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Bekenntnis zum Glauben in der heutigen Zeit


Jan_Duever

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Habt ihr das auch schon erlebt: Man ist in einer Facebook-Gruppe für Menschen mit chronischen Erkrankungen aktiv, bietet seine Hilfe an und erhält viel Zuspruch.

Irgendwann erwähnt man, katholischer Theologe zu sein, bekennt sich zum christlichen Glauben und mit einem Mal kippt die Stimmung radikal: Plötzlich muss man sich für alle Vergehen der Kirche, angefangen von den Hexenprozessen bis hin zu den jüngsten Missbrauchsfällen, rechtfertigen, so als wäre man selber unmittelbar dafür verantwortlich.
Einem wird Homophobie vorgeworfen, obwohl man sich an keiner einzigen Stelle zum Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe geäußert hat.
Die Kirche sei sowieso nichts anderes als ein Verein von Heuchlern.
Es ist völlig aussichtslos, dagegen rationale Argumente ins Feld zu führen, da jene schlichtweg ignoriert werden oder man macht sich über sie lustig.
Die Vorhaltungen kommen in der Regel von Leuten, die ansonsten behaupten, wie wichtig ihnen Toleranz sei. Spätestens bei weltanschaulichen Fragen hört jene offenbar auf.
Große Zustimmung erlangt dagegen folgender Liedtext der Band »Böhse Onkelz«: https://www.songtexte.com/songtext/bohse-onkelz/kirche-1bdcc968.html

 

Ich bin Laientheologe und arbeite nicht für die Kirche, sondern im sozialen Bereich für einen privaten Arbeitgeber, dennoch genügt es, sich als Theologe zu »outen«, um verbal mit Gülle übergossen zu werden.
Da stelle ich mir die Frage: Was müssen erst Priester, Ordensleute und sonstige hauptamtliche Mitarbeiter der Kirche ertragen?
Mir scheint, als gäbe es einen wachsenden Hass auf uns Christen, insbesondere auf Katholiken, die sich offen zum Glauben bekennen.
Die Verwüstungen von Kirchengebäuden in Frankreich sind ein weiteres Indiz. In Bezug darauf heißt es jedoch lapidar, die Kirche sei nach den Missbrauchsfällen selber schuld, wenn Gotteshäuser verwüstet werden.

bearbeitet von Jan_Duever
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Ich arbeite ebenfalls im sozialen Bereich (rechtliche Betreuungen), dass ich Theologe bin, das kann man meiner Visitenkarte ebenso entnehmen wie meinem Briefkopf  - ich habe bislang eher keine negativen Erfahrungen damit gemacht. 

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vor 51 Minuten schrieb Jan_Duever:

Habt ihr das auch schon erlebt: Man ist in einer Facebook-Gruppe für Menschen mit chronischen Erkrankungen aktiv, bietet seine Hilfe an und erhält viel Zuspruch.

Irgendwann erwähnt man, katholischer Theologe zu sein, bekennt sich zum christlichen Glauben und mit einem Mal kippt die Stimmung radikal: Plötzlich muss man sich für alle Vergehen der Kirche, angefangen von den Hexenprozessen bis hin zu den jüngsten Missbrauchsfällen, rechtfertigen, so als wäre man selber unmittelbar dafür verantwortlich.
Einem wird Homophobie vorgeworfen, obwohl man sich an keiner einzigen Stelle zum Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe geäußert hat.
Die Kirche sei sowieso nichts anderes als ein Verein von Heuchlern.
Es ist völlig aussichtslos, dagegen rationale Argumente ins Feld zu führen, da jene schlichtweg ignoriert werden oder man macht sich über sie lustig.
Die Vorhaltungen kommen in der Regel von Leuten, die ansonsten behaupten, wie wichtig ihnen Toleranz sei. Spätestens bei weltanschaulichen Fragen hört jene offenbar auf.
Große Zustimmung erlangt dagegen folgender Liedtext der Band »Böhse Onkelz«: https://www.songtexte.com/songtext/bohse-onkelz/kirche-1bdcc968.html

 

Ich bin Laientheologe und arbeite nicht für die Kirche, sondern im sozialen Bereich für einen privaten Arbeitgeber, dennoch genügt es, sich als Theologe zu »outen«, um verbal mit Gülle übergossen zu werden.
Da stelle ich mir die Frage: Was müssen erst Priester, Ordensleute und sonstige hauptamtliche Mitarbeiter der Kirche ertragen?
Mir scheint, als gäbe es einen wachsenden Hass auf uns Christen, insbesondere auf Katholiken, die sich offen zum Glauben bekennen.
Die Verwüstungen von Kirchengebäuden in Frankreich sind ein weiteres Indiz. In Bezug darauf heißt es jedoch lapidar, die Kirche sei nach den Missbrauchsfällen selber schuld, wenn Gotteshäuser verwüstet werden.

