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Der Begriff des Rechten und Linken


Xamanoth

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Wenn Chancengleichheit impliziert, dass Standards abgesenkt oder einseitig wettbewerbsverzerrende Vergünstigungen gewährt werden, dann ist sie meiner Meinung nach schädlich. Ein Staats- und Bildungswesen ist auf Bestenauslese angewiesen. Wenn daher die Kategorien von besser oder schlechter zugunsten einer paritätischen Grundtendenz nicht mehr eruierbar sind, dann ist das dem Gemeinwohl auf Dauer abträglich, auch wenn der Einzelne kurzfristig profitiert.

 

Gegen die Beseitung sozialer Faktoren, die einen Bildungsaufstieg bei vorhandener intellektueller Veranlagung verhindern, ist jedoch grundsätzlich nichts einzuwenden.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Ich muss sagen, dass mich die "Links"-Definitionen noch nicht recht befriedigen.

Mir hat am Eingangspost gefallen, dass Xamanoth sich erstmal auf drei Begriffe beschränkt hat.

Für ein modernes "links"-Denken käme ich auf folgende Trias:

1. Solidarität

Auch heute noch wäre eine linke Gesellschaft eine solidarische Gesellschaft, die auf eine bewusste Interessengemeinschaft der wirtschaftlich Schwächeren und Lohnabhängigen gegenüber der Macht des Kapitals setzt. Daher sind Gewerkschaften weiterhin eine wesentlicher Teil linken Bewusstseins. Diese Solidarität ist zudem ausdrücklich international.

2. Staatsorientiertheit

Fast jedes linke Projekt setzt als primären Machtfaktor und Agenten gesellschaftlicher Ordnung auf den Staat, der letztlich allen anderen sozialen Bezügen wie Familie, Religion oder Clan übergeordnet ist. Säkularismus ist daher ebenfalls typisch "links".

3. Dekonstruktivismus und Identitätspolitiken

Dies ist ein neues Element zeitgenössischen linken Denkens, das einerseits auf dem "Nachweis" der "Konstruiertheit" aller traditionellen Begrifflichkeiten und "Identitäten" beruht und andererseits die "Bedürfnisse" aller möglichen "traditionell" diskriminierten "Gruppen" zur Konstruktion neuer Identitäten nutzt. Ursprünglich aus dem literaturwissenschaftlichen Diskurs der US-Universitäten stammend, inzwischen über die Gender Studies auch bei uns Teil des etablierten linken Denkens.

 

In der Realität gibt es natürlich noch alle möglichen Abarten und Gewichtsverschiebunge zwischen diesen Kernpunkten, aber ich denke, diese drei Elemente sind heute wesentlich.

 

 

 

 

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Und ganz kurz zur Eingangsfrage: Ich halte wenig davon, Politik im 21. Jhd. nach der Sitzordnung französischer Abgeordneter in der Nationalversammlungsaula zu klassifizieren.

 

Realpolitik sollte, wenn sie tatsächlich am Gemeinwohl interessiert ist, das Mittel der Vernunft als spektrenübergreifende Selbstverpflichtung aller Parteiungen gebrauchen. Da kann es, je nach anlassgebendem Fall, geboten sein, einmal eine "klassisch linke" und ein andermal eine "klassisch rechte" Politik in Einzelfragen durchzusetzen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

... Ein Staats- und Bildungswesen ist auf Bestenauslese angewiesen. Wenn daher die Kategorien von besser oder schlechter zugunsten einer paritätischen Grundtendenz nicht mehr eruierbar sind, dann ist das dem Gemeinwohl auf Dauer abträglich, auch wenn der Einzelne kurzfristig profitiert. ...

 

Theoretisch müßten die Ergebnisse besser werden, da die Auslese dann nicht mehr nur die Besten des Bürgertums, sondern aller Schichten umfasst. 

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vor 34 Minuten schrieb Studiosus:

Und ganz kurz zur Eingangsfrage: Ich halte wenig davon, Politik im 21. Jhd. nach der Sitzordnung französischer Abgeordneter in der Nationalversammlungsaula zu klassifizieren.

