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Satan


duesi

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vor 42 Minuten schrieb rorro:

 

Das ist verständlich. Nun gibt es reihenweise Menschen, die mit diesem in Deinen jetzigen Augen blass-mürrischen Christus einen Schatz fanden, der sie ihr lustbetontes Leben freiwillig aufgeben ließ. Das muss doch für Dich höchst verstörend sein.

Nicht verstörend. Unverständlich .

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vor 12 Stunden schrieb Die Angelika:

kann es sein, dass du da Bezug auf eine Aussage von mir in einem anderen Thread nimmst?

Natürlich ist es keine dualistische Weltsicht, wenn der Satan als Geschöpf Gottes gesehen wird. Nur, wieviele Christen sehen das wirklich und konsequent so?

Bezug nehmen tue ich nicht direkt. Aber deine Äußerung hat mich etwas zu diesem Thema inspiriert. 😃

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vor 12 Stunden schrieb Studiosus:

Ich will kurz nur auf einzelne Aussagen eingehen: Vom Standpunkt der traditionellen Lehre von den Geistern respektive Engeln und Dämonen  (Angelologie bzw. Dämonologie) teile ich die Gleichsetzung der Geistwesen mit "Gedankengebäuden" nicht. Aus der Tradition sei auf Pseudo-Dionysius Areopagita und seine Schrift von der Hierarchie der Engel verwiesen. Oder auch auf den Aquinaten. Exegetisch hat Klaus Berger ganz Annehmbares über die Engel geschrieben.

Nach "De Scientia Christi" stehen die genannten Schriften schon auf meiner Leseliste. Danke für die Literaturhinweise.😃

Zuerst kommt aber meine europäische Patentanwaltsprüfung im Februar.

vor 12 Stunden schrieb Studiosus:

Engel sind Geschöpfe, keine abstrakten Dinge. Sie haben, ganz ähnlich den Menschen, einen freien Willen. Anders ist der Abfall der Engel von Gott, der Engelsturz, nicht schlüssig zu erklären. Dämonen wurden von Gott nicht böse geschaffen (Gott bringt nichts Böses hervor), sondern sind durch eigenen Entschluss geworden. 

Ich sehe zwischen dem Terminus "Geschöpf" und "Gedankengebäude" keinen Widerspruch. Auch Gedankengebäude haben einen "Willen". Das Attribut "frei" passt meines Erachtens nicht so ganz zu dem Nomen "Wille". Denn ich kann merken, dass ich etwas will. Und mein Wille kann sich verändern. Aber ich kann nicht das "Wollen" wollen. Aber das nur am Rande. Ich habe übrigens mit der Vorstellung übernatürlicher personenhafter Geistwesen gar kein Problem. Jedoch denke ich, dass man auch sinnvoll von Engeln, Dämonen und dem Satan sprechen kann, ohne diese Vorstellung vorauszusetzen.

 

Der "Engelsturz" wird meistens in Jesaja 14 hineingelesen. Dort geht es aber um den König von Babel, nicht um den Satan. Ansonsten ist die "Engelsturz"-Geschichte ja eine spätere Legende aus nachbiblischer Zeit. Haben die Dämonen sich wirklich gegen Gott gewandt? Oder haben sie sich gegen die Menschen gewandt? Sie "glauben an Gott und zittern" sagt der Jakobusbrief. Und sie unterordnen sich Gott nicht völlig. Aber kann man sie wirklich als die Gegenspieler Gottes ansehen? Ich bezweifle das.

 

Gott als der Urheber von allem, was bedeutet das? Nach dem Jakobusbrief ist Gott Licht und keine Finsternis ist in ihm. Nach Jesaja jedoch:

 

Jesaja 45, 7 Der das Licht formt und das Dunkel erschafft, der das Heil macht und das Unheil erschafft,/ ich bin der HERR, der all dies macht.

 

 

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vor 12 Stunden schrieb Xamanoth:

Den Satan hingegen halte ich für den ersten Künstler, den ersten Intellektuellen. Der Name Luzifer (Lichtbringer) durchaus passend, Prometheus ähnlich, und der Feuerseewurf ähnlich wie das Kaukasisschmieden eine Handlung einer zwar größeren Macht aber zugleich kleinerem Geist.

