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Thema: Friedensnobelpreis


Rotgold

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Thema: Friedensnobelpreis

 

Habt ihr Vorschläge, wer ihn im Jahre 2019 bekommen sollte?

 

Das Thema ist ja in der Gladiatoren-Arena.

 

Ich würde es gerne hier wiederbeleben.

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Hier ist ein guter Artikel zum Thema, warum Greta Thunberg den Friedenpreis gerade NICHT  bekommen sollte:

"Nein, denn sie infantilisiert das Verständnis von Politik"

 

Zitat

Der Friedensnobelpreis für Greta Thunberg? Bloß das nicht, bitte! Das 16-jährige Mädchen, das unter dem Asperger-Syndrom leidet, verdient Bewunderung, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht. Aber verdient sie die renommierteste Auszeichnung der Erde? Den Friedensnobelpreis soll nach der Intention des Stifters Alfred Nobel die Person erhalten, die am meisten für die Abrüstung oder für die Förderung des Friedens getan und damit „im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat.
Trifft das auf Greta Thunberg zu? Wohl kaum.

 

Mehr dazu: https://www.tagesspiegel.de/politik/friedensnobelpreis-fuer-greta-thunberg-nein-denn-sie-infantilisiert-das-verstaendnis-von-politik/25092188.html

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vor 4 Minuten schrieb Rotgold:

Hier ist ein guter Artikel zum Thema, warum Greta Thunberg den Friedenpreis gerade NICHT  bekommen sollte:

"Nein, denn sie infantilisiert das Verständnis von Politik"

 

 

Mehr dazu: https://www.tagesspiegel.de/politik/friedensnobelpreis-fuer-greta-thunberg-nein-denn-sie-infantilisiert-das-verstaendnis-von-politik/25092188.html

Und ebenfalls zu dem Thema (geschickt die Gegenposition vertuscht): Klick

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Es gibt zwei Kategorien von Nobelpreisen, einmal die für Naturwissenschaften, in denen die Leistungen weitgehend objektivierbar sind, und die auch erst vergeben werden, wenn die Leistung nachweislich bracht sind, und dann der Literatur- und Friedensnobelpreis, bei denen eher Gefühle, Hoffnungen oder schlicht Illusionen prämiert werden, beim Friedensnobelpreis dazu oft auch noch, bevor man die Folgen wirklich abschätzen kann. Entsprechend unterschiedlich ist der Wert dieser Auszeichnungen.

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Scherz-Antworten sind beliebt bei diesem Thema. Und nicht immer sehr originell.

Man kann natürlich jedes Thema   ver-äppeln und in den Dreck ziehen.

Das ist keine Kunst.

Also: Nur zu ....

bearbeitet von Rotgold
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Ich kann mich noch an den Friedensnobelpreis von 2016 erinnern, den damals der kolumbianische Präsident bekommen hat, weil er den Drogenkrieg beendet hat. Ich habe mich jedoch dieses Jahr mit einem Bekannten mit Kontakten nach Kolumbien unterhalten. Und der hat sich ziemlich über diese Entscheidung aufgeregt. Denn dieser "linke" Präsident hat die Drogenmafia per Dekret ins Parlament gesetzt. Das bedeutet, dass Mitglieder der Drogenmafia nun rechtmäßige Parlamentarier sind, ohne dass sie dafür gewählt werden brauchen. Klar, dass damit die Waffengewalt im Drogenkrieg zu Ende gegangen ist. Doch zu welchem Preis? 

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Gegen Greta Thunberg bin ich nicht, weil ich ihr Engagement nicht schätzen würde. Sondern weil sie einfach ein anderes Thema hat. Zwar können durch den Klimawandel ausgelöste wirtschaftliche Verwerfungen auch den Frieden bedrohen. Doch ich bin der Ansicht, dass die größte Bedrohung für den Frieden die kulturellen Unterschiede entweder durch unterschiedliche Religionen oder durch unterschiedliche Traditionen oder Stammeszugehörigkeiten sind. Deswegen bin ich dafür, dass den Friedensnobelpreis jemand bekommt, der oder die sich in diesem Bereich verdient gemacht hat.