Diese zwei Lager, einerseits identitätsorientiert, andererseits gleichheitsorientiert, scheinen aber weiterhin vorhanden zu sein.

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vor 14 Stunden schrieb rince:

Genau das ist das Problem. Die Regierung eines Staates und ihre Politiker haben sich primär um die Interessen des eigenen Landes und der eigenen Bevölkerung, die sie gewählt haben, zu kümmern.

 

Was ich aber bei der linken Politik sehe und kritisiere, ist die Wahnvorstellung, man sei für das Schicksal der ganzen Welt verantwortlich. 

Ob links, rechts oder geradeaus: In einer globalisierten Welt enden Probleme und Interessen nicht an der Landesgrenzen. 

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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Wenn Chancengleichheit impliziert, dass Standards abgesenkt oder einseitig wettbewerbsverzerrende Vergünstigungen gewährt werden, dann ist sie meiner Meinung nach schädlich. Ein Staats- und Bildungswesen ist auf Bestenauslese angewiesen. Wenn daher die Kategorien von besser oder schlechter zugunsten einer paritätischen Grundtendenz nicht mehr eruierbar sind, dann ist das dem Gemeinwohl auf Dauer abträglich, auch wenn der Einzelne kurzfristig profitiert.

 

Gegen die Beseitung sozialer Faktoren, die einen Bildungsaufstieg bei vorhandener intellektueller Veranlagung verhindern, ist jedoch grundsätzlich nichts einzuwenden.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Bestenauslese? Oh je. Wer oder was ist denn der\die\das Beste? Schüler,die gut in der Schule sind, sind nicht notwendigerweise später auch gut im Job. Und jemand,der in der Pubertät eine Phase mit euer bescheidenen Noten hat,ist nachher vielleicht top.

Mal abgesehen davon,dass ja Leistung nicht alles ist. Auch Empathie und andere " soft skills" sind wichtig.

Wofür man eine Bestenauslese braucht, ist mir nicht klar. Jeder sollte das tun, was seinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht. Wir brauchen nicht nur Akademiker, sondern auch Handwerker. Zum Beispiel.

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vor 7 Minuten schrieb mn1217:

Ob links, rechts oder geradeaus: In einer globalisierten Welt enden Probleme und Interessen nicht an der Landesgrenzen. 

Unbestritten. Gibt es irgendwen der das infrage stellt?

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Es gibt keine Chancengleichheit durch Bildung.

 

Ich stimme der Liberalität zu, daß es ein umfangreiches Bildungsangebot geben muss. Und selbstverständlich muss eine gewisse Grundbildung für ALLE verfügbar sein - ob es verpflichtend sein muss, darüber könnte man schon streiten.

 

Allerdings sehe ich das Schulgeld durchaus als Instrument, den Wert von Bildung in der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Was nichts kostet wird auch nicht in dem Maße wertgeschätzt, wie es das in diesem Fall eigentlich erforderlich wäre.

 

Darüber hinaus sehe ich die Notwendigkeit den Zugang zu höherer Bildung an entsprechende Eignungstests zu knüpfen. Wer für ein Studium nicht geeignet ist, sollte auch keinen kostenlosen Studienplatz erhalten. Umgekehrt muss jeder, der diese Qualifikation erreicht auch die Möglichkeit haben, sie zu nutzen. Allerdings - und das sage ich mit meinem NRW-Abi - ist die Feststellung der Qualifikation Aufgabe der angestrebten Bildungseinrichtung. Der vorher erreichte Bildungsabschluss kann da lediglich ein erster Türöffner sein. Die Annahme eines Studenten muss aber letztlich bei der jeweiligen Uni liegen.

 

Wobei wir da an ein anderes - sehr viel dramatischeres und seit mind. 20-25 Jahren ignoriertes - Thema rühren: Die Frage nach den Bestandskriterien für Bildungseinrichtungen.