 

Gleichzeitig bietet Luzifer diesseitige Freuden. Exzesse. Des Gaumens und der Lenden.

 

Ich mag den ersten, schönsten Engel viel mehr als den blass-mürrischen Gekreuzigten.

Der Name "Luzifer" ist aus Jesaja 45 abgeleitet und ein späterer Name für den, der uns in der Bibel als Ankläger, Versucher und Prüfer begegnet. Die diesseitigen Freuden kommen nicht von "Luzifer", sondern von Gott. 

Zitat

1. Timotheus 4:

3 Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die Gott doch dazu geschaffen hat, dass die, die zum Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, sie mit Danksagung zu sich nehmen.

4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird;

5 es wird geheiligt durch Gottes Wort und durch das Gebet.

Und ja, natürlich erfordert die geistige Macht von Versuchung, Prüfung und Anklage Intellekt. Sogar außerordentlichen Intellekt. Und auch künstlerische Kreativität. Doch sie bringt dem Menschen eben nicht den Genuss, sondern die Zerstörung. 

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vor 48 Minuten schrieb Xamanoth:

Blassmürrische Menschen nennen ihre Mama schlicht „Frau“, verfluchen Feigenbäume und Gelehrte und fordern bedingungslosen Glauben. Ich kenne keine Stelle im NT wo Christus so etwas wie Humor erkennen lässt.

Tja, kommt drauf an, wer es liest,  anscheinend. 

Es gibt da so viele Stellen...

Ist hier aber OT.

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vor 51 Minuten schrieb Gallowglas:

 

Als "Gegenüber" ? Als Spielzeug und Opfer,  ja, möglicherweise, als Gegenüber sicher nicht 

 

(wobei, es kommt drauf an, welchen der Götter der Bibel man meint ) 

 

Das ist DEINE Sichtweise. 

 

Und ich bin Monotheistin .

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vor 3 Stunden schrieb catholicissimus:

Eine teuflische Besessenheit kann erkannt werden, wenn der Besessene in nie erlernten Fremdsprachen spricht, von Dingen weiß, die er normal nicht wissen könnte oder über übermenschliche Körperkräfte verfügt.

Ich will dieses Unerklärliche nicht klein reden. Jedoch besteht die "satanische Versuchung" in der Regel nicht in paranormalen Phänomenen, sondern in ganz irdischen Zusammenhängen.

 

vor 3 Stunden schrieb catholicissimus:

Die ganze Menschheitsgeschichte ist laut Bibel der Kampf zwischen der alten Schlange in der Genesis und Gott, wobei Gott natürlich am Ende siegen wird. Gott wird sicher nicht gegen Hirngespinste kämpfen, sondern gegen ganz konkrete Geschöpfe, die Ihm den Krieg erklärt haben!

Gott muss nicht gegen seine Geschöpfe "kämpfen". Er kann sie jetzt und sofort richten. Außerdem habe ich die Dämonen nicht als "Hirngespinste" bezeichnet. Auch Gedankengebäude sind ganz reale geistige Mächte. Was natürlich nicht heißt, dass die Engel lediglich abstrakte Gedankengebäude wären. Die "alte Schlange" kämpft nirgends in der Bibel gegen Gott. Ihre Wirksamkeit besteht darin, die Menschen zu versuchen. Dass der Engelsfürst Michael sich im Judasbrief nicht traut, den Satan zu lästern, zeigt ganz klar, dass Gott den Satan noch braucht. Er ist nicht der "Feind Gottes", sondern der "Feind der Menschen", weil Gott zwischen der Schlange und den Menschen eine Feindschaft gesetzt hat. Gott hat diese Feindschaft gewollt. Der Satan versucht die Menschen nicht, weil er sich selbst zu Gott machen will. Er versucht die Menschen, weil er die Menschen hasst. Deswegen hat er aber auch die besten Voraussetzungen, um die Aufgabe von Versuchung, Prüfung und Anklage zu erfüllen.

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vor 13 Stunden schrieb Studiosus:

Nachtrag: Von einem Dualismus kann schon aus dem einfachen Grunde nicht gesprochen werden, da Satan (die ursprüngliche Bedeutung und Rolle mal außen vor gelassen) keine Gegengottheit, sondern abhängiges Geschöpf des Höchsten ist. Er agiert und kann nur agieren im Rahmen dessen, was Gott ihm erlaubt zu tun.

