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Heirat Und Kirchenaustritt


Morrissey

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Hi Ihrs,

 

ich habe da eine Frage: Bin selber schon vor diverser Zeit aus der Kirche ausgetreten. Nun ist meine Freundin katholisch und würde gerne auch kirchlich heiraten. Mir ist dieses ehrlich gesagt ziemlich egal, da ich mich so oder so als Agnostiker ansehe.

Ich würde Ihr zuliebe aber natürlich auch kirchlich heiraten, alleine um Ihr die Freude zu schenken.

Nun habe ich keine Ahnung, ob dies überhaupt möglich ist, oder ob die katholiosche Kirche ihren Mitgliedern nicht erlaubt, kirchlich Personen zu heiraten, die aus der Kirche ausgetreten sind. Sofern dies möglich ist, würden mich die Bedingungen interessieren, an die eine Heirat unter diesen Umständen gebunden ist

 

Wie gesagt, es geht nicht darum, was ich als Ausgetretener möchte, sondern was meine Freundin als Gläubige möchte. Und sie möchte halt vor ihrem Glaubensvater, Gott ect. halt Ihr Ja-Wort geben.

 

Für eine sachdienliche Information wäre ich Euch dankbar.

 

Herzlichen Dank und mit den besten Grüßen!

 

Morrissey

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Es reicht wenn ein Ehepartner der Kriche angehört, der andere wird dann so zu sagen zwangsmissioniert, obwohl der Begriff falsch ist, weil du ja kirchlich heiraten willst.

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Auszug aus dem Kirchenrecht:

 

Can. 1118 — § 1. Eine Ehe zwischen zwei Katholiken oder zwischen einem katholischen und einem nichtkatholischen, aber getauften Partner ist in der Pfarrkirche zu schließen; mit Erlaubnis des Ortsordinarius oder des Pfarrers kann die Ehe in einer anderen Kirche oder Kapelle geschlossen werden.

§ 2. Der Ortsordinarius kann erlauben, daß eine Ehe an einem anderen passenden Ort geschlossen wird.

§ 3. Eine Ehe zwischen einem katholischen und einem ungetauften Partner kann in einer Kirche oder an einem anderen passenden Ort geschlossen werden.

 

 

§3. trifft auf Dich zu, meine ich.

 

Besprich das ruhig mit einem Priester...

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Zu einer kirchlichen Heirat gehört auch eine Vorbereitung - wann, wie oft oder wie lange (bei uns waren es 2 Tage an einem Wochenende, in einem netten Exerzitienhaus mit Übernachtung) das stattfindet, könnt Ihr bei dem Priester Eurer Gemeinde bzw. im Pfarrbüro erfragen. Bevor Ihr Euch da anmeldet, solltet Ihr Eure Situation mit dem Priester, der Euch bei der Trauung assistieren soll, auch mal gründlich durchsprechen.

 

Ansonsten: Willkommen im Forum!

 

Gruß,

Lucia

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Kann man eigentlich aus der Kirche wirklich austreten? Die Mitgliedschaft beruht doch nicht auf der Bereitschaft, Kirchensteuer zu zahlen. Der Grund der Zugehörigkeit ist die Taufe, soweit ich das verstanden habe. Schmälert der zivilrechtliche Akt die Taufe oder hebt er sie gar auf? Begründet er die excommunicatio in eo ipso? Das Sakrament der Ehe spenden sich die Brautleute gegenseitig. Kennt Jemand die genauen Bedingungen, die ein Mensch erfüllen muss, damit er dieses Sakrament empfangen und spenden kann?

Wie siehst Du eigentlich selbst diese Zeremonie, Morrissey? Du müsstest Dich vor Gott an Deine Frau binden.

  • Name Deiner Frau,
    ich nehme dich an als meine Frau und verspreche dir die Treue
    in guten und in bösen Tagen in Gesundheit und Krankheit.
    Ich will dich lieben, achten und ehren, solange ich lebe.
    Trag diesen Ring als Zeichen meiner Treue.
    Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

Das hier ist eine der möglichen Formeln dieses Verbindungsversprechens. Kannst Du das ernsthaft sagen als Agnostiker? Weiter gehört zu diesem Sakrament die Absicht, Kinder zu zeugen und sie dann im Glauben zu erziehen. Oder die Absicht, eine Ehe nach den Grundsätzen des katholischen Glaubens zu führen. Wie kannst Du als Agnostiker hier unterschreiben?

Sollte Deine zukünftige Frau die kirchliche Trauung aus ihrem Glauben an Gott heraus wollen (und nicht um der Eltern oder um traditioneller Erwägungen willen), dann erweist Du ihr m.E. keinen Gefallen, wenn Du diesem grundsätzlichen Konflikt ausweichst oder ihr Theater vorspielst. Wie grundsätzlich dieser Konflikt ist, das kannst Du daran erkennen, dass die Kirche Eure Ehe nicht als gültig ansähe, erfülltest Du bestimmte Voraussetzungen nicht.

Charlene

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Seid Ihr bereit, die Kinder, die Gott euch schenken will, anzunehmen und sie im Geiste Christi und seiner Kirche zu erziehen?

Braut und Bräutigam: Ja

Priester (Diakon): Sind Sie beide bereit, als christliche Eheleute ihre Aufgaben in Ehe und Familie, in Kirche und Welt zu erfüllen?

Braut und Bräutigam: Ja

 

 

Kannst du dazu wirklich "JA" sagen, Morrissey?

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Das ist nicht schwer, da könnte ich jederzeit ja sagen, solange es nur um ein Versprechen vor einem Priester oder Diakon geht. Meine Schwägerin hat zum Beispiel, als ich entsetzt war, daß mein Bruder mitgespielt hat bei der Angabe, man würde die Kinder katholisch erziehen, versichert, daß das kein Mensch überprüfen würde und daß einem aus so einem "Versprechen" keinerlei weitere Konsequenzen erwachsen würden.

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Das Versprechen der Brautleute richtet sich nicht an den Priester sondern jeweils an den Bräutigam bzw. die Braut. Und falls der Andere an Gott glaubt, ist dieses Versprechen auch eine Bindung vor Gott - zumindest in der Absicht eines der Beteiligten. Zuletzt: Betrug verliert seine Schäbigkeit nicht, wenn der Betrüger nur ein geringes Risiko läuft, entdeckt zu werden.

Charlene

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Betrug verliert seine Schäbigkeit nicht, wenn der Betrüger nur ein geringes Risiko läuft, entdeckt zu werden.

Schön gesagt!

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Zuletzt: Betrug verliert seine Schäbigkeit nicht, wenn der Betrüger nur ein geringes Risiko läuft, entdeckt zu werden.

Charlene

Das muß man nicht zwangsläufig so verbissen und streng sehen. Wenn man jemandem etwas Gutes damit tut (zum beispiel Eltern, die Angst haben, die unkirchlich verheirateten Kinder könnten in der Hölle landen), dann setzen manche das Mitleid vor den Prinzipienritt.

 

Zuletzt: Wenn zwei Menschen sich in gegenseitigem Einvernehmen etwas "verprechen", das sie selber nicht zu halten gedenken, dann handelt es sich um eine Show und nicht um einen Betrug. Umsomehr, wenn sie nichtmal an den eigentlichen Machthaber über die Bindung, nämlich "Gott" glauben. :blink:

bearbeitet von lissie
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Zuletzt: Wenn zwei Menschen sich in gegenseitigem Einvernehmen etwas "verprechen", das sie selber nicht zu halten gedenken, dann handelt es sich um eine Show und nicht um einen Betrug. Umsomehr, wenn sie nichtmal an den eigentlichen Machthaber über die Bindung, nämlich "Gott" glauben. :blink:

Es sind nicht nur die beiden, die sich betrügen. Die Gemeinde, der Geistliche...

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Zuletzt: Wenn zwei Menschen sich in gegenseitigem Einvernehmen etwas "verprechen", das sie selber nicht zu halten gedenken, dann handelt es sich um eine Show und nicht um einen Betrug. Umsomehr, wenn sie nichtmal an den eigentlichen Machthaber über die Bindung, nämlich "Gott" glauben. :blink:

Es ist auch dann kein Betrug, wenn sich beide einvernehmlich gegenseitig von ihrem Versprechen entbinden.

 

Solche Versprechen werden dadurch verkompliziert, dass sie einer Institution (der Kirche) oder einem Dritten (Gott) gegeben werden. Soweit ich weiß hat Gott aber noch nie dagegen protestiert, wenn ein Versprechen einvernehmlich mit ihm gelöst wurde ...

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Erstmal Danke für die Informationen.

Als zweites viel Spass bei der weiteren Diskussion.

 

Drei Dinge hierzu:

 

"Kann man aus der Kirche überhaupt austreten..."

 

Alles andere würde mich gerade in moralischer Sicht dann doch etwas verwundern.

 

Erinnert doch stark an diverse Sekten! Jede/r ist seiner eigenen Meinung und Anschauung frei. Dazu gezwungen werden kann niemand. Austreten heißt im persönlichen Sinne, sich der Gruppe nicht mehr zugehörig fühlen. Das ist immer möglich.

 

Dann als zweites: Ja natürlich kann man aus dem Betrachtungswinkel eines Agnostikers moralisch in der Kirche eine Hochzeit schließen. Wenn betrüge ich aus meiner Sichtweise? Niemanden, der zweifelsfrei existiert und dessen Anwesenheit ich unumschränkt glaube!

 

 

Die Alternative wäre: Sie geht in die Kirche und legt ihr Versprechen ab, während der andere Teil des Paars vor der Kirche wartet, bis sie fertig ist.

 

 

Und zu guter Letzt: Das mit dem Glauben/Religion und dem Führen durch die finstere Zeit: Habe eher die Auffassung, dass der Glaube/Religion die finstere Zeit erstmal geschaffen hat.

 

 

Viel Spass mit dem Zündstoff, nochmals vielen Dank und lasst die Toleranz am Leben (c;

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Ich frage mich mittlerweile, warum du diese Frage hier überhaupt reingestellt hast. Deine Entscheidung stand ja wohl vorher schon fest, oder?

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Ja natürlich würde meine Entscheidung im entsprechenden Falle fest stehen, sofern sie denn überhaupt (kirchenrechtlich) möglich ist! Und genau dies war meine Frage.

 

Trotzdem Danke!

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Wenn man den in der Diskussion skizzierten Fall wirklich Betrug nennen will (was natürlich Quatsch ist und an üble Nachrede grenzt) dann will doch die Kirche betrogen werden.

Und wenn sie Trauungen von Nichtchristen vornimmt dann ist das ja wohl ein Zugeständnis an die eigene Truppenstärke. Und jeder Beteiligt weiß das im Grunde. Das ist ein Schaulspielwettbewerb und sonst gar nichts.

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Zuletzt: Wenn zwei Menschen sich in gegenseitigem Einvernehmen etwas "verprechen", das sie selber nicht zu halten gedenken, dann handelt es sich um eine Show und nicht um einen Betrug. Umsomehr, wenn sie nichtmal an den eigentlichen Machthaber über die Bindung, nämlich "Gott" glauben.  :blink:

Es sind nicht nur die beiden, die sich betrügen. Die Gemeinde, der Geistliche...

Du wirst verstehen, Exi, daß manche es so sehen, daß jemand, der so ein Eheverständnis hat wie die katholische Kirche, es nicht anders verdient hat als "betrogen" zu werden. (ich würde es allerdings eher "verarscht" nennen :P )

 

 

Volker und Thofi haben natürlich Recht!

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... dann handelt es sich um eine Show und nicht um einen Betrug.

Richtig, es ist eine Show, meist eine auf niedrigem Niveau.

Leider machen zu viele Priester diese Show mit.

 

Ein Betrug ist es nicht ganz, zwar handelt es sich um das Vortäuschen einer falschen Tatsache, aber ein Betrug wird erst daraus, wenn jemand anderem ein Vermögensnachteil entsteht.

 

__________________________

§ 263 StGB

 

(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

 

...

__________________________

Das gehört vielleicht eher in die Glaubensgespräche:

Man kann auch mal darüber Nachdenken, daß die Kirche die Ehe - die ganze Ehe, nicht nur die Hochzeit - als ein Sakrament versteht, d.h. ein Zeichen des Heils.

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Leute, Diskussionen gehören zu den Gladis. Frage beantwortet, fertig.

Hast Du deshalb die Löschungen im Austrittsthread vorgenommen ?

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