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Soziale Absicherung contra Liberalismus


duesi

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vor 7 Stunden schrieb duesi:

Ich gehöre sicher nicht zu den Menschen, die mit BGE nichts mit sich anzufangen wüssten. Vielleicht würde ich ein Buch schreiben, das dann drei Leute lesen. Oder mit einer Band Musik machen, der 10 Leute zuhören. Liebhaberei nennt man das. Aber es würde eine wesentliche Triebfeder fehlen, um Verantwortung für mich und andere zu übernehmen und anzustreben.

Das weiß ich nicht.

Es geht um ein bedingungsloses Grundeinkommen, das die Existenz sichert aber keine großen Sprünge zulässt.

Die von dir erwähnten Autoren, Musiker und andere Künstler mögen so besessen von ihrer Kunst sein, daß ihnen das Existenzminimum reicht um ihrer eigentlichen Berufung, eben der Kunst, nachgehen zu können. Den meisten ist aber schon der Wunsch nach 'Mehr' eigen - allerdings hätten dann auch schlecht bezahlte Jobs eine Chance; mit denen gäbe es dann halt nicht viel mehr. Heutzutage muß eine Tätigkeit mindestens den Mindestlohn erbringen (bei wichtigen Tätigkeiten ggf. durch Subventionen oder staatliche Finanzierung) sonst kann sie nicht getan werden. 

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vor 5 Minuten schrieb duesi:

 Vereinsbankette und Bälle als Voraussetzung, um an den Vollversorgungssystem teilhaben zu dürfen.😂

In Köln heißt das Karneval und wer "am Vollversorgungssystem" aus lukrativen Aufträgen, Absprachen mit den richtigen Leuten, etc. teilhaben will tut sehr gut daran sich einer der Traditionsgesellschaften anzuschließen und an den Sitzungen etc. des Vereins teilzunehmen...

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vor 5 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Ich streite mich jetzt sicher nicht mit dir darüber, ob ich "völliges Unverständnis von diesem Krankheitsbild" habe.

Offensichtlich muss ich ganz miese Fortbildungen zum Thema gemacht haben.

 

Moment! Fortbildungen respektiere ich. Und wenn du eine kompetente Aussage zu dem Thema machen kannst, bin ich durchaus willig, meinen Standpunkt zu überdenken. Ich diskutiere ja genau aus dem Grund, weil ich meine Eindrücke reflektieren möchte. Nicht, weil ich hier rechthaberisch meinen Standpunkt durchdrücken will.

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vor 7 Stunden schrieb duesi:

Es gibt sicher Möglichkeiten, das anders auszugestalten. Und es ist sicher kein Anreiz, 1 Euro pro Stunde zu bekommen. Aber es ist eine Möglichkeit, Langzeitarbeitslose unter Menschen zu bringen und ihnen eine sinnvolle Tätigkeit zu geben. Sie aus ihrer Selbstaufgabe und ihrer sozialen Isolation rauszuholen. Würde man den Sachbearbeiter einsparen und den Job als normalen Job betrachten, würden dort auch nur fähige Menschen beschäftigt werden, die schon immer gearbeitet haben und sich im Bewerbungsgespräch behaupten können. Ich denke, unsere Gesellschaft darf sich die Arbeit mit gescheiterten Menschen durchaus etwas kosten lassen. Ob derjenige am Ende dann mit Mindestlohn bezahlt wird oder nur eine Aufwandsentschädigung von 1 Euro bekommt, das will ich nicht entscheiden. Aber den Sachbearbeiter einzusparen, der der einzige ist, der zumindest etwas Potential hat, einen gescheiterten Menschen sinnvoll zu fördern, das ist keine Lösung. Einem Menschen einfach nur einen Batzen Geld hinzuwerfen und ihm zu sagen "weiß dich selbst, wie du mit deinem Leben klarkommst", hilft den meisten Menschen kein bisschen.

Inhaltlich bin ich voll bei dir!

Es war aber eine Schweinerei erster Güte, das ganze als 'Ein-Euro-Jobs' zu verkaufen weil man damit letztlich die Arbeit entwertet hat.

