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Wie plant man einen evangelischen Gottesdienst?


jouaux

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An Pfingsten fahre ich bei einer Vater/Kind Gruppenradtour der evangelischen Gemeinde am Main auf dem E-Bike hinterher. Die anderen Fahrer sind 10 Jahre jünger, 20% fitter, 30kg leichter und tragen Lycra-Funktionsbekleidung. Als evangelisches Event soll auch ein Gottesdienst in der Jugendherberge gefeiert werden. Da die protestantischen Elastan-Freunde mit der Planung einer Liturgie überfordert sind (die kümmern sich um die wirklich wichtigen Dinge der Tour), wurde ich ernannt: "Du bist katholisch, du kannst das". Ich bekomme am Montag eine "Handreichung" zum Thema zugemailt und werde dann hier meinen Ablaufplan skizzieren. 

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Das ist relativ einfach. Ich seh öfter im ZDF den Sonntagsgottesdienst, daran kannst du dich orientieren. Ihr braucht ein Motto, z. B. „unterwegs“ (bietet sich bei einem Radausflug ja an).

Ablauf dann ungefähr so:

Meditative Musik (spielt einer der Teilnehmer Saxophon? Zur Not Gitarre)

dann Begrüßung und Einführung in das Motto (was bedeutet „unterwegs“), ca. 5 Minuten. Dann ein Lied, gern auch ein Kinderlied, eventuell zum Tema „unterwegs“. Dann 5 oder besser 6 Teilnehmer (abwechselnd Erwachsener und Kind) die das Thema „unterwegs“ vertiefen (z. B. „ich als Busfahrer bin viel unterwegs“, „im Kindergarten sind wir viel unterwegs“, usw.). Dazwischen jeweils ein paar Takte Saxophon. Dann ein weiteres Lied, vielleicht ein Pop-Song zum Thema „unterwegs“. Dann Predigt, ca. 15 bis 20 min., „was bedeutet ‚unterwegs‘“

Dann Vaterunser, ein klassisches Kirchenlied (z. B. EG 329, 361 oder falls die Konder müde sind auch 380), aaronitischer Segen, Saxophonsolo, Schluss

 

Werner

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Spontan hätte ich an Messe gedacht und daraus den Wortgottesdienstteil als Schablone, mit Vater Unser als Abschluß

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Text aus der Bibel vorlesen wäre nicht schlecht. Zum Thema "Unterwegs" gibts da eine Menge Stoff.

 

Mit "unterwegs" oder "Weg" in einschlägigen Bibelangeboten im Netz googeln.

bearbeitet von nannyogg57
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Am ‎06‎.‎05‎.‎2018 um 13:13 schrieb jouaux:

An Pfingsten fahre ich bei einer Vater/Kind Gruppenradtour der evangelischen Gemeinde am Main auf dem E-Bike hinterher. Die anderen Fahrer sind 10 Jahre jünger, 20% fitter, 30kg leichter und tragen Lycra-Funktionsbekleidung. Als evangelisches Event soll auch ein Gottesdienst in der Jugendherberge gefeiert werden. Da die protestantischen Elastan-Freunde mit der Planung einer Liturgie überfordert sind (die kümmern sich um die wirklich wichtigen Dinge der Tour), wurde ich ernannt: "Du bist katholisch, du kannst das". Ich bekomme am Montag eine "Handreichung" zum Thema zugemailt und werde dann hier meinen Ablaufplan skizzieren. 

 

Schräg.

Vermutlich sollst du eher eine Andacht gestalten? Unter Gottesdienst versteht man im evangelischen Sprachgebrauch nämlich meist eher etwas im Umfang eines vollen Sonntagsgottesdienstes.

Frag am besten mal nach dem zeitlichen Umfang. Es kann gut sein, dass man sich etwas im Umfang von nur 10-15 min vorstellt.

  • Lied
  • Lesung (gern in einer sehr leicht verständlichen Übersetzung, evt. mit kleiner Einführung)
  • Impuls, kleine Auslegung
  • Lied
  • Gebet
  • Segen

wäre sicher ein schlichter, brauchbarer Ablauf.

(Und sieh bloß zu, bei dem vermuteten TN-Kreis, dass wenigstens der eine oder andere die Lieder auch kennt.)

Ich glaube, im Gesangbuch hinten findest du auch ein paar kleine Andachtsentwürfe, an denen du dich orientieren kannst.

 

Ergänzung:

Mach etwas, das du selber magst.

bearbeitet von Gratia
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Danke für den Hinweis. Auf Nachfrage wurde aus dem Gottesdienst jetzt eine Andacht. Und Thema ist "Ester".  Handreichung dazu habe ich erhalten und im Bus les ich mir diese durch.

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9 minutes ago, jouaux said:

Und Thema ist "Ester".

Ausgerechnet?

 

Werner

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Und du kannst eher nicht mit spontanen "liturgischen Antworten" deiner kleinen Gemeinde rechnen, wahrscheinlich nicht mal mit einem hörbaren "Amen" am Ende des Gebets.

Falls du sowas erwartest, sollte es auf einem Handzettel abgedruckt sein.

