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Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.


helmut

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wer ist ein bruder jesu? wer gehört zu seinen brüdern? sind es seine leiblichen geschwister, seine stiefgeschwister die er angeblich gehabt haben soll? sind es seine Jünger, die vielen menschen die ihm folgten? sind es die, die an seine gottessohnschaft glaubten? sind es die getauften, die katholisch getauften? ist es der aramäische christ auf der flucht nach europa? ist es das ertrunkene katholische kind im rio grande? ist es der muslim auf dem mittelmeer?
 
oder sind wir es alle, weil wir als kinder gottes seine geschwister sind?
 
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Darauf gibt es drei Antworten, je nachdem, welche Ebene man anspricht:

 

1. Ein leiblicher Bruder Jesu war der Herrenbruder Jakobus.

 

2. Nach Paulus sind wir durch die Taufe Kinder Gottes im Sinne des auferstandenen Jesus, nicht mehr Sklaven, sondern Erben. Wir haben in der Taufe Christus wie ein Gewand angezogen und sind seine Brüder und Schwestern.

 

3. Im schöpfungstheologischen Sinn ist jeder Mensch unser Bruder und unsere Schwester durch den einen Ursprung, der Gott ist. Da Jesus Mensch ist, ist er in diesem Sinn Bruder jedes Menschen.

 

Die Stelle im Mt-Evangelium meint entweder 2. oder 3., wird aber traditionell so verstanden, dass sich in jedem Menschen, ob Christ oder nicht, der leidende Jesus zeigt.

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Long John Silver

Es geht eigentlich um den Begriff Geringste, an dem sich meistens moralisch hochgezogen wird.

 

Der Geringste ist imme der derjenige, der beduerftig ist. Das is ein sehr, sehr weites Feld, denn beduerftig ist stets derjenige, der in Not ist. Dazu gehoert nicht nur die materielle Not, sondern ebenso das ganze Spektrum von psychischer Not, Verelendung und Deformation und zwar unabhaengig vom sozialen Status.  Deshalb meiner Meinung nach ganz allgemein, derjenige, der die geringsten eigenen Moeglichkeiten hat, aus seiner Misere herauszukommen. Ob ich diesem helfen kann oder er ueberhaupt geholfen bekommen moechte, oder sich selbst aus beduerftig einschaetzt, steht auf einem anderen Blatt. Das Problem bei diesem Begriff ist der Automatismus und die wohlfeilen (christlichen) moralischen Gleichungen, die dazu fuehren, dass es als Moralkeule benutzt werden kann (und auch wird), wobei es dann immer eine angebliche sehr eindeutige Deutung gibt. 

 

Fuer mich ist beduerftig zunaechst derjenige in meiner Naehe, der meine Hilfe braucht und haben will. Ich habe da einen sozialen Begriff davon, der mit SIcherheit eine ganze Ecke ueber die uebliche Deutung von Suppenkuechen herausgeht, weil auch die seelische Not und alle moeglichen Probleme und Problemchen fuer mich ein ganz wesentlicher Faktor bei Beduerftigkeit darstellt. Also, platt gesagt, jemand, der Mitmenschlichkeit braucht, in meinem Alltag.

 

Ich reagiere allerdings sehr unfreundlich, wenn Leute ankommen, und mir moralisch die Ohren voll toenen, wo und wann ich "mitmenschlich sein sollte in ihrem Verstaendnis. 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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Long John Silver
vor 10 Stunden schrieb nannyogg57:

Darauf gibt es drei Antworten, je nachdem, welche Ebene man anspricht:

 

1. Ein leiblicher Bruder Jesu war der Herrenbruder Jakobus.

 

2. Nach Paulus sind wir durch die Taufe Kinder Gottes im Sinne des auferstandenen Jesus, nicht mehr Sklaven, sondern Erben. Wir haben in der Taufe Christus wie ein Gewand angezogen und sind seine Brüder und Schwestern.

 

3. Im schöpfungstheologischen Sinn ist jeder Mensch unser Bruder und unsere Schwester durch den einen Ursprung, der Gott ist. Da Jesus Mensch ist, ist er in diesem Sinn Bruder jedes Menschen.

 

Die Stelle im Mt-Evangelium meint entweder 2. oder 3., wird aber traditionell so verstanden, dass sich in jedem Menschen, ob Christ oder nicht, der leidende Jesus zeigt.

 

Ich bin nicht der Bruder von Jesus. Ich habe bereits einen Bruder.  Und die anderen Menschen sind auch nicht per se meine Brueder und Schwestern. Ich persoenlich mag diese Vorstellung weder noch finde ich sie sinnvoll. 

 

Jesus ist fuer mich Erloeser, Weltenherrscher, Christus. 

