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Plötzliches Hingezogensein zu Jesus Christus


picpus

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Hallo,

ich bin neu in diesem Forum.

Das Thema sagt schon alles: Ich bin momentan überwältigt von einer erneut entflammenden Liebe zu Jesus Christus, über die ich schreiben muss, es ist ein innerer Drang.

Ohne hier meine komplette Lebensgeschichte en detail ausbreiten zu wollen, möchte ich ein paar Eckpunkte darlegen. Ich hoffe, dass ich niemanden damit langweile - wenn dem so ist, müsst ihr es nicht lesen. 

 

Geboren vor 41 Jahren, evangelisch getauft und konfirmiert. Gott hat immer eine große Rolle in unserer Familie, und auch speziell in meinem Leben gespielt. Die evangelische Kirche war meine Heimat. 

Ich erinnere mich an einen Moment kurz nach dem Abitur in Gegenwart meines Religionslehrers, in dem ich mich selbst fragte: "Was machst du? Pfarrer oder Arzt?".

Dann Medizin studiert in der Überzeugung, dies sei der Weg des Herrn für mein Leben. Heute weiß ich, dass ICH das wollte und von Gott erwartet habe, dass er es mir in den Schoß legt, mir alles spielend von der Hand gehen müsste, weil ich ja Gott scheinbar auf meiner Seite habe in diesem lauteren Unterfangen, mich zum heilenden Werkzeug auszubilden, was ja nur in seinem Sinne sein könne. In den Anfängen des Studiums hatte ich eine tiefgehende (aber grundfalsche, wie ich heute weiß) Beziehung zu Gott, die mich getragen hat. Es fehlte an der Demut, und ich habe Gott versucht, was ich erst spät erkannt habe.

Wie auch immer: Burn Out, das Studium kurz vor Schluss abgebrochen. Ich habe mein Gottvertrauen verloren - eine Tatsache, die mich nach und nach auch Vertrauen ins Leben und in den Plan meines Lebens verlieren ließ.  Vor fünf Jahren bin auch aus der evangelischen Kirche ausgetreten, die für mich keine spirituelle Heimat mehr war und auch nicht mehr werden konnte.

 

Was war dann? Ich habe Gott immer nur in der Not angerufen - immer dann, wenn es mir schlecht ging, oder ich etwas gebraucht habe. Ansonsten lebte ich vor mich hin und hatte keine Verwendung für ihn. Ja, er war da, bei mir, aber brauche ja nichts von ihm..

 

Die allumfassende Frage, die ich mir seit 20 Jahren stelle: Welchen Plan hat Gott für mein Leben? Ich habe jetzt einen sehr guten, auch gut bezahlten Job. Es fehlt mir nichts im Leben. Ich bin gesund, materiell könnte es besser nicht sein. Vor kurzem habe ich mir eine komplett neue Eigentumswohnung mit Dachterrasse gekauft. Es gibt objektiv gesehen keinen Grund, mit etwas unzufrieden zu sein. Und doch ist das nicht genug, den ich habe nur unwichtige, weltliche Dinge angehäuft.

 

Ich weiß aber jetzt, dass ich mit meiner persönlichen Beziehung zu Jesus Christus all die letzten zwei Jahrzehnte nicht zufrieden sein kann. Er hat mich so unglaublich gesegnet in der ganzen Zeit, in der ich nicht bei ihm war. Er war ja immer da, auch wenn ich ihn ignoriert habe. Er hat mir alles - von mir völlig unverdient - zufallen lassen: Den Job, das Auto, die Wohnung, und alles andere. Das alles geschah aufgrund seiner Gnade, und zwar trotz der Tatsache, dass ich ihn verlassen hatte.