Also Dein Gott erlaubt es Satan aktiv, die Seelen von Menschen zu jagen. Und auch der Sündenfall war nur möglich, weil Gott es erlaubt hat. Gott erlaubt es, dass Satan fieses Zeug anstellt, und stellt sich dann selber als toller Hecht und Retter und Erlöser hin. Welch ein armseliger und erbärmlicher Taschenspielertrick.

 

Danke, dass du mein negatives christliches Gottesbild bestätigst :)

bearbeitet von rince
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vor 30 Minuten schrieb duesi:

Die diesseitigen Freuden kommen nicht von "Luzifer", sondern von Gott. 

Ja, wenn man nicht dem Dualitätsprinzip anhängt, dann kommt letzendlich auch "das Böse" von Gott, so man denn an einen Schöpfergott glaubt. Woher auch sonst.

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Die Bilder, die wir haben, sind ja alle menschgemacht und können Gott und Satan nicht komplett erfassen.

Für mich passt das, was rince schreibt, nicht. Erst recht nicht zu dem, was Jesus lehrt.

Und warum sollte Gott, wie rince " ihn"sieht, Mensch werden?

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Die Angelika:

Als nächster Gedanke wird jetzt wohl kommen, dass Gott das Böse nur zeitweilig ermöglicht/zulässt, bis er sich endgültig als gut erweist. 

Dann hätten wir aber einen ein ganz klein wenig bisserle sadistisch veranlagten Gott, oder?

Sadismus bedeutet ja eigentlich, dass man sich an dem Leid anderer ergötzen kann. Ich denke, dass wir das Herz Gottes nicht ergründen können, wenn wir ihm solche Dinge unterstellen. Jedoch hat er eine Welt gewollt, in der Leiden möglich ist. Und dieses Leiden hat er nicht aufgehoben. Aber er hat es mitgetragen. Damit wird Gott aber auch nicht masochistisch. Denn das würde ja bedeuten, dass er sich am eigenen Leiden ergötzen könnte. Das "Böse" als eigene Kategorie existiert eigentlich gar nicht. Gott erweist sich als gut in dem Sinne, dass auch das, was uns jetzt falsch und böse erscheint, einmal einen tieferen Sinn ergeben wird. In dem Sinne ist auch der Satan für sich genommen nicht an sich "böse". In dem Sinne kann man dann davon sprechen, dass in Gott "keine Finsternis ist" und er nichts "Böses hervorbringt".

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vor 1 Stunde schrieb Ennasus:

Wir beobachten uns und unser Verhalten und das Verhalten der anderen doch ständig, beuteilen es, schauen, wie wir auf verschiedene Situationen reagieren, machen uns und den anderen Vorwürfe und klagen (uns) an. Solange jemand das tut, kann kein wirklicher "Himmel" in uns sein, man kann nicht wirklich glücklich sein, wenn man ständig auf der Lauer liegt, wer wo was falsch macht und wenn man voll von Vorwürfen und Kritik ist.

Ja, da stimme ich zu. Anklage, Vorwürfe, Nicht-Vergeben-Wollen sind Hindernisse in unserem Herzen zu wirklicher Glückseligkeit. Und doch finden wir im Matthäus-Evangelium auch die Worte "an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen", was wieder ein Einfallstor für Be-Urteilung (und für manche Leute leider auch eine Rechtfertigung für Ver-Urteilung) ist. Ich denke, man muss hier zwischen Be-Urteilung und Ver-Urteilung unterscheiden. Wir sind alle auf dem Weg zur Vollkommenheit. Die Be-Urteilung möchte dem anderen auf dem Weg zur vollkommenen Glückseligkeit helfen, die Ver-Urteilung jedoch ist ein Hindernis für die eigene Glückseligkeit.

 

vor 1 Stunde schrieb Ennasus:

Dass Jesus bei Lukas vor Beginn seines öffentlichen Auftretens in einer Vision "Satan vom Himmel fallen" sieht, heißt für mich: Er hat plötzlich verstanden, dass dieser Ankläger "im Himmel" nichts verloren hat, dass die ganze Abrechnerei und die Rucksäcke voller Vorwürfe uns nur daran hindern, uns weiter zu entwickeln. 