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Nun, Al Gore hat zusammen mit dem IPCC bereits einmal den Friedensnobelpreis für ihre Bemühungen bekommen, den Klimawandel ins öffentliche Bewusstsein gerückt zu haben. Ist über ein Jahrzehnt zurück und war offensichtlich nicht nachhaltig. Aber das waren die Bemühungen anderer Preisträger auch nicht. Wir haben immer noch Chemiewaffen und Atomwaffen und Unterdrückung von Frauen und keinen Frieden in Nahost etc. pp.

 

Wie Marcellinus schon sagte, es geht ums Bemühen (Gefühle, Hoffnungen und Illusionen) weniger um Fakten, was wirklich erreicht wurde.

bearbeitet von rince
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Hinzu kommt, daß Frieden eine merkwürdige Sache ist. Es ist entweder die praktische Abwesenheit von Krieg, und dann mit wirtschaftlichen, meistens auch mit militärischen Mitteln erzwungen, oder es ist eine Fantasievorstellung von zwischenmenschlicher Liebe und Zuneigung, also eine Illusion. Das Nobelpreiskommitee hat also die Wahl, entweder die auszuzeichnen, die ganz real Kriege beendet haben, dann sind das allerdings meistens die gleichen, die ihn vorher auch begonnen hatten, und die Mittel und Begleitumstände sind meistens auch ziemlich unappetitlich, oder sie prämieren die Träumer. Das gibt dann zwar ein schönes Gefühl, leider ohne dem Frieden realiter aufzuhelfen. Und dann gibt es noch Figuren, die beides schaffen, schöne Träume erzeugen und gleichzeitig Kriege führen. Obama war so jemand.

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vor 22 Stunden schrieb Marcellinus:

Es gibt zwei Kategorien ....und dann der Literatur- und Friedensnobelpreis, bei denen eher Gefühle, Hoffnungen oder schlicht Illusionen prämiert werden, beim Friedensnobelpreis dazu oft auch noch, bevor man die Folgen wirklich abschätzen kann. Entsprechend unterschiedlich ist der Wert dieser Auszeichnungen.

Ja,der Wert von Hoffnung kann nicht hoch genug gehalten werden.

Ohne die bringt auch Super Asymmetrie nix.

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Am 9.10.2019 um 09:52 schrieb Rotgold:

Und wen schlagt ihr nun vor - für den Friedenspreis?

greta thunberg für das aufrütteln

carola rackete für das vorbild

die klimamodellierer für ihr tun

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Am 9.10.2019 um 10:18 schrieb duesi:

...die größte Bedrohung für den Frieden die kulturellen Unterschiede entweder durch unterschiedliche Religionen oder durch unterschiedliche Traditionen oder Stammeszugehörigkeiten sind. Deswegen bin ich dafür, dass den Friedensnobelpreis jemand bekommt, der oder die sich in diesem Bereich verdient gemacht hat.

da kann sich jeder verdient machen, auch du, indem er diese unterschiede nicht in den vordergrund rückt und erkennt, dass sie benutzt werden, gerade durch das rücken in den vordergrund.

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vor einer Stunde schrieb helmut:

da kann sich jeder verdient machen, auch du, indem er diese unterschiede nicht in den vordergrund rückt und erkennt, dass sie benutzt werden, gerade durch das rücken in den vordergrund.