 

Das alles wurde mir vor kurzem in einem Moment bewusst, als ich auf meinem Sofa saß - aus buchstäblich heiterem Himmel. Eine unglaubliche Demut bemächtigte sich meiner, unwillkürlich fiel ich auf die Knie, tat Buße, bereute, dankte dem Herrn für all die Gnade und für das, was er für mich (in meinen Augen unverdient) getan hat. Ich weinte dann mehrere Stunden vor Glück. Letztes Wochenende war es ähnlich. Ich konnte nächtelang nicht schlafen, weil ich so aufgewühlt war. Mir wurde bewusst, wie nichtig all diese Dinge sind, die mir zugefallen sind. Dass der einzige Plan meines Lebens nur sein kann, eine starke und konsequente Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen und diese anderen Menschen zu vermitteln. Alles andere scheint mir unwichtig zu sein.

Ich habe in den letzten Tagen viel darüber nachgedacht, und ich glaube, in jenem Moment hat der Heilige Geist zu mir gesprochen. Ich habe jahrelang für solch eine Offenbarung gebetet. Mir wurde bewusst, dass mein Leben in der jetzigen Form vorbei ist, dass ich jetzt, nach 40 Lebensjahren, komplett neu anfange. Spirituell, in meinem Herzen, aber auch in meinem Äußeren. Der Gedanke daran, alles zu verkaufen und meinen Job zu kündigen ist mir gekommen. Ich empfinde ob dieser Vorstellung eine tiefere, innere Zufriedenheit und eine Art spirituelle Sehnsucht - vor allem auch das Gefühl, endlich ankommen zu können.

 

In jenem Moment habe ich auch beschlossen,  in die römisch-katholische Kirche zu kommen. Ich denke seit vielen Jahren darüber nach, ich habe mich viel damit beschäftigt und bin, obwohl das für mich immer unvorstellbar gewesen wäre, auch aufgrund vieler Vorurteile, die ich in meiner protestantisch/freikirchlich geprägtenJugend vermittelt bekommen habe, zu dem Schluss gekommen, dass tatsächlich nur die katholische Kirche meine Glaubensheimat sein kann, alles andere passt für mich nicht mehr zusammen.Ich möchte bald mit dem Pfarrer meiner Heimatgemeinde darüber reden. 

Was ich auch möchte: Meine tiefe Sehnsucht nach Jesus Christus hinterfragen und darüber beten. Ich glaube, mein Leben wird niemals wieder so sein, wie die letzten Jahre, die einfach nur so dahingeplätschert sind. Ich glaube, dass mir Gott gerade den Plan, den er immer schon für mein Leben gehabt hat, und den er in mich hineingelegt hat, offenbart, und bete, dass er mir den weiteren Weg, der noch im Nebel liegt, erkennbar werden lässt.

Ich bin euphorisch, verängstigt, verzweifelt, verunsichert, hoffnungsvoll, stark und schwach zugleich. Es ist ein komischer Trancezustand, der mich gerade in die Knie zwingt und mich innerlich wäscht. Es ist schwer zu beschreiben. Ich bitte um eure Gebete.

 

Danke fürs Lesen.

bearbeitet von picpus
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So wie du es schilderst hast du ein reiches Innenleben. Und ich hoffe nur, dass du dich in deiner Faszination für Jesus nicht auf einen Christen verengst, der nur die Schrift verabsolutiert.

Da du Katholiken in Erwägung ziehst, besteht ja diese Gefahr nicht.

Jesus spricht auch ausserhalb der Schrift, so wie ich dich interpretiere.

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vor 2 Stunden schrieb picpus:

Was ich auch möchte: Meine tiefe Sehnsucht nach Jesus Christus hinterfragen...

 

Ich denke nicht, daß du das möchtest. 

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

 

Ich denke nicht, daß du das möchtest. 

 

Da habe ich mich in der Tat missverständlich ausgedrückt. Was ich eigentlich meinte war die Frage nach den Konsequenzen: Wohin führt mich das, und wie kann ich andere Menschen daran teilhaben lassen.