Tja, wer für einen kriminellen Verein arbeitet, darf sich nicht wundern, von manchen mit Mißtrauen beäugt zu werden.

 

kurz erklärend..................tribald

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vor einer Stunde schrieb Jan_Duever:

Habt ihr das auch schon erlebt: Man ist in einer Facebook-Gruppe für Menschen mit chronischen Erkrankungen aktiv, bietet seine Hilfe an und erhält viel Zuspruch.

Irgendwann erwähnt man, katholischer Theologe zu sein, bekennt sich zum christlichen Glauben und mit einem Mal kippt die Stimmung radikal: Plötzlich muss man sich für alle Vergehen der Kirche, angefangen von den Hexenprozessen bis hin zu den jüngsten Missbrauchsfällen, rechtfertigen, so als wäre man selber unmittelbar dafür verantwortlich.
Einem wird Homophobie vorgeworfen, obwohl man sich an keiner einzigen Stelle zum Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe geäußert hat.
Die Kirche sei sowieso nichts anderes als ein Verein von Heuchlern.
Es ist völlig aussichtslos, dagegen rationale Argumente ins Feld zu führen, da jene schlichtweg ignoriert werden oder man macht sich über sie lustig.
Die Vorhaltungen kommen in der Regel von Leuten, die ansonsten behaupten, wie wichtig ihnen Toleranz sei. Spätestens bei weltanschaulichen Fragen hört jene offenbar auf.
Große Zustimmung erlangt dagegen folgender Liedtext der Band »Böhse Onkelz«: https://www.songtexte.com/songtext/bohse-onkelz/kirche-1bdcc968.html

 

Ich bin Laientheologe und arbeite nicht für die Kirche, sondern im sozialen Bereich für einen privaten Arbeitgeber, dennoch genügt es, sich als Theologe zu »outen«, um verbal mit Gülle übergossen zu werden.
Da stelle ich mir die Frage: Was müssen erst Priester, Ordensleute und sonstige hauptamtliche Mitarbeiter der Kirche ertragen?
Mir scheint, als gäbe es einen wachsenden Hass auf uns Christen, insbesondere auf Katholiken, die sich offen zum Glauben bekennen.
Die Verwüstungen von Kirchengebäuden in Frankreich sind ein weiteres Indiz. In Bezug darauf heißt es jedoch lapidar, die Kirche sei nach den Missbrauchsfällen selber schuld, wenn Gotteshäuser verwüstet werden.

 

Ich denke, da gegen viele Dinge durcheinander.

 

Erstens Facebook: Das sagt eigentlich schon alles.

 

Zweitens weltanschauliche Fragen: Nichts eignet sich besser, um aneinander zu geraten. Oute dich mal als SPD-Mitglied.

 

Drittens Kirchen: Sie laufen bis heute mit der Forderung herum, anderen Vorschriften zu machen, und einem Anspruch auf Bedeutung, dem sie selbst allerdings nicht gerecht werden. Ja, man hat geradezu den Eindruck, daß sie mit sinkender Mitgliederzahl immer impertinenter werden, und eine öffentliche Aufmerksamkeit fordern, die in seltsamem Kontrast zu ihrer sowohl bei Kirchenfernen als auch bei den eigenen Mitgliedern gesunkenen Bedeutung stehen. Da sollte man sich über Spott nicht wundern.

 

Viertens Angriffe auf Kirchengebäude und ähnliches: Ich habe nicht den Eindruck, daß das in den letzten Jahrzehnten mehr geworden wäre, aber es ist unentschuldbar, wie jede Gewalttat gegen Sachen oder Menschen.

