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Die Evangelikalen kommen


kam

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https://www.tagesspiegel.de/berlin/jesu-junge-juenger-wie-die-evangelikalen-berlin-erobern/22796874.html Ich halte das zwar nur für die zweitbeste Lösung nach dem Katholizismus, aber Respekt. Und offenbar verliert man auch niemanden, weil man Sünde Sünde nennt.  

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"Respekt" ist nicht das Wort, das mir zu Evangelikalen einfällt. Eher Abscheu, Wut, Trauer. Aber ich bin halt, anders als Du, in einem solchen Milieu aufgewachsen. 

Alfons

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vor 9 Stunden schrieb Alfons:

"Respekt" ist nicht das Wort, das mir zu Evangelikalen einfällt. Eher Abscheu, Wut, Trauer. Aber ich bin halt, anders als Du, in einem solchen Milieu aufgewachsen. 

Alfons

Wie vereinbarst du diese Stellungnahme mit den neuen Regeln? Ist der Satz "Ich empfinde Abscheu gegenüber … (beliebige Gruppe einsetzen)" tatsächlich hier noch sagbar? - Zudem wird sich deine Erfahrung nur auf ein Grüpplein von vielen beziehen.

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vor einer Stunde schrieb kam:

Ist der Satz "Ich empfinde Abscheu gegenüber … (beliebige Gruppe einsetzen)" tatsächlich hier noch sagbar?

Aber sicher. Weil Alfons eine ich-Aussage macht. Und eine Begründung für diese Aussage liefert.

 

Nur zu. Das kann - so er will - jeder.

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Au weia - mich schüttelt. Ich kriege einen Flashback.

Wobei es mir heute eher davor graust, wie weit ich den damaligen evangelikalen Weg mitgegangen bin, als davor, wie die Gemeinde organisiert war.

 

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vor 37 Minuten schrieb Alfons:

 

 

Du sprichst da ein schweres und schwer wiegendes Problem an, Bruder kam, das mich auch persönlich tief berührt. Ich werde es heute Nacht dem Herrn im Gebet vortragen und hoffen, dass er mich erkennen lässt, was Recht und was Unrecht ist. Wenn auch Du, lieber Bruder, es so halten willst, dann werden wir morgen bei der Aussprache in der Gemeinde beide nach vorn treten und bekennen können, dass durch die Hilfe des Herrn und durch den gemeinsamen Glauben an Jesus, der durch sein Blut uns errettet hat, solche Pobleme, wie Du sie angesprochen hast, sich alle lösen lassen. Halleluja!

Das war jetzt die evangelikal-korrekte Antwort.

Alfons

 

wenn Du meinst ...

 

Abwatschen auf evangelikal geht viel einfacher.

 

"Lieber Bruder Alfons. ich werde für Dich beten."

 

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vor 11 Stunden schrieb kam:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/jesu-junge-juenger-wie-die-evangelikalen-berlin-erobern/22796874.html Ich halte das zwar nur für die zweitbeste Lösung nach dem Katholizismus, aber Respekt. Und offenbar verliert man auch niemanden, weil man Sünde Sünde nennt.  

 

Ich halte das bei weitem nicht für die zweitbeste Lösung, sondern finde das - für mich persönlich - eher befremdlich. Ich kann mit der Vermarktung der Kirche nichts anfangen und das, obwohl ich eigentlich genau die Zielgruppe der Evangelikalen sein sollte. Ich fühle mich unwohl dabei, wenn man während der Predigt reinruft, ich fühle mich unwohl dabei, wenn man beim Singen aufspringt und ein Event daraus macht. Ich habe mir das auch mal persönlich angesehen und fande es zudem ganz befremdlich, dass nach dem Gottesdienst die Menschen dazu aufgefordert wurden, nach vorne zu kommen. Dort wurden sie dann - ja von wem denn eigentlich? Zuständigen Mitarbeitern? - empfangen, haben die Hände auf den Kopf gelegt bekommen, haben etwas erzählt, vielleicht noch geweint, und dann hat man sich in den Arm genommen. 

 

Aber nochmals: das sind nur meine Eindrücke und meine Gefühle damit. Wenn sich jemand mit dieser Form des Christ-Seins wohl fühlt und einen Zugang findet, dann ist das für mich völlig in Ordnung. 

 

Was man den Evangelikalen aber lassen muss: sie haben, im Gegensatz zu vielen katholischen Gemeinden, einen Zugang zur jüngeren Zielgruppe gefunden. Vielleicht kann man in dieser Hinsicht noch etwas lernen.

 

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vor 50 Minuten schrieb Christopher:

Was man den Evangelikalen aber lassen muss: sie haben, im Gegensatz zu vielen katholischen Gemeinden, einen Zugang zur jüngeren Zielgruppe gefunden. Vielleicht kann man in dieser Hinsicht noch etwas lernen.

