachtet, gäbe es vermutlich genügend Interessenten.

 

Ich weiß es nicht. Zum einen verlieren die Kirchen nicht nur Gläubige, sondern auch potentielle Hauptberufler. Zum anderen ist der Priesterberuf als Manager von 1001 Gemeinden und reisender Sakramentalist nicht mehr so attraktiv als wie früher.

 

Es kommt sicherlich mehr zusammen.

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Rein deskriptiv hast Du natürlich recht. Aber es scheint mir hier um mehr zu gehen als um ein Wertegefälle zwischen Afrika und Europa. Meiner Einschätzung nach berührt der kirchliche Umgang mit der Homosexualität den Kern der Religion bzw. die Offenbarung selbst. Kann sich die Kirche der Verurteilung der praktizierten Homosexualität, wie sie in Altem und Neuem Testament niedergelegt ist, entledigen ohne ihr eigenes Fundament zu untergraben? Das ist die entscheidende Frage.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Meiner Wahrnehmung nach scheint die gesamte Sexualmoral den Kern unserer Religion zu treffen. Ich frag mich nur: Warum?

Ist der Kern "Du sollst nicht die Ehe brechen" oder "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben"?

Sicher ist Letzteres wichtiger. Aber dummerweise steht beides zwischen den zwei gleichen Buchdeckeln. Man kann nicht hergehen und sagen: "Das gefällt uns. Das ist wahr und richtig und kann drin bleiben. Iiih, Höllenpredigt Jesu und Paulus über Lustknaben. Das stört. Das muss raus!" Wenn Du einmal anfängst die Schrift zu "bereinigen", dann wird alles darin unglaubwürdig.

 

Das ist kein geeigneter Umgang mit der Offenbarung.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

Und was ist mit den Shrimps und dem Leberkäs? Aber das hatten wir schon ziemlich oft.

 

Werner

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Rein deskriptiv hast Du natürlich recht. Aber es scheint mir hier um mehr zu gehen als um ein Wertegefälle zwischen Afrika und Europa. Meiner Einschätzung nach berührt der kirchliche Umgang mit der Homosexualität den Kern der Religion bzw. die Offenbarung selbst. Kann sich die Kirche der Verurteilung der praktizierten Homosexualität, wie sie in Altem und Neuem Testament niedergelegt ist, entledigen ohne ihr eigenes Fundament zu untergraben? Das ist die entscheidende Frage.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Meiner Wahrnehmung nach scheint die gesamte Sexualmoral den Kern unserer Religion zu treffen. Ich frag mich nur: Warum?

Ist der Kern "Du sollst nicht die Ehe brechen" oder "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben"?

Sicher ist Letzteres wichtiger. Aber dummerweise steht beides zwischen den zwei gleichen Buchdeckeln. Man kann nicht hergehen und sagen: "Das gefällt uns. Das ist wahr und richtig und kann drin bleiben. Iiih, Höllenpredigt Jesu und Paulus über Lustknaben. Das stört. Das muss raus!" Wenn Du einmal anfängst die Schrift zu "bereinigen", dann wird die alles darin unglaubwürdig.

 

Das ist kein geeigneter Umgang mit der Offenbarung.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

Ich will auch nicht entrümpeln, eher die Verhältnisse gerade rücken.

Zum einen wird (z. B. : siehe die Unzuchtsdefinition des Katechismus) Dinge unters 6. Gebot subsumiert die mit Ehebruch nichts gemein haben. Zum anderen ist eben nicht das 6. Gebot sondern Jesu Tod und Auferstehung Kern unseres Glaubens.

Wenn mir ein Beichtvater einmal sagte das sechste Gebot stünde nicht umsonst an sechster Stelle, dann sagt das ja nicht das es nicht mehr gilt. Aber was nutzt es meinem Heil wenn ich das peinliche Befolgen des sechsten Gebots, in Kirchlicher Auslegung, zum Nebengott erhebe?

bearbeitet von Frank
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Und was ist mit den Shrimps und dem Leberkäs?

Das ist alttestamentarisch und deswegen anzweifelbar. Es gibt aber was besseres. Nämlich die biblische Weisung, dass der Bischof verheiratet sein und Kinder haben soll. 1.Tim .

 

Das darf man aber nicht so verstehen. Keinesfalls niemals nicht (selbst die Altkatholische Kirche, die keinen Pflichtzölibat kennt, verstößt mit ihrem zölibatär lebenden Bischof derzeit gegen diese Stelle).

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Glaubst Du tatsächlich, dass der Pflichtzölibat und der Ausschluss von Homosexuellen und Frauen vom Weiheamt ursächlich für den Priestermangel ist?

Ein Faktor.