 

Letztens Hass auf Katholiken: Ich weiß nicht, woher du das nimmst. Es gibt Katholiken, die Widerspruch schon als Glaubensverfolgung interpretieren. Ich weiß nicht, ob du dazugehörst. Besonders die Kath. Kirche und ihre Funktionäre in einer Opferrolle zu sehen, ist allerdings eine groteske Verkennung der aktuellen Situation.

 

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

Drittens Kirchen: Sie laufen bis heute mit der Forderung herum, anderen Vorschriften zu machen, und einem Anspruch auf Bedeutung, dem sie selbst allerdings nicht gerecht werden. Ja, man hat geradezu den Eindruck, daß sie mit sinkender Mitgliederzahl immer impertinenter werden, und eine öffentliche Aufmerksamkeit fordern, die in seltsamem Kontrast zu ihrer sowohl bei Kirchenfernen als auch bei den eigenen Mitgliedern gesunkenen Bedeutung stehen. Da sollte man sich über Spott nicht wundern.

 

OK, was würdest Du vorschlagen? Eine Änderung der Staatskirchenverträge, damit die Kirche sich künftig nur noch über spenden finanziert?

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vor 10 Minuten schrieb Jan_Duever:

 

OK, was würdest Du vorschlagen? Eine Änderung der Staatskirchenverträge, damit die Kirche sich künftig nur noch über spenden finanziert?

Spenden und über die Kirchensteuer von den  Mitgliedern. Wie jeder andere Verein auch. Und dass der Staat, die Länder und die Kommunen sich nicht länger zum Handlanger einer Glaubensgemeinschaft machen.

 

 

sich der Aissichtslosigkeit dieser Forderungen durchaus bewusst seiend..................tribald

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vor 21 Minuten schrieb tribald:

Spenden und über die Kirchensteuer von den  Mitgliedern. Wie jeder andere Verein auch.

 

Ist das nicht bereits heute der Fall?

Wer nicht dabei sein möchte, kann doch austreten, oder?

 

Zitat

Und dass der Staat, die Länder und die Kommunen sich nicht länger zum Handlanger einer Glaubensgemeinschaft machen.

 

Wer kommt für die Kirchengebäude auf?

 

vor 3 Stunden schrieb tribald:

Tja, wer für einen kriminellen Verein arbeitet, darf sich nicht wundern, von manchen mit Mißtrauen beäugt zu werden.

 

Wo bleibt da die Differenzierung?

Wäre ein praktischer Vollzug des Glaubens bspw. in Form von Gottesdiensten ohne eine Organisation mit einer institutionellen Gestalt überhaupt möglich?

bearbeitet von Jan_Duever
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Ich würde das weniger eng sehen. Sippenhaft steht nach wie vor hoch im Kurs: Ob das in deinem Fall die sind, die dein Bekenntnis zum Katholizismus nutzen, um Dir alle Schandtaten der Kirche anzuhängen, oder die, die jeden Moslem für den Terror in der Welt verantwortlich machen wollen. Der Mensch neigt zu verallgemeinerdem Denken. 

 

Im Übrigen halte ich die Ablehnung durch manche Personen für das höchste Prädikat, das einem verliehen werden kann. Ganz im Sinne von Joh 15,18.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 1 Stunde schrieb Jan_Duever:

OK, was würdest Du vorschlagen? Eine Änderung der Staatskirchenverträge, damit die Kirche sich künftig nur noch über spenden finanziert?

 

Das war nicht deine ursprüngliche Frage. Du hast behauptet, durch dein Bekenntnis zum christliche Glauben zögest du dir Hass zu. Ich halte das für Unfug.

 

Was ich allerdings denke, ist, daß gerade deine Kirche in letzter Zeit ihren Ruf selbst demontiert hat, und viele Menschen haben den Eindruck, daß sie nichts daraus gelernt hat. In der Opferrolle macht sich eine so reiche und mächtige Organisation ziemlich schlecht. 

 

Darüber hinaus kannst du glauben was du willst, nur solltest du dafür keine Lorbeeren erwarten. Das geht Anhängern anderer Weltanschauungen auch nicht anders. 

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Long John Silver

Nun,  Facebook- Gruppen sind dafuer bekannt, dass sie nicht unbedingt das hoeflichste und toleranteste Umfeld sind 🙂 Da bringen es Leute fertig, sich sogar ueber niedliche Katzenfotos zu entzweien. Ich war einmal einige Zeit auf einem Account, der sich an sich mit Malerei beschaeftigte und auf wundersame Weise war das ganze ploetzlich beim Rechtsextremismus. 

 

Es ist die Frage, ob man ueberhaupt in einem solchen Medium darauf eingehen sollte, wenn einem solche Intoleranz und Unhoeflichkeit gegenueber schlaegt. Es ist natuerlich schade, wenn es ausgerechnet in einer Gruppe ist, in der etwas anderes im Vordergrund stehen sollte, aufgrund ihrer Thematik. 

 

Ich bin seit Jahren im Internet in einer  virtuellen Trauergruppe. Strengstens untersagt ist, Diskussionen anzufangen ueber Religion oder Politik. Einige der Mitglieder haben ihren Glauben verloren (so sie ihn davor ueberhaupt hatten). Sie sprechen das auch an, aber das wird einfach akzeptiert, genau wie wenn jemand schreibt, dass er nur durch den Glauben ueberhaupt weiterleben kann. Ich meine, gerade wenn man ein gemeinsames Schicksal teilt (wie auch eine Erkrankung), sollte man sich nicht noch zusaetzlich gegenseitig zerfleischen durch unnoetige Diskussionen, die gar nichts mit der Sache zu tun haben. 

 

Nun, ich schliesse mich Alfons an. Du bist keinem Rechenschaft schuldig fuer etwas, was du nicht zu verantworten hast, und wenn die Leute Probleme damit haben, dass jemand seine Religion nennt oder Theoloe ist, sollen sie die Ohren herunter klappen, wenn ihnen das nicht passt. Das gebietet die Hoeflichkeit.  Andererseits musst du dich auch nicht unbedingt darauf einlassen, oder? 

 

Wie gesagt - Facebook :-))

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 11 Stunden schrieb Jan_Duever:

 

OK, was würdest Du vorschlagen? Eine Änderung der Staatskirchenverträge, damit die Kirche sich künftig nur noch über spenden finanziert?

 

Wozu benötigt die Kirche überhaupt eine Staatskirchenvertrag mit Staaten, die die Grundrechte achten? In bspw. den USA geht's auch ohne.

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Es gibt ein Konkordat mit den USA, da geht es allerdings internationale Steuerfragen. Aber ich nehme an, du wärst dann auch für eine Kündigung der  Lateranverträge, denn Italien achtet die Grundrechte.

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Gerade eben schrieb Chrysologus:

Es gibt ein Konkordat mit den USA, da geht es allerdings internationale Steuerfragen. Aber ich nehme an, du wärst dann auch für eine Kündigung der  Lateranverträge, denn Italien achtet die Grundrechte.

 

Ja, der Vatikan würde sich sowieso viel besser als Museum machen, und der Papst könnte endlich angemessen bescheiden "residieren". :)

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vor 31 Minuten schrieb Chrysologus:

Es gibt ein Konkordat mit den USA, da geht es allerdings internationale Steuerfragen. Aber ich nehme an, du wärst dann auch für eine Kündigung der  Lateranverträge, denn Italien achtet die Grundrechte.

 

Also ich würde die Lateranverträge nicht vermissen. Ich wüßte nicht, warum der Bischof von Rom zwingend einen eigenen Staat haben muß. Die Autorität eines geistlichen Oberhaupts hat mit weltlichen Attributen wenig zu tun.

bearbeitet von rorro
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Danke ganz besonders für die Beiträge von Alfons und Long John Silver!

 

Alfons, so viel Zuspruch von einem Atheisten habe ich noch nie erhalten. 😀

Endlich mal jemand, der den Ausdruck "Toleranz" wirklich ernstnimmt.

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Am 4.4.2019 um 21:42 schrieb Jan_Duever:

Ist das nicht bereits heute der Fall?

Wer nicht dabei sein möchte, kann doch austreten, oder?

 

Ähem, die Bischofsgehälter werden nicht aus Kirchensteuermitteln sondern als Ausgleich für die napoleonische Enteignung von Fürstbistumern seitdem und immer noch aus "normalen" Steuermitteln gezahlt. Da kann man so viel austreten, wie man will, oder einen Verfassungsartikel von 1919 haben,  der nachhaltig ignoriert wird.

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