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Gewaltlosigkeit und die Jenseitsperspektive


Shubashi

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3 minutes ago, mn1217 said:

Oh nein.Das ist dein Spiel,nicht meines.

 

Klar, du müsstest jetzt entweder eine haarsträubende Antwort geben, oder dir selbst widersprechen.

Logisch, dass du dich drückst.

Ich stelle fest: Es ist sinnvoller, einen Pudding an die Wand nageln zu wollen, als mit dir eine sinnvolle Diskussion führen zu wollen.

 

Werner

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vor 10 Stunden schrieb Ennasus:


Da müsste man vermutlich anfangen darüber zu sprechen, was man mit Spiritualität meint, nicht?

 Was mir bei dem Ganzen wichtig ist: Ich finde es sehr schade, wenn dieses Thema sofort auf Extremsituationen zugespitzt wird und jedes Nachdenken darüber mit der Fage: "Und was tust du, wenn ...?" desavouiert wird. Das lenkt den Blick weg von dem, was ich viel wichtiger fände: Dass Gewaltlosigkeit eine Haltung ist, in die man hineinwachsen kann, wenn man das will, eine Möglichkeit oder Form, aktiv mit Konflikten umzugehen.Das ist für mich eigentlich gar nicht jenseitig, sondern etwas, das anzustreben höchst vernünftig ist, weil es auf Dauer ganz konkret das Dasein und Zusammenleben von Menschen positiv verändern könnte.  

 

Ich bedaure auch, wenn es hier wieder mit den rein rhetorischen Zuspitzungen losgeht. Eine, ich nenne es mal "philosophische Zuspitzung" soll eigentlich nur die Kraft der Unterscheidung stärken, und damit unser Verständnis.

Ich denke, auch Gandhi hat das Recht auf einen möglichen Irrtum - niemand musste den Nationalsozialismus mit seinem Weg überwinden, also wissen wir nicht, was passiert wäre. Ich erinnere mal an das Amritsar-Massaker von 1919, das viele später als einen Schritt zur Beendigung der britischen Herrschaft in Indien ansahen. Dieses Ende kam zwar erst knapp 30 Jahre später, aber der moralische Anspruch auf Herrschaft brach in Amritsar durch die Tötung von über 400 unbewaffneten Zivilisten zusammen. Ich denke, das zeigt sehr deutlich die gigantische Kraft von Gandhis Ansatz, und die Frage, ob ein Feind, der die Macht und den Hass hätte, alle Inder zu ermorden, das auch getan hätte, ist tatsächlich ein sehr hypothetischer und spitzfindiger Einwand.

Und somit komme ich auf die spirituelle Ebene: vielleicht war "Jenseits" zu missverständlich formuliert, ich meine nicht ein willkürlich fabuliertes Paradies oder Totenreich, sondern ein "Jenseits" unserer Alltagsvernunft (in der die "Torheit des Kreuzes" eben nur eine rational unverständliche Dummheit ist und tot eben tot.)

Sind die Toten von Amritsar denn wirklich tot? Und konnten dennoch eine solche gewaltige Kraft entwickeln, das britische Weltreich in die Knie zu zwingen? Ist Israel nicht durch die spirituelle Kraft so vieler "sinnlos" Ermordeter fester und glaubwürdiger errichtet worden als fast jeder andere Staat in der Region?

 

Für mich heißt "spirituell" oder "jenseitig" eben, dass die offensichtliche Vernichtung oder der vorgebliche Tod nur ein menschlich kurzsichtiger Aspekt des Bösen ist. 

Es ist der Glaube, dass in diesem göttlichen Kosmos nichts verloren geht, dass die Vernichtung verwandeln, aber nicht zerstören kann. Dass wir nicht nur an unserem kleinen, statistischen Ich hängen, mit unseren tausend Illusionen und Wandlungen, sondern auch ohne dieses "Ich" ganz und gar Teil von etwas unfassbar Größerem sind.

