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Satan


duesi

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vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

 

"Katholisch" ist nicht steigerungsfähig.

 

doch: umgekehrt, nämlich

 

katholisch -> römisch-katholisch -> römisch 😉

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vor 7 Stunden schrieb rorro:

Der katholische Glaube verpflichtet uns

 

Ein Abstraktum kann uns zu gar nichts verpflichten. Verpflichten kann uns höchstens Gott als Person. Und da wäre mir nun aber ganz neu, dass der irgendwo geäußert hätte "Du sollst die Lehrmeinungen der RKK vollumfänglich und widerspruchslos annehmen, sonst gehst du des Heils verlustig!"

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vor 6 Stunden schrieb Studiosus:

 Fazit: Wir können mindestens entnehmen, dass in einer verbindlichen Lehräußerung der Teufel namentlich vorkommt. Und mehr nicht. Er steht da seit bald einem halben Jahrtausend drin und wird sich - Achtung Scherz -  nicht wieder austreiben lassen.

 

Gott bewahre!

na dann können wir doch alle schön beruhigt sein. Wir lassen den Teufel schön da drinnen stehen und schauen da auch ja nicht mehr rein. Sonst kommen wir ihm ja zu nahe und das sollten wir doch tunlichst vermeiden. Da drin ist er gut aufgehoben im wahrsten Sinne des Wortes. 😉

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vor 6 Stunden schrieb Studiosus:

Jeder Katholik hat das Recht, sofern ihn sein Gewissen dazu anhält, Glaubenswahrheiten, auch als unfehlbar vorgelegte, abzulehnen und nur jenes und alles zu glauben, was ihm sein Gewissen erlaubt.

 

 

Nicht das Recht, sondern die Pflicht.

Begründet habe ich das schon vorher in einem Beitrag.

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Welche Rolle die Kirche in so einem Glaubensmodell spielt würde mich allerdings auch interessieren. Die Vermittlerin von Gnaden und Bewahrerin von Wahrheiten wird sie ja nicht sein. Wenn sie nicht Mutter und Lehrmeisterin ist, was dann? 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

 

Ich beteilige mich nur ungern am Bibelbingo, aber hier ist wohl die Antwort an den Apostel aus Joh 20,29 einschlägig.

 

Jesus sagt aber nicht, dass dieser Thomas verdammt sei. Zum Ungläubigen hat erst die kirchliche Überlieferung den Apostel Thomas gemacht.

Ich persönlich denke, dass der Glaubensweg des Thomas der anstrengendere und in diesem Sinne "unselige" ist als der Weg dessen, der 'einfach' glauben kann, ohne sehen zu müssen.

Aber Jesus Christus, der Auferstandene, zeigt sich diesem zweifelnden Thomas.

Ich sehe da übrigens auch eine Parallele zum Kampf Jakobs am Jabbok, wo Jakob sagt "Ich lasse dich nicht, bevor du mich nicht segnest!". Da heißt es dann auch, dieser Jakob habe mit Gott und den Menschen gekämpft, habe sich mit allen angelegt. Er bekommt dann den neuen Namen Israel. AUs diesem Kampf geht Jakob Israel nicht unbeschadet heraus, seine Hüfte ist verrenkt, er hinkt. Aber er ist gesegnet.

 

Du stellst da die VErtrauensfrage. Man kann das auch umgekehrt sehen:

Derjenige, der sich nicht an den Lehrsätzen einer Kirche festhält, lässt sich vollkommen fallen, vertraut vollkommen darauf, dass Gott ihm persönlich in seinem Ringen um Antworten schon irgendwann Antworten geben wird.

 

 

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vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Daß ein Katholik aus Gewissensgründen bspw. die Existenz Gottes (also eine Glaubenswahrheit) ablehnen könne, wird sicher nicht dogmatisiert. Und Ratzinger sollte man nicht häretisch lesen (=Teile verabsolutieren), DOMINUS IESUS bspw. ist ganz eindeutig (und aus seiner Feder), wenn es um Glaubensgehorsam geht.

 

Bist Du nicht derjenige, der sich immer beschwert, er würde nicht richtig gelesen? Nun, der Schelm ist, was er denkt. Niemand hat den Unsinn behauptet, denn Du da postulierst. Sehr wohl aber hat es in der Kirche immer wieder gewichtige Stimmen gegeben, die den Primat des Gewissens hervorhoben. Und dass der Theologe Ratzinger manches anders sah als Papst Benedikt, ist so verwunderlich nicht. Als Theologe, ja, noch als Kardinal konnte er in manchen Aussagen freier argumentieren als im Amt des Papstes. 

