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Mission, aber wie? Gedanken zu einem Manifest


Alfons

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vor 9 Stunden schrieb rorro:

 

Da jeder und jede eine andere Gabe bekommen hat, wird es dafür keine allgemeingültige Antwort geben. Die Frage ist, wie Gott diese Fragen von Dir für Dein Leben beantwortet haben will.

Dem würde ich zustimmen - weswegen ich die Unterstellung Hartls, dass die wenigsten in der Kirche derzeit auch missionarisch unterwegs seien, für (höflich formuliert) vollkommen daneben halte.

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9 hours ago, duesi said:

Wir hatten uns nach dieser Frage von mir noch geschätzte 10 Minuten unterhalten, bevor wir den Bahnhof erreicht haben, wo er aussteigen musste. Und was er mir hätte sagen können? Ich meine, wenn er so von Christus ergriffen ist, dass er sich für das Zölibat entschieden hat und sein ganzes Leben in den Dienst Jesu gestellt hat, dann gehe ich davon aus, dass er etwas hat, was er einem suchenden Herzen weitergeben möchte. Ich bin so jung im Glauben, dass ich denke, dass ich von den meisten noch etwas lernen kann. Wenn ich die Frage beantworten könnte, was ein reifer Priester mir hätte sagen können, dann würde ich mich ja über diesen Priester stellen. Ich bin überzeugt davon, dass der Glaube viele Reichtümer hat, von denen ich die meisten noch nicht entdeckt habe. Und die, die diese Reichtümer besitzen, tun sich schwer damit, diese zu teilen, weil sie die Perlen nicht vor die Säue werfen möchten.

Vermutlich hätte er das alles sagen können und vielleicht auch wollen, aber wir leben in einer Gesellschaft, in der es nur bei ganz bestimmten Überzeugungen als nicht unhöflich gilt, sie anderen darzulegen, von denen man weiß, dass sie andere haben. Ich persönlich bin ja der ANsicht, ein Priester sollte sich dadurch nicht abhalten lassen, kann aber auch einen Priester verstehen, der bei den üblichen Reaktionen irgendwann die Lust verliert.

 

Werner

 

Edit: Ergänzung: Weil jetzt bestimmt die Frage kommt, was die "üblichen Reaktionen" sein sollen: Muss man nur dieses Forum lesen, und das ist explizit ein katholisches.

bearbeitet von Werner001
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vor 10 Stunden schrieb Chrysologus:

Oder detaillierter: Was ist dieses Evangelium und was ist unter verkünden zu verstehen?

Wenn ihr diese Fragen nach über 2000 Jahren tatsächlich immer noch nicht auf die Reihe bekommen haben solltet, solltet ihr ernsthaft darüber nachdenken, den Laden zu schliessen.

 

Darum hat man bei einer seriösen Produktentwicklung so etwas wie Lasten- und Pflichtenheft. Damit dass Marketing nach der Markteinführung nicht so rumschwurbeln muss, weil niemand wirklich so richtig weiss, was das Produkt eigentlich kann, wozu es von Nutzen sein soll und warum der Kunde es brauchen soll, ausser es in einer Ecke verstauben zu lassen.

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9 minutes ago, Mistah Kurtz said:

Das ist ein bisschen wie mit der schlechten Nachricht vom Klimawandel: die meisten von uns werden ihn als Realität akzeptieren. Aber was bedeutet das für mein konkretes Leben? Muss ich mein Auto verkaufen? Reicht es nicht auch ein bisschen weniger zu fahren? Sollte ich die Heizung in meinem Domizil noch nicht einschalten, statt dessen Pullover tragen? Usw usf. 

Öfter mal Salat oder Gemüse essen, hieß es dieser Tage im Radio.

Aber keinen Bohnensalat, davon muss man pupsen und das ist ganz schlecht.

 

Werner

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10 minutes ago, Mistah Kurtz said:

Es ist uns, in Wahrheit gesprochen, was wir glauben, ein bisschen peinlich. Also drucksen wir ein wenig herum, philosophieren darüber, es müsste erst einmal die Frage geklärt werden, was das Evangelium sei und was denn das hieße: Verkündigung. 

 

Was war das? Krähte da gerade ein Hahn? Ach nein, wird wohl nur eine Autohupe gewesen sein. 

und dafür gab es ein Herzchen.

