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Konvertieren-aber wie?


ingo1976

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Liebe Forumsmitglieder,

 

nachdem ich die Entscheidung getroffen habe, von der evangelischen zur katholischen Kirche konvertieren zu wollen, stecke ich etwas in der Sackgasse.

Ich habe natürlich das Gespräch mit dem ortsansässigen Pfarrer gesucht. Dieser war freundlich interessiert, aber auch ziemlich, sagen wir mal, zurückhaltend. Er betonte etwas zu häufig, ein solcher Prozess brauche Zeit und wenn ich noch länger bräuchte, sollte ich mir die Zeit nehmen usw. 

Das Einzige, was ich konkret mit auf den Weg bekommen habe, ist der Hinweis auf den Glaubenskurs, der bereits im September beginnen sollte und dessen konkrete Daten er mir rechtzeitig mitteilen wollte. Hat er aber nicht...

Ich bin jedenfalls das Gefühl nicht losgeworden, dass er mein Anliegen nicht wirklich ernst genommen hat und bin jetzt entsprechend verunsichert und möchte da nicht noch einmal unbedingt den Kontakt suchen. 

Meine Frage ist, ob ich das Thema Konvertieren auch in einer anderen Gemeinde angehen kann, denn der Wunsch besteht unvermindert und ich weiß, dass es das Richtige für mich ist. Kirchenrechtlich ist es wohl so, dass die örtliche Gemeinde diesen formalen Schritt vollziehen muss. Stimmt das so? Falls nicht, welche anderen Möglichkeiten gäbe es?

Bereits jetzt herzlichen  Dank für eure fachkundigen Antworten.

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Kennst Du diese Webseite schon: Katholisch werden

In der Rubrik rechts findest Du Informationen für Ansprechpartner. Zumindest für die ersten Schritte brauchst Du Deine räumlich zustehende Gemeinde nicht. 

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Hallo Ingo, gut Ding will Weile haben. Wegen des Glaubenskurses solltest du im Pfarrbüro vorstellig werden oder nach der nächsten Sonntagsmesse noch mal fragen. Pfarrer haben oft viel um die Ohren, nicht persönlich nehmen. An der Hl. Messe in der Gemeinde kannst du ja auch teilnehmen, wenn du noch nicht formal Mitglied bist. 

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Hallo Ingo, ich kann die von Mistah Kurz verlinkte Seite nur empfehlen. Da findest du Ansprechpartner, die sich für dich Zeit nehmen (zumindest habe ich das damals so erlebt) und bereit sind, mit dir auch konkrete Fragen zu besprechen. Während die örtlichen Pfarrer oft zu viel zu tun haben, um auf solche Anliegen konkreter einzugehen.

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vor 5 Stunden schrieb ingo1976:

Dieser war freundlich interessiert, aber auch ziemlich, sagen wir mal, zurückhaltend. Er betonte etwas zu häufig, ein solcher Prozess brauche Zeit und wenn ich noch länger bräuchte, sollte ich mir die Zeit nehmen usw. 

[...]

Ich bin jedenfalls das Gefühl nicht losgeworden, dass er mein Anliegen nicht wirklich ernst genommen hat und bin jetzt entsprechend verunsichert und möchte da nicht noch einmal unbedingt den Kontakt suchen.

 

Mein subjektiver Eindruck findet sich in deinen Schilderungen bestätigt. Es scheint mir oftmals so zu sein, dass sich auch im Klerus ein gewisser Indifferentismus in Glaubensdingen eingeschlichen hat. Das hat, so denke ich, ursächlich etwas mit dem stark propagierten Ökumenismus und dem damit einhergehenden Hinterfragen traditioneller ekklesiologischer Standpunkte zu tun. 

 

Wer in der (auch formalen) Zugehörigkeit zur katholischen Kirche keine Notwendigkeit sieht, wenn es um das Heil der Seelen geht, der wird natürlich nicht auf eine Konversion drängen oder diese proaktiv begleiten. Womit ich nicht unterstellen will, dass das bei deinem Gespräch der Fall war. Naheliegend sind auch die anderen genannten Faktoren.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Hallo zusammen,

 

erst einmal danke für eure Tipps und euren Zuspruch.

Die verlinkte Internetseite habe ich jetzt nochmal genutzt und Kontakt mit der Gemeinde aufgenommen, in der ich regelmäßig die Messe besuche. Der Pfarrer ist dort auch als mögliche Kontaktperson angezeigt worden.

Ich bin positiv gespannt, wie sich mein Weg weiter entwickelt.

 

Herzliche Grüße an euch alle.

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Am 15.11.2018 um 10:42 schrieb Studiosus:

 

Mein subjektiver Eindruck findet sich in deinen Schilderungen bestätigt. Es scheint mir oftmals so zu sein, dass sich auch im Klerus ein gewisser Indifferentismus in Glaubensdingen eingeschlichen hat. Das hat, so denke ich, ursächlich etwas mit dem stark propagierten Ökumenismus und dem damit einhergehenden Hinterfragen traditioneller ekklesiologischer Standpunkte zu tun. 

 

Wer in der (auch formalen) Zugehörigkeit zur katholischen Kirche keine Notwendigkeit sieht, wenn es um das Heil der Seelen geht, der wird natürlich nicht auf eine Konversion drängen oder diese proaktiv begleiten. Womit ich nicht unterstellen will, dass das bei deinem Gespräch der Fall war. Naheliegend sind auch die anderen genannten Faktoren.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Ich halte das weniger für Indifferentismus, sondern für den realistischen Wunsch nach einer überlegten, tragfähigen Entscheidung, die sich nicht in einem übereilten formellen Wechsel erschöpft.

 

Hat denn der Pfarrer nach den Gründen gefragt, ingo?

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vor 17 Minuten schrieb Gratia:

 

Ich halte das weniger für Indifferentismus, sondern für den realistischen Wunsch nach einer überlegten, tragfähigen Entscheidung, die sich nicht in einem übereilten formellen Wechsel erschöpft.

 

Sicher, übereilen sollte man keine Entscheidung. Nur schrieb ingo, dass er sich mit seinem Anliegen nicht ernst genommen fühlte. Da versuche ich einen breiteren Ansatz und frage nach möglichen Gründen, warum ein Priester dieses Ansinnen nicht mit dem nötigen Ernst verfolgt haben könnte. Das kann neben jedem erdenklichen Grund auch an einer theologischen Auffassung liegen. Wenn ich, jetzt einmal sehr undifferenziert und pointiert, die Auffassung vertrete, dass katholische Kirche und evangelische Gemeinschaften in etwa dasselbe und gleichwertig, respektive beide veritable Wege des Heils sind, dann werde ich eine Konversion anders behandeln als wenn ich der Meinung bin, die katholische Kirche sei die von Christus gestiftete Heilsanstalt und die Zugehörigkeit zu ihr sei heilsentscheidend. So meinte ich das.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Das kann natürlich der Grund sein; das habe ich schon verstanden, was du meintest.

 

So eine Konversionsentscheidung ohne vorherigen persönlichen Kontakt zu seiner Gemeinde mag ihm wirklich als nicht realistisch erschienen sein. Was ihn natürlich nicht davon entbindet, einem Anfragenden tatsächlich ein konkretes Angebot zu machen.

 

Vielleicht ist ihm die Sache samt ingos Kontaktdaten trotz bester Absicht wegen Überlastung oder aus anderen Gründen menschlicherweise einfach durchgerutscht und es steckt sonst überhaupt nichts weiter dahinter.

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vor 15 Minuten schrieb Studiosus:

die Kirche sei die von Christus gestiftete Heilsanstalt und die Zugehörigkeit zu ihr sei heilsentscheidend. So meinte ich das.

 

Extra ecclesiam nulla salus?

Ist das so exklusiv noch der Stand der Lehrmeinung?

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vor 50 Minuten schrieb Gratia:

 

Extra ecclesiam nulla salus?

Ist das so exklusiv noch der Stand der Lehrmeinung?

 

Der Feeneyismus wurde verurteilt. Also die falsche Auslegung des Satzes von Cyprian. 

 

Insofern war es stricto sensu so nie Lehrmeinung. Und so will ich mein Statement nicht verstanden wissen. Allerdings werde ich hier nicht Cyprian, Cantate Domino und Pius XII. gegeneinander ausspielen.

 

Gerettet werden können auch jene, die das votum baptismi haben. Und auch der Protestant. Allerdings nicht durch seinen Glauben, der ein irriger ist, sonst trotz desselben.

 

Und ja: Bevors jemand anderes sagt: Der CIC/1983 betrachtet Protestanten, insbesondere die eingebornenen, nicht mehr als Häretiker. Das Band der Taufe schließt auch sie - wenn auch nicht plena communio - in die Kirche ein. Der Ökumenismus hat auch hier auf ganzer Linie gesiegt. Siehe auch das Konzept der tria vincula.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 33 Minuten schrieb Gratia:

 

Ich halte das weniger für Indifferentismus, sondern für den realistischen Wunsch nach einer überlegten, tragfähigen Entscheidung, die sich nicht in einem übereilten formellen Wechsel erschöpft.