Zustimmung!

 

vor 2 Stunden schrieb Ennasus:

Darum kann er "die frohe Botschaft" verkünden: Es geht nicht um Anklage und Schuld, macht euch frei davon. Lasst euch davon erlösen. Lebt in die Fülle hinein.

Und doch meine ich, dass die Frage nach der Schuld durch Jesus nicht obsolet ist. Jesus vergibt die Schuld, aber er redet auch davon, dass es besser ist, sich ein Auge auszureißen, als sich zur Sünde verführen zu lassen. In die Fülle hineinleben können wir nur, wenn wir nicht mehr Knechte der Sünde sind. Solange es Sünde noch gibt, hat auch der Ankläger seine Berechtigung, wenn auch nicht als Teilhaber an der göttlichen Regentschaft.

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vor 30 Minuten schrieb mn1217:

Die Bilder, die wir haben, sind ja alle menschgemacht und können Gott und Satan nicht komplett erfassen.

Für mich passt das, was rince schreibt, nicht. Erst recht nicht zu dem, was Jesus lehrt.

Und warum sollte Gott, wie rince " ihn"sieht, Mensch werden?

 

 

 

Wie praktisch, wenn man sich immer auf die angebliche Beschränktheit des Menschen zurückziehen kann, wenn die Logik droht, zuzuschlagen.

 

Wozu braucht Gott ein Raumschiff? ;) 

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vor einer Stunde schrieb mn1217:

 

Das ist DEINE Sichtweise. 

 

Und ich bin Monotheistin .

NeIn, das ist die Sichtweise der Bibel  und die hab ich nicht geschrieben ...

 

 

Und nein, bist du nicht ... Außer natürlich, du widerspricht ein paar der grundlegenden lehren des Christentums, DANN  könntest du als Monotheistin durchgehen. 

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Warum "er"?

Gott hat ziemlich deutlich klargemacht, dass wir in Entscheidungen frei sind, aber halt auch mit den Konsequenzen leben müssen. Fing im Paradies schon an. Gott sagt die Konsequenz auch klipp und klar. Und Jesus war bezüglich  frei er Entscheidung auch sehr klar. Er hat die Konsequenzen auch aufgezeigt und war traurig,  wenn ein Mensch ihm dann nicht folgen konnte oder wollte. Aber gezwungen wurde keiner.

 

*gähn*

 

Konkret bei Hiob:

Dort soll Gott angeblich dem Satan erlaubt haben, Hiob zu Forschungszwecken zu quälen.

Wo hat er da die Konsequenzen aufgezeigt?

Gott scheint da ganz und gar nicht auch nur irgendeine Gemütsregung (geschweige denn Trauer) zu zeigen, als er Hiob dem Satz zu Forschungszwecken überlässt.

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vor 2 Stunden schrieb Gallowglas:

 

Als "Gegenüber" ? Als Spielzeug und Opfer,  ja, möglicherweise, als Gegenüber sicher nicht 

 

(wobei, es kommt drauf an, welchen der Götter der Bibel man meint ) 

 

 

Tja...Hiob scheint kein echtes Gegenüber zu sein. Er ist das Objekt einer Wette zwischen Satan und Gott, also genau das, was du schreibst: Spielzeug für eine Wette bzw. Opfer der Wettleidenschaft von Gott und Satan

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also nochmal:

 

Wenn der Satan Geschöpf Gottes ist, dann ist Gott trotz aller Freiheit seiner Geschöpfe dafür veranwortlich, was er da geschaffen hat.

Der Mensch ist auch verantwortlich für das, was er so alles in der Welt erschafft.

 

Wir können nicht einerseits hergehen und sagen, der Satan könne nur insoweit etwas tun, wie Gott ihm dazu die potentia gibt, und dann andererseits behaupten, dass da frei entschieden werde.

Gott entscheidet doch zuvor, was Satan tun kann und was nicht.