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vor 9 Minuten schrieb picpus:

Was ich eigentlich meinte war die Frage nach den Konsequenzen

Sicher. Aber Du darfst damit warten, bis Du Dich wieder sicher auf dem Boden fühlst und die Überwältigung ein bißchen abgeebbt ist.

Einer der großen Heiligen der katholischen Kirche - Ignatius von Loyola - rät, in Zeiten des (positiven wie negativen) "Aufruhrs" keine grundstürzenden Entscheidungen zu treffen.

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vor 2 Stunden schrieb Einsteinchen:

So wie du es schilderst hast du ein reiches Innenleben. Und ich hoffe nur, dass du dich in deiner Faszination für Jesus nicht auf einen Christen verengst, der nur die Schrift verabsolutiert.

Da du Katholiken in Erwägung ziehst, besteht ja diese Gefahr nicht.

Jesus spricht auch ausserhalb der Schrift, so wie ich dich interpretiere.

 

In der Tat. 

Ich habe mich auch sehr lange mit einem der Grundsätze der Reformation auseinandergesetzt, der mir in meiner alten Kirche Leitgedanke war: "Sola Scriptura". Je länger ich darüber nachdenke, desto absurder kommt mir dieses - ja ich möchte fast sagen - "Mantra" vor.

Die Kirche hat eine Tradition, die schon vor der Entstehung des Neuen Testaments entstanden ist und das christliche Leben geprägt hat. Das kann man aus meiner Sicht nicht einfach so wegwischen. Schließlich, und das ist ja das absurde, haben sich auch in der evangelischen Kirche Lehrmeinungen manifestiert, die in ihrem bloßen Vorhandensein ja diesen "Sola Scriptura"-Ansatz ad absurdum führen. 

 

Ich bin als Kind in einen katholischen Kindergarten gegangen. Ansonsten war mir der Katholizismus immer fremd, mysteriös, hat mir ein flaues Gefühl im Magen verursacht. Vor Kirchen, Ordensleuten und Priestern hatte ich Angst, oder zumindest einen gehörigen Respekt. Es gab auch Zeiten, da habe ich den Katholizismus für die größte Irrlehre im christlichen Glaubensspektrum gehalten, die es nur geben kann.

Nun, heute ist das Gegenteil der Fall. Ich lebe mit einer über die letzten Jahre gewachsenen Überzeugung, dass die RKK meine wahre Heimat ist, und eigentlich immer war. Ich teile viele der Positionen, die für mich gefühlsmäßig im Einklang mit dem sind, was Jesus Christus für die Menschen möchte (falls verständlich ist, was ich damit meine). Mich fasziniert die Liturgie. Ich anerkenne die Wirkung der Sakramente. Nach dem Besuch mehrerer Messen muss ich sagen, dass ich dort die Präsenz Gottes stärker gespürt habe, als je zuvor in anderen Gottesdiensten, die ich erlebt habe. 

 

Der Unterschied, der mir jetzt ganz klar vor Augen ist: 

In jenen Freikirchen bzw. evangelischen Kirchen, in denen ich Gottesdienste besucht habe, geht es immer nur darum, was Jesus Christus für einen persönlich machen kann - in schwierigen Lebenslagen, bei Problemen, Sorgen.

Ich weiß jetzt, dass es um das überhaupt nicht geht. Es geht für mich darum, was ich für Jesus Christus und die Verkündigung des Evangeliums tun kann. Es geht auch um seine Kirche - und das ist eben nur die eine, katholische Kirche nach meiner jetzigen Überzeugung. 

Wir müssen weg vom Christsein, das uns ständiges Wohlbefinden verheißt, hin zu einem rein dienenden Glauben. Ich will wieder hin zum "kindlichen" allumfassenden Vertrauen auf Gott.

Gott dienen, aber auch in seinem Sinne und vor dem Hintergrund seiner Gebote den Menschen dienen. 

Dann kommt, so glaube ich, für das persönliche Leben alles in Ordnung. Weil Gott in uns alles hineingelegt hat, und er seine Versprechungen erfüllt, sofern wir ihm dienen.