 

Noch mehr, als die faktische Erhöhung der Weihezahlen spielt dabei das Atmosphärische eine Rolle.

Wenn man sieht, dass die sakramentale Fürsorge für die Gemeinden der Kirchenleitung so gleichgültig ist, dass sie nichts tut, um ernsthafte Probleme anzupacken, dann wird sich kaum noch jemand finden, der sich weihen lässt. Wenn dann alles wichtiger ist, als die Sakramente, dann soll man es eben ohne Sakramente machen. Wie einige andere Kirchen.

Wenn man sich auf den Zölibat einlässt, dann will man ja auch dafür etwas haben. Zum Beispiel das Bewusstsein, dass diese Lebensform auch sinnvoll und notwendig ist. Es ist total uninteressant, Sakramentenspender zu werden, wenn man dadurch in eine systematische Überforderung hineingerät, der man auch durch den größten und besten Einsatz systematisch nicht entrinnen kann.

 

Die meisten, die den Weg zum Priestertum abbrechen, tun dies vorrangig, weil sich ihnen der Sinn nicht erschließt, irgendwann zum dauergehetzten, beziehungslosen, autofahrenden Sakramentenspender zu werden, der zusätzlich noch mit tausend anderen Aufgaben zugekleistert wird.

Gleiches gilt auch für die Katechese. Ich führe die Erstkommunion in allen 12 Orten durch. Das ist kein schönes Arbeiten. Ich kenne die Kinder kaum und habe dazu auch kaum Gelegenheit. Ich kenne nicht einmal all meine Ministranten. Ich verstehe nicht die 12 höchst unterschiedlichen Sozialgefüge dieser 12 Orte.

 

Und das bekommen viele mit. Und sollte jemals ein junger Mensch auf die Idee kommen, selbst mal Priester werden zu wollen,

dann wird er sich sehr wohl überlegen,

- ob er auch so herumhechten will

- ob er Erstkommunionen und Firmungen in X Orten organisieren will (und X muss gut organisiert sein. Bei x=1 spielt die Organisation keine so große Rolle)

- ob er hilflos mit ansehen will, dass man einiges tun könnte - aber das ist ziemlich aussichtslos. Da tut sich schon seit Jahrzehnten nicht viel.

- ob er hilflos mit ansehen will, dass homosexuelle Kollegen von ganz oben herab desavouiert werden

- ob er es ertragen kann, in einer Gemeinschaft zu arbeiten, die sich dem Untergang verschworen hat.

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Man kann sich ja Nischen suchen. Die Aussicht auf 12 Gemeinden ist in der Tat nicht verlockend.

 

Wer zum Opus Dei geht, stirbt bestimmt nicht an Überlastung. Ebenso hat ein Petrusbruder eher eine kleinere Klientel mit seinem Angebot zu versorgen. Das nennt man dann "sektorielle Seelsorge" oder "Seelsorge für Gläubige mit besonderen Frömmigkeitsformen".

 

Mecky ist allerdings recht zu geben. Jedes Priesterleben beginnt mit der Berufung. Der Ruf, den Gott dem Menschen schickt. Der Kandidat muss diesen Ruf beantworten. Die Kirche sollte hierbei keine Steine in den Weg legen, sondern fördern.

 

Nun gibt es natürlich immer Fälle bei denen ein Berufener scheitert. Der eine scheitert an den akademischen Voraussetzungen. Ein anderer wird als untauglich erkannt. Wieder einer will nur diese oder jene Messe lesen. Wiederum einer erkennt, dass er seine Sexualität nicht in die benötigten Bahnen leiten kann. Es kann tausend Gründe geben.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Eine Öffnung für Frauen, Verheiratete und eine Achtung für Homosexuelle hätte daneben selbstverständlich zahlenmäßige Konsequenzen.

 

Und wenn man alle schwulen meiner Kollegen rausschmeißt, kann sich mein Bischof die Haare raufen. Nach ein paar Jahren wäre er glatzköpfig.

Und wenn man alle Heterokollegen rausschmeißt, die eine intime Frauenbeziehung leben, dann gehen die Haare noch viel schneller zurück.

 

Das Schlimme ist: Manche dieser (schwulen oder in Beziehung lebenden) Kollegen sind Säulen unserer Diözese. Ihr Beziehungsstatus hat keine negativen Auswirkungen auf ihr priesterliches Wirken, oft sogar positivie Auswirkungen. Und die Gemeinden kriegen dies sogar gelegentlich mit.

Allerdings kriegen sie auch mit, dass viele meiner hetero und zölibatären Kollegen ebenso erklecklich wirken. Das wird übrigens auch von den Gemeinden anerkannt. Soll es aber auch bei anderen Berufen (Ärzte) geben.