Folglich zieht das mit der Freiheit nicht mehr ganz. Denn wenn Gott schon entscheidet, dem Satan die potentia für sein per se satanisches Handeln zu geben, dann hat er damit in letzter Konsequenz entschieden, dass satanisch gehandelt wird. Satan ist doch angeblich per se der Böse. Wenn Gott ihn dann "frei" handeln lässt, ist ja wohl klar, was Satan tut.

Da dann zu sagen, Satan hätte sich ja frei anders entscheiden können, ist ziemlich verquer. Das ist ungefähr so, als würde man davon ausgehen, dass die wilden und hungrigen Löwen im Kolloseum anders hätten handeln können, wenn man sie in diesem Zustand auf Menschen loslässt.

 

Außerdem zieht der Verweis auf menschliche Entscheidungsfreiheit doch sowieso nicht. Oder ist der Mensch mit Satan gleichzusetzen und per se als der Böse zu verstehen?

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vor 3 Stunden schrieb mn1217:

Gott hat ziemlich deutlich klargemacht, dass wir in Entscheidungen frei sind, aber halt auch mit den Konsequenzen leben müssen. Fing im Paradies schon an. Gott sagt die Konsequenz auch klipp und klar.

Und zwar bevor der Mensch per Definition in der Lage war zu erkennen, dass es schlecht ist, Gott nicht zu gehorchen. Denn um das zu können, musste er zunächst vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse naschen. Ist so als ob ich einem 2 jährigen ein Stück Schokolade vor die Nase stelle, nochmal extra darauf zeige und sage "das darfst du nicht essen" um dann ganz überrascht zu tun, dass das 2 jährige es trotzdem isst...

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vor 9 Minuten schrieb Die Angelika:

Denn wenn Gott schon entscheidet, dem Satan die potentia für sein per se satanisches Handeln zu geben, dann hat er damit in letzter Konsequenz entschieden, dass satanisch gehandelt wird. 

Dem stimme ich zu! Und ich behaupte, dass es gut für uns ist, dass es satanisches Handeln gibt. Und dass die Welt eine schlechtere wäre, wenn nicht satanisch gehandelt würde.

 

vor 9 Minuten schrieb Die Angelika:

Satan ist doch angeblich per se der Böse. 

Dem stimme ich nicht zu! Das Wirken Satans bringt das Böse (wenn man denn diese Kategorie bemühen will) ans Licht, aber es ist nicht ursächlich für das Böse.

bearbeitet von duesi
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vor 26 Minuten schrieb rince:

Und zwar bevor der Mensch per Definition in der Lage war zu erkennen, dass es schlecht ist, Gott nicht zu gehorchen. Denn um das zu können, musste er zunächst vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse naschen. Ist so als ob ich einem 2 jährigen ein Stück Schokolade vor die Nase stelle, nochmal extra darauf zeige und sage "das darfst du nicht essen" um dann ganz überrascht zu tun, dass das 2 jährige es trotzdem isst...

Ich würde den Menschen zunächst auch nicht als mündig bezeichnen. Von Natur aus sind wir nicht mündig. Jesus ist der Weg zur Mündigkeit und zum wahren Leben.

Zitat

Röm 11,32 Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.

Die Paradieserzählung vom Ungehorsam basiert nicht auf der "Schuldfähigkeit des Menschen". Der Gedanke der "Schuldfähigkeit" ist eine sehr moderne Rechtsvorstellung. Und die moderne Hirnforschung widerspricht teilweise dem Gedanken, dass es so etwas wie "Schuldfähigkeit" überhaupt gibt. Schuldfähigkeit setzt die volle Freiheit voraus, eine Entscheidung zur Verursachung einer Schuld nicht zu treffen. Doch unser Tun verursacht Leid, obwohl wir das gar nicht wollen. Und wir empfinden Reue über unser verkehrtes Tun, obwohl wir nicht die bewusste Entscheidung zur Verursachung von Leid getroffen haben. Wenn Jesus im Johannesevangelium sagt "wer die Sünde tut, ist der Sünde Knecht", dann widerspricht er damit auch der modernen Vorstellung von der Schuldfähigkeit. Die Gerechtigkeitsforderung des "Zornes Gottes" macht uns deutlich, dass so etwas wie gerecht leben nur durch die Gnade Gottes überhaupt möglich ist. Damit wir die guten Früchte des Glaubens hervorbringen können, muss sich unser Herz grundlegend ändern.

bearbeitet von duesi
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Die Sache ist tatsächlich nicht ganz so einfach (was ich allerdings auch nie behauptet habe). Die Frage, warum Gott zulässt, dass Satan uns versucht, hat wahrlich schon größere Geister beschäftigt. 