 

Meine Eltern, Verwandten und Freunde werden mich dafür anfeinden, es zumindest nicht nachvollziehen können, wenn ich den Schritt hinein die katholische Kirche mache.

Ich lasse mich davon aber nicht beirren, mein Entschluss steht fest.

 

 

bearbeitet von picpus
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vor 5 Minuten schrieb gouvernante:

Sicher. Aber Du darfst damit warten, bis Du Dich wieder sicher auf dem Boden fühlst und die Überwältigung ein bißchen abgeebbt ist.

Einer der großen Heiligen der katholischen Kirche - Ignatius von Loyola - rät, in Zeiten des (positiven wie negativen) "Aufruhrs" keine grundstürzenden Entscheidungen zu treffen.

 

Danke für diesen Ruf, auf dem Boden zu bleiben. Das tue ich auch. Ich versuche, besonnen, mit hörendem Herzen und in Gebeten zu ergründen, was Jesus zu mir spricht. Es gilt jetzt nicht, überstürzt sein Leben umzukrempeln, sondern im Gebet (und vielleicht, so habe ich mir überlegt, in Exerzitien) den Anfang meines Weges zu machen. Man weiß ja nie, was letztlich dabei herauskommt.

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Ich kann einiges nachempfinden (bin jetzt 43 und hatte meine Bekehrung vor ziemlich genau 20 Jahren) - deswegen empfehle ich Dir, Dir einen geistlichen Begleiter zu suchen. Du findest zumeist  dieses Angebot auf der Webseite Deiner zukünftigen Diözese.

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

Ich kann einiges nachempfinden (bin jetzt 43 und hatte meine Bekehrung vor ziemlich genau 20 Jahren) - deswegen empfehle ich Dir, Dir einen geistlichen Begleiter zu suchen. Du findest zumeist  dieses Angebot auf der Webseite Deiner zukünftigen Diözese.

 

Ich danke dir. Auch ich sehe das als den nächsten, notwendigen Schritt.

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vor 3 Stunden schrieb picpus:

Ich versuche, besonnen, mit hörendem Herzen und in Gebeten zu ergründen, was Jesus zu mir spricht.

Vielleicht suchst Du Dir dafür einen Menschen, dem Du vertraust, eine geistliche Begleiterin oder einen geistlichen Begleiter. Um es mit Bonhoeffer zu sagen: Christus im Bruder sieht mehr als Christus im eigenen Herzen.

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vor 5 Stunden schrieb gouvernante:

Vielleicht suchst Du Dir dafür einen Menschen, dem Du vertraust, eine geistliche Begleiterin oder einen geistlichen Begleiter. Um es mit Bonhoeffer zu sagen: Christus im Bruder sieht mehr als Christus im eigenen Herzen.

 

Ja, das ist wirklich notwendig. Ich brauche auch eine Sicht von außen. Es besteht sonst die Gefahr, dass man sich - wie man hier in Österreich sagt - in was "hineintheatert". Ich habe mir gestern zwei Bücher gekauft: "Die persönliche Berufung" von Herbert Alphonso, sowie "Neuanfang in der Lebensmitte" von Peter Abel. Beide Bücher im Verlag der Abtei Münsterschwarzach erschienen. Die beiden Titel haben mich sofort angesprochen, da sie gerade zu meiner Situation passen. Habe bis jetzt nur jeweils einmal drin geschmökert, da ich erst heute nach der Arbeit Zeit habe, bewusst darin zu lesen. Ich bin schon sehr gespannt.

 

Ich werde heute im Laufe des Tages auch einmal in der Erzdiözese anrufen, es gibt dort eine Kontaktnummer für Eintritt/Übertritt...vielleicht ist das ein guter Anfang.