 

(Nur das mit dem Sachbearbeiter hast Du falsch verstanden: Ich meine die Sachbearbeiter, die die Bustickets auf Erstattungsfähigkeit überprüft, zusammengerechnet und dann die Zahlungsdifferenzen angewiesen haben. Die lassen sich durch eine Teilzeitkraft ersetzen, die die pauschalisierten Beträge ohne aufwändige Überprüfungen anweist.)

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vor 1 Minute schrieb Moriz:

Das weiß ich nicht.

Es geht um ein bedingungsloses Grundeinkommen, das die Existenz sichert aber keine großen Sprünge zulässt.

Die von dir erwähnten Autoren, Musiker und andere Künstler mögen so besessen von ihrer Kunst sein, daß ihnen das Existenzminimum reicht um ihrer eigentlichen Berufung, eben der Kunst, nachgehen zu können. Den meisten ist aber schon der Wunsch nach 'Mehr' eigen - allerdings hätten dann auch schlecht bezahlte Jobs eine Chance; mit denen gäbe es dann halt nicht viel mehr. Heutzutage muß eine Tätigkeit mindestens den Mindestlohn erbringen (bei wichtigen Tätigkeiten ggf. durch Subventionen oder staatliche Finanzierung) sonst kann sie nicht getan werden. 

Ich habe ja schon etliche Gedankenspiele mit dem BGE durchgespielt, aber wirklich befriedigend fand ich noch kein Modell.

 

Klar, ein System z.B. mit negativer Einkommensteuer wäre in Sachen Bürokratieabbau ein echter Coup. Ich werde im Alter allerdings immer archaischer und der Meinung, jeder soll sich gefälligst selbst die Hände schmutzig machen wenn er essen, wohnen oder was anziehen will.

 

Eines der Hauptprobleme unserer Zeit ist das Überangebot an Arbeitskräften. Dadurch stimmt der Markt nicht mehr so richtig und es bedarf gewisser Schutzmaßnahmen für die Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgebern.

 

Ich frage mich manchmal allerdings ob man nicht Patent und Wettbewerbsrecht ändern und Gründer fördern sollte, anstatt via Mindestlohn und Aufstockung die Besitzstände der Arbeitgeber zu sichern. Kein Unternehmer hat grundsätzlich ein Recht auf Erfolgsschutz. Nennt sich nämlich unternehmerisches Risiko.

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vor 5 Minuten schrieb duesi:

Moment! Fortbildungen respektiere ich. Und wenn du eine kompetente Aussage zu dem Thema machen kannst, bin ich durchaus willig, meinen Standpunkt zu überdenken. Ich diskutiere ja genau aus dem Grund, weil ich meine Eindrücke reflektieren möchte. Nicht, weil ich hier rechthaberisch meinen Standpunkt durchdrücken will.

 

also sorry, ging es jetzt bei deinen Ausführungen zu Depressionen um deine (subjektiven) Eindrücke oder ging es um ein Wissen?

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@Die Angelika Also die Ausführungen zur Therapie von Depressionen bezogen sich auf ein Wissen. Die Aussagen zu den psychosozialen Auswirkungen staatlicher Wohlfahrt im Vergleich gesellschaftlicher Eindrücke aus Kolumbien und Deutschland betrafen Eindrücke, die auch falsch sein können.

bearbeitet von duesi
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vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Ich frage mich manchmal allerdings ob man nicht Patent und Wettbewerbsrecht ändern und Gründer fördern sollte, anstatt via Mindestlohn und Aufstockung die Besitzstände der Arbeitgeber zu sichern. Kein Unternehmer hat grundsätzlich ein Recht auf Erfolgsschutz. Nennt sich nämlich unternehmerisches Risiko.

Wie kann man durch Änderungen im Patent- und Wettbewerbsrecht Gründer fördern? Leichterer Zugang zu gewerblichen Schutzrechten oder leichtere Möglichkeiten zur Verwertung fremder Schutzrechte?

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vor 2 Minuten schrieb Merkur:

Wie kann man durch Änderungen im Patent- und Wettbewerbsrecht Gründer fördern? Leichterer Zugang zu gewerblichen Schutzrechten oder leichtere Möglichkeiten zur Verwertung fremder Schutzrechte?