 

Grundschulen haben es relativ einfach, weil jedes Kind in die gleiche Schulform gehen muss. Das dreigliedrige System (zumindest in NRW) krankt seit Jahrzehnten an der Planungsunfähigkeit des Kultusministeriums, daß die Zahl der Schulwechsler nach Klasse 4 doch schon 8-10 Jahre im Voraus kennt. Dennoch spielte für die Links geprägte Politik nicht die Qualität der Einrichtungen und der vermittelten Bildung die entscheidende Rolle. Statt das Niveau der Gymnasien und Realschulen in den Vordergrund zu stellen und diese Schulen auch mit sinkenden Schülerzahlen weiterzuführen, hat man zugelassen, daß die "höheren" Schulformen ihre Klassen ohne genauere Prüfung der Neuzugänge vollmachten. Das führte dazu, daß auf die Gymnasien den Realschulen die Leistungsträger absaugten und die Realschulen den Hauptschulen. Weshalb das Schulsystem in NRW immer mehr einem zwei- statt dreigliedrigen ähnelt. Verschärft wird das noch durch die integrierten Schulen (Gesamtschule und Sekundarschule) die zwar beide den Anspruch haben auch gymnasiale Bildung zu vermitteln und ihren Schülern den Weg zum Abitur zu ebnen, aber defacto kombinierte Real- und Hauptschulen sind, da die Kinder mit Gymnasialempfehlung immer noch lieber auf "richtige" Gymnasien wechseln. Auf die Gesamtschule gingen - nach dem, was ich mitbekommen habe - eher solche Kinder bei denen trotz Empfehlung die Eltern nicht von der Eignung ihres Kindes für den Gymnasialbetrieb überzeugt waren und/oder G9 bevorzugten. Letzteres Kriterium hat sich ja jetzt weitgehend wieder erledigt.

 

Ich bin durchaus ein Fan mehrgliedriger Schulsysteme, aber nicht um jeden Preis. Eine Trennung in Förderschulen, Realschulen und Gymnasien finde ich eine grundsätzliche Notwendigkeit (insbesondere, wenn die Förderschulen nicht nur solche Kinder aufnehmen, die im normalen Betrieb "unbeschulbar" sind sondern als unterstützende Einrichtungen in die anderen Schulformen wirken und dort Kinder mit Lerneinschränkungen (Hochbegabungen, Lernschwächen, etc.) unterstützen) um möglichst jedem Kind eine angemessene und funktionierende Beschulung zu ermöglichen.

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vor 42 Minuten schrieb mn1217:

Bestenauslese? Oh je. Wer oder was ist denn der\die\das Beste? Schüler,die gut in der Schule sind, sind nicht notwendigerweise später auch gut im Job. Und jemand,der in der Pubertät eine Phase mit euer bescheidenen Noten hat,ist nachher vielleicht top.

Mal abgesehen davon,dass ja Leistung nicht alles ist. Auch Empathie und andere " soft skills" sind wichtig.

Wofür man eine Bestenauslese braucht, ist mir nicht klar. Jeder sollte das tun, was seinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht. Wir brauchen nicht nur Akademiker, sondern auch Handwerker. Zum Beispiel.

Weshalb ich Eignungstests bei jedem Wechsel der Bildungseinrichtung befürworte. Vielleicht sogar - spätestens beim Eintritt in die akademische Laufbahn ab Klasse 10 - mit konkreten Bewerbungsgesprächen.

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Die Eignung für Gymnasium und Realschule wird über den Schnitt des Übertrittszeugnisses bestimmt - zumindest bei uns in Bayern -, die Eignung für die Uni wird (eigentlich) durch das Abitur (Erwerb der Hochschulreife) unter Beweis gestellt.

 

Ich weiß nicht, abgesehen von den Beschränkungen bei Studiengängen, die überlaufen sind, wozu es da noch Eignungstest bräuchte.