 

Am Schlechtesten kommen meiner Erfahrung nach Klemmschwestern weg. Also Homos, die sich als Heteros gerieren. Oder Heteros, denen ihre Zölibatsverfehlung auf's Gewissen drückt. Das bekommen viele von ihnen erst einmal jahrelang nicht mit ... dann aber kommt die späte Rache. Menschen, die sich in eine unpassende Lebensform begeben haben (oder hineingedrückt wurden). Priester, die zölibatär leben, weil sie Priester werden wollten. Das geht schief. Man muss den Zölibat von innen heraus wollen, wenn er gelingen soll. Und ein Homo, der sich jahrelang als Hete gibt, wird nicht glücklich.

Aus diesem Milieu (ein Verfehlen seiner Berufung) ergeben sich auch alle möglichen Missbildungen. Von der Verbitterung, Burn out, Depressionen, Alkoholismus, Tyrannei oder Missbrauch von Menschen und Amt.

 

PS: Ich stell mir gerade mal den umgekehrten Fall vor: Ich sollte mich als Homo gerieren. *schauder*

Und dies noch unter Druck: "Wenn rauskommt, dass Du gar kein Homo bist, sondern nur so tust, dann gibt es Ärger!" *doppelschauder*

Vor allem müsste ich die Homos fürchten, weil diese den Betrug wahrscheinlich am Schnellsten bemerken würden.

bearbeitet von Mecky
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Die Aussicht auf 12 Gemeinden ist in der Tat nicht verlockend.

Nein. Nicht wirklich. Und zwar deswegen, weil man da nicht mehr sinnvoll wirken kann.

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Aus diesem Milieu (ein Verfehlen seiner Berufung) ergeben sich auch alle möglichen Missbildungen. Von der Verbitterung, Burn out, Depressionen, Alkoholismus, Tyrannei oder Missbrauch von Menschen und Amt.

genau das meinte ich weiter oben. Es reicht nicht, eine Affinität zum Glauben zu haben, und sich zu freuen, dass man mit dem Zölibat kein Problem hat, weil man sowieso nicht auf Frauen steht. Da kommen dann die heraus, die am übelsten gegen Homosexuelle hetzen.

 

Werner

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Man kann sich ja Nischen suchen.

Das ist nicht sehr solidarisch mit den anderen Kollegen, die dann die Drecksarbeit machen sollen und noch 9 von meinen 12 Orten mitbearbeiten müssen.

 

Nichtsdestotrotz ist dies inzwischen eine Tendenz. Das hat schon in den 90-er Jahren angefangen. Das Gieren nach Sonderjobs. Bei uns gab es einen Run auf die Krankenhausseelsorge. Bis dann die Diözese die Notbremse gezogen und diese Billigmeier wieder an die Arbeit herangeführt hat.

 

Jetzt muss man sich noch dazudenken, dass wir haufenweise kranke Priester haben. Und auch Priester, die mit so vielen Gemeinden auch emotional völlig überfordert sind. Setzt man so jemanden auf ein Konglomerat von 12 Orten, dann ist der Misserfolg, der Ärger und schließlich der Zusammenbruch von Gemeinden und Priester vorprogrammiert.

 

Und dann muss man noch an ältere Kollegen denken, die sich auf die neue Situation (für die sie auch nicht ausgebildet wurden - und die sie sich früher niemals so vorgestellt hatten) nicht einstellen können. Ich erlebe gerade im Moment viele ältere Priester, die unter den neuen Anforderungen Überforderungen furchtbar leiden und zerbrechen. Stell Dir das mal vor: Vierzig Jahre treuer Dienst mit guten oder zufriedenstellenden Ergebnissen - und dann wird man in eine Situation gesetzt, wo alles zwangsläufig schief geht und die Leistungen früherer Jahre nichts mehr wert sind. Das ist sehr, sehr, sehr übel. Da werden Lebenswerke uriniert!

bearbeitet von Mecky
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Was den Priestermangel in den Diözesen und Gemeinden wohl auch anfeuert, dürfte die subkutane Spaltung in die verschiedenen kirchenpolitischen Lager, die beiden größten davon Konservative (nicht zu verwechseln mit den Traditionalisten) und Progressisten, sein. Viele junge Männer, die heute in den Seminaren der Tradition (Pius und Petrus, Institut Christkönig etc.), beim Neokatechumenat, den Legionären Christi, den verschiedenen geistlichen Gemeinschaften ausgebildet werden, sind doch für die Pfarrseelsorge so gut wie verloren.