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Gesetzt sind das Überthema: “Ester - Mut tut gut”und ein gemeinsames Lied "Trau dich, trau dir  was zu!" (scheint so ein lokaler Saison Gemeinde-Schlager zu sein).

 

Ok. Ester quergelesen und dabei mit Grauen an die 8-12 jährigen Mitradler gedacht. - Das ist mindestens FSK 16:
"Selbstjutiziable Rachefeldzüge mit so viel Gewürge, dass selbst Jo Groebel mit dem Leichenzählen nicht hinterherkommt".
Meine katholische Filmdienstschere im Kopf hat auch gleich eine jugendfreie Disneyversion bei den jüdischen Kollegen gefunden unter
https://www.talmud.de/tlmd/das-buch-esther-fuer-kinder-erzaehlt/

Das könnte man als Lesung nehmen.

Vorher ein Eingangslied (wird bei der Vobesprechung festgelegt)

Danach kurze Aulegung in Bezug auf "Trau Dich" (die Zusammenfassung der Handreichung in 1.30 Min)vorehereing
und dann der Hitsong "Trau Dich".
Dann das Vater unser (den Embolismus würde ich mich noch trauen, das Ave Maria nicht)

Und dann noch so ein richtiger Fahrrad-Wettersegen (gegen Blitz, Hagel und Platten)

 

 

Wie könnte man die 22 Mitandächtigen denn einbeziehen, außer singen und vorlesen lassen?

 

 

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vor 9 Stunden schrieb jouaux:

Wie könnte man die 22 Mitandächtigen denn einbeziehen, außer singen und vorlesen lassen?

 

"... und weil wir uns was trauen: Gebt mir ein A gebt mir ein m gebt mir ein e gebt mir ein n"

(nach dem was ich so miterlebt habe sorgt alles außer singen für leichte Verunsicherung)

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10 hours ago, jouaux said:

Ok. Ester quergelesen und dabei mit Grauen an die 8-12 jährigen Mitradler gedacht. - Das ist mindestens FSK 16:
"Selbstjutiziable Rachefeldzüge mit so viel Gewürge, dass selbst Jo Groebel mit dem Leichenzählen nicht hinterherkommt".

Daher mein "Ausgerechnet?" weiter oben...

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Daher mein "Ausgerechnet?" weiter oben...

 

Werner

Dann empfehle ich doch eine kleine Einführung in die organische Chemie, eventuell an Hand des Vollhardt/Schore, in der man sich schrittweise zu den Estern vorarbeitet. Da lernen die Kinder was fürs Leben, und Leichen kommen auch keine vor.

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vor 38 Minuten schrieb Aristippos:

Dann empfehle ich doch eine kleine Einführung in die organische Chemie, eventuell an Hand des Vollhardt/Schore, in der man sich schrittweise zu den Estern vorarbeitet. Da lernen die Kinder was fürs Leben, und Leichen kommen auch keine vor.

Meine Söhne sind beide hoch-Naturwissenschafts-affin, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß die Leichenberge bei denen weitaus besser ankämen.

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Schade, dass Gott bei Ester so wenig vorkommt.

Vor einer Weile habe ich ein Filmchen gesehen, wo Fragen gestellt wurden und die vielen TN dann nicht nur die Hand gehoben haben, sondern zusammen auf die andere Seite einer Linie gegangen sind. Da muss sich keiner einzeln trauen(!), obwohl das ja zum Thema passt. Und alle sehen, dass es nicht nur ihnen so geht, ja, dass auch Väter Angst haben.

 

Wenn man Fragen stellt wie 

Hast du schon mal große Angst gehabt?

Hast du in den letzten beiden Wochen mal Angst gehabt?

Hast du dich was getraut?

wäre das vielleicht ein spannender Einstieg.

 

Eigentlich ein spannendes Thema:

Sich trauen - Angst haben - mutig sein - heißt mutig sein, keine Angst zu haben? - wozu/wann sich was trauen? - und wenn man nicht mutig ist? - was sagt Gott dazu? ...

 

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erledigt. Habe der Vater-Kind-Radtour  das christliche Mäntelchen umgelegt. Am Pfingstsonntag nach dem Abendessen im Garten der Jugendherberge am Main zwei Lieder gesungen, ("Laudato Si" summen auch Atheisten mit) die Zusammenfassung von Ester gemeinsam gelesen und einen auf Fahrradtouren umgetexteten Wettersegen gehört. Das Wichtigste: Kurzvideo an die ev. Gemeinde gesendet, damit die auf Facebook damit Reklame machen können. 200km haben alle Heil überstanden. Nur ein Felgenbruch ganz am Ende.

bearbeitet von jouaux
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Ich kriege das mit Laudato-si-singen und Werbung im Kopf nicht so ganz zusammen.

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Na, das war ja mehr als schlicht. War's denn trotzdem schön für dich, oder mehr "naja, sie wollten's halt so"?

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So schlicht wie manche evangelische Kirchenräume eben. Aber so eine richtige Einzugsprozession von hinten durch den Jugendherbergsgang zum selbstgeschnitzten Altar mit Inflammation des größten Weihrauchfasses der Welt hätten ich nur in Miltenberg,  St. Kilian inszenieren können.

 

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