Also wenn das so einfach wäre, Frieden durch Ignoranz (nicht-in-den-Vordergrund-rücken) zu erreichen, dann sähe die Welt um einiges friedlicher aus. Die Menschen sind nicht blöd. Man kann die Unterschiede noch so verschweigen. In der alltäglichen Begegnung stößt man doch immer wieder auf sie. Allein schon dadurch, dass sich Menschen gerne als Teil einer Gruppe definieren. Und wenn es dann keine Verständigung gibt, führt das in leichteren Fällen zu Ausgrenzung und Vorurteilen, in schwerwiegenderen Fällen bis hin zu Hassreden und Gewalt. Das ist ein soziologischer Effekt, der durch das Abgrenzungsbedürfnis von kulturellen und religiösen Gruppierungen ganz ohne gezielte "Benutzung von Unterschieden" von ganz alleine auftritt. Die Menschen, die sich in den Krisenregionen um Verständigung verdient gemacht haben, sind eben nicht Menschen, die Unterschiede nivelliert haben, sondern Menschen, die die verfeindeten Gruppierungen - oft unter Einsatz des eigenen Lebens - zur Verständigung über ihre Unterschiede geführt haben.

bearbeitet von duesi
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vor 50 Minuten schrieb duesi:

Also wenn das so einfach wäre, Frieden durch Ignoranz (nicht-in-den-Vordergrund-rücken) zu erreichen, dann sähe die Welt um einiges friedlicher aus. Die Menschen sind nicht blöd. Man kann die Unterschiede noch so verschweigen. In der alltäglichen Begegnung stößt man doch immer wieder auf sie. Allein schon dadurch, dass sich Menschen gerne als Teil einer Gruppe definieren. Und wenn es dann keine Verständigung gibt, führt das in leichteren Fällen zu Ausgrenzung und Vorurteilen, in schwerwiegenderen Fällen bis hin zu Hassreden und Gewalt. Das ist ein soziologischer Effekt, der durch das Abgrenzungsbedürfnis von kulturellen und religiösen Gruppierungen ganz ohne gezielte "Benutzung von Unterschieden" von ganz alleine auftritt. Die Menschen, die sich in den Krisenregionen um Verständigung verdient gemacht haben, sind eben nicht Menschen, die Unterschiede nivelliert haben, sondern Menschen, die die verfeindeten Gruppierungen - oft unter Einsatz des eigenen Lebens - zur Verständigung über ihre Unterschiede geführt haben.


"Nicht in den Vordergrund rücken" heißt doch nicht "ignorieren".
Man kann wissen (und wer nicht blind ist, weiß das auch), dass es Unterschiede gibt und die auch benennen und bewusst damit umgehen.
Dieses Wissen um das Anderssein des anderen ist sozusagen die Basis.
Aber im Alltag kann man mit diesem Wissen ganz unterschiedlich umgehen:
Man kann auf die Unterschiede fokussieren und sie ständig betonen und damit die anderen immer mehr zu Fremden machen, gegen die man sich abgrenzen muss und die immer bedrohlicher werden.
Oder man kann das (immer auch vorhandene) Gemeinsame in den Blick nehmen und damit ein "Wir-Gefühl" stärken.
Oder man kann die Frage, was am andern anders oder gleich ist, völlig aus den Augen verlieren, weil man ein gemeinsames Ziel verfolgt (Wird gut sichtbar an der Friday for Future-Bewegung. Die Jugendlichen auf der ganzen Welt fragen sich z.B. auf einer Demo sicher nicht, ob derjenige, der neben steht ihnen demonstriert, Muslim oder Christ oder Atheist oder was auch immer ist. Hauptsache, er steht da.)

bearbeitet von Ennasus
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Am 9.10.2019 um 08:39 schrieb Rotgold:

Hier ist ein guter Artikel zum Thema, warum Greta Thunberg den Friedenpreis gerade NICHT  bekommen sollte:

"Nein, denn sie infantilisiert das Verständnis von Politik"

 

 

Mehr dazu: https://www.tagesspiegel.de/politik/friedensnobelpreis-fuer-greta-thunberg-nein-denn-sie-infantilisiert-das-verstaendnis-von-politik/25092188.html