 

Hat denn der Pfarrer nach den Gründen gefragt, ingo?

Hmmm, seine Motivation vermag ich schwer zu beurteilen. Ich neige aber auch eher Studiosus' Interpretation zu, denn nach Gründen hat er von sich aus wenig gefragt, wohl aber nach "Berührungspunkten". Gemeint waren damit persönliche Bindungen oder biographische Bezüge zur katholischen Kirche.

Damit kann ich nicht dienen, da ich aus einer protestantischen Familie, die wiederum in einem überwiegend protestantischen Milieu verankert ist, stamme. 

Zudem betonte er in dem Gespräch stark seine Sympathien für den evangelischen Kollegen meiner Heimatgemeinde sowie die Bedeutung der Ökumene.

vor 20 Minuten schrieb Gratia:

Das kann natürlich der Grund sein; das habe ich schon verstanden, was du meintest.

 

So eine Konversionsentscheidung ohne vorherigen persönlichen Kontakt zu seiner Gemeinde mag ihm wirklich als nicht realistisch erschienen sein. Was ihn natürlich nicht davon entbindet, einem Anfragenden tatsächlich ein konkretes Angebot zu machen.

 

Vielleicht ist ihm die Sache samt ingos Kontaktdaten trotz bester Absicht wegen Überlastung oder aus anderen Gründen menschlicherweise einfach durchgerutscht und es steckt sonst überhaupt nichts weiter dahinter.

Eben ein solches Angebot hätte ich mir gewünscht. Mir erschien eher die (unterstellte) Interpretation seinerseits, es handle sich um eine übereilte Entscheidung, als etwas zu voreilig. Natürlich wäre es menschlich und ist absolut denkbar und verzeihlich, wenn ihm aus Überlastung was durchgerutscht ist und nichts weiter dahinter steckt.

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vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

 

Der Feeneyismus wurde verurteilt. Also die falsche Auslegung des Satzes von Cyprian. 

 

Insofern war es stricto sensu so nie Lehrmeinung. Und so will ich mein Statement nicht verstanden wissen. Allerdings werde ich hier nicht Cyprian, Cantate Domino und Pius XII. gegeneinander ausspielen.

 

Gerettet werden können auch jene, die das votum baptismi haben. Und auch der Protestant. Allerdings nicht durch seinen Glauben, der ein irriger ist, sonst trotz desselben.

 

Und ja: Bevors jemand anderes sagt: Der CIC/1983 betrachtet Protestanten, insbesondere die eingebornenen, nicht mehr als Häretiker. Das Band der Taufe schließt auch sie - wenn auch nicht plena communio - in die Kirche ein. Der Ökumenismus hat auch hier auf ganzer Linie gesiegt. Siehe auch das Konzept der tria vincula.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Vielen Dank, Studiosus! :)

 

Auch wenn ich deine persönliche Meinung nicht immer teile, ist es toll, hier jemanden zu finden, der wirklich genau Auskunft geben kann, was gilt.

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Am ‎15‎.‎11‎.‎2018 um 05:24 schrieb ingo1976:

Dieser war freundlich interessiert, aber auch ziemlich, sagen wir mal, zurückhaltend. Er betonte etwas zu häufig, ein solcher Prozess brauche Zeit und wenn ich noch länger bräuchte, sollte ich mir die Zeit nehmen usw. 


Genau so ging es mir auch. In den letzten Wochen habe ich mich selbst und meine Erwartungen hinterfragt. Ging ich davon aus, dass man mich gleich in Vollzeit missionieren will? Dass man schnellstmöglichst noch im Laufenden Jahr Zuwachs verbuchen will?


Mir haben nu auch kirchenferne Bekannte empfohlen doch nichts zu überstürzen und mich da nicht hineinzusteigern und gleich beizutreten, wenn es doch vielleicht nur eine Laune ist.
Auch die Kirche hat sicherlich wenig Interesse an Leuten, die kurz mal eintreten und feststellen, dass es doch nicht der richtige Weg war. 

Ich erkenne mittlerweile, dass es meine Entscheidung ist und ich die Wege gehen muss. Somit ist es an mir nachzufragen, wenn ich etwas wissen möchte oder das Gefühl habe man hat mich vergessen. 

 

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@ Ingo:  Wenn der Pfarrer direkt deutlich gesagt hat, wo für ihn die Probleme liegen, hat er dich aber schon ernst genommen.

 

Ich kann sogar verstehen, dass er da nicht in eine Art Wettbewerb eintreten möchte..

 

Aber ich bin mir sicher,dass du gute Ansprechpartner findest.

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