Zum Beispiel. Ich bin mir z.B. gar nicht sicher ob uns unser aktuelles  Recht nicht sogar behindert, da es Innovationen komplett der Willkür des Entdeckers ausliefert - was auch bedeutet, daß eine Erfindung gar nicht erst auf den Markt kommt, wenn derjenige es nicht will. Gerade im Bereich Automobile und Energie würde ich ja schon zu gerne einen Blick in die Schubladen der Konzerne werfen. Da vermute ich durchaus einige Schätzchen. Genauso fürchte ich fast, daß viele Erfindungen gar nicht erst zur Marktreife werden, weil der Erfinder bei einem Konzern arbeitet, daß ein Patent ohnehin für sich beanspruchen würde.

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vor 8 Minuten schrieb Flo77:

Zum Beispiel. Ich bin mir z.B. gar nicht sicher ob uns unser aktuelles  Recht nicht sogar behindert, da es Innovationen komplett der Willkür des Entdeckers ausliefert - was auch bedeutet, daß eine Erfindung gar nicht erst auf den Markt kommt, wenn derjenige es nicht will. Gerade im Bereich Automobile und Energie würde ich ja schon zu gerne einen Blick in die Schubladen der Konzerne werfen. Da vermute ich durchaus einige Schätzchen. Genauso fürchte ich fast, daß viele Erfindungen gar nicht erst zur Marktreife werden, weil der Erfinder bei einem Konzern arbeitet, daß ein Patent ohnehin für sich beanspruchen würde.

Als europäischer Patentanwalt kann ich dir sagen, dass jede Patentanmeldung nach 18 Monaten veröffentlicht werden muss. Das heißt, du brauchst dafür gar nicht in irgendeiner Schublade rumkramen. Du kannst jede Patentanmeldung und jedes Patent beispielsweise auf depatisnet online einsehen und dir selbst eine Meinung darüber bilden, was da zur Marktreife gelangt und was nicht. Außerdem gilt jede Patentanmeldung nach 20 Jahren als Stand der Technik und kann von jedermann nachgebaut und verkauft werden. Sicher kann man sich streiten, ob 20 Jahre zu lange oder zu kurz ist. Aber Tatsache ist, dass das Patentrecht Innovationen fördert. Und das ist für ein Land wie Deutschland ohne nennenswerte Rohstoffe und Agrarflächen sehr bedeutend. Und davon profitieren nicht nur Großkonzerne. Ich habe in meiner Laufbahn auch eine Reihe Einzelerfinder begleiten dürfen, die sich etwas gutes ausgedacht haben, mit einer Firma einen Lizenzvertrag machen konnten und dadurch erst die Chance zur Unternehmensgründung bekamen. 

Wenn eine Erfindung nicht auf den Markt kommt, kann das unterschiedliche Gründe haben. Ein Patent ist ein Ausschließlichkeitsrecht. Das heißt, es gibt dir nicht das Recht, die Erfindung zu bauen. Sondern das Recht, anderen die Erfindung zu verbieten. Dem können andere Patente von Konkurrenten entgegenstehen, so dass komplizierte Kreuzvereinbarungen mit der Konkurrenz nötig sind, damit das Produkt auf den Markt kommt.

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vor einer Stunde schrieb Moriz:

Inhaltlich bin ich voll bei dir!

Es war aber eine Schweinerei erster Güte, das ganze als 'Ein-Euro-Jobs' zu verkaufen weil man damit letztlich die Arbeit entwertet hat.

 

(Nur das mit dem Sachbearbeiter hast Du falsch verstanden: Ich meine die Sachbearbeiter, die die Bustickets auf Erstattungsfähigkeit überprüft, zusammengerechnet und dann die Zahlungsdifferenzen angewiesen haben. Die lassen sich durch eine Teilzeitkraft ersetzen, die die pauschalisierten Beträge ohne aufwändige Überprüfungen anweist.)

Okay. Damit kann ich gut mit.