 

Werner

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vor 10 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Es ist uns, in Wahrheit gesprochen, was wir glauben, ein bisschen peinlich. Also drucksen wir ein wenig herum, philosophieren darüber, es müsste erst einmal die Frage geklärt werden, was das Evangelium sei und was denn das hieße: Verkündigung. 

Also mir ist das absolut nicht peinlich, dass ich glaube - und in meinem Umfeld weiß vermutlich jeder, dass ich praktizierender Katholik bin. 

 

Und dennoch halte ich die Frage aufrecht, was denn nun Mission sei und was derjenige, der sie fordert, unter Evangelium versteht. Und diejenigen, die das Manifest hier meinen verteidigen zu müssen, drücken sich vor genau diesen Fragen. 

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Gerade eben schrieb Chrysologus:

Also mir ist das absolut nicht peinlich, dass ich glaube - und in meinem Umfeld weiß vermutlich jeder, dass ich praktizierender Katholik bin. 

 

Und dennoch halte ich die Frage aufrecht, was denn nun Mission sei und was derjenige, der sie fordert, unter Evangelium versteht. Und diejenigen, die das Manifest hier meinen verteidigen zu müssen, drücken sich vor genau diesen Fragen. 

 

Vor diese Frage braucht man sich nicht zu drücken. Sie wurde im Laufe der Geschichte des Glaubens oft und oft beantwortet. Lies Theresa von Avila. Greif zu Edith  Steins Kreuzeswissenschaft, blättere in den von mir gerade jüngst verlinkten Werken der Kirchenväter, lies die beiden Apologien Justin des Märtyrers. Um nur einige wenige zu nennen. Oder lies Maximum illud von Benedikt XV oder  einfach Ad Gentes vom II. Vaticanum.

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11 minutes ago, Chrysologus said:

Also mir ist das absolut nicht peinlich, dass ich glaube - und in meinem Umfeld weiß vermutlich jeder, dass ich praktizierender Katholik bin.

Aber was die Kirche so offiziell lehrt ist dir peinlich. Musst du nicht zugeben, merkt man auch so. Kann ich bestens verstehen, geht mir auch so. Ich sagen dann meist, dass ich zwar katholisch bin, mich von der offiziellen Kirche aber konsquenterweise getrennt habe.

 

Werner

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vor 18 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Vor diese Frage braucht man sich nicht zu drücken. Sie wurde im Laufe der Geschichte des Glaubens oft und oft beantwortet. Lies Theresa von Avila. Greif zu Edith  Steins Kreuzeswissenschaft, blättere in den von mir gerade jüngst verlinkten Werken der Kirchenväter, lies die beiden Apologien Justin des Märtyrers. Um nur einige wenige zu nennen. Oder lies Maximum illud von Benedikt XV oder  einfach Ad Gentes vom II. Vaticanum.

Manch einer würde (hätte ich diese Antwort geschrieben) nun zunächst einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei Theresa von Avila, Edith Stein, den Kirchenvätern und auch Justin um nichtamtliche (und damit scheinbar nichtrelevante) Einzelmeinungen handelt (zumal du selbst keine Antwort zu haben scheinst).

 

Ad gentes ist hier sicherlich ein hochrelevantes Dokument, ich würde auch Unsere Hoffnung dazu nehmen. Kursorisch gelesen scheint mir Ad gentes allerdings sehr deutlich zu differenzieren zwischen der pastoralen Sorge für die schon getauften und der salopp gesagt Anwerbung von Täuflingen, und nur letzteres ist Mission (AG  6 und 10). AG 23 betont, dass Mission eine eigene Berufung und Beauftragung ist (man kann sich also so wenig selbst zum Missionar erklären wie man sich selbst zum Kommunionhelfer ernennen kann), wobei am Anfang der geforderten Ausbildung die wissenschaftliche Ausbildung steht (AG 26). AG betont durchgängig, dass Mission nur im Auftrag des und in Zusammenarbeit mit dem Ortsbischof erfolgen könne und dürfe. 

 

Auf dem Hintergrund von AG würde ich also erhebliche Zweifel anmelden, ob das Mission.Manifest auf dem Boden von AG steht.

vor 29 Minuten schrieb Werner001:

Aber was die Kirche so offiziell lehrt ist dir peinlich. Musst du nicht zugeben, merkt man auch so.