 

Chancengleichheit ist tatsächlich nicht gegeben. Ich bin seit über 25 Jahren Lehrerin und im gleichen Zeitraum habe ich meine fünf Jungs und ihre Klassenkameraden in den unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen erlebt. Wenn es am Gymnasium mal spannend wurde, haben als erstes die Eltern mit Realschulabschluss die Nerven verloren und ihr Kind runtergenommen. Kindern mit Migrationshintergrund wird weniger eine Empfehlung fürs Gymnasium ausgesprochen. Einer davon, der genauso begabt ist wie mein Jüngster, macht jetzt eine Ausbildung als Elektriker, während mein Jüngster gerade eine Jahrgangsstufe wiederholt und, wenn er nicht die Lust verliert, schon irgendwie das Abi schaffen wird. Da sind ganz viele Faktoren mit im Spiel: Auch ohne Schulgeld kostet Bildung Geld. Inzwischen sind zwei Söhne im Berufsleben und zwei in der Ausbildung - nur noch einer, dem ich den Frisör und die Klamotten zahlen muss.

 

Kindergeld kassieren und Schulgeld bezahlen - willst du die Verwaltung echt ins Unendliche aufblähen? Und das Schulgeld musst du staffeln, sogar Privatschulen machen das.

 

Dieses gütige "Wir brauchen ja auch Handwerker!" (Kam von jemand anderem).

 

Bekommen die aber auch die Anerkennung? Ist einer von euch schon einmal vor einer Mittelschulklasse gestanden und hat erlebt, dass sich die Schüler dank unseres Schulsystems als "dumm" einschätzen? Ist jemals euer Blick über so eine Klasse geschweift und ihr musstet sehen, dass sie vielleicht langsam sind, aber sicherlich auch deshalb, weil ihr Leben voller Probleme ist? Dass gegen das Gesetz, dass das Elend in die nächste Generation weitergereicht wird, nur noch die Lehrer stehen?

 

Ich habe keine Ahnung, was andere Leute unter einem von linker Politik finanziertem Schulsystem verstehen. Fakt ist, dass das Bildungsbürgertum mühelos seine Schäfchen ins Trockene bringen kann, siehe meine Söhne. Denn ich gehöre ja auch dazu. Ich verstehe unter Chancengleichheit: Lehrer, viele Lehrer. Erzieher, viele Erzieher. Dann erst Sozialarbeiter für die harten Fälle. Kleine Klassen, ganz viel Geld für Medien und Material und für Chor, Theater und Sport als kostenloses Angebot der Schule. Den Schulen und ihre Angebote sind niedrigschwellig. Ich sehe Rektoren, die knallhart die Plätze in Chor, Theater und Sport an diejenigen vergeben, die Förderbedarf haben, sei es, weil sie schwach sind, sei es, weil sie begabt sind, aber das Elternhaus die externe Förderung nicht gebacken bekommt. Ich sehe einen Ausgleich für die unterschiedlichen Startbedingungen der Kinder. Und das ist komplett links.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 5 Stunden schrieb nannyogg57:

Ich verstehe unter Chancengleichheit: Lehrer, viele Lehrer. Erzieher, viele Erzieher. Dann erst Sozialarbeiter für die harten Fälle.

Und wer soll "so blöd sein" den Job zu machen?

Wenn man nur mal die Gehälter vergleicht.

Kindergärtner und Pflegehelfer, die bei deutlich höherer Arbeitsbelastung und bei deutlich mehr Verantwortung zum Mindestlohn arbeiten, den man deutlich leichter verdienen kann.

Ich seh's bei uns Pfleger, bei den Erziehern wird's nicht anders sein dass das Gehalt - im Gegensatz zu anderen Berufen - Ausbildung und Verantwortung nicht mal annähernd widerspiegeln.

Das gleiche Spiel bei Lehrern und Hausärzten, im Vergleich zu anderen Akademikern

Und das Gehalt von Mitgliedern der Parlamenten oder Regierungen ist, im Vergleich zu dem was man als Aufsichtsrat oder Vorstandsmitglied bekommt, schon kein Witz mehr sondern eine Frechheit. Zumal dann wenn man die DAX-Grössen zum vergleich nimmt.

 

Muss man ab Akademiker nicht mehr sammeln gehen, bleibt dennoch: in dem Moment wo man Verantwortung übernimmt für die Gesellschaft oder ganz direkt für die Mitmenschen, in dem Moment wird man, sorry, verarscht. Dem Motto "Augen auf bei der Berufswahl" folgend erleben wir zur Zeit das Erzieher fehlen, das Pfleger fehlen, das Hausärzte fehlen.