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Ist Deutschland bei Patentanmeldungen nicht sogar vorne dabei?

 

Zur Titelfrage:Ich sehe da nur bedingt einen Widerspruch. Ich kann frei sein und trotzdem abgesichert.

Eine gewisse Sicherheit halte ich sogar für nötig, um mich wirklich frei entfalten zu können.

 

Aus christlicher Perspektive sollten wir uns schon um Andere kümmern.

 

"Mach dir selbst die Hände schmutzig" ist auch leicht gesagt,wenn man das kann. Viele können es zB aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht.

 

Zu Ein Euro Jobs etc könnte ich aus beruflicher Erfahrung einiges beitragen.

Um es nicht ausarten zu lassen eine Kurzfassung : Es gibt viele Menschen,die sich sehr engagieren,um anderen Menschen eine Perspektive zu geben. Das alss "Mandala -Malen" abzuwerten oder generell suf Sachbearbeiter zu dchimpfen tut dem Ganzen Unrecht.

bearbeitet von mn1217
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vor 15 Minuten schrieb mn1217:

 

Aus christlicher Perspektive sollten wir uns schon um Andere kümmern.

Ja, ganz im Sinne "einer trage des anderen Last" sehe ich das durchaus auch so. Im Sinne eines Mittragen und Mitleidens, wo ich selbst die Ressourcen dazu habe, darf ich mich von den Nöten eines anderen anrühren lassen und zur Seite stehen. Und wo ich sehe, dass ich in einer potenten Gesellschaft lebe, darf ich durchaus die eine oder andere Aufgabe an die Gesellschaft delegieren, weil ich sehe, dass diese Gesellschaft mehr Mittel und Ressourcen hat. Aber ich darf mich nicht zum Messias für den anderen machen und so tun, als hänge sein Glück von meiner Zuwendung ab. Da überfordere ich mich. Genauso darf ich auch den Staat nicht zum Messias für die Menschen machen, so als könne der Staat das Glück der Menschheit sicherstellen. Da überfordere ich den Staat. Nur wo ich mich erst mal um mich selbst kümmere, habe ich auch Ressourcen übrig, mich um andere zu kümmern. Nur wo ich mein bestes tue, um diesen Staat stark zu machen, kann ich von dem Staat auch etwas erwarten. Ich höre von gesunden fähigen Menschen so viele Klagen. Darüber, dass das Gehalt zu klein ist. Darüber, dass das Pflegegeld für die Mama nicht reicht. Darüber, dass der Staat nicht zur Selbstständigkeit motiviert. Und so weiter und so fort. Alles berechtigte Anliegen. Aber der Staat kann nunmal nicht in jedes Problem hineinregieren. Irgendwo müssen Menschen auch Mal die Ärmel hochkrempeln, Beziehungen knüpfen und Probleme selbst anpacken. Und wenn man nicht weiter weiß, gibt es immer noch einen Gott, der helfen kann. 

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Gott zahlt die Pflege aber eher nicht.

 

 

Jammern können irgendwie immer die am Besten,denen es eigentlich ganz gut geht. 

Diejenigen,die wirklixh nicht gut dran sind,sind meistens mit ihren Sorgen ausgelastet, da bleibt keine Zeit oder Energie zum Jammern.

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vor 17 Minuten schrieb mn1217:

Gott zahlt die Pflege aber eher nicht.

 

 

Jammern können irgendwie immer die am Besten,denen es eigentlich ganz gut geht. 

Diejenigen,die wirklixh nicht gut dran sind,sind meistens mit ihren Sorgen ausgelastet, da bleibt keine Zeit oder Energie zum Jammern.

Genau für solche Leute möchte ich daran arbeiten, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Damit ich eines Tages etwas dafür übrig habe, solchen mit Problemen ausgelasteten Menschen nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten dienen zu können. Weil ich eben weiß, dass der Staat diese Menschen nicht aufrichten kann und ihre Probleme nicht lösen kann. Ich glaube wirklich, dass Jesus Christus die Kraft hat, Menschen, die mit Sorgen und Nöten beladen sind, in jeder Hinsicht aufzurichten. Ob durch mich oder durch andere, ob durch materielle oder spirituelle oder ärztliche Hilfe. Aber immer durch ihn. Das kann kein Wohlfahrtsstaat leisten und auch nicht absichern.

