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Bayerische Bekenntniskreuze


Alfons

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vor 58 Minuten schrieb Lothar1962:

Ich - ganz persönlich - halte es höchst beleidigend und abwertend für die Kirchen, wenn ein bayerischer Ministerpräsident "Kreuze aufhängt" (ich weiß, das ist vereinfachend) und gleich dazu sagt, dass das aber kein Symbol für den christlichen Glauben sei, sondern ein bayerisches Kultursymbol. Wie kann man so etwas als Kirche befürworten und sich gar daran erfreuen? Das macht ja Aua im Herzen (was ich damit sagen will: Auch als Christ muss man solche Dingen nicht unbedingt positiv beurteilen - meiner Frau, gleiche Konfession wie ich - gefällt es jedoch).

 

An sich sind mir die Kreuze wurscht - sie werden weder das Christentum voranbringen, noch zu einem schnellen Tod desselben führen, vermutlich werden sie auch kaum Andersgläubige verärgern (außer diejenigen, die sich eh ärgern wollen). Dennoch weise ich der Form halber immer darauf hin, dass in dem Bundesland, aus dem ich komme (und in das ich derzeit zumindest für einen kleinen Zeitanteil wieder hinziehe) so etwas nicht gemacht wird. Von dort kenne ich - obwohl eindeutig auch christlich sozialisiert - sowohl in Behörden, als auch in Schulen oder nichtkirchlichen Krankenhäusern - keine Kreuze.

 

P.S. Zur Erinnerung: Unsere (DE) Kokarde ist ein Kreuz.

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Für die Bayern, da hat Söder schon recht, ist das Christentum und damit das Kreuz schon ein Stück weit ein Teil der Kultur.

 

Gut - wenn das tatsächlich so ist (wie gesagt - ich habe ein paar Jahre in München gelebt und bin seither in fränkischen evangelischen Gefilden zu Hause), dann müssen das die Kirchen natürlich auch so akzeptieren - wenn sie ursprünglich diese Tradition gelegt haben, dann ist sie halt so da. Ich beschwere mich ja auch nicht über die skandinavischen Kreuze in den Fahnen, über das Schweizerkreuz oder die Georgier oder Tonganer, die ebenfalls Kreuze im Wappen haben (ohne besonders fromm zu sein). Ist dann halt so.

 

vor 1 Minute schrieb Werner001:

Und weil du aus Bietigheim-Bissingen kommst, das ist Alt-Württemberg: Im schwäbischen Oberland ist das ganz ähnlich wie in Bayern.

 

Ja . Was mir mein Onkel (dessen Vorfahren einerseits aus einem Dorf bei der Stadt Rottenburg und andererseits aus einem kleinen Dorf bei Laupheim kamen) von seinen Verwandten erzählte, war mir immer sehr fern und annähernd unglaublich. Und offensichtlich den meisten Besigheimern (dort ist er nämlich aufgewachsen) ebenfalls.

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Ich würde Söders Aktion als den gerade noch mit dem  GG zu vereinbarenden Versuch betrachten das Christentum als "öffentlichen Kultus" zu bestätigen.

 

Insofern von der Idee her gut, angesichts der penetranten Nörgler aus unseren eigenen Reihen, die die Notwendigkeit dieses Kultus verneinen oder lieber ihre eigenen Privatspinnereien absolut setzen wollen in der Auswirkung zahnlos.

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vor 2 Stunden schrieb Lothar1962:

Ich - ganz persönlich - halte es höchst beleidigend und abwertend für die Kirchen, wenn ein bayerischer Ministerpräsident "Kreuze aufhängt" (ich weiß, das ist vereinfachend) und gleich dazu sagt, dass das aber kein Symbol für den christlichen Glauben sei, sondern ein bayerisches Kultursymbol. Wie kann man so etwas als Kirche befürworten und sich gar daran erfreuen? Das macht ja Aua im Herzen (was ich damit sagen will: Auch als Christ muss man solche Dingen nicht unbedingt positiv beurteilen - meiner Frau, gleiche Konfession wie ich - gefällt es jedoch).

 

An sich sind mir die Kreuze wurscht - sie werden weder das Christentum voranbringen, noch zu einem schnellen Tod desselben führen, vermutlich werden sie auch kaum Andersgläubige verärgern (außer diejenigen, die sich eh ärgern wollen). Dennoch weise ich der Form halber immer darauf hin, dass in dem Bundesland, aus dem ich komme (und in das ich derzeit zumindest für einen kleinen Zeitanteil wieder hinziehe) so etwas nicht gemacht wird. Von dort kenne ich - obwohl eindeutig auch christlich sozialisiert - sowohl in Behörden, als auch in Schulen oder nichtkirchlichen Krankenhäusern - keine Kreuze.

Der Bedford-Strom hat es heute im Rundfunk aber gut gefunden. 

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1 minute ago, kam said:

Der Bedford-Strom hat es heute im Rundfunk aber gut gefunden. 

der Schick auch

 

Werner

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3 minutes ago, nannyogg57 said:

" "Das Kreuz ist nicht nur Etikett oder Ausweis einer bestimmten Identität, sondern Erinnerung an den Lebensweg Jesu, dessen grenzenlose Liebe und dessen besondere Parteinahme für Ausgegrenzte ihn letztlich ans Kreuz brachten", so Hose, der seit 2008 Studentenpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde in Würzburg ist. "

Irgendwie wurden mir die Gründe, warum Jesus am Kreuz hing, anders vermittelt, aber ich bin auch schon relativ alt und habe die moderne Theologie sicher nicht mitbekommen.

 

Werner

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vor 3 Minuten schrieb kam:

Der Bedford-Strom hat es heute im Rundfunk aber gut gefunden. 

Ist das nicht der Held, der sein Kreuz am Tempelberg versteckt hat?

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1 minute ago, Sokrates said:

Ist das nicht der Held, der sein Kreuz am Tempelberg versteckt hat?

Da könnte er nun sogar noch die Kurve kriegen: Dort ist deren Hoheitsgebiet, da hab ich es zurückgenommen, hier ist unseres, da soll es gezeigt werden.

 

Werner

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vor 3 Stunden schrieb Lothar1962:

Ich - ganz persönlich - halte es höchst beleidigend und abwertend für die Kirchen, wenn ein bayerischer Ministerpräsident "Kreuze aufhängt" (ich weiß, das ist vereinfachend) und gleich dazu sagt, dass das aber kein Symbol für den christlichen Glauben sei, sondern ein bayerisches Kultursymbol.

Vermutlich kennt er die Entscheidung aus Straßburg, erinnerst Du Dich? Zugereiste finnische Atheisten machten sich in Italien wichtig. Italien hat mit der Begründung seine Schulkreuze durchgebracht. Kultursymbol. Und in der Richtung kann man es auch in Karlsruhe verteidigen. Dazu hat es den Vorzug zu stimmen.  

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Je mehr ich darüber nachdenke und je mehr ich höre und lese, wer sich wie dazu äußert, halte ich es immer mehr für einen genialen Schachzug Söders, der dazu geeignet ist, einen Teil der an die AfD verlorenen Wähler zurückzuholen.

 

Werner

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4 hours ago, Baumfaeller said:

Willst Du damit sagen, dass sich 40-45% aller bayrischen Wähler (nämlich die CSU-Wähler) nicht daran stören, dass Kreuze in allen Behörden aufgehängt werden sollen?

ich würde ja kaum CSU wählen, aber stören an den kreuzen würde ich mich auch nicht. ist doch bloss eine art duftmarke, wer hier, also in Bayern, das sagen hat. und kein vergleich was in manchen US-öffentlichen schulen so abgeht.

https://www.cnn.com/2018/01/23/us/louisiana-school-prayer-lawsuit/index.html

bearbeitet von phyllis
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vor 32 Minuten schrieb Werner001:

Je mehr ich darüber nachdenke und je mehr ich höre und lese, wer sich wie dazu äußert, halte ich es immer mehr für einen genialen Schachzug Söders, der dazu geeignet ist, einen Teil der an die AfD verlorenen Wähler zurückzuholen.

 

Werner

Ja, ich auch. Er muss sich von der Seehofer-CSU, die mit der linken Merkel-CDU in eins gesetzt wahrgenommen wird, abheben. Und das muss er "auf gut bayerisch". Hervorragend gemacht!

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vor 1 Stunde schrieb Werner001:

" "Das Kreuz ist nicht nur Etikett oder Ausweis einer bestimmten Identität, sondern Erinnerung an den Lebensweg Jesu, dessen grenzenlose Liebe und dessen besondere Parteinahme für Ausgegrenzte ihn letztlich ans Kreuz brachten", so Hose, der seit 2008 Studentenpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde in Würzburg ist. "

Irgendwie wurden mir die Gründe, warum Jesus am Kreuz hing, anders vermittelt, aber ich bin auch schon relativ alt und habe die moderne Theologie sicher nicht mitbekommen.

 

Werner

Im engeren Sinn ist es tatsächlich nicht korrekt. Aber nicht umsonst hat Markus den Vorwurf der Gotteslästerung in die Passionsgeschichte eingebracht. So hat er die Geschichte um die Frage erweitert, ob Jesus legitim von Gott gesprochen habe und dies zur Entscheidungsfrage gemacht. Auf der theologischen Ebene ist dieser gedankliche Shortcut möglich. Jesus starb definitiv nicht für das bayrische Identitäts- und Wirgefühl, verkündet von seinem Propheten Söder.

 

Ihr könnt das ja alle lustig finden, aber ich lebe in Söderland. Trump auf bayrisch. Ich warte auf den Mauerbau gegen die Preissn.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 2 Stunden schrieb nannyogg57:

 

Die ganze Geschichte wird viel zu hoch gehängt. Bayern ist halt Bayern. Da ist Kirche und Kreuz manifester Teil der Volkskultur, auch wenn das im kleineren Rest Deutschlands kaum wirklich verstanden wird. Da werden auf die Feldern Palmbusche gesteckt, da  wird am Gedenktag des heiligen Georg der  Georgi-Ritt durchgeführt - samt vorangetragener Prozessionsstangen und - oh weh! - große Kreuze, schlimmer noch, der Pfarrer reitet, kirchlich gewandet, mit und segnet Ross und Reiter, zu Fronleichnam wird die Monstranz unter dem Himmel durch Wiesen und Felder getragen, an allen Ecken und Enden stehen Kreuze, Marterl und Kapellen, auf dem Dorf- und Marktplatz stehen mit Kreuzen gekrönte Pestsäulen ... usw. und so lange fort

 

Dass das Kreuz mehr ist als bayerisches Brauchtum, wird auch ein Söder nicht leugnen. Aber ob man es gut findet oder nicht: es ist auch Teil davon. Und warum soll es das nicht auch sein? Ich glaube nicht, dass Jesus dagegen Einspruch erheben wird. Mit andern Worten: seid doch nicht immer so deutsch moralisch ernst. Katholizität ist auch Volksfest, Volkskultur, einfacher Genuss und schlichte Freude. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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schlimm schlimm das alles. wegen all dem kreuzes-trubel wird der heute umgefallene reissack in der provinz Jilin glatt übergangen.

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vor 5 Stunden schrieb Baumfaeller:

Willst Du damit sagen, dass sich 40-45% aller bayrischen Wähler (nämlich die CSU-Wähler) nicht daran stören, dass Kreuze in allen Behörden aufgehängt werden sollen?

 

Dann ist es um den Freistaat schlechter bestellt, als ich dachte.

 

Im Gegenteil: dann ist es um den Freistaat besser bestellt als zu erwarten war. Dann ist Bayern noch Bayern und nicht einfach nur der Süden Deutschlands. 

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vor 5 Stunden schrieb Baumfaeller:

Da kann ich nur hoffen, dass die echten Bayern bald aussterben ... wegen Herzkasper durch uebermäßigen Genuss der Weisswurst.

 

Damit die AfD in Bayern stärkste Partei wird? Dem seien wir Bajuwaren vor!

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vor 5 Stunden schrieb teofilos:

I moag di Bayern zwoar ned oaba Weicheier sans ned.

 

Wer Weißwurst überlebt, überlebt alles.

 

Wer über die Weißwurscht spottet, kann kein guter Mensch sein! Das steht fest.

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Es geht nicht darum, dass die Bayern katholisch sind und dass es zum Teil seltsames sogenanntes christliches Brauchtum gibt, das gepflegt wird, weil Menschen halt so sind. In unserer Familie gibt es jedes Jahr am Palmsonntag einen Palmesel (derjenige, der als Letzter aufsteht).

 

Aber wenn ein Gesetz es befehlen würde, was für ein Brauch wäre das? Ein Gesetz, dass auch Menschen anderen Bekenntnisses zu diesem Brauch zwingt?

 

Aber Söder macht das nicht mit einem dämlichen Brauch, sondern mit dem Kreuz, von dem Paulus sagte, es sei Skandal und Torheit für die einen, für die Glaubenden Gottes Kraft und Weisheit. Von Brauchtum steht da gar nichts.

 

Und was macht er, wenn es nicht da hängt? Sperrt er wen ein?

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vor 25 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Die ganze Geschichte wird viel zu hoch gehängt. Bayern ist halt Bayern. Da ist Kirche und Kreuz manifester Teil der Volkskultur, auch wenn das im kleineren Rest Deutschlands kaum wirklich verstanden wird. Da werden auf die Feldern Palmbusche gesteckt, da  wird am Gedenktag des heiligen Georg der  Georgi-Ritt durchgeführt - samt vorangetragener Prozessionsstangen und - oh weh! - große Kreuze, schlimmer noch, der Pfarrer reitet, kirchlich gewandet, mit und segnet Ross und Reiter, zu Fronleichnam wird die Monstranz unter dem Himmel durch Wiesen und Felder getragen, an allen Ecken und Enden stehen Kreuze, Marterl und Kapellen, auf dem Dorf- und Marktplatz stehen mit Kreuzen gekrönte Pestsäulen ... usw. und so lange fort

 

Dass das Kreuz mehr ist als bayerisches Brauchtum, wird auch ein Söder nicht leugnen. Aber ob man es gut findet oder nicht: es ist auch Teil davon. Und warum soll es das nicht auch sein? Ich glaube nicht, dass Jesus dagegen Einspruch erheben wird. Mit andern Worten: seid doch nicht immer so deutsch moralisch ernst. Katholizität ist auch Volksfest, Volkskultur, einfacher Genuss und schlichte Freude. 

Ja, das verstehen alte Kulturvölker, aber doch nicht die Preißn.

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