Ja, einiges weniges von dem, was offiziell verlautbart wird, ist mir peinlich, gerade dort, wo es den ebenso offiziell verlautbarten Ansprüchen an die Vereinbarkeit von fides und ratio eben nicht entspricht, wo eine Tradition behauptet wird, die sich nicht belegen lässt, etc. Mir sind in ähnlicher Weise auch Dinge peinlich, die einzelne Theologen von sich geben, fraglos. Aber ich vertrete nun keineswegs die Ansicht, die Lehre der Kirche bestehe ausschließlich aus römischen Dokumenten, noch gehe ich davon aus, dass diese irrelevant seien. Aber ich sehe mich auch in kirchlicher Gemeinschaft mit Kardinal Burke, auch wenn mir seine Auftritte meist ebenso peinlich sind wie mir die Vorführungen aus der päpstlichen Kleiderkammer von Benedikt XVI. peinlich waren: Weil hier Äußerlichkeiten den Blick auf das Eigentliche verstellen und diese so verdunkeln.

Das meiste allerdings kann ich gut annehmen, halte ich für weise und vertrete es auch - und da, wo mir die eine oder andere Spitze peinlich ist, bemühe ich mich um eine klare Differenzierung. Nicht, um der Peinlichkeit zu entgehen, sondern gerade weil ich vieles für wertvoll und bedenkenswert halte, auch wenn es hier und da seltsame und bisweilen falsche Schlüsse zu finden gibt.

Ich habe zum Thema Homosexualität mehr als einmal geschrieben, dass und warum ich die amtliche Position für nicht schlüssig halte. Ich vertrete die Ansicht, dass Paul VI. in HV kluge Dinge über die eheliche Liebe und den Stellenwert der Sexualität in ihr geschrieben hat, auch wenn ich die Volte, das alles beiseite zu legen, wenn es um Empfängnisregelung geht, nicht teile.

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Gerade eben schrieb Chrysologus:

Manch einer würde (hätte ich diese Antwort geschrieben) nun zunächst einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei Theresa von Avila, Edith Stein, den Kirchenvätern und auch Justin um nichtamtliche (und damit scheinbar nichtrelevante) Einzelmeinungen handelt (zumal du selbst keine Antwort zu haben scheinst).

 

 

Ich habe eine Antwort. Aber Du da ja Erwachsen und des Lesens kundig bist, rufe ich Dir zu Tolle, lege!

 

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Gerade eben schrieb Chrysologus:

(man kann sich also so wenig selbst zum Missionar erklären wie man sich selbst zum Kommunionhelfer ernennen kann)

 

Zitat

Ein Aufruf zur Mission durch alle getauften Christen beim Angelus-Gebet: Papst Franziskus hat daran erinnert, dass alle Gläubigen berufen sind, die Frohe Botschaft zu verkünden und vorzuleben. ... Nicht im eigenen Auftrag, sondern "als Gesandter der Kirche, die von Christus selbst ein Mandat bekommen hat" sind alle Getauften - nicht nur etwa Priester - zur Verkündigung berufen, so der Pontifex beim traditionellen Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Franziskus: Alle Christen sind zur Mission aufgerufen

 

Und wenn ich schon dabei bin Päpste als Zeuge in den Stand zu rufen:

 

Zitat

71 Die Päpste der jüngeren Zeit haben die Bedeutung der Rolle der Laien in der Missionsarbeit sehr hervorgehoben.[144] In der Apostolischen Exhorte Christifideles laici habe auch ich "die ständige Sendungsaufgabe, das Evangelium denen zu verkünden, die Christus, den Erlöser des Menschen, noch nicht kennen - und das sind Millionen und Abermillionen von Männern und Frauen" sowie die entsprechende Verpflichtung der gläubigen Laien ausdrücklich behandelt.[145] Es ist die Sendung des ganzen Volkes Gottes; auch wenn die Gründung einer neuen Kirche die Eucharistie und daher den priesterlichen Dienst erfordert, ist die Mission, die sich ja in verschiedenen Formen entfaltet, durchaus eine Aufgabe aller Gläubigen. - Redemptoris missio - Enzyklika  von Papst  Johannes Paul II.  ueber die fortdauernde Gueltigkeit des missionarischen Auftrages

 

Ich erwarte mit Interesse Deine nächste Windung. Denn ich bezweifle irgendwie, dass Dir das Antwort genug ist.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 43 Minuten schrieb Chrysologus:

Ad gentes ist hier sicherlich ein hochrelevantes Dokument, ich würde auch Unsere Hoffnung dazu nehmen. Kursorisch gelesen scheint mir Ad gentes allerdings sehr deutlich zu differenzieren zwischen der pastoralen Sorge für die schon getauften und der salopp gesagt Anwerbung von Täuflingen, und nur letzteres ist Mission (AG  6 und 10). AG 23 betont, dass Mission eine eigene Berufung und Beauftragung ist (man kann sich also so wenig selbst zum Missionar erklären wie man sich selbst zum Kommunionhelfer ernennen kann), wobei am Anfang der geforderten Ausbildung die wissenschaftliche Ausbildung steht (AG 26). AG betont durchgängig, dass Mission nur im Auftrag des und in Zusammenarbeit mit dem Ortsbischof erfolgen könne und dürfe. 

 

Auf dem Hintergrund von AG würde ich also erhebliche Zweifel anmelden, ob das Mission.Manifest auf dem Boden von AG steht.

 

Wir können gerne über AG diskutieren. AG 6 spricht von "Missionen", und zwar in "", nicht von der Sendung (=Mission) der Kirche generell, das wird vorher abgehandelt. Die Mission der Kirche gilt allen Menschen, wirklich allen (also auch den Getauften) (AG 10). 

AG 23 spricht von der Berufung zum Missionar und meint dort, eindeutig zu erkennen, von einem "Hauptberuflichen" im Sinne von pastoral organisierten missionarischen Einsatz von Priestern, Ordensleuten und/oder Laien in quasi "Vollzeit". Dieses Missionarsein ist eine eigene Berufung, nicht die Mission selbst, wie Du schreibst. Und dieses organisierte Handeln des Missionars bedarf der bischöflichen Ordnung. Nirgendwo - Du bringst das Argument ja in anderen Zusammenhängen schon einmal - ist es den Gläubigen verboten, die 7 geistigen Werke der Barmherzigkeit anzuwenden, ihre Gaben des Hl. Geistes zu nutzen und u.a. eben auch Unwissende zu lehren und Zweifelnden recht zu raten.

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7 minutes ago, Mistah Kurtz said:

Ich erwarte mit Interesse Deine nächste Windung. 

Ich versuche mal: Zum Missionieren berufen ist jeder, aber "apostolisch geprüfter Missionar" mit dem Recht auf Tragen einer weißen Kutte mit violetten Knöpfen bzw. einer gelben Soutane mit hellwscharzen Knöpfen darf man sich nur nennen,. wenn man studiert hat, feierlich eingesegnet worden ist und das nihil obstat der Heiligen Missionarskongregation in Rom bekommen hat.

 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb Chrysologus:

Also mir ist das absolut nicht peinlich, dass ich glaube - und in meinem Umfeld weiß vermutlich jeder, dass ich praktizierender Katholik bin. 

 

 

Das mag ja sein (ist bei mir auch so). Aber ich kenne auch "praktizierende" Schalke-Fans - wenn es bloß das ist, daß "jeder sein Ding" macht und sich gegenseitig möglichst in Ruhe läßt, dann hat das eben nichts mit Mission zu tun. Das ist ja auch okay so, vielleicht hat Dich Gott nicht zur irgendeiner Art von Mission berufen - nur genauso vielleicht hat Er es bei anderen anders gehandhabt.

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vor 3 Minuten schrieb rorro:

 

 

Das mag ja sein (ist bei mir auch so). Aber ich kenne auch "praktizierende" Schalke-Fans - wenn es bloß das ist, daß "jeder sein Ding" macht und sich gegenseitig möglichst in Ruhe läßt, dann hat das eben nichts mit Mission zu tun. Das ist ja auch okay so, vielleicht hat Dich Gott nicht zur irgendeiner Art von Mission berufen - nur genauso vielleicht hat Er es bei anderen anders gehandhabt.

Ich denke nicht, dass du das irgend einer Form beurteilen kannst, wozu Gott mich berufen hat oder wie missionarisch ich bin.

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vor 41 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Ich habe eine Antwort. Aber Du da ja Erwachsen und des Lesens kundig bist, rufe ich Dir zu Tolle, lege!

Also keine Antwort. Auch eine Antwort.

vor 22 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Ich erwarte mit Interesse Deine nächste Windung. Denn ich bezweifle irgendwie, dass Dir das Antwort genug ist.