Ganz unabhängig, ob der Einsatz für das Überleben der Welt einen größeren Nutzen für die Menschheit hat, als sonst ein Einsatz für den Frieden...
Einen Artikel, der es notwendig hat, jemanden, der sich für etwas einsetzt, dadurch zu desavouieren, dass er lang und breit dessen angebliche Krankheit thematisiert und der den Eindruck herzustellen versucht, als sei derjenige eh nicht ganz zurechnungsfähig, kann ich von vornherein nicht ernst nehmen. Noch dazu, wenn er jemandem Ignoranz und Unwahrhaftigkeit vorwirft, genau dasselbe aber selbst tut. 
Menschen mit Asperger-Syndrom leiden nicht an ihrer "Krankheit" (die keine ist). Wenn sie leiden, dann an den Reaktionen der Menschen um sie, die mit ihrem Anderssein nicht umgehen können.
Und das angebliche Krankheitssymptom "autistische Verengung der Wahrnehmung" bedeutet absolut nicht, dass Menschen mit ASS eine verzerrte Wahrnehmung der Dinge haben, sondern nur, dass sie besonders gut und kompetent sein können für einen Bereich, der sie interessiert.

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vor 8 Minuten schrieb Ennasus:


"Nicht in den Vordergrund rücken" heißt doch nicht "ignorieren".
Man kann wissen (und wer nicht blind ist, weiß das auch), dass es Unterschiede gibt und die auch benennen und bewusst damit umgehen.
Dieses Wissen um das Anderssein des anderen ist sozusagen die Basis.
Aber im Alltag kann man mit diesem Wissen ganz unterschiedlich umgehen:
Man kann auf die Unterschiede fokussieren und sie ständig betonen und damit die anderen immer mehr zu Fremden machen, gegen die man sich abgrenzen muss und die immer bedrohlicher werden.
Oder man kann das (immer auch vorhandene) Gemeinsame in den Blick nehmen und damit ein "Wir-Gefühl" stärken.
Oder man kann die Frage, was am andern anders oder gleich ist, völlig aus den Augen verlieren, weil man ein gemeinsames Ziel verfolgt (Wird gut sichtbar an der Friday for Future-Bewegung. Die Jugendlichen auf der ganzen Welt fragen sich z.B. auf einer Demo sicher nicht, ob derjenige, der neben steht ihnen demonstriert, Muslim oder Christ oder Atheist oder was auch immer ist. Hauptsache, er steht da.

Ja, so wie du das formulierst, da bin ich dabei. Insofern kann jeder von uns etwas dazu beitragen, zur Verständigung zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen (da geht es ja nicht nur um die Religionszugehörigkeit) seinen Betrag zu leisten, indem man erkennt, dass man bei allen Unterschieden auch so seine Gemeinsamkeiten hat. Doch wenn es um das Thema Friedensnobelpreis geht, da sollten schon außergewöhnliche Leistungen gewürdigt werden, die wirkliche Konfliktherde betreffen. Und da stehen sich kulturelle Gruppen oft schon unversöhnlich gegenüber. Da zu meinen, man könne etwas durch "nicht-in-den Vordergrund-rücken" erreichen, wäre etwas naiv. Aber vielleicht hat Helmut das auch gar nicht gemeint und ich habe ihn missverstanden.

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Laut Wettprognosen ist an zweiter Stelle nach Greta Thunberg Abiy Ahmed ein hoffnungsvoller Kandidat für den Friedensnobelpreis. Ich würde es ihm wünschen. Aber Greta Thunberg rangiert unerreicht bei allen Wettprognosen auf Platz 1. Mal sehen, wovon sich die Jury-Mitglieder leiten lassen werden.

 

Leider gibt es im Jemenkrieg und im Sudan im Moment keine wirklich aussichtsreichen Personen, die hier irgendwie zum Frieden hätten beitragen können. Im Syrienkonflikt sowieso nicht. 