 

bearbeitet von Frank
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@nannyogg57 @Frank

 

Ihr beschreibt den Aufbau eines modernen Sozial- und Schulsystems.

Die allgemeine Schulpflicht kommt aber schon im aufgeklärten Absolutismus (tlw auch mit der Reformation) auf, die ersten deutschen Sozialversicherungsgesetze erläßt Bismarck. 

Auch wenn einiges auf sozialistische Ideen zurückgeht, Sozialstaat und Bildungswesen sind in der heutigen Welt nicht mehr wirklich "links", sondern unumstrittene Notwendigkeit eines Industriestaates.

"Links" wäre da heute für mich der Kampf gegen Schulen und Krankenhäuser in nichtstaatlicher Trägerschaft und für bessere Bezahlung.

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vor 11 Stunden schrieb mn1217:

Ob links, rechts oder geradeaus: In einer globalisierten Welt enden Probleme und Interessen nicht an der Landesgrenzen. 

Das ändert nichts daran, dass ein gewählter Bürgermeister sich primär um die Entwicklung und das Wohlergehen seiner Stadt zu kümmern hat. Und das gleiche trifft für eine Bundesregierung zu. Wenn einige Politiker meinen, sie währen auserkoren, die Welt zu retten, sollte man mit ihrem Hausarzt diskutieren, ob die Medikamente richtig dosiert sind.

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vor 5 Stunden schrieb nannyogg57:

Die Eignung für Gymnasium und Realschule wird über den Schnitt des Übertrittszeugnisses bestimmt - zumindest bei uns in Bayern

Tu felix Bavaria

 

In NRW zählt allein der Elternwille, Noten sind bekanntlich diskriminierende Vorurteile, die die Chanchengleichheit verbauen und deswegen von den Linken seit Jahren bekämpft werden und am Besten ganz abgeschafft werden sollen....

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vor 5 Stunden schrieb nannyogg57:

Ich habe keine Ahnung, was andere Leute unter einem von linker Politik finanziertem Schulsystem verstehen

Das Ausgeben von Geldern für Umbaumassnahmen zur Errichtung von Toiletten fürs 3. Geschlecht. :ninja: 

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Long John Silver
Am 15.3.2019 um 19:26 schrieb nannyogg57:

 

 

Linke Politik erkennt, dass der freie Markt eine Grenze hat, nämlich die Ressourcen dieser Erde. Eine ständige Anhäufung von Kapital kann nur stattfinden, wenn dieses Kapital der Erde entnommen wird, die aber allen Menschen (und Lebewesen) gehört. Deswegen geht linke Politik davon aus, dass eigentlich die Gesamtheit dessen, was die Erde zu bieten hat, allen gemeinsam gehört und nicht einigen wenigen, und dass der Wettbewerb dort Grenzen hat, wo er die Erde unmäßig zerstört.

 

 

 

Sorry, aber das ist es Unsinn. Linke Politik und das zeigen alle Regime der Vergangenheit haben sich einen Kehrricht um die Umwelt gekuemmert und die Zukunft der Menschen und die Ausbeutung der Erde. Diese Ideologie ist genauso dumm und gnadenlos die Erde und ihre Lebewesen ausbeutend wie in jeder andere auch gewesen. 

 

Wie hier bereits gepostet wurde, hat "gruene" Politik von ihrem Ursprung her nichts mit links oder rechts zu tun. sondern einen ganz anderen Ansatz. Dass Leute es als links bezeichnen, zeigt nur die allgemeine Begriffsverwirrung in einer Zeit, in der diese altvertrauten Zuweisungen nicht mehr funktionieren, weil die Welt laengst eine andere geworden ist. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 57 Minuten schrieb Shubashi:

@nannyogg57 @Frank

 

Ihr beschreibt den Aufbau eines modernen Sozial- und Schulsystems.

Die allgemeine Schulpflicht kommt aber schon im aufgeklärten Absolutismus (tlw auch mit der Reformation) auf, die ersten deutschen Sozialversicherungsgesetze erläßt Bismarck. 