Entkräftet das AG? Ich habe zugegebenermaßen AG recht eng ausgelegt, persönlich vertrete ich einen recht weiten Begriff von Mission und Sendung, aber unter den fallen auch etwa die 20.000 Leiter der DPSG, die Woche für Woche (wie ich meine) missionarisch tätig sind. Darunter fallen jene Christen, die beruflich oder privat, in kirchlichen oder anderen Anstellungsverhältnissen  Menschen pflegen, weil diese Menschen eben Pflege brauchen. Mission ist nach meinem Verständnis in Deutschland weit verbreitet, weswegen ich einen feierlichen und mit dem Impetus des ganz radikal neuen vorgetragenen Aufruf zu mehr Mission für wenigstens unnötig halte. 

vor 23 Minuten schrieb rorro:

Die Mission der Kirche gilt allen Menschen, wirklich allen (also auch den Getauften) (AG 10). 

Ja - die Mission der Kirche ist es aber, Werkzeug des Heils zu sein, und deswegen ist Verkündigung nicht nötiger als Diakonie, Liturgie und Gemeinschaft.

vor 7 Minuten schrieb rorro:

Richtig - tue ich ja auch nicht. Bislang hast Du eher Hartls Ansatz verurteilst. Über Dich hat keiner geurteilt.

Deinen Satz

vor 15 Minuten schrieb rorro:

vielleicht hat Dich Gott nicht zur irgendeiner Art von Mission berufen

empfinde ich sehr wohl als Urteil. 

Ich verurteile Hartels Ansatz nicht - ich halte ihn lediglich für nicht hilfreich und in Einzelheiten für problematisch.

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vor 22 Minuten schrieb Chrysologus:

Deinen Satz

empfinde ich sehr wohl als Urteil. 

Ich verurteile Hartels Ansatz nicht - ich halte ihn lediglich für nicht hilfreich und in Einzelheiten für problematisch.

 

Wenn ich etwas für "nicht hilfreich und in Einzelheiten für problematisch" halte, ist das ein Urteil weil es eine Beurteilung darstellt.

 

Ich habe Dich nicht beurteilt.

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vor 31 Minuten schrieb Chrysologus:

Also keine Antwort. Auch eine Antwort.

vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

 

Ja, eine Antwort. Mir ist nur meine Zeit zu schade eine Antwort für jemanden zu formulieren, von dem ich von vorneherein weiß, dass er sich aus dieser Antwort herauswindet. Vor allem, wenn er zuvor schon selbst bei Nennung einiger Heiligen, von denen eine - Theresa von Ávila -  immerhin von der Kirche den Status einer Kirchenlehrerin zugebilligt bekam, diese mit "nichtamtliche (und damit scheinbar nichtrelevante) Einzelmeinungen" abtut. Ich bin ja von mir mitunter nicht unüberzeugt, aber wenn selbst die Meinung einer Kirchenlehrerin für Dich unter "nichtamtliche nicht relevante Einzelmeinung" fällt, fehlt es mir an der Überzeugung, dass meine Antwort für Dich nicht auch als "nichtamtliche nicht relevante Einzelmeinung" abgekanzelt wird.

 

Wozu also mir die Mühe machen? Vor allem, da für Dich offensichtlich auch die Meinung von Päpsten - und kämen sie im Gewande eines Lehrschreibens daher - nicht relevante Einzelmeinungen sind. Auch wenn ich ähnliches, was die Berufung der Laien zur Mission betrifft, aus den Enzykliken "Evangelii praecones" oder "Fidei donum" zitieren könnte. Und natürlich auch aus dem Dekret "Apostolicam actuositatem" des Zweiten Vatikanisches Konzils. Wie etwa diese Passage: 

Zitat

Dennoch besteht dieses Apostolat nicht nur im Zeugnis des Lebens. Ein wahrer Apostel sucht nach Gelegenheiten, Christus auch mit seinem Wort zu verkünden, sei es den Nichtgläubigen, um sie zum Glauben zu führen, sei es den Gläubigen, um sie zu unterweisen, zu stärken und sie zu einem einsatzfreudigen Leben zu erwecken; "denn die Liebe Christi drängt uns" (2 Kor 5,14), und im Herzen aller sollten jene Worte des Apostels ein Echo finden: "Weh mir, wenn ich die gute Botschaft nicht verkünden wollte" (1 Kor 9,16)[1]. ... Dekret  Apostolicam actuositatem über das Laienapostolat

 

Ich sehe weiterhin mit Interesse Deiner nächsten rhetorischen Schraube entgegen und verbleibe bis dahin

mit freundlichen Grüßen

Mistah Kurtz

bearbeitet von Mistah Kurtz
kleine Korrekturen
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vor 3 Minuten schrieb rorro:

 

Wenn ich etwas für "nicht hilfreich und in Einzelheiten für problematisch" halte, ist das ein Urteil weil es eine Beurteilung darstellt.

 

Ich habe Dich nicht beurteilt.

Es kam so bei mir an - sei's drum.

 

Ja, ich habe ein Urteil zum Ansatz von Hartl abgegeben - ich denke jedoch, das schlimmste, was ich mit einem derart sichtlich ambitioniert geschriebenen Text machen kann, ist ihn komplett zu ignorieren. Er lässt nicht nur mich über Mission nachdenken, das ist im zugute zu halten.

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vor 8 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Vor allem, wenn er zuvor schon selbst bei Nennung einiger Heiligen, von denen eine - Theresa von Ávila -  immerhin von der Kirche den Status einer Kirchenlehrerin zugebilligt bekam, diese mit "nichtamtliche (und damit scheinbar nichtrelevante) Einzelmeinungen handelt".

Dieser Satz war nun als Replik auf jene Foranten gemeint, die Aussagen von Theologen gerne auf diese Weise abzuqualifizieren suchen. Ich kann mit den genannten Autoren gut leben - mir fehlt allerdings die Zeit, sie nun ausgiebig zu lesen. Man kann da gewiss Aussagen zu Mission finden - wenn man die Muße dazu hat.

 

vor 10 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Ich bin ja von mir mitunter nicht unüberzeugt, aber wenn selbst die Meinung einer Kirchenlehrerin für Dich unter "nichtamtliche nicht relevante Einzelmeinung" fällt, fehlt es mir an der Überzeugung, dass meine Antwort für Dich nicht auch als "nichtamtliche nicht relevante Einzelmeinung" abgekanzelt wird.

Eine solche Bewertung der Aussage eines Mitdiskutanten wirst du von mir nicht finden (hoffe ich zumindest) - solange du nicht behauptest, deine Meinung sei die einzig zulässige und kirchlich verbindliche.

vor 11 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Vor allem, da für Dich offensichtlich auch die Meinung von Päpsten - und kämen sie im Gewande eines Lehrschreibens daher - nicht relevante Einzelmeinungen sind.

Das sind relevante Einzelmeinungen - aber eben auch nicht mehr. Sie fügen sich ein in die kirchliche Tradition, sie führen diese weiter, sie sind aber auch von der Tradition her zu lesen und zu deuten. Auch wenn ich mich hier desöfteren sehr kurz fassen mag - ich halte einen dahinzitierten und aus dem Zusammenhang gerissenen Satz nicht für einen Beleg, auch wenn ich bei dir ohne weiteres davon ausgehe, dass du nicht sinnentstellend zitierst.

 

Das Zitat aus AA ist im übrigen gut gewählt - kann man dies eventuell noch weiter zusammenfassen? Mir schwebt etwa folgende Formulierung vor:  "Mission ist das überzeugte und überzeugende Leben aus der Erfahrung des Wirkens Gottes in  meinem Leben."

 

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Dann könnte man je fast bei diesem Thread zu dem Abschlußergebnis kommen, daß es zwar "die Mission" gibt und diese auch eine Kernaufgabe der Kirche ist und sich diese Aufgabe prinzipiell an alle richtet, es jedoch im Einzelfall - nicht überraschend - unterschiedliche Berufungen gibt. Dabei ist keine wertvoller als die andere.

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vor 2 Stunden schrieb rorro:

... Dabei ist keine wertvoller als die andere.

Es kommt darauf an,  wie die Unterschiede sich äußern und was die Mission bei den Missionierten bewirkt. So allgemein kann man das nicht sagen.

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vor 5 Minuten schrieb Merkur:

Es kommt darauf an,  wie die Unterschiede sich äußern und was die Mission bei den Missionierten bewirkt. So allgemein kann man das nicht sagen.

rorro spricht über Berufungen. Die Berufung, meint er, zum Priester ist nicht wertvoller als beispielsweise die Berufung zur Ehe. 

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