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vor 9 Stunden schrieb duesi:

Also wenn das so einfach wäre, Frieden durch Ignoranz (nicht-in-den-Vordergrund-rücken) zu erreichen, dann sähe die Welt um einiges friedlicher aus. Die Menschen sind nicht blöd. Man kann die Unterschiede noch so verschweigen. In der alltäglichen Begegnung stößt man doch immer wieder auf sie. Allein schon dadurch, dass sich Menschen gerne als Teil einer Gruppe definieren. Und wenn es dann keine Verständigung gibt, führt das in leichteren Fällen zu Ausgrenzung und Vorurteilen, in schwerwiegenderen Fällen bis hin zu Hassreden und Gewalt. Das ist ein soziologischer Effekt, der durch das Abgrenzungsbedürfnis von kulturellen und religiösen Gruppierungen ganz ohne gezielte "Benutzung von Unterschieden" von ganz alleine auftritt. Die Menschen, die sich in den Krisenregionen um Verständigung verdient gemacht haben, sind eben nicht Menschen, die Unterschiede nivelliert haben, sondern Menschen, die die verfeindeten Gruppierungen - oft unter Einsatz des eigenen Lebens - zur Verständigung über ihre Unterschiede geführt haben.

was du so alles über menschen und gruppen weißt! nein, du weißt es nicht. du projizierst deine gedankenwelt in deine umgebung. das hervorheben der unterschiede machen auch die identitären. auch wenn das hier im katholischen forum nicht gern gelesen wird. der andere ist ebenso ein kind gottes wie ich.

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vor 6 Minuten schrieb helmut:

was du so alles über menschen und gruppen weißt! nein, du weißt es nicht. du projizierst deine gedankenwelt in deine umgebung. das hervorheben der unterschiede machen auch die identitären. auch wenn das hier im katholischen forum nicht gern gelesen wird. der andere ist ebenso ein kind gottes wie ich.

Mit den Identitären habe ich nichts am Hut. Ich kannte sie nicht einmal, bevor ich deinen Post gelesen habe. Den Kernthesen der Identitären, die ich auf die Schnelle bei Wikipedia gelesen habe widerspreche ich. Große ethnische Gruppen haben keine homogene Kultur. Diese These der Identitären ist schon im Kern falsch. Daher kann da nichts gutes draus kommen. Es geht mir weder um ein Hervorheben der Unterschiede noch um ein Hervorheben der Gemeinsamkeiten von Gruppen. Aus meinem Beobachtungshorizont weiß ich, dass man in gebildeten Schichten eher dazu geneigt ist, sich über Gruppenidentitäten hinweg zu verständigen und Beziehungen außerhalb der eigenen Gruppe aufzubauen, während in weniger gebildeten Schichten Vorurteile und Gruppenidentitäten sehr viel stärker genährt werden. Dafür haben gebildete Schichten oft ein snobistisches Abgrenzungsbedürfnis gegenüber den weniger Gebildeten. Wohin man auch blickt, überall gibt es Abgrenzungsbedürfnisse. Das zeigt sich schon bei Jugendlichen, die sich in ihrer peer Group von der älteren Generation abgrenzen wollen. Das ist nicht meine Gedankenwelt, die ich in die Umgebung projiziere. Das ist meine Beobachtung und die Beobachtung der Menschen in meinem Bekanntenkreis. 

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vor 10 Stunden schrieb duesi:

Ja, so wie du das formulierst, da bin ich dabei. Insofern kann jeder von uns etwas dazu beitragen, zur Verständigung zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen (da geht es ja nicht nur um die Religionszugehörigkeit) seinen Betrag zu leisten, indem man erkennt, dass man bei allen Unterschieden auch so seine Gemeinsamkeiten hat. Doch wenn es um das Thema Friedensnobelpreis geht, da sollten schon außergewöhnliche Leistungen gewürdigt werden, die wirkliche Konfliktherde betreffen. Und da stehen sich kulturelle Gruppen oft schon unversöhnlich gegenüber. Da zu meinen, man könne etwas durch "nicht-in-den Vordergrund-rücken" erreichen, wäre etwas naiv. Aber vielleicht hat Helmut das auch gar nicht gemeint und ich habe ihn missverstanden.