Auch wenn einiges auf sozialistische Ideen zurückgeht, Sozialstaat und Bildungswesen sind in der heutigen Welt nicht mehr wirklich "links", sondern unumstrittene Notwendigkeit eines Industriestaates.

"Links" wäre da heute für mich der Kampf gegen Schulen und Krankenhäuser in nichtstaatlicher Trägerschaft und für bessere Bezahlung.

Ein Habeck spricht nicht umsonst lieber von "progressiver" Politik, weil das Links-Rechts-Schema nicht mehr wirklich greift.

Das nur als Vorbemerkung.

 

Ein Bildungswesen (zu dem auch die Kindergärten gehören) das Chancengleichheit ermöglicht ist insofern "linke" Politik, als das es um Teilhabe geht. Die Kernfrage ist doch: Wie können wir unser Zusammenleben so organisieren das möglichst alle partizipieren können? An demokratischen Entscheidungen, am Wohlstand, am kulturellen Leben, an den natürlichen Lebensgrundlagen. Das erreicht man am ehesten in dem man die jungen Leute möglichst diskriminierungsfrei und möglichst ohne das jemand hinten runter fällt so ausbildet das sie die Standards erreichen können. Dafür die Standarts absenken ist ein Weg - ein besserer Weg ist durch entsprechende Förderung sie zu befähigen die nicht abgesenkten Standards zu erreichen.

Linke Politik muss dafür sorgen das keiner hinten runter fällt.

bearbeitet von Frank
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Aber das abschreckenste Beispiel aus Deutschland in Punkto progressiver linker Bildungspolitik ist 'Inklusion'. Auf dem Papier des Schreibtisches von progressiven Ideologen mag das ja toll aussehen. Aber die Umsetzung in der Praxis gemäss den Lehrern, die ich kenne, schlicht eine Katastrophe. Keine ausreichende Zusatzausbildung für die Lehrer, keine ausreichenden zusätzlichen Stellen. Und Eltern, die ihre Kinder gerne weiter auf Förderschulen lassen würden, werden oft dieser Option beraubt.

 

Hier habt ihr die neuen Schüler mit den speziellen Anforderungen, ihr schafft das schon. Weil, ist ja jetzt die Vorgabe...

 

Aber ist halt wie üblich gut gemeint und wer was dagegen sagt ist ein rückständiger Neandertaler und so singen wir das verlogene Lied der Chancengleichheit...

bearbeitet von rince
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vor 7 Minuten schrieb rince:

Aber ist halt wie üblich gut gemeint und wer was dagegen sagt ist ein rückständiger Neandertaler und so singen wir das verlogene Lied der Chancengleichheit...

Das hat mit "rückständigem Neandertaler" nichts zu tun. Inklusion ist schlicht eine Forderung der Behindertenrechtskonvention [klick], die auch Deutschland ratifiziert hat [klick].

 

Wo du recht hast ist das man das richtig machen muss. Also mit ausreichend vorhandenen und ausreichend qualifizierten Personal

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Long John Silver
vor 47 Minuten schrieb Frank:

Ein Habeck spricht nicht umsonst lieber von "progressiver" Politik, weil das Links-Rechts-Schema nicht mehr wirklich greift.

Das nur als Vorbemerkung.

 

Ein Bildungswesen (zu dem auch die Kindergärten gehören) das Chancengleichheit ermöglicht ist insofern "linke" Politik, als das es um Teilhabe geht. Die Kernfrage ist doch: Wie können wir unser Zusammenleben so organisieren das möglichst alle partizipieren können? An demokratischen Entscheidungen, am Wohlstand, am kulturellen Leben, an den natürlichen Lebensgrundlagen. Das erreicht man am ehesten in dem man die jungen Leute möglichst diskriminierungsfrei und möglichst ohne das jemand hinten runter fällt so ausbildet das sie die Standards erreichen können. Dafür die Standarts absenken ist ein Weg - ein besserer Weg ist durch entsprechende Förderung sie zu befähigen die nicht abgesenkten Standards zu erreichen.

Linke Politik muss dafür sorgen das keiner hinten runter fällt.