 

Der freie Wille, - der philosophisch und naturwissenschaftlich alles andere als gesichert gelten kann, - spielt dabei eine zentrale Rolle. Gott prüft den Menschen. Der Mensch soll sich bewähren, indem er Gottes Gebote einhält. Wie sollte dies allerdings in einer Welt geschehen, in der es keine Versuchung gibt? Wo keine Anfechtung ist, da kann der Mensch sich und seinen freien Willen auch nicht beweisen, da gäbe es keinen Preis für den Treuen und keine Strafe für den Abgefallenen. Vor diesem Hintergrund werden Satan und seine Dämonen wohl verständlicher. 

 

Auch die Kontroverse um die Übersetzung der Bitte des Pater nosters: Und führe uns nicht in Versuchung. Klingt beinahe so, als sei Gott hier der ultimative Versucher. Und gib, dass wir nicht in Versuchung fallen. Auch wenig besser. Dem Verlauf unserer Diskussion folgend wäre wohl am saubersten ausgedrückt  (wenn auch weniger textnah): Und gib niemandem die potentia uns zu versuchen.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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Und ergänzend sei auf den Titel aus Joh 12,31 verwiesen: princeps huius mundi. Der Fürst dieser Welt.

 

Was hier gemeint ist, muss gut überlegt sein. Dass Gott, mal den alten Schlager bemühend, die ganze Welt in seiner Hand hält, das glauben wir Christen. Inwiefern ist der Satan dann Fürst dieser Welt? Doch lediglich in dem Sinne, dass ihm in der Arena dieser Welt, die unsere Bewährungsprobe darstellt, Macht (potentia) gegeben ist, um die Menschheit zu versuchen. Wozu das sinnvoll sein kann siehe auch meinen Beitrag darüber.

 

Und meine ganz persönliche Meinung: Ich halte Satan, so wie ihn Theologie- und Kulturgeschichte zeichnen, für eine im wahrsten Sinne tragische Figur. Ich denke beispielsweise an Gustave Dores Darstellungen. Denn auch wenn er, seit dem Engelsturz, vermeint auf eigene Rechnung zu handeln, so bringt er doch nolens volens das Werk Gottes zur Entfaltung, ähnlich wie eine self-fullfilling prophecy. 

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 54 Minuten schrieb rince:

Und zwar bevor der Mensch per Definition in der Lage war zu erkennen, dass es schlecht ist, Gott nicht zu gehorchen. Denn um das zu können, musste er zunächst vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse naschen. Ist so als ob ich einem 2 jährigen ein Stück Schokolade vor die Nase stelle, nochmal extra darauf zeige und sage "das darfst du nicht essen" um dann ganz überrascht zu tun, dass das 2 jährige es trotzdem isst...

Och, ich kenne da Kinder, die haben das mit zwei locker verstanden. Aber wir haben sie auch nicht so behandelt.

 

Du und Gallowglas werdet hier eh nur " dagegen" schreiben, daran ändert niemand und nichts was.

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Wenn hier niemand bereit ist, Bibeltexte als das zu sehen, was sie sind, nämlich menschliche Erfahrungen mit Gott,bringt es eh nix.

Gott wird bei Hiob so empfunden,dass Gott das genauso sieht, ist nicht gesagt.

bearbeitet von mn1217
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vor 9 Minuten schrieb mn1217:

Wenn hier niemand bereit ist, Bibeltexte als das zu sehen, was sie sind, nämlich menschliche Erfahrungen mit Gott,bringt es eh nix.

Gott wird bei Hiob so empfunden,dass Gott das genauso sieht, ist nicht gesagt.

Gottes Reaktion auf Hiobs Kkagen ist für mich eine der indtruktivsten Passagen der Bibel. Sinngemäß: „Sei doch still du Wanze. Wo warst du als ich die Welt erschuf?“

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