 

Kann man vom Rattenfänger von Hameln was lernen? Dessen Zielgruppe soll noch jünger gewesen sein.

Oder von den Zeugen Jehovas?

 

Sorry für meinen Zynismus, aber das, was ich zwischen 1983 und 1993 in insgesamt drei evangelikal-freikirchlichen Gemeinden erlebt habe, sollte man sich nicht mal andeutungsweise zum Vorbild nehmen.

 

Es ist ziemlich einfach: In einer "liberalen" Kirchengemeinde (ich weise gerne darauf hin, dass es das auch im Bereich des Evangelikalismus gibt und erwähne in diesem Zusammenhang Jim Wallis aus den USA) haben die "Geistlichen" relativ wenig Einfluss auf die Gemeindemitglieder. Auch ist ein sozialer Gruppenzwang hin zu einem ungesunden Moralismus (egal, in welche Richtung) lang nicht so einfach durchsetzbar - wenn man das nicht mehr mittragen will, dann geht man halt einfach. Und ist weg.

 

Wenn man allerdings in einer Community ist, die ziemlich an den Lippen der "Geistlichen" hängt, weil man auch - und teilweise (meine persönliche Einschätzung) strenge moralische Leitlinien sucht, um sich von "der Welt", mit der man aus irgendwelchen Gründen nicht so gut zurechtkommt - oder nur mit schlechtem Gewissen zurechtkommt - abzusetzen - dann sieht das anders aus. Dann sind Ausschlüsse nicht nur persönliche, sondern unter Umständen auch gesellschaftliche Katastrophen. Und das in Verbindung mit einer durchgehenden Sündenangst - das wünscht man dem Gegner nicht.

 

Nochmals: Das waren meine Erlebnisse bis 1993, wobei ich weiß, dass das in einer Gemeinde noch mindestens bis 1995 so weitergegangen ist. Das mag heute in vielen Gemeinden anders sein. Nur ist es mir leider nicht möglich, im Instrumentarium der Akquisition von Gläubigen, die aus meiner Sicht eng verbunden ist / war mit der strengen Haltung, irgend etwas zu sehen, was sich zu kopieren lohnen würde.

bearbeitet von Lothar1962
Ich schreibe erst, dann denke ich, dann schreibe ich weiter.
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vor einer Stunde schrieb Petrus:

 

wenn Du meinst ...

 

Abwatschen auf evangelikal geht viel einfacher.

 

"Lieber Bruder Alfons. ich werde für Dich beten."

 

 

Ich weiß, Bruder Petrus, ich weiß.
Für mich wurde schon viel gebetet. Ich habe es aber überlebt.
Alfons

 

PS: Es war nicht meine Absicht, kam "abzuwatschen" - erstens habe ich vor kam große Hochachtung, zweitens watsche ich grundsätzlich niemanden ab und drittens wäre das auch thematisch unangebracht. Falls du also einen solchen Eindruck hattest, trifft er nicht zu.
Und nun wieder zurück zum Thema.

 

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vor 27 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Kann man vom Rattenfänger von Hameln was lernen? Dessen Zielgruppe soll noch jünger gewesen sein.

Oder von den Zeugen Jehovas?

 

 

 

Es geht nicht darum, inhaltlich von ihnen zu lernen. Hier teile ich deine Ansichten, die du im restlichen Posting dargelegt hast.

Ich hatte es so gemeint, dass man durchaus auch mal andere Wege einschlagen darf - wie es eben die Evangelikalen tun - um jüngere Leute zu erreichen. Ich kann ja nur von den Erfahrungen mit der katholischen Gemeinde in meinem Ort berichten; und da habe ich mich schon öfters gefragt, warum man nicht wenigstens versucht, die Altersgruppe 14-30 zu erreichen. Hier gibt es neben den Gottesdiensten ein Seniorencafé und ein Strickcafé. Nicht gerade attraktiv für Jugendliche. Das war meine Kernaussage, die ich scheinbar nicht habe rüberbringen können. ^_^

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Ich verstehe die Anziehungskraft der Evangelikalen auf Katholiken - gerade in Deutschland, Österreich, Schweiz - sehr gut. Diese haben sich, durch ihren biblischen Rigorismus, eine Art kämpferischen Trotz gegen die Welt und ihre (religiös gesprochen) Sündhaftigkeit bewahrt, ein Merkmal der ecclesia militans, der streitenden Kirche. Im Angebot der "Amtskirche" findet sich eher die kuschende Kirche.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus. 

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vor 16 Minuten schrieb Christopher:

 

 

Es geht nicht darum, inhaltlich von ihnen zu lernen. Hier teile ich deine Ansichten, die du im restlichen Posting dargelegt hast.