 

Es wird immer Menschen geben, die "hinten runter" fallen, aus welchen Gruenden auch immer. Keine Politik kann das verhindern. Menschen lassen sich nich so "normen", dass nur die Voraussetzungen alle optimal sein muessen, damit sie so etwas wie "Teilhabe" (das ist auch so ein Schlagwort) nutzen. 

 

Habeck kenne ich nicht, aber sein Vorschlag hat sicher etwas fuer sich. Nur: progressiv und antidiskrimierend bewirkt nicht automatisch faktisch"Gutes". 

 

Ich vermisse bei diesem ganzen den  Begriff persoenliche Freiheit als oberstes Anliegen.  So wenig Reglementierung durch den "Staat" wie moeglich. 

 

PS. Kinderkriegen z.B. ist eine persoenliche Entscheidung. Ich verstehe nicht, warum der Staat Kindergaerten bereitstellen soll und Kosten uebernehmen fuer die Kinderauszucht. Seltsamerweise (das las ich neulich) ist bei uns die Geburtenrate  hoeher trotz der vielen fehlenden Verguenstigen, die in Deutschland vorhanden sind.  Wie kann solches sein, wenn doch Eltern so viel finanziellen Zucker in den Hintern geblasen wird? Es liegt an der Einstellung zum Kinderkriegen, das ist es. Und die ist Deutschland laengst so: Koennen wir uns ein Kind "leisten" und nimmt uns die Gesellschaft alle Sorgen ab, die damit zu tun haben und pampert uns, damit wir keine Einbussen erleiden? 

 

 

 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 3 Minuten schrieb Long John Silver:

Es wird immer Menschen geben, die "hinten runter" fallen, aus welchen Gruenden auch immer. Keine Politik kann das verhindern. Menschen lassen sich nich so "normen", dass nur die Voraussetzungen alle optimal sein muessen, damit sie so etwas wie "Teilhabe" (das ist auch so ein Schlagwort) nutzen. 

Die Frage ist wie man erreichen kann das die Gruppe, die hinten runter fällt möglichst klein ist? Ich kann jedenfalls kein Politik für "gut" befindet deren Ergebnis es ist das Bildungserfolg und Partizipation von der sozialen Herkunft des Kindes abhängt.

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vor 24 Minuten schrieb Frank:

Das hat mit "rückständigem Neandertaler" nichts zu tun. Inklusion ist schlicht eine Forderung der Behindertenrechtskonvention [klick], die auch Deutschland ratifiziert hat [klick].

 

Wo du recht hast ist das man das richtig machen muss. Also mit ausreichend vorhandenen und ausreichend qualifizierten Personal

Ich nehme zur Kenntnis, dass neben Äusserungen des Papstes offensichtlich auch diverse UN Konventionen den Status dogmatischer Unfehlbarkeit besitzen

 

:)

 

Oder geht es einmal wieder darum, wie man besagte Konventionen bei der Umsetzung interpretiert?

 

https%3A%2F%2Fwww.news4teachers.de%2F2015%2F02%2Finklusionsgesetz-der-bundestag-wusste-offenbar-nicht-worueber-er-abstimmt%2F&psig=AOvVaw3d4FSvCz2MWu8mIk03t-GJ&ust=1552894188743503

bearbeitet von rince
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vor 6 Minuten schrieb Long John Silver:

Habeck kenne ich nicht

Robert Habeck ist, neben Annalena Baerbock, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen

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vor 12 Minuten schrieb Frank:

Das hat mit "rückständigem Neandertaler" nichts zu tun. Inklusion ist schlicht eine Forderung der Behindertenrechtskonvention [klick], die auch Deutschland ratifiziert hat [klick].

 

Wo du recht hast ist das man das richtig machen muss. Also mit ausreichend vorhandenen und ausreichend qualifizierten Personal

Also ist für Dich das Recht von Nichtbehinderten auf eine vernünftige Beschulung nachrangig hinter dem Pampern von Minderheiten?

 

Ich habe Kinder in drei verschiedenen Dchulklassen und in wenigstens zweien davon sind Kinder, die mit "unbeschulbar" noch nett umschrieben sind. Und dank der Inklusion besteht kaum eine Chance Ruhe in die Klassen zu bekommen.

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