Ich danke euch allen schon mal für eure Beiträge!

bearbeitet von picpus
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe: "Kontraproduktiv", "Ich denke nicht, daß du das möchtest". Was genau meint ihr damit? Das verwirrt mich.

 

Ich habe heute in der Diözese angerufen, sie schicken mir morgen ein paar Vorschläge für mich - Priester und/oder Ordensbrüder, die meine geistliche Begleitung übernehmen könnten.

Ich habe mich schon ganz simpel gefragt: Warum nicht einfach den Pfarrer oder Pastoralassistenten in meiner Heimatgemeinde anrufen? Vielleicht kann mir der auch weiterhelfen?

bearbeitet von picpus
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vor 3 Stunden schrieb picpus:

Ich habe mich schon ganz simpel gefragt: Warum nicht einfach den Pfarrer oder Pastoralassistenten in meiner Heimatgemeinde anrufen? Vielleicht kann mir der auch weiterhelfen?

 

Auch eine gute Möglichkeit.

Ansonsten nicht verwirren lassen, es gibt in diesem Forum User, die an nichts und niemand glauben und das natürlich anderen ans Herz legen möchten.

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vor 37 Minuten schrieb gouvernante:

 

Auch eine gute Möglichkeit.

Ansonsten nicht verwirren lassen, es gibt in diesem Forum User, die an nichts und niemand glauben und das natürlich anderen ans Herz legen möchten.

 

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Liebe gouvernante,

 

ich weiß , dass der Mittelpunkt meines (unser aller!) Lebens unser Herr Jesus Christus ist. In Ewigkeit Amen!

 

Alles andere ist für  mich nicht relevant, somit können mich unlautere, dem Glauben nicht gefällige Meinungen auch nicht irritieren oder beeinfllussen. Mir sind meine weltlichen "Errungenschaften" (Eigentumswohnung, Auto, Möbel, Job etc.) komplett egal. Das alles habe ich aufgrund Gottes Gnade, ist aber irrelevant. Ich verwalte diese seine Gaben in seinem Sinne. Wenn er sagt: "Gib sie hin, verwende sie für das und das, spende alles für die Bedürftigen..." - ich mache es. Wen interessiert schon Geld oder Besitz? Völlig uninteressant.

Menschliches kann mich zwar treffen (weil ich auch Mensch bin), aber niemals von meiner Liebe zu Jesus Christus abhalten.

Ich bin ganz klein geworden, wie unser Herr Jesus Christus in Bethlehem, als er "verkürzt", als "kleiner Gott" in der Krippe zu uns gekommen ist. Das ist ja gerade das schöne, dass er zu uns, als Gott der Selbstoffenbarung, in die Menschheit gekommen ist. Das gibt es in keiner anderen Religion. Da ist Gott immer etwas Großes, Unerreichbares, Distanziertes. Das Schöne ist, dass unser christlicher Gott alles andere ist, als das. Er ist bei uns, als Menschensohn zu uns gekommen, für uns gestorben, er hat das größte Sühneopfer gebracht, das überhaupt möglich ist - nur für unser Heil.  Wer kann das schon für sich sagen?

 

Ich bin auch verkürzt und klein. Ein Diener unseres Herren Jesus Christus, der sein Leben gibt, für ihn, in Demut. Gleichzeitig unwürdig und voller Sünde.

Laudetur Jesus Christus! In aeternum. Amen!

(Und sowas schreibe ich "aus heiterem Himmel" als evangelisch getaufter Christ) 

Irgendetwas passiert da gerade mit mir - etwas, das ich mir für mein Leben immer gewünscht habe, mich gleichzeitig aber ängstigt, weil ich unwürdig bin, und ich mich nicht befähigt fühle. Die Sehnsucht nach Jesus lässt die Gedanken ans Versagen verschwinden. Jesus Christus wird aber alles recht machen. Deshalb bin ich entspannt. Seine unermessliche Liebe ebbt nicht ab. Und wen er in seine Nachfolge ruft, den ruft er eben. Man kann nicht sagen: "Ich will ihm nachfolgen". Er sagt: "Folge mir nach". Jesus Christus sucht sich seine Arbeiter im Weinberg. Die Ernte ist groß.  Da kann man machen, was man will. Eine Berufung passiert nach SEINEM Willen. Ich fühle mich berufen.

 

Ich habe große Angst, ich kann nicht mehr schlafen. Ich werde heimgesucht. Seit Tagen kann ich mich kaum auf den Beinen halten. Bitte betet für mich.

 

 

bearbeitet von picpus
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Ich bin wirklich in Not. Die Gedanken, die mich umkreisen sind dergestalt: "Was? Spinnst du? Du kannst doch nicht katholischer Priester werden - mit 41. Katholisch, hallo? Und dann noch in der Mitte des Lebens alles umkrempeln? Gegen den Widerstand deiner Eltern? Gegen den Widerstand deiner gesamten Umgebung? Den neu erworbenen weltlichen Besitz einfach aufgeben?"

Wenn ich in mich hinein höre enden aber alle Gedanken damit, dass ich weiß: "Naja, was sonst? Darauf hat sich in deinem Leben alles ausgerichtet."

 

Ja, kann man sich auch einbilden. Klar. Aber warum? Als Evangelischer? Einfach so? Nein. Da ist mehr dahinter. Das will ich hinterfragen.

bearbeitet von picpus
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vor 1 Stunde schrieb picpus:

Ich habe große Angst, ich kann nicht mehr schlafen. Ich werde heimgesucht. Seit Tagen kann ich mich kaum auf den Beinen halten.

Iß vernünftig.

Ein paar Runden um den Block an frischer Luft, gern in flottem Tempo.

Vielleicht ein warmes Bad.

Ordentlich schlafen.

Ist Grundlage für jedes geistliche Leben.

 

Wenn das drei Tage hintereinander nicht funktioniert: beim Arzt abchecken, ob Du krank bist.

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vor 1 Minute schrieb Chrysologus:

Grundstürzende Entscheidungen sind schwierig - sei offen dafür, etwas neues anzufangen, aber brich keine Brücken hinter dir ab.

 

Danke, lieber Chrysologus. Das habe ich gar nicht vor. Es ist nur so merkwürdig, dass ich plötzlich so einen Ruf in mir verspüre, der so gar nicht zu meiner Geschichte passt. Das irritiert mich. 

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vor 1 Minute schrieb gouvernante:

Iß vernünftig.

Ein paar Runden um den Block an frischer Luft, gern in flottem Tempo.

Vielleicht ein warmes Bad.

Ordentlich schlafen.

Ist Grundlage für jedes geistliche Leben.

 

Wenn das drei Tage hintereinander nicht funktioniert: beim Arzt abchecken, ob Du krank bist.

 

Danke, liebe Gouvernante. Schön, dass du das schreibst. Medizinisch ist längst alles abgeklärt und in Ordnung :)

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Gerade eben schrieb picpus:

Es ist nur so merkwürdig, dass ich plötzlich so einen Ruf in mir verspüre, der so gar nicht zu meiner Geschichte passt.

Kann sein. Du hast alle Zeit der Welt, herauszufinden, ob es nicht vielleicht doch passt. :)

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Gerade eben schrieb gouvernante:

Kann sein. Du hast alle Zeit der Welt, herauszufinden, ob es nicht vielleicht doch passt. :)

 

Stimmt. Ich kenne die Antwort aber jetzt eh schon. Und die gibt mir eine nie zuvor gekannte innere Ruhe :)

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vor 4 Minuten schrieb gouvernante:

Dann wünsch' ich Dir einen wohligen Schlaf.

 

Das ist lieb, ich danke dir.

Gott wird alles zum Besten bereiten. Darauf vertraue ich. Er ist immer bei mir, meine Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die mich getroffen haben, darum fürchte ich mich nicht. 

Gute Nacht!

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