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Anmerkungen zur Enzyklika


Gast jakob

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Über Ostern hatte ich Gelegenheit, mir die neue Enzyklika "Ecclesia de eucharistia" durchzulesen.

Die Reaktionen in der Presse ebenso.

 

Mein Eindruck ist, daß die Berichterstattung sich mal wieder auf ein Randthema konzentriert hat, nämlich die

Frage der Ökumene. Darum ging es m.E. aber wirklich nur am Rande. Im Mittelpunkt stand doch das katholische

Verständnis der Eucharistie, ihr (besonderer) Stellenwert im Glauben sowie einige sehr persönliche Eindrücke Papst Johannes-Paul II.

 

Beachtenswert war m.E. die ausgesprochene Betonung des Opfercharakters, welchen ich in dieser Form schon lange vermißt habe. Insofern

war ich über die Deutlichkeit der Worte sehr erfreut.

Ökumenische Fragestellungen scheinen sich in der öffentlichen Wahrnehmung auf protestantich/katholische Unierungsbestrebungen zu reduzieren.

Völlig vergessen wird in der Berichterstattung der ökumenische Aspekt in Bezug auf jene kirchlichen Gemeinschaften, die das zur Gültigkeit notwendige

gleiche Amtsverständnis haben. Insofern würde ich - wenn ich orthodox wäre - ziemlich pikiert sein über dieses Reduktion.

 

Was ich von der leicht schwärmerischen Ausgestaltung JP II halten soll, weiß ich nicht. Ich freue mich zwar auch, daß er schon über 50 Jahre Priester und fast 25 Jahre Papst ist,

aber das interessiert doch niemanden wirklich, zumindest in der Enzyklika. Die Verlagerung der Erfolge in der Ökumene auf die "Allerheilgste Dreifaltigkeit"

(in dieser Formulierung zweimal erwähnt) erschien mir merkwürdig. Nun, ich bin gespannt, ob die Enzyklika in den katholischen Kirchengemeinden gelesen und befolgt wird,

aber ich fürchte, es wird weiterhin Kommunionvorbereitungen von Gemeindereferentinnen geben, die die wirkliche Bedeutung der Eucharistie verhüllen und vom gesegneten Brot reden.

Vielleicht besinnen sich aber manche.

 

Achja, Feedback von familieninterner protestantischer Seite: Warum muß man eigentlich immer alles gemeinsam machen. Wenns doch nicht gleich ist...

 

Gesegnete Ostern

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Am meisten gefreut haben mich beim ersten Lesen zwei Sätze aus der Nr. 52.

 

(Liturgische Normen) "Sie sind ein konkreter Ausdruck der authentischen Kirchlichkeit der Eucharistie; das ist ihr tiefster Sinn. Die Liturgie ist niemals Privatbesitz irgendjemandes, weder des Zelebranten, noch der Gemeinschaft, in der die heiligen Geheimnisse gefeiert werden. (...) Es ist zu groß, als daß sich jemand erlauben könnte, nach persönlichen Gutdünken damit umzugehen... (...)."

 

 

Denn leider erlebe ich immer wieder Zelebranten, die "irgendwas" im Hochgebet labern.... meist deutlich länger als die Canones.... und ehrlich gesagt, lange nicht so tief und schön wie die kirchlichen Texte.

Manchmal frage ich mich sogar, was ich esse, wenn ich zur Kommunion gehe.... denn Wandlungsworte wurden auch "frei erfunden"...

bearbeitet von Edith
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Manchmal frage ich mich sogar, was ich esse, wenn ich zur Kommunion gehe.... denn Wandlungsworte wurden auch "frei erfunden"...

 

Plätzchen :blink:

 

sorry, aber es ist leider so

 

 

Bei uns ist es eher so, daß gekürzt wird, was sich kürzen läßt. Alles schnell, schnell, schnell.

Die Einsetzungsworte bleiben davon allerdings verschont.

Trotzdem, wozu gibts es das Missale???

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Tagespost teilen :blink:

 

Die katholische Kirche feiert keine geheimen Mysterienkulte, sondern sagt offen, was sie in ihrer Liturgie tut. Daran mögen sich dann bitte alle halten.

 

Das ist ein für mich sehr wichtiger Satz in diesem Artikel. Und es ist m.E. auch der Grund, warum sich jetzt so viele an der Enzyklika reiben.

 

Es wäre so viel leichter, in einem Klima undifferenzierter Halbüberzeugungen ein gemeinsames Feierabendmahl zu feiern.

Dagegen setzt der Papst jetzt eine Klarstellung der Lehre der Kirche über die Eucharistie. Damit kann keiner mehr so tun als wäre nichts gesagt.

 

Wie oben in Jakobs Posting zu lesen ist, sind viele Protestanten auch dieser Meinung, was mich nicht sonderlich erstaunt.

 

Solange die Differenzen bestehen, sollten wir sie auch ernst nehmen und nicht mit Harmoniesoße zukleistern.

Die Wege der Ökomene, die wir beschreiten sollten wenigsten dauerhaft gangbar sein.

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Ich bin auch immer wieder total verwundert, wie viele KATHOLEN offenbar keine Ahnung haben, was Eucharistie meint. Sich offenbar nie tiefer damit beschäftigt haben.

 

Die Lektüre der Enzyklika ist wirklich angesagt. Und an die mitlesenden Priester:

 

Eine gute EXEGESE zur Eucharistie in der Predigt wäre mal ne gute Idee.

ERKLÄRT es den Leuten doch bitte mal!!

bearbeitet von Edith
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Ich bin auch immer wieder total verwundert, wie viele KATHOLEN offenbar keine Ahnung haben, was Eucharistie meint. Sich offenbar nie tiefer damit beschäftigt haben.

und wenn nun gerade sie sich besonders tief damit beschäftigt haben :blink:

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Ich bin auch immer wieder total verwundert, wie viele KATHOLEN offenbar keine Ahnung haben, was Eucharistie meint. Sich offenbar nie tiefer damit beschäftigt haben.

und wenn nun gerade sie sich besonders tief damit beschäftigt haben :blink:

tiefer?

oder nur "breiter" ??

conf44.gif

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Ich bin auch immer wieder total verwundert, wie viele KATHOLEN offenbar keine Ahnung haben, was Eucharistie meint. Sich offenbar nie tiefer damit beschäftigt haben.

und wenn nun gerade sie sich besonders tief damit beschäftigt haben :blink:

tiefer?

oder nur "breiter" ??

conf44.gif

och edith, warum sollt ich mich jetzt wiederholen und schreien möcht ich auch nicht :P

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Tja, dann ist es natürlich traurig.

 

Ich kenne ne Menge Menschen, die sich intensiv mit Ökumene beschäftigt haben;

schon erheblich weniger, die sich ein-gehend mit Eucharistie beschäftigt haben...

ganz wenige sind es, die sich tief ein-gehend mit Eucharistie beschäftigt haben....

und vielleicht auch mal die ein oder ander Stunde vor dem ausgesetzten Allergheiligsten verweilen...

 

genauso wie es viele geben wird, die über die Enzyklika reden, aber nur wenige, die sie vorher gelesen haben :blink:

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... und vielleicht auch mal die ein oder ander Stunde vor dem ausgesetzten Allergheiligsten verweilen...

 

Das kann fruchtbarer sein, als die Enzyklika zu lesen.

 

genauso wie es viele geben wird, die über die Enzyklika reden, aber nur wenige, die sie vorher gelesen haben  :blink:

 

Sicherheitshalber empfehle ich sie trotzdem zu lesen.

Man kann danach ja immer noch eine Stunde vor dem Allerheiligsten verbringen. :P

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