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3 hours ago, Long John Silver said:

Es geht eigentlich um den Begriff Geringste, an dem sich meistens moralisch hochgezogen wird.

 

Der Geringste ist imme der derjenige, der beduerftig ist. Das is ein sehr, sehr weites Feld, denn beduerftig ist stets derjenige, der in Not ist. Dazu gehoert nicht nur die materielle Not, sondern ebenso das ganze Spektrum von psychischer Not, Verelendung und Deformation und zwar unabhaengig vom sozialen Status.  Deshalb meiner Meinung nach ganz allgemein, derjenige, der die geringsten eigenen Moeglichkeiten hat, aus seiner Misere herauszukommen. Ob ich diesem helfen kann oder er ueberhaupt geholfen bekommen moechte, oder sich selbst aus beduerftig einschaetzt, steht auf einem anderen Blatt. Das Problem bei diesem Begriff ist der Automatismus und die wohlfeilen (christlichen) moralischen Gleichungen, die dazu fuehren, dass es als Moralkeule benutzt werden kann (und auch wird), wobei es dann immer eine angebliche sehr eindeutige Deutung gibt. 

 

Fuer mich ist beduerftig zunaechst derjenige in meiner Naehe, der meine Hilfe braucht und haben will. Ich habe da einen sozialen Begriff davon, der mit SIcherheit eine ganze Ecke ueber die uebliche Deutung von Suppenkuechen herausgeht, weil auch die seelische Not und alle moeglichen Probleme und Problemchen fuer mich ein ganz wesentlicher Faktor bei Beduerftigkeit darstellt. Also, platt gesagt, jemand, der Mitmenschlichkeit braucht, in meinem Alltag.

 

Ich reagiere allerdings sehr unfreundlich, wenn Leute ankommen, und mir moralisch die Ohren voll toenen, wo und wann ich "mitmenschlich sein sollte in ihrem Verstaendnis. 

 

 

Da ich kein Like mehr übrig habe:

👍 Daumen hoch

 

Werner

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Am 30.6.2019 um 21:53 schrieb nannyogg57:

Darauf gibt es drei Antworten, je nachdem, welche Ebene man anspricht:

 

1. Ein leiblicher Bruder Jesu war der Herrenbruder Jakobus.

 

2. Nach Paulus sind wir durch die Taufe Kinder Gottes im Sinne des auferstandenen Jesus, nicht mehr Sklaven, sondern Erben. Wir haben in der Taufe Christus wie ein Gewand angezogen und sind seine Brüder und Schwestern.

 

3. Im schöpfungstheologischen Sinn ist jeder Mensch unser Bruder und unsere Schwester durch den einen Ursprung, der Gott ist. Da Jesus Mensch ist, ist er in diesem Sinn Bruder jedes Menschen.

 

Die Stelle im Mt-Evangelium meint entweder 2. oder 3., wird aber traditionell so verstanden, dass sich in jedem Menschen, ob Christ oder nicht, der leidende Jesus zeigt.

ist das eine katholische haltung?  ich kann sie gut teilen. ich fand allerdings evangelikale meinungen, die es auf die jünger oder die ausdrücklich glaubenden beschränken.

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Am 1.7.2019 um 06:03 schrieb Long John Silver:

Ich reagiere allerdings sehr unfreundlich, wenn Leute ankommen, und mir moralisch die Ohren voll toenen, wo und wann ich "mitmenschlich sein sollte in ihrem Verstaendnis. 

 

Egal, was man vermeintlich Gutes macht, es gibt immer Menschen, die Dich fragen, warum Du nicht das andere Gute tust. Ich habe mir angewöhnt darauf zu antworten, daß ich das Ihnen übrig gelassen habe.

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Es ist kurz vor neun und ich habe auch heute bisher noch niemanden umgebracht. Das kann man mir gar nicht nicht hoch genug anrechnen, wird aber wie üblich geflissentlich ignoriert. 

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Am 2.7.2019 um 08:55 schrieb rince:

Es ist kurz vor neun und ich habe auch heute bisher noch niemanden umgebracht. Das kann man mir gar nicht nicht hoch genug anrechnen, wird aber wie üblich geflissentlich ignoriert. 

es ist nicht bewiesen.

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Am 2.7.2019 um 08:55 schrieb rince:

Es ist kurz vor neun und ich habe auch heute bisher noch niemanden umgebracht. Das kann man mir gar nicht nicht hoch genug anrechnen, wird aber wie üblich geflissentlich ignoriert. 

Wie kommts?😀

bearbeitet von Suzanne62
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vor 4 Minuten schrieb Suzanne62:

Die Frage ist eher: Will ich das wirklich wissen?

 

Nein, aber das geht mir mit allem anderen hier auch nicht anders.

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