 

Und was der Verweis auf Dominus Iesus mit der Frage des Primat des Gewissens zu tun hat, mag Dir ersichtlich sein, mir aber nicht. Domine Iesus beschäftigt sich damit nämlich nicht mit einem Wort und auch den Begriff des Glaubensgehorsam wirst Du darin nicht finden. 

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vor 3 Stunden schrieb Studiosus:

Ich nehme an, - nein weiß eigentlich sicher -, dass rorro hiermit den Logos meinte und nicht den Satan.

das habe ich mittlerweile realisiert, war aber im Kontext des Threads schon etwas missverständlich 🙂

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vor 13 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

und auch den Begriff des Glaubensgehorsam wirst Du darin nicht finden. 

 

Zitat

7.  Die der Offenbarung Gottes entsprechende Antwort ist »der ”Gehorsam des Glaubens“ (Röm 1,5; vgl. Röm 16,26; 2 Kor 10,5-6). Darin überantwortet sich der Mensch Gott als ganzer in Freiheit, indem er sich ”dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft“ [...]

 
Der Gehorsam des Glaubens führt zur Annahme der Wahrheit der Offenbarung Christi, die von Gott, der Wahrheit selbst, verbürgt ist:»Der Glaube ist eine persönliche Bindung des Menschen an Gott und zugleich, untrennbar davon, freie Zustimmung zu der ganzen von Gott geoffenbarten Wahrheit«.
 

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Noch ein Nachtrag: zu der von mir zitierte Nummer 16 von "Gaudium et spes" gibt es einen Kommentar. Darin heißt es:

 

Zitat

"Über dem Papst als Ausdruck für den bindenden Anspruch der kirchlichen Autorität steht noch das eigene Gewissen, dem zuallererst zu gehorchen ist, notfalls auch gegen die Forderung der kirchlichen Autorität."

 

Der Verfasser dieses Kommentars war ein gewisser Joseph Ratzinger, später dann als Benedikt XVI. bekannt. 

 

Hach! Danke! Das ging mir die ganze Zeit im Kopf rum, konnte es aber nicht so schnell finden!

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vor 2 Stunden schrieb Studiosus:

Nun steht allerdings trotzdem weiterhin die Frage im Raum, worauf sich das irrende Gewissen und seine theologische Sanktionierung erstreckt. Erstreckt es sich auf alles? Jeden Bereich des Lebens. Lehrt die Kirche hier - insinuierst Du das? - dass den von ihr vorgelegten und zu glaubenden Wahrheiten widersprochen werden dürfe oder gar müsse, wenn das unzureichend gebildete Gewissen dazu drängt? Das ist die einzige Frage, die ich an diesen Textausriss stelle. Denn wie soll einerseits ein Gewissensprimat, der sich auch auf zu haltende Lehren bezieht, absolut verstanden werden, wenn andererseits die Kirche kraft ihrer Autorität von den Gläubigen den Glaubensassens, moderner: die Zustimmung im Glauben aus Gehorsam, fordert? Ergibt sich hier keine Spannung, wenn - nehmen wir es einmal so an - die Kirche einerseits lehrt, dass das Gewissen, gewissermaßen als Gottes Stimme selbst, über allem throne und die Kirche andererseits Glaubenszustimmung und Gehorsam verlangt und, wenn diese nicht geübt werden, Sanktionen, die bis zum Bann reichen, verhängt? 

 

Hey! So gefällst du mir viel besser! Fragend, nachdenkend....:-)

Ich freue mich grad!

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vor 47 Minuten schrieb rorro:

 

Das ist damit nicht gemeint. Es geht darum, bei kirchlichen Regeln zur Moral diese am Gewissen zu prüfen, nicht dass jede Prüfung des Gewissens moralisch wäre. 

 

doch.

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vor 8 Stunden schrieb kam:

Es gibt natürlich auch ein Grundrecht auf Irrtum.

So ist es - und es wird sich zeigen, was Irrtum und was Wahrheit ist. Warten wirs einfach ab.

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vor 33 Minuten schrieb Studiosus:

In deinen Ausführungen fehlt meiner Ansicht nach ein Geist der (nicht blinden) Unterordnung unter die Autorität der Kirche. Was das Lehramt verkündet scheint für dich erst dann zu gelten, wenn Du es anhand deiner nicht näher beschriebenen Kriterien geprüft und für gut befunden hast. Das nennst Du Mündigkeit.

 

Ja. Ich sehe auch keinen Anlass, mich der Autorität der Amtskirche unterzuordnen. Weder blind, noch sehend. Denn leider hat die Kirche meines Erachtens ihre Autorität im Laufe der Geschichte weitestgehend verspielt. Papst Franziskus müht sich derzeit redlich, davon wieder ein bisschen was herzustellen. Es geht einfach um zu viel, als dass ich mich ihr unterordnen wollte. ICh kann derzeit auch keinen Sinn darin sehen. Warum sollte ich mich unterordnen? Um mich auf die Amtskirche zur Entlastung berufen zu können. Das geht streng genommen gar nicht. Vor Gott stehe ich immer alleine.

 

Zitat

Da frage ich mich, ob es Dir möglich ist, eine Autorität über Dir selbst überhaupt zu denken. Vom lieben Gott vielleicht abgesehen. Ob die "Stimme", die Dir den Widerstand gegen die Lehre der Kirche eingibt, dann jene göttliche des Gewissens ist oder doch nur deine eigenen Grillen, darauf möchte ich mich nicht festlegen. Es interessiert mich auch nicht.

 

Es gibt für mich keinen "lieben Gott", nur um das mal klarzustellen. Es gibt Gott, aber ich halte ihn keineswegs für "lieb" in einem irgendwie süßlichen Sinne.

Mag sein, dass ich ein Autoritätsproblem habe, es liegt mir nicht, jemanden einfach nur deshalb als Autorität anzuerkennen, weil er als solche ettikettiert wird. Da muss für mich schon sowas wie natürlich Autorität zu spüren sein.

Von "Widerstand gegen die Lehre der Kirche" bei mir zu sprechen, halte ich für überzogen. Übrigens habe ich nirgends geschrieben, dass mir eine "Stimme" einen Widerstand gegen die Lehre der Kirche eingebe. Wie du darauf kommst, magst du mir vielleicht erklären. Ich erlaube mir nur, aus bereits genannten Gründen, die Lehre der Kirche auf Herz und Nieren zu prüfen. Ich mag sie nicht einfach als gegeben annehmen. DAs habe ich hinter mir.

 

Zitat

Jedenfalls besteht für mich die Mündigkeit des Christen nicht in der beliebigen Ablehnung dessen, was die Kirche lehrt, sondern im verantworteten Umgang mit der Lehre. Dieser kann u. a. darin bestehen sich ernsthaft zu mühen, die Glaubensinhalte intellektuell zu durchdringen, sie in der Gesamtschau des Lehrgebäudes systematisch zu verorten, sie vor dem Forum der geschichtlichen und philosophischen Vernunft zu prüfen. Das ist meine Vorstellung von Mündigkeit. Zu dieser gehört notwendigerweise ein gewisses Wissen über das, womit man sich auseinanderzusetzen gedenkt. Und zwar dem Wortlaute nach, nicht in Form überblähter Karikaturen. Hat man all dies bedacht, dann kann man, so hoffe ich, verantwortet seinen mündigen Glauben praktizieren. Das eilfertige Abservieren von Unverstandenem oder Unangenehmen hat mir wenig mit Mündigkeit zu tun, sondern mehr mit einem spätpubertären Impetus, einer Anti-Haltung.

 

na dann sind wir uns ja wenigstens in diesem nicht unwesentlichen Bereich völlig einig.

Du darfst dir versichert sein, dass ich mitnichten irgendetwas beliebig ablehne. Ich bin, solange ich denken kann, damit beschäftigt, genau das zu tun, was du da oben schreibst. Genau diese Motivation hatt mich in jungen Jahren auch dazu gebracht, katholische Theologie zu studieren.

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vor 7 Minuten schrieb Die Angelika:

Von "Widerstand gegen die Lehre der Kirche" bei mir zu sprechen, halte ich für überzogen. Übrigens habe ich nirgends geschrieben, dass mir eine "Stimme" einen Widerstand gegen die Lehre der Kirche eingebe. Wie du darauf kommst, magst du mir vielleicht erklären.

 

Das war schlecht formuliert. Die "Stimme" als Metapher für das Gewissen habe ich mir von Mistah Kurtz' Zitat aus Gaudium et spes auf der vorherigen Seite ausgeborgt.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 38 Minuten schrieb Studiosus:

Wenn sie nicht Mutter und Lehrmeisterin ist, was dann? 

 

Vielleicht ist es das, warum du mich nicht verstehst:

Für mich ist die Kirche nicht Lehrmeisterin, aber wie eine Mutter.

Ich bin in ihr aufgewachsen, meine Eltern waren nicht gerade gläubig, ich habe eine Phase einer ganz engen Bindung hinter mir, ich habe Täuschungen und Enttäuschungen in ihr erlebt und erlebe sie immer noch, ich habe mich abgenabelt und bin in ihr erwachsen geworden.

Die Kirche als Gemeinschaft aller Gläubigen ist für mich immer noch lehrreich, aber das kirchliche Lehramt ist nicht mehr meine Lehrmeisterin.

Und ja, ich liebe diese Kirche, obwohl ich sie manchmal geradezu widerlich finde.

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vor 37 Minuten schrieb Studiosus:

 

Hat das jemand behauptet? Ich halte den Apostel Thomas für alles andere als verdammt. Im Gegenteil.

 

Freies Assoziieren ist schön und gut. Aber ich würde mir beizeiten wünschen, dass Du einmal deine Aufregung zügelst und einfach das Geschriebene zur Kenntnis nimmst. Ansonsten haben wir da eine unüberbrückbare Störung zwischen Sender und Empfänger, wenn Du nur jeweils meine vermutete Meinung prophylaktisch kritisierst.

 

Habe ich irgendwo behauptet, dass das hier im Thread jemand behauptet hätte?

Ich habe diesen Satz doch im Zusammenhang mit meinem VErweis geschrieben, dass die kirchliche Tradition den Apostel Thomas als den ungläubigen Thomas diffamiert hat. Aber Thomas rang um seinen Glauben an Jesus Christus. Er wollte glauben, konnte aber nicht, ohne den Auferstandenen gesehen zu haben. Interessant an der Bibelstelle ist für mich, dass Thomas den Auferstandenen nur zu sehen braucht, um zu glauben. Jesus Christus hatte ihn aufgefordert, ihn zu berühren, begreifen. Aber das tat Thomas nicht. Er musste nicht begreifen, es gnügte ihm schon, den Auferstandenen zu sehen, seine Gegenwart zu spüren, um glauben zu können.

 

Mit meinen Ausführungen hatte ich nicht im Sinn, deine von mir eventuell vermutete Meinung prophylaktisch zu kritisieren. Wie kommst du auf diese Idee?

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vor 2 Minuten schrieb Die Angelika:

 

.

Und ja, ich liebe diese Kirche, obwohl ich sie manchmal geradezu widerlich finde.

2010, als die Missbrauchsfälle heftige Wellen schlugen, da fand ich sie zeitweise auch widerlich. Unabhängig davon hatte ich auch ab und zu den Gedanken, in die sehr viel liberalere altkatholische Kirche zu wechseln.

Aber seit Franziskus Papst und Kardinal Woelki Erzbischof von Köln ist, kann man sich auch als linksgrünversiffter Gutmensch wieder einigermaßen wohl in der römisch-katholischen Kirche fühlen.

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Na ja, mit dem Wohlfühlen habe ich nach wie vor meine Schwierigkeiten. Aber das ist für mich auch nicht wichtig für mein Christsein. Mit Konversionsgedanken habe ich mich lange genug getragen, da käme ich nur vom Regen in die Traufe und außerdem würde ich mich wie ein VErräter fühlen, eben als ob ich mir einfach eine neue Familie suchen würde.

Man kann sich seine Familie nicht aussuchen. Man kann sich nur seine Freunde aussuchen.

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vor 10 Minuten schrieb Die Angelika:

Man kann sich seine Familie nicht aussuchen. Man kann sich nur seine Freunde aussuchen.

Auf die Idee, die Kirche mit meiner Familie zu vergleichen, würde ich nie kommen. Ich habe mich nicht als Verräterin gefühlt, als ich die Pfingstgemeinde verlassen habe - es war einfach nur eine  große Befreiung. Und so, wie ich dort weggegangen bin, als es überhaupt nicht mehr gepasst hat, würde ich das auch wieder tun, wenn ich den Verbleib in der Kirche nicht mehr mit meinen Überzeugungen und meinem Gewissen vereinbaren könnte.

 

 

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vor 12 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 

Das Problem ist ja imo weniger, ob so etwas nun Bestandteil des Depositum fidei ist oder nicht. Sondern dass unterstellt wird, wir wüssten nun, was das meint. Rorro führt an, es die Existenz des Satans Teil des katholischen Glaubens. Und so, wie er es formuliert, scheint es so, als wäre damit alles geklärt. Dabei ist damit praktisch nichts geklärt. Einfach deswegen, weil die verwendete Begriffe nicht klar sind und auch nicht klar sein können. Darüber habe ich mir hier ja schon immer wieder ausgelassen. Wir verstehen - das gilt für alle Dogmen - die Begriffe nicht, mit denen wir hantieren und mit denen wir glauben das Göttliche quasi festnageln zu können. Vor kurzem habe ich in diesem Liebe-Thema schon geschrieben, dass wir nicht verstehen, was die Liebe Gottes eigentlich ist. Du kennst ja auch vermutlich den quasi zum Mantra mutierten Satz "Gott ist die Liebe" (gegen den ich mittlerweile richtiggehend allergisch geworden bin). Als ob wir wüssten, was das - Gottes Liebe - eigentlich meint. Es gibt im Neuen Testament in scharfem Kontrast zum Liebes-Mantra auch den Satz es wäre schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. Was denn nun? Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da? Oder schrecklich ist es, in seine Hände zu fallen?

 

Wenn wir vom Satan sprechen, haben wir doch in Wirklichkeit kaum das Verständnis wovon wir da sprechen. Auch halte ich das nicht für notwendig. Es geht um den Weg der Nachfolge und die Schwierigkeiten und Fallstricke, die uns darauf begegnen. Wie Du das nennst, ob Du es personalisierst oder das Böse als Mangel ansiehst, dem für sich gekommen keine eigene Existenz zukommt, ist dabei unerheblich. Erheblich ist es hingegen, auf dem Weg zu bleiben bzw. immer wieder zu ihm zurückzukehren und weiterzugehen.

Den Ott zu kennen und zu wissen, was Katholiken eigentlich alles glauben müssten, ist keine Voraussetzung für die Nachfolge Jesu. Wahrscheinlich würde Jesus selber bei einer solchen Prüfung durchfallen. Wer weiß denn noch, wie viele Dogmen es eigentlich gibt? Wer hat da noch den Überblick? Aber das spielt letztlich keine Rolle, denn jedes Dogma ist der Versuch mit untauglichen Mitteln (menschlicher Verstand und Sprache) etwas auszudrücken, das sich damit nicht wirklich ausdrücken lässt. Wir sprechen in Bezug auf unserem Glauben immer wieder vom Mysterium, dem Geheimnis des Glaubens. Aber argumentieren tun wir, als ob das alles kein großes Geheimnis wäre, schließlich steht's ja im Ott. Also wissen wir schon, wer oder was das ist: Satan. Also wissen wir schon, was das ist: Gottes Liebe. Also wissen wir schon, was das ist: Erlösung. Dabei wissen wir, über das ganz konkrete Beispiel Jesu hinaus, der "qui propter nostram salútem descéndit, incarnátus est et homo factus est" einen Dreck. Oder, um Thomas von Aquin zu paraphrasieren, was wir wissen (oder zu wissen meinen) ist nicht mehr als Stroh.

 

Was uns not tut, ist nicht der Ott, sondern  in Jesu Nachfolge zu stehen, soweit uns das eben möglich ist und auch, wenn etwa ich auf diesem Weg (ohne falsche Bescheidenheit gesagt) nur auf allen vieren dahin krieche und kaum voran kommen. Aber immerhin versuche ich auf dem Weg zu bleiben, Fallstricke hin, Fallgruben her. Alles andere ist Nebengeräusch, mitunter erhellend, mitunter eine Hilfe. Aber wesentlich mehr ist es nicht. Mitunter ein Geländer, an dem man sich gelegentlich anhalten kann, ein Wegweiser vielleicht, der uns die ungefähre Richtung zeigt. Ende der Fahnenstange.

Ich finde diesen deinen Beitrag sehr gut. Und ich stimme dir zu: Es geht darum, in der Nachfolge Jesu zu stehen, nicht darum, ein schlüssiges Gesamtkonzept von Gott und seiner Schöpfung zu entwickeln, in dem wir sowieso mehr irren als recht haben. Inwiefern mir diese Diskussion über den Satan in meiner persönlichen Nachfolge Jesu geholfen hat, möchte ich an folgenden Punkten festmachen:

Erstens: Dort, wo die heilige Schrift von "Satan" spricht, haben wir es meistens mit Schwierigkeiten und Fallstricken auf unserem Weg zu tun. Es geht in erster Linie darum, achtsam zu sein und in fester Vertrauensbeziehung mit Gott zu stehen, um hier in den Schwierigkeiten bestehen zu können und den Fallstricken ausweichen zu können, nicht darum, "an den Satan zu glauben".

Ein zweiter Aspekt: Eine Geisteshaltung von Versuchung, Prüfung und Anklage, die, wie @Ennasus schrieb, darin besteht, hinterhältig andere Menschen auf die Probe zu stellen und dann über sie zu urteilen, ist nicht Christus gemäß.

Ein dritter Aspekt: Wenn ich, wo das ohne Zwang und mit Interesse möglich ist, anderen meinen Glauben erläutern und weitergeben kann, ist die Erklärung des Konzepts von "Satan" als Gedankengebäude nur bedingt dazu in der Lage, erhellend zu sein. Dennoch ist das Konzept, wie ich das sehe, mit sämtlichen Aussagen der heiligen Schrift und der Dogmen der Kirche im Einklang. Dies betrifft auch das zuletzt zitierte Dogma.

 

Insofern hat sich für mich diese Diskussion gelohnt.

bearbeitet von duesi
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Long John Silver
vor 6 Stunden schrieb Studiosus:

 

 

Ich weiß ja nicht wie Du das siehst. So zumindest bemühe ich mich zu glauben. Du kannst das natürlich anders machen. Ich will Dich sicher nicht auf irgendwas festlegen.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

 

Ich hoffe, du willst damit nicht andeuten, dass jemand hier sich nicht nicht bemueht zu glauben oder es sich einfach macht oder einfach nur, um die dumme Bemerkung von Xaxamoth zu bemuehen, glaubt, was er lustig ist?

 

Soweit ich weiss, ist hier nicht erwuenscht, jemandem den Glauben abzusprechen, und dazu gehoert meines Erachtens auch im allgemeinen Sinn das Bemuehen um den Glauben und die ernsthafte Auseinandersetzung mit seinen Inhalten. 

 

Das ist etwas, das ich jedem hier zugestehe und wo ich keine Verdaechtigungen gut finde im Sinn von "DU kannst natuerlich anders machen  und dich nicht bemuehen". 

 

Wir sollten gegenseitig so unterschiedlich auch unsere  Ueberlegungen im einzelnen sind, als Geschwister im Glauben ansehen und wohlwollend auf unsere gegenseitigen (intellektuellen und emotionalenI Bemuehungen und Fragen schauen, sich mit ihm auseinanderzusetzen. 

 

 

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Ein weiterer Punkt, wo ich die bisherige Diskussion für mich und meine Nachfolge Jesu fruchtbar fand:

 

Es hat mir geholfen, die Theodizeefrage für mich zu lösen, wie ich sinnvoll von einem guten und allmächtigen Gott ausgehen und sprechen kann.

 

Wichtig ist, dass ich sie nur "für mich" lösen konnte. Denn die Aussage "Gott ist gut" ist eine so subjektive Aussage, dass jeder darunter etwas anderes versteht. So dass nicht jeder das, was ich als "gut" empfinde, auch als "gut" empfinden kann.

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Zu der Spannung von Gewissensprimat und Glaubensgehorsam:

 

Ich verstehe das so, dass der Glaubensgehorsam gegen die Lehren der Kirche in der grundsätzlichen Bereitschaft besteht, sein Gewissen an der Lehre der Kirche auszurichten und dieser Vertrauen zu schenken in einem Geist der Unterordnung.

 

Der Gewissensprimat besagt jedoch, dass ich für mein derzeitiges Handeln und Reden in erster Linie meinem fehlerhaften Gewissen verantwortlich bin. Wenn dieses Gewissen nun bestimmte Lehren der Kirche (noch) nicht kennt oder sie (noch) nicht annehmen kann, so ist für mein derzeitiges Reden und Handeln mein Gewissen die höhere Instanz. Sogar höher als die Lehre der Kirche. Das bedeutet, dass man für sein persönliches Reden und Handeln auch den Bann der Kirche und die Verurteilung seitens kirchlicher Autoritäten nicht scheuen darf, wenn einem das persönliche Gewissen dies befiehlt. Siehe die heilige Johanna oder Franz Jägerstätter.

 

 

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