 

Aber ich muss ehrlich sein: ich kann es ihnen nicht verdenken. Es gibt leider seit Jahrzehnten ein Klima des gegenseitigen Misstrauens und des offenen Mobbings. Kaplan A aus B hat privat eine alte Messe gelesen. Dem müssen wir mal auf die Finger klopfen! Dann setzt sich der gerontokratische Apparat in Bewegung und versucht diesen jungen Priester rauszuekeln oder zumindest eins auszuwischen.

 

Dass sich gebildete junge Männer, die fromm sind und Sinn für die Kirche und ihre Tradition haben, sowas nicht antun, verstehe ich zu 100 Prozent. Das würde ich nämlich auch nicht.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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... ist eben nicht das 6. Gebot sondern Jesu Tod und Auferstehung Kern unseres Glaubens.

Das ist zwar nicht vollständig - der Kern unseres Glaubens ist noch ein wenig größer. Aber es ist goldrichtig. Deshalb habe ich mir erlaubt, es zu fetten und hier noch mal gesondert zu zitieren.

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Was den Priestermangel in den Diözesen und Gemeinden wohl auch anfeuert, dürfte die subkutane Spaltung in die verschiedenen kirchenpolitischen Lager, die beiden größten davon Konservative (nicht zu verwechseln mit den Traditionalisten) und Progressisten, sein. Viele junge Männer, die heute in den Seminaren der Tradition (Pius und Petrus, Institut Christkönig etc.), beim Neokatechumenat, den Legionären Christi, den verschiedenen geistlichen Gemeinschaften ausgebildet werden, sind doch für die Pfarrseelsorge so gut wie verloren....

Bei jemandem, der dort ausgebildet wurde, sollte geprüft werden, ob er für die Pfarrseelsorge in einer normalen deutschen Gemeinde geeignet ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Gemeinde und Priester sich nicht viel zu sagen haben halte ich für recht hoch. Die absehbaren Mißhelligkeiten sollten beiden Seiten erspart bleiben.

bearbeitet von Merkur
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Was sagt uns das denn, wenn ein guter Teil der Priester nicht für normale Gemeinden taugt, weil er seinen Katholizismus lieber in irgendwelchen Sondergrüppchen auslebt?

 

Werner

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Was sagt uns das denn, wenn ein guter Teil der Priester nicht für normale Gemeinden taugt, weil er seinen Katholizismus lieber in irgendwelchen Sondergrüppchen auslebt?

 

Werner

Weiß ich nicht. Was sagt es uns denn?

 

Ich kann nur feststellen, dass im Vergleich zu den in den letzten Jahren recht mageren Weihezahlen der Diözesen die verschiedenen Gemeinschaften eigentlich recht guten Zulauf haben (im Verhältnis gesehen). Die Seminaristen der "Sondergruppen" fehlen dann natürlich im Seminar der Heimatdiözese.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Was sagt uns das denn, wenn ein guter Teil der Priester nicht für normale Gemeinden taugt, weil er seinen Katholizismus lieber in irgendwelchen Sondergrüppchen auslebt?

 

Werner

Weiß ich nicht. Was sagt es uns denn?

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

Ich weiß es nicht.

Ich habe aber die Vorstellung, dass die Kirche eigentlich eine Einheit sein sollte.

Eine Kirche, in der ein nicht unerheblicher Teil der Priester sagt "der Großteil der Gläubigen ist nicht mein Ding, mein Sondergrüppchen liegt mir mehr" hat ein grundsätzliches Problem.

Natürlich gilt das auch andersherum. Wenn der Mainstream-Gläubige von einem nicht unerheblichen Teil der Priester sagt "die sind keine Priester, die ich haben möchte, weil ihre Ansichten und Vorstellungen in Glaubensdingen grundverschieden sind von den meinen."

 

Werner

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Ja, das ist wirklich ein Problem. Ein Problem, das es früher in dieser Form nicht gegeben haben müsste. Der Priester war prinzipiell austauschbar. Die Gemeinde weniger auf Persönlichkeit fokussiert. Die Liturgie war normiert. Die Rubriken verbindlich. Daher war es ziemlich "Jacke wie Hose", ob da ein Priester aus Polen die Messe las oder der Pfarrer aus der Oberpfalz.

 

Heute muss es zwischen Gemeinde und Priester "stimmen". Daher ist es wirklich teilweise unmöglich gewisse Extreme aufeinander loszulassen. Einen Piusbruder z. B. wollte ich nicht in einer Gemeinde erleben, wo die langhaarige Jugendband NGLs spielt, Laien die Kommuniom austeilen und die Pastoralreferentin während der Messe im Presbyterium sitzt. Das würde übel enden (vermute ich).

 

Grob gesagt ist es der Unterschied zwischen Theozentrismus und Anthropozentrismus.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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