Ich denke schon auch, dass die meisten Menschen einen mehr oder weniger großen Teil ihrer Identität auch aus der Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen beziehen. Wobei das, glaube ich, immer weniger wichtig wird, je eigenständiger und selbstbestimmter ein Mensch wird. Und auf jeden Fall bin ich sicher, dass das "In-den-Vordergrund-Rücken" von Unterschiedlichkeiten einem "versöhnlicheren Gegenüberstehen" nicht dienlich ist. 
Um die Unterschiede zu wissen ist notwendig, sie nicht zu ignorieren auch.

Aber damit Versöhnung oder auch nur Annäherung passieren kann, darf der Fokus nicht auf den Unterschieden bleiben. Wenn ich Brücken bauen will zwischen Menschen sind sie nicht deswegen wichtig, weil man sie zur Abgrenzung benötigt, sondern weil ich wissen muss, wie der andere funktioniert, wenn ich mich mit ihm verständigen will. Was es also braucht, ist die Bereitschaft, den anderen besser kennen zu lernen, ihm zuzuhören, mit ihm zu sprechen, Missverständnisse und Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Es braucht die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse und Gefühle zu benennen und ernst zu nehmen, aber genauso auch das Bemühen, die Bedürfnisse des anderen zu hören, ernst zu nehmen und zu akzeptieren. Dabei werden sich auch Unterschiede zeigen - aber sie sind dann nichts Trennendes, sondern etwas, das ich wissen will und muss, damit ich sowohl dem andern als auch mir selbst möglichst gerecht werden kann.
Jemand, der Versöhnungsarbeit leistet, muss solche Prozesse in die Wege leiten, ermöglichen, unterstützen.
Ein Beispiel dafür ist z.B. das hier:  Friedensdörfer in Ruanda. 

 

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vor 8 Stunden schrieb duesi:

Mit den Identitären habe ich nichts am Hut. Ich kannte sie nicht einmal, bevor ich deinen Post gelesen habe. Den Kernthesen der Identitären, die ich auf die Schnelle bei Wikipedia gelesen habe widerspreche ich. Große ethnische Gruppen haben keine homogene Kultur. Diese These der Identitären ist schon im Kern falsch. Daher kann da nichts gutes draus kommen. Es geht mir weder um ein Hervorheben der Unterschiede noch um ein Hervorheben der Gemeinsamkeiten von Gruppen. Aus meinem Beobachtungshorizont weiß ich, dass man in gebildeten Schichten eher dazu geneigt ist, sich über Gruppenidentitäten hinweg zu verständigen und Beziehungen außerhalb der eigenen Gruppe aufzubauen, während in weniger gebildeten Schichten Vorurteile und Gruppenidentitäten sehr viel stärker genährt werden. Dafür haben gebildete Schichten oft ein snobistisches Abgrenzungsbedürfnis gegenüber den weniger Gebildeten. Wohin man auch blickt, überall gibt es Abgrenzungsbedürfnisse. Das zeigt sich schon bei Jugendlichen, die sich in ihrer peer Group von der älteren Generation abgrenzen wollen. Das ist nicht meine Gedankenwelt, die ich in die Umgebung projiziere. Das ist meine Beobachtung und die Beobachtung der Menschen in meinem Bekanntenkreis. 

Ach, hemut versucht wie üblich, Menschen mit anderen Meinungen in die Rechte Ecke zu stellen. Mehr kann er halt nicht. Wir müssen ihm mit Takt und Mitgefühl begegnen.

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