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Türhüter


Werner001

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Aus dem heutigen Evangelium:

34Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.

 

35Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.

 

die Aufforderung, wachsam zu sein, bekommt man als Christ ja immer wieder zu hören, aber heute ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die sich ja speziell an die Türhüter richtet. Und als solche sehen sich in der katholischen Kirche ja die Kleriker, der Papst hat ja nicht zufällig die Schlüssel im Wappen. Muss man die Aufforderung zur Wachsamkeit daher nicht auch nur auf den Klerus beziehen, während die Laien eben andere „bestimmte Aufgaben“ haben?

 

Werner

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Aus dem heutigen Evangelium:

34Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.

 

35Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.

 

die Aufforderung, wachsam zu sein, bekommt man als Christ ja immer wieder zu hören, aber heute ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass die sich ja speziell an die Türhüter richtet. Und als solche sehen sich in der katholischen Kirche ja die Kleriker, der Papst hat ja nicht zufällig die Schlüssel im Wappen. Muss man die Aufforderung zur Wachsamkeit daher nicht auch nur auf den Klerus beziehen, während die Laien eben andere „bestimmte Aufgaben“ haben?

 

Werner

Nö. Wir sollen alle den Herrn erwarten (besonders im Advent ;) ) Deswegen sollen wir alle wachsam sein wie die Türhüter.

 Bezieht sich der Schlüssel im Papstwappen nicht eher auf die Binde- und Lösegewalt des Petrus und seiner Nachfolger?

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Ich glaube auch nicht, dass das so gemeint ist.

Zum Türhüter gibt es eine für mich hilfreiche Interpretation von Evagrius Ponticus:
"Sei ein Türhüter deines Herzens und lass keinen Gedanken ohne Befragung herein. Befrage jeden Gedanken  und  sprich  zu  ihm: ‚Bist  du  einer  der  unseren oder einer unserer Gegner?‘ Und  wenn  er  zum  Hause  gehört,  wird  er  dich  mit  Frieden  erfüllen.  Wenn  er  aber  des Feindes ist, wird er dich durch Zorn verwirren oder durch Begierde erregen.“

 

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Auffällig ist auch, dass in dem Gleichnis die Aufgabe des Türhüters nicht, wie man meinen könnte, darin besteht, keinen Unbefugten einzulassen, sondern den Hausherrn gebührend zu empfangen 

 

Werner

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Am ‎03‎.‎12‎.‎2017 um 21:51 schrieb Werner001:

Auffällig ist auch, dass in dem Gleichnis die Aufgabe des Türhüters nicht, wie man meinen könnte, darin besteht, keinen Unbefugten einzulassen, sondern den Hausherrn gebührend zu empfangen 

 

Werner

Zu einer Zeit, als man Schlüssel und Schloss noch nicht erfunden hatte, eine durchaus verständliche Aufgabe.

Vielleicht sollte man den Türhüter besser Türöffner nennen. Jemand, der den Hausbewohnern und Gästen die Tür geöffnet und vor zwielichtigem Gesindel die Tür verschlossen hat.

 

In irgendeiner Gehirnwindung steckt mir auch noch, daß der Job des Türhüters eher was für alte Sklaven war, die nicht mehr hart arbeiten konnten und von daher auch nicht mit dem heutigen Türsteher vergleichbar ist.

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vor 2 Stunden schrieb ThomasB.:

Vielleicht kann Dir dieser Text eine Tür aufmachen.


:) Danke.
Du errätst nie, womit ich mich heute Abend beschäftigt habe... *lach*.
(Ich kenne das Gedicht schon lange und mag es sehr. Vieles von Silja Walter mag ich sehr).

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Long John Silver

Im AT sind die Leviten die Tuerhueter des Tempels, ein sehr verantwortungsvolle Aufgabe.


In Johnannes 10, 3  benennt Jesus in einer Bildrede  den Tuerhueter als  Geist des Herrn: "Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus." (Das trifft sich auch mit Psalm 127,1: "Wenn der Herr nicht die Stadt behuetet, so wacht der Waechter umsonst.")

 

Wie Thomas schreibt, war die Stellung des Torwaechters oder Tuerhueters eine so wichtige Aufgabe, wie wir sie uns heute gar nicht mehr vorstellen koennen und bereits deshalb sich in verschiedenster Weise als Bildnis anbot, als mehrschichtiges  Symbol oder Metapher. 

 

Ich erinnere mich jetzt nicht genau, wo die Wendung steht: Einen waechter vor unseren Mund stellen oder so aehnlich. Es geht wohl auch darum in diesen Bildern, was war in uns hineinlassen und was wir heraus lassen in die Welt, in dem Fall wohl, wie wir uns geistig vergiften lassen oder selbst vergiften. Dabei wiederum  faellt mir Psam 1 ein: "Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Suender noch sitzt, wo die Spoetter sitzen." Geradezu in der heutigen Zeit mit ihrer Informationsflut ist es nicht unnoetig, zu sondieren, was man alles an und in sich hinein laesst (um mal die Bilder zu konkretisieren fuer das aktuelle Leben).

 

 

 

 

 

 

 

 

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