Ich hatte es so gemeint, dass man durchaus auch mal andere Wege einschlagen darf - wie es eben die Evangelikalen tun - um jüngere Leute zu erreichen. Ich kann ja nur von den Erfahrungen mit der katholischen Gemeinde in meinem Ort berichten; und da habe ich mich schon öfters gefragt, warum man nicht wenigstens versucht, die Altersgruppe 14-30 zu erreichen. Hier gibt es neben den Gottesdiensten ein Seniorencafé und ein Strickcafé. Nicht gerade attraktiv für Jugendliche. Das war meine Kernaussage, die ich scheinbar nicht habe rüberbringen können. ^_^

Es gibt mindestens hier und in Bamberg "nightfever"-Andachten, die gut angenommen werden. 

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vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

Ich verstehe die Anziehungskraft der Evangelikalen auf Katholiken - gerade in Deutschland, Österreich, Schweiz - sehr gut. Diese haben sich, durch ihren biblischen Rigorismus, eine Art kämpferischen Trotz gegen die Welt und ihre (religiös gesprochen) Sündhaftigkeit bewahrt, ein Merkmal der ecclesia militans, der streitenden Kirche.

 

Ich denke, Identitätsfindung über Abgrenzung funktioniert immer. Kritisch wird es, wenn einem dann der persönliche oder der Gruppenfeind abhanden kommt (der kann auch, ob real oder eingeredet, man selbst sein - bei Jugendlichen und Menschen in Findungsphasen ist das kein unbekanntes Problem).

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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

Ich verstehe die Anziehungskraft der Evangelikalen auf Katholiken - gerade in Deutschland, Österreich, Schweiz - sehr gut. Diese haben sich, durch ihren biblischen Rigorismus, eine Art kämpferischen Trotz gegen die Welt und ihre (religiös gesprochen) Sündhaftigkeit bewahrt, ein Merkmal der ecclesia militans, der streitenden Kirche. Im Angebot der "Amtskirche" findet sich eher die kuschende Kirche.

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus. 

Ja, seit es Meisner und auch Erzbischof Dyba nicht mehr gibt, fehlt halt eine wesentliche Tonlage.

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vor 8 Minuten schrieb gouvernante:

wenn einem dann der persönliche oder der Gruppenfeind abhanden kommt

 

Ich denke der Gruppenfeind der Christen, die Sünde, wird nie abhanden kommen. Leider. Außer man deklariert sie nicht mehr als solche. Insofern hat jeder Christ mit sich selbst schon alle Hände voll zu tun.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 9 Minuten schrieb kam:

Ja, seit es Meisner und auch Erzbischof Dyba nicht mehr gibt, fehlt halt eine wesentliche Tonlage.

und Athanasius Schneider und Andreas Laun sind ja nun wohl auch nicht so gerade die Bringer des langerwarteten Heils.

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Gerade eben schrieb Petrus:

und Athanasius Schneider und Andreas Laun sind ja nun wohl auch nicht so gerade die Bringer des langerwarteten Heils.

Konservativ allein reicht nicht. 

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Wobei ich weder Dyba, noch Meisner, noch Laun als konservativ im eigentlichen Sinne verstehe. Diese vertraten eine rigide Morallehre, aber in anderen Bereichen? Moral ist nicht alles.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 1 Stunde schrieb Christopher:

... und da habe ich mich schon öfters gefragt, warum man nicht wenigstens versucht, die Altersgruppe 14-30 zu erreichen. Hier gibt es neben den Gottesdiensten ein Seniorencafé und ein Strickcafé. Nicht gerade attraktiv für Jugendliche. Das war meine Kernaussage, die ich scheinbar nicht habe rüberbringen können. ^_^

Was könnte man denen denn anbieten?

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Wobei ich sagen muss, dass mich die "Liturgie" der Freikirchen überhaupt nicht anspricht. Sowohl äthestisch als auch vom Wesensgehalt her. Nur Gebet und "worship", keine Messe, keine Altäre, keine Priester, kein Gold, keine damastenen Gewänder, keine Weihrauchschwaden, zeitgenössische Musik und kein Choral. 

 

Also da könnte ich mich nicht beheimatet fühlen. Wobei ich fast glaube, dass diese Art des "Kults" für unsere Zeit angemessener wäre. Kirche im trendigen Apple-Hipster-Look. So holt man natürlich auch die Jugend herein. Wenn Kirche und Gott "cool" sind. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 3 Minuten schrieb Studiosus:

Also da könnte ich mich nicht beheimatet fühlen.

Mir geht es ebenso, aber manche spricht halt die Art von Sendungsbewußtsein an, die in einigen solcher Gemeinschaften anscheinend gepflegt wird.

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