Ich glaube, dass ein Pazifismus, der auf dieser Wahrnehmung beruht, etwas völlig anderes ist, als nur der Glaube an eine Art "Sozialtechnik". Es ist die Bereitschaft, sein Leben notfalls hinzugeben, ohne einen konkreten Sieg zu erwarten, aber in der Gewissheit des "anderen Reiches", dass nicht von dieser Welt ist und dennoch in sie hineinwirkt. Und so oft mächtiger wirkt, als die entschlossenen Generäle und fanatischen Mörder.

bearbeitet von Shubashi
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vor 35 Minuten schrieb Werner001:

Klar, du müsstest jetzt entweder eine haarsträubende Antwort geben, oder dir selbst widersprechen.

Logisch, dass du dich drückst.

Ich stelle fest: Es ist sinnvoller, einen Pudding an die Wand nageln zu wollen, als mit dir eine sinnvolle Diskussion führen zu wollen.

 

Werner

Exactly what I said.

Ich habe gar keine Chance,das Urteil steht fest.

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Ich komme an  den Artikel der Times leider nicht ran und beim anderen Artikel liegt grosse Werbung drüber,die nicht weggeht.

Schade, aber ich brauche Gandhi nicht. 

Es ist meine Überzeugung und da ist mir verhältnismäßig egal,ob Gandhi die gleiche hatte.

bearbeitet von mn1217
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10 minutes ago, Shubashi said:

Dieses Ende kam zwar erst knapp 30 Jahre später, aber der moralische Anspruch auf Herrschaft brach in Amritsar durch die Tötung von über 400 unbewaffneten Zivilisten zusammen.

Die Kernaussage ist hier "moralischer Anspruch".

Den hatten die Briten, ja. Aber ein Aggressor, der den nicht hat, dem ist sowas egal. Das ist der springende Punkt. Dazu kommt, dass die Briten bei ihrem "moralischen Anspruch" ähnliche Maßstäbe anlegten, wie wir das auch heute noch tun. Das ist aber nicht zwingend der Fall. Auch die Beteiligten der Wannseekonferenz hatten moralische Ansprüche, nur halt welche, die wir heute ziemlich gruselig finden. Ghandis Erfolg beruhte auf dm moralischen Anspruch der Briten. Mit dem moralischen Anspruch der Nazis hätte er nicht funktioniert.

Und das ist vermutlich die wichtigste Aussage: Es gibt nicht das Patentrezept für den Frieden. Je nach Situation kann es sinnvoller sein, zurückzustecken oder zurückzuschlagen. Je nach Situation könne die Pazifisten oder die Militärs die richtigen sein. Auch deshalb gab es schon früh in der Menschheitsgeschichte die Diplomatie, die heute mMn leider oft vernachlässigt wird.

 

Werner

 

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Long John Silver
vor 36 Minuten schrieb Shubashi:

 

Ich glaube, dass ein Pazifismus, der auf dieser Wahrnehmung beruht, etwas völlig anderes ist, als nur der Glaube an eine Art "Sozialtechnik". Es ist die Bereitschaft, sein Leben notfalls hinzugeben, ohne einen konkreten Sieg zu erwarten, aber in der Gewissheit des "anderen Reiches", dass nicht von dieser Welt ist und dennoch in sie hineinwirkt. Und so oft mächtiger wirkt, als die entschlossenen Generäle und fanatischen Mörder.

 

Diese Art von persoenlichem Maertyrertum entzieht sich meines Erachten immer der Beurteilung anderer und wie gesagt, wenn jemand das fuer sich entscheidet, kann es meines Erachtens niemals eine Diskussion darueber geben.

 

Wobei ich nicht der Ansicht bin, dass z.B. die Bergpredigt keine eine Anleitung  dazu ist (ich orientiere mich da an Pinchas lapide und seine sicht auf die Bergpredigt, die mir sehr einleuchtend ist), ja, ich denke nicht einmal, dass Jesus Pazifist in unserem Sinn war und dafuer vereinnahmt werden kann. 

Mit Ghandi habe ich nicht so viel am Hut, ich denke, was ich jetzt las, dass er sich ziemlich vergaloppiert hat und wie viele andere Leute mit einer Botschaft auch, versucht, da hin und zu lavieren, um seine Wahrheit nicht aufgeben zu muessen, aber das hin und her biegen macht immer das Problem, dass die Wahrheit dann irgendwie verdunstet oder willkuerlich wirkt. Fuer mich ist er kein wirklicher Masstab fuer mein eigenes Leben oder meine Vorstellung vom Zusammenleben, allerdings natuerlich eine faszinierende Persoenlichkeit in der Historie und sicher jemand, ueber dessen Lebensweg und Philosophie sich nachzudenken lohnt.

 

Spirituell kann man vieles erhoffen und erwarten wollen, das ist doch nicht das Problem. Das Problem des Maertyrerums faengt erst dann an, wie sich bereits schrieb, wenn man es von anderen Leuten auch erwartet oder sie damit hinein zieht. Ethik ist immer etwas, das man allein bestimmt und durch zieht, sonst korrumpiert sie. Problematisch finde ich, wenn Ethik mit Spiritualitaet in einen Topf geworfen wird. Das genau ist auch der Grund, weshalb ich es eher fatal finde, wenn die Bergpredigt als ethisches Prinzip gehandelt wird (oder die 10 Gebote), als waere es eine Art ethisches Kochrezept. 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 3 Stunden schrieb rince:

Glaubt jemand ernsthaft, ein pazifistisches Israel würde man heute noch auf einer Landkarte finden?


Ich halte es für möglich.
Und ich halte es auch für möglich, dass die Situation des ganzen Nahe Ostens anders wäre, wenn von Anfang an um Wege zu einem friedlichen Miteinander gerungen worden wäre.
Auch das ist spekulativ - und ich kann nur zu gut verstehen, dass Israel mit aller Kraft verhindern wollte, dass sie je wieder wehrlos irgendwelcher Gewalt ausgeliefert sind.
Es geht mir keinesfalls darum, zu beurteilen oder besser zu wissen, was sie anders hätten tun sollen. Trotzdem - da du fragst: Ich glaube, dass ein anderer Weg anderes ermöglicht hätte.

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vor 34 Minuten schrieb Werner001:

Die Kernaussage ist hier "moralischer Anspruch".

Den hatten die Briten, ja. Aber ein Aggressor, der den nicht hat, dem ist sowas egal. Das ist der springende Punkt. Dazu kommt, dass die Briten bei ihrem "moralischen Anspruch" ähnliche Maßstäbe anlegten, wie wir das auch heute noch tun. Das ist aber nicht zwingend der Fall. Auch die Beteiligten der Wannseekonferenz hatten moralische Ansprüche, nur halt welche, die wir heute ziemlich gruselig finden. Ghandis Erfolg beruhte auf dm moralischen Anspruch der Briten. Mit dem moralischen Anspruch der Nazis hätte er nicht funktioniert.

Und das ist vermutlich die wichtigste Aussage: Es gibt nicht das Patentrezept für den Frieden. Je nach Situation kann es sinnvoller sein, zurückzustecken oder zurückzuschlagen. Je nach Situation könne die Pazifisten oder die Militärs die richtigen sein. Auch deshalb gab es schon früh in der Menschheitsgeschichte die Diplomatie, die heute mMn leider oft vernachlässigt wird.

 

Werner

 

 

Ich hatte diesen Thread ja extra vom politischen Thema des Pazifismus abgetrennt, weil ich in politischen Fragen Realist bin. Mir geht es hier darum, wie ich persönlichen Pazifismus begründe, und der deshalb in meinen Augen nicht an den augenscheinlichen politischen Erfolg einer konkreten Frage gebunden ist.

Ein wichtiger Punkt scheint mir dabei, beide Sphären nicht zu vermischen: an was unser Herz hängt, kann in einer nüchternen Sachfrage der Welt völlig irreführend sein. Ich bin persönlich kein Pazifist, sondern nur ein Mensch, der Krieg und Gewalt als schlechteste Lösung menschlicher Probleme ansieht, aber manchmal gut nachvollziehen kann, warum keine besseren gefunden wurden.

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2 minutes ago, Shubashi said:

Ich bin persönlich kein Pazifist, sondern nur ein Mensch, der Krieg und Gewalt als schlechteste Lösung menschlicher Probleme ansieht, aber manchmal gut nachvollziehen kann, warum keine besseren gefunden wurden.

das kann ich direkt unterschreiben.

 

Werner

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vor 4 Stunden schrieb Long John Silver:

 

Ich dachte gar nicht an dich und sehe dich auch gar in diesem Zusammenhang in dieser Weise.

 

Was abqualifizieren betrifft - hier wird praktisch alle, die im Politikthread abqualifziert, als waeren es Kriegstreiber und unfriedfertige Menschen, nur weil sie einige Dinge hinterfragen.  Sei's drum, darum bin ich ja dort mit dem Thema weg.

 


Das habe ich vorsichtig angenommen, dass du nicht mich im Blick hattest. Schon darum, weil ich im Politikthread nicht mitschreibe - früher aus anderen Gründen, jetzt wirklich aufgrund der Erfahrung, dass jeder Versuch, dieses Thema aufzugreifen und Lösungen auf dem Hintergrund einer "gewaltfreien" Haltung zu überlegen (egal in welchem Kontext) , sofort mit dem beantwortet wurde, was Nanny Ogg Fangfragen nennt. Es gab da nur Sackgassen. Für mich war die Botschaft ziemlich klar: Es besteht kein wirkliches Interesse an solchen Überlegungen. Und ich gehöre nicht zu denen, die dann etwas erzwingen wollen.

Außerdem: Es war ja auch das nicht zu übersehen, was u.a. auch du beklagst: Dass bei den "Nichtpazifisten" jedes Suchen in diese Richtung als Angriff und Vorwurf angekommen ist. Auch, wenn i c h geschrieben habe -  es ist nicht nur mn1217 so gegangen. Warum das so ist, weiß ich nicht - ich bin sehr sicher, weder geschrieben noch gedacht zu haben, dass alle "Nichtpazifisten" "Kriegstreiber und unfriedfertige Menschen" seien - aber unter diesen Voraussetzungen weiter zu schreiben, kam mir nicht sehr konstruktiv vor.
Mir tut das nämlich ziemlich leid, wenn das so ankommt - es ist mir klar, dass das nicht stimmt und dass man - wenn es denn so gemeint wäre - vielen Unrecht tun würde.

Jedenfalls: Ich habe mich wirklich gefreut über Shubashis Thread und gehofft, dass es hier möglich sein würde, anders über das Thema Gewaltlosigkeit zu reden - und hab mich eifrig beteiligt - und war dann entsprechend frustriert über dein Posting. Zumal ich mich sehr wohl bei denen finde, denen du (sehr unberechtigt, wie ich von mir sicher weiß), alles mögliche unterstellt hast.

Okay. So weit fürs Erste. Ich muss mich mal in die Küche bewegen, es kommt bald hungriger Besuch 😊


 

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vor 51 Minuten schrieb Shubashi:

. Ich bin persönlich kein Pazifist, sondern nur ein Mensch, der Krieg und Gewalt als schlechteste Lösung menschlicher Probleme ansieht, aber manchmal gut nachvollziehen kann, warum keine besseren gefunden wurden.

Da ich komischerweise seit vorgestern keine Perlen mehr vergeben kann, stimme ich hiermit zu. Ist exakt auch meine Meinung.

 

 

 

zustimmend..................tribald

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Long John Silver
vor 2 Minuten schrieb Ennasus:


Das habe ich vorsichtig angenommen, dass du nicht mich im Blick hattest. Schon darum, weil ich im Politikthread nicht mitschreibe - früher aus anderen Gründen, jetzt wirklich aufgrund der Erfahrung, dass jeder Versuch, dieses Thema aufzugreifen und Lösungen auf dem Hintergrund einer "gewaltfreien" Haltung zu überlegen (egal in welchem Kontext) , sofort mit dem beantwortet wurde, was Nanny Ogg Fangfragen nennt. Es gab da nur Sackgassen. Für mich war die Botschaft ziemlich klar: Es besteht kein wirkliches Interesse an solchen Überlegungen. Und ich gehöre nicht zu denen, die dann etwas erzwingen wollen.

Außerdem: Es war ja auch das nicht zu übersehen, was u.a. auch du beklagst: Dass bei den "Nichtpazifisten" jedes Suchen in diese Richtung als Angriff und Vorwurf angekommen ist. Auch, wenn i c h geschrieben habe -  es ist nicht nur mn1217 so gegangen. Warum das so ist, weiß ich nicht - ich bin sehr sicher, weder geschrieben noch gedacht zu haben, dass alle "Nichtpazifisten" "Kriegstreiber und unfriedfertige Menschen" seien - aber unter diesen Voraussetzungen weiter zu schreiben, kam mir nicht sehr konstruktiv vor.
Mir tut das nämlich ziemlich leid, wenn das so ankommt - es ist mir klar, dass das nicht stimmt und dass man - wenn es denn so gemeint wäre - vielen Unrecht tun würde.

Jedenfalls: Ich habe mich wirklich gefreut über Shubashis Thread und gehofft, dass es hier möglich sein würde, anders über das Thema Gewaltlosigkeit zu reden - und hab mich eifrig beteiligt - und war dann entsprechend frustriert über dein Posting. Zumal ich mich sehr wohl bei denen finde, denen du (sehr unberechtigt, wie ich von mir sicher weiß), alles mögliche unterstellt hast.

Okay. So weit fürs Erste. Ich muss mich mal in die Küche bewegen, es kommt bald hungriger Besuch 😊


 

 

Danke fuer dein Posting.

 

Ich halte nicht viel von der persoenlichen Ebene, die hier im Polit-Thread rein gebracht wurde und noch weniger halte ich hier in diesem Thread etwas davon. Ich habe nie von bestimmten Personen geschrieben oder sie gemeint,  sondern ueber den Begriff Pazifismus und ich habe hier im Forum niemanden etwas unterstellt. 

Ich waere immer froh, wenn Dinge nicht so persoenlich eingestuft wuerden, die gar nicht persoenlich sind, sondern eher  allgemeiner Natur. Aber das scheint schwierig sein. 

Bei mir als "Nicht-Pazifist" ist als ziemliche Unverschaemtheit angekommmen, diese Behauptungen mangelnder Friedfertigkeit, abe das nur fuer die Akten. Und mir ist dieser moralische Habitus bitter aufgestossen "wir sind die Guten und ihr alle die Boesen", gefolgt von der Behauptung, man wolle nicht zulassen, dass ueber Friedfertigkeit diskutiert wuerde. Ich nehme das Forum wahr als eine Ansammlung von durchaus friedfertigen und human gesinnten Mitmenschen (auch im Thread Politik, den ich hin und wieder verfolge), solche Behauptungen sind extrem unfair und auch unwahr. Menschen halt, die um Einsicht und Durchblick ringen, mal besser, mal schlechter, mal naeher dran, mal weiter weg von Erkenntnissen. 

 

Ich denke aber, dass mein Posting, ueber dass du so frustiert warst, sehr viel mit Subashis Frage zu tun hat,  naemlich dem ethischen oder spirituellen Anspruch, den man andere richtet und/oder an sich selbst, und wie dieser dann ueberhaupt in der Realitaet noch verankert ist oder ueberhaupt sein kann. 

 

Ich sehe vor allem in der Welt Menschen, die sich abmuehen. 

 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Shubashi:

Für mich heißt "spirituell" oder "jenseitig" eben, dass die offensichtliche Vernichtung oder der vorgebliche Tod nur ein menschlich kurzsichtiger Aspekt des Bösen ist. 

Es ist der Glaube, dass in diesem göttlichen Kosmos nichts verloren geht, dass die Vernichtung verwandeln, aber nicht zerstören kann. Dass wir nicht nur an unserem kleinen, statistischen Ich hängen, mit unseren tausend Illusionen und Wandlungen, sondern auch ohne dieses "Ich" ganz und gar Teil von etwas unfassbar Größerem sind.

 

So hatte ich Dein Posting verstanden, mit dem Du den Thread eröffnet hast. Spiritualität ist für mich verbunden mit der Ahnung von der Existenz des Absoluten, in dem ich enthalten bin. Um Spiritualität zu leben, braucht es (nach meiner Ansicht) keinen Gott, denn Religion ist nur eine Möglichkeit, offen zu werden für das Absolute - ob man es nun "das Absolute" nennt, oder das Tao, Das Schweigen, das Sein, das Unbegrenzte oder, wie Du geschrieben hast, das "unfassbar Größere", jede Benennung ist nur der Versuch, sich den Unnennbaren zu nähern.

Dass diese Ahnung und das Erleben von Spiritualität Menschen friedfertig macht oder jedenfalls machen kann, weiß ich. Ob dieses Friedfertig-Sein so weit geht, dass die eigene Vernichtung in Kauf genommen wird - Etty Hillesum wäre da ein Beispiel - kann ich nicht sagen.

Alfons

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Es gibt doch gar nicht "Gut" und "Böse", das ist eine Frage der Perspektive. Also, zumindest so absolut und in dieser Welt.

Wir können bestimmte Werte für uns als hilfreich anerkennen und andere nicht und dann dafpr einstehen.

Aber ist das "gut" oder "böse"? Und wer entscheidet das denn?

 

Und wenn hier jemand "böse" ist,dann offensichtlich ich.

Ich habe viele Äußerungen dieses Fadens schon klar auf mich bezogen erlebt. 

 

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vor 9 Minuten schrieb mn1217:

Und wenn hier jemand "böse" ist,dann offensichtlich ich.

Ich habe viele Äußerungen dieses Fadens schon klar auf mich bezogen erlebt. 

Wenn du dir den Schuh anziehst, ist das nicht die Schuld von anderen ;) 

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Mein Username wurde erwähnt.

Mir wurde eine Fangfrage gestellt,als ich die erkannte, wurde geschrieben, mit mir lohne es sich nicht zu diskutieren. 

 Wenn ennasus im Prinzip das Gleiche schreibt, passiert nichts dergleichen. 

Sie möge das nicht falsch verstehen,ich wünsche ihr das nicht.

Mir fällt nur der Unterschied auf.

 

 

 

 

bearbeitet von mn1217
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vor 12 Minuten schrieb rince:

Wenn du dir den Schuh anziehst, ist das nicht die Schuld von anderen ;) 

Also," Schuld" ist die völlig falsche Kategorie.

Und das gilt dann ja auch für andere,das mit dem Schuh.

Ansonsten siehe Antwort von eben.

 

OT

bearbeitet von mn1217
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Ich denke nicht,das Spiritualität grundsätzlich friedfertig macht. Aber Meditation o.ä. kann sicher beruhigen und das Gehirn "aufräumen ".

 

Was den Jenseitsbezug anbetrifft,weiss ich nicht, ob er mit Gewaltlosigkeit überhaupt viel zu tun hat.

Ich denke, auch ein Atheist,der mit dem Jenseits nichts am Hut hat,kann Gewaltlosigkeit befürworten, genau wie Christen oder Anhänger anderer Religionen Gewalt befürworten können.

bearbeitet von mn1217
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vor 8 Stunden schrieb Werner001:

Ja aber das stoppt doch den Kreislauf der Gewalt nicht! 

Hier würde ich unterscheiden zwischen einem aktuellen oder unmittelbar bevorstehenden Angriff und einem, der bereits stattgefunden hat.

Wenn es darum geht, einen unmittelbar bevorstehenden Angriff abzuwehren oder einen gerade stattfindenden zu beenden, dann macht Gegengewalt durchaus Sinn. Nennt sich dann Notwehr und ist völlig legitim. Allerdings würde ich hier - vorausgesetzt, ich bin in einer solchen Stresssituation zu solchen Überlegungen fähig - den Grundsatz "so wenig Gewalt wie möglich, aber so viel wie nötig (um den Angriff abzuwehren bzw. zu beenden) anwenden.

Anders verhält es sich mit "Vergeltungsschlägen" nach einem bereits erfolgten Angriff. Hier lohnt es sich tatsächlich, zu überlegen, ob es nicht doch auch andere, wirksamere  Wege gibt, eine immer weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern und den Konflikt zu lösen.

Das setzt das Vorhandensein eines funktionierenden Rechtsstaats voraus, dem man so weit vertraut, dass man darauf verzichten kann, persönlich Rache zu nehmen.

Auf internationaler Ebene setzt es voraus, dass grundsätzlich die Autorität solcher Institutionen wie Weltsicherheitsrat und UNO-Vollversammlung anerkannt wird und deren Entscheidungen von allen Beteiligten respektiert werden.

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vor 2 Stunden schrieb Suzanne62:

Auf internationaler Ebene setzt es voraus, dass grundsätzlich die Autorität solcher Institutionen wie Weltsicherheitsrat und UNO-Vollversammlung anerkannt wird und deren Entscheidungen von allen Beteiligten respektiert werden.

Hast du den Eindruck, dass das so stattfindet? Dass der Weltsicherheitsrat und die UNO-Vollversammlung von allen Beteiligten anerkannt und respektiert wird?  Ich nicht. Irgendeiner findet sich immer, der mit einem Veto ihm nicht passende Verlautbarungen zu Fall bringt. Die Großmächte USA, CHINA und Rußland pfeifen doch auf diese Verlautbarungen. Kann man ja an deren Tagespolitik sehr gut beobachten.

 

berichtigend..............tribald

bearbeitet von tribald
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Ja,da ist leider viel Wahres dran. Ich finde trotzdem gut und wichtig, dass es diese Institutionen gibt.

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vor 1 Stunde schrieb tribald:

Hast du den Eindruck, dass das so stattfindet? Dass der Weltsicherheitsrat und die UNO-Vollversammlung von allen Beteiligten anerkannt und respektiert wird?  Ich nicht.

Ich auch nicht. Deshalb halte ich die derzeitige Weltlage auch für äußerst angespannt und gefährlich.

Ich habe lediglich die Voraussetzungen beschrieben, die gegeben sein müssen, damit auf internationaler Ebene die Gewalt eingedämmt werden kann. Ich habe nicht behauptet, dass diese Voraussetzungen derzeit erfüllt sind - sie sind es leider nicht.

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vor 3 Stunden schrieb tribald:

Hast du den Eindruck, dass das so stattfindet? Dass der Weltsicherheitsrat und die UNO-Vollversammlung von allen Beteiligten anerkannt und respektiert wird?  Ich nicht. Irgendeiner findet sich immer, der mit einem Veto ihm nicht passende Verlautbarungen zu Fall bringt. Die Großmächte USA, CHINA und Rußland pfeifen doch auf diese Verlautbarungen. Kann man ja an deren Tagespolitik sehr gut beobachten.

 

berichtigend..............tribald

 

Na ja, ich nehme als Vergleich lieber den real mal existenten Völkerbund statt irgendeine ideale Wunschvorstellung.

Es ist immerhin ein Gremium, dass überhaupt internationale Abstimmung und eine gewisse Kooperation organisiert.

Der Völkerbund wurde v.a. durch den provokanten Boykott Italiens und Deutschlands und durch den Isolationismus der USA letztlich völlig einflußlos, die rücksichtslose Machtpolitik der Achsenmächte wurde dann erst auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs gestoppt.

 

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