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Nette Entschuldigung für "kein Geld ausgeben" ,aber nein,so funktioniert das nicht.

Der Staat und wir als Teil des Staates haben Verantwortung.

Es ist UNSERE Aufgabe.

 

bearbeitet von mn1217
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vor 3 Minuten schrieb mn1217:

Nette Entschuldigung für "kein Geld ausgeben" ,aber nein,so funktioniert das nicht.

 

Genau! Die kein Geld haben, müssen sich nun auch entschuldigen, wenn sie keins ausgeben. Wie bei den Bauern in der Sowjetunion. Nachdem alles Getreide abgenommen war und in die Städte abtransportiert war und die Kinder auf den abgeernteten Feldern Nachlese hielten, um ihre leeren Bäuche zu füllen, ritten Soldaten umher, die von den Kindern erwarteten, die geringe Nachlese nun auch in das Säckelchen der Soldaten zu werfen. Denn auf dem Papier waren die Bauern ja reich und völlig in der Lage, sich selbst zu versorgen.

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vor 1 Stunde schrieb duesi:

 Ich höre von gesunden fähigen Menschen so viele Klagen. Darüber, dass das Gehalt zu klein ist.

Es gibt Menschen, die können mit Geld umgehen und solche, bei denen am Ende des Geldes immer noch Monat übrig ist. Was interessanterweise unabhängig vom der Menge des Geldes ist. Letztere würde mit mehr Geld einfach mehr ausgeben und dieses Problem behalten. Diese Klage dürfte man also (meist) einfach ignorieren können. Aber für manche gehört Jammern einfach zum Glücklichsein.

 

Zitat

Darüber, dass das Pflegegeld für die Mama nicht reicht.

Der Staat hat eine Pflichtversicherung eingeführt, die ihre Aufgabe nicht erfüllt (nicht erfüllen kann, sonst wäre sie 'zu teuer'). Da finde ich das Klagen durchaus berechtigt. Halbe Sachen sind einfach ärgerlich.

 

Zitat

Darüber, dass der Staat nicht zur Selbstständigkeit motiviert.

Es gibt dabei vieles zu beachten. Jedes einzelne hat dabei durchaus seinen Sinn. Wenn man in der Praxis aber gefühlt erst mal ein BWL-Studium hinlegen muß, um eine Geschäftsidee umsetzen zu können, dann kann ich die Klage durchaus verstehen.

(Mal ganz abgesehen davon, daß es durchaus Beratungsangebote gibt, um solche Klippen zu umschiffen. Man muß nur davon erfahren, wenn man das mit der Selbständigkeit ernst meint.)

 

Zitat

Aber der Staat kann nunmal nicht in jedes Problem hineinregieren.

Da, wo er's tut, sollte er es vernünftig machen.

(Und vielleicht auch vernünftig begründen.)

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Meint ihr jetzt das Gleiche mit " Selbstständigkeit"?

Ich hatte duesi nicht so verstanden, dass jeder ein Unternehmen gründen soll. Sondern eher unabhängig und selbstständig leben können soll.

 

Duesi,mir ist nicht klar, worauf du mit dem Beispiel der Soldaten Hinauswiller. Enteignungen und Verhungern lassen sind natürlich Unrecht.

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Nur kurz zu den Ein-Euro-Jobs: ein sehr großer Nutznießer der damaligen Jobs (gibt es die noch in nennenswertem Umfang?) waren kirchliche soziale Dienste. Dem kirchlichen Verein in meiner ehemaligen Pfarrei, der viel sozial tut, habe ich mal schriftlich mein Mißfallen darüber kundgetan. Sie waren not amused.

bearbeitet von rorro
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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Meint ihr jetzt das Gleiche mit " Selbstständigkeit"?

Ich hatte duesi nicht so verstanden, dass jeder ein Unternehmen gründen soll. Sondern eher unabhängig und selbstständig leben können soll.

 

Duesi,mir ist nicht klar, worauf du mit dem Beispiel der Soldaten Hinauswiller. Enteignungen und Verhungern lassen sind natürlich Unrecht.

Bin ein bisschen aufs emotionale Pferd gestiegen und übers Ziel hinaus geschossen. Bis zu einem gewissen Grad darfst du dich gerne für bessere Bedingungen für Pflegebedürftige einsetzen. Nur diese Einstellung, dass der Staat das komplett absichern soll, ist halt nicht tragfähig. Wenn Leistungsträger zu stark belastet werden, kann das auch an ihre Wettbewerbsfähigkeit und an ihre Existenz gehen. Wenn Unternehmen Pleite gehen und Arbeitsplätze wegfallen, wird letztendlich noch weniger Geld in die Pflegekasse fließen und dann haben auch die Pflegebedürftigen nichts davon. Das Beispiel mit den russischen Bauern sollte das auf die Spitze treiben. Die Bauern galten halt in der Sowjetunion als die Reichen, die alles tragen können. Selbst dann noch, als sie selbst am Hungertuch nagten. Genau wie man heute in Deutschland über die Leistungsträger denkt. 

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vor 6 Stunden schrieb Moriz:

Der Staat hat eine Pflichtversicherung eingeführt, die ihre Aufgabe nicht erfüllt (nicht erfüllen kann, sonst wäre sie 'zu teuer'). Da finde ich das Klagen durchaus berechtigt. Halbe Sachen sind einfach ärgerlich.

Ich habe es selbst bei meiner Oma erlebt. Sie war gute acht Jahre pflegebedürftig. Hatte aber immerhin 4 Kinder. Wenn meine Mutter in der Zeit nicht arbeitslos gewesen wäre und sich bis zu 12 Stunden pro Tag um sie kümmern könnte, hätten meine Onkels, meine Tante und meine Mutter es trotz Pflegegeld vermutlich nicht stemmen können. Das Pflegegeld reicht beileibe nicht, um eine Vollzeitpflegekraft zu bezahlen und auch nicht für einen Pflegeheimplatz, der in den meisten Fällen menschenunwürdig ist. Trotzdem war das Pflegegeld als Unterstützung hilfreich. Die Schwester meiner Oma hatte keine Kinder. Ein Onkel hatte sie eine Weile bei sich auf genommen. Das ging, weil seine Frau nur Halbtags arbeitete. Als sie sich beim ungeschickten Heben eine Verletzung an der WIrbelsäule zuzog, konnte sie das nicht mehr, so dass dann doch ein Heimplatz für sie gefunden werden musste. Sie sind beide mittlerweile verstorben.

 

Aus diesen Erfahrungen heraus nehme ich die Pflegeproblematik durchaus Ernst. Ich selbst werde wohl mit meinen Eltern klarkommen, weil wir sieben Geschwister sind, die alle sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen haben. Vielleicht werde ich noch zusätzlich Ressourcen für meinen Nachbar haben, der 15 Jahre älter ist als ich und einzelstehend ist. Ich könnte mir vorstellen, im Falle des Falles ihm zur Seite zu springen, weil ich ihn als Menschen sehr schätze und er mir auch schon zur Seite gestanden hat. 

 

Aber wenn ich denke, wie viele alte alleinstehende Menschen es gibt und wie wenige davon die Ressourcen hatten, um im Leben für sich selbst vorzusorgen, sehe ich, dass es da einen Riesen Mangel gibt. Und das Problem könnte sich in den nächsten Jahren noch verschärfen.

 

Aber ich sehe eben auch, dass die Belastung so enorm groß ist, dass der Staat das aus der Pflegekasse und auch durch zusätzliche Steuerlasten nicht komplett lösen kann. Ich finde nicht, dass halbe Sachen ärgerlich sein müssen. Der Staat zeigt, dass ihm das Problem nicht egal ist und er sich dessen annimmt. Würde der Staat gar nichts tun, wäre das Problem noch wesentlich dramatischer. Wenn das Problem wirklich gelöst werden soll, müssen Menschen viel mehr Eigenverantwortung übernehmen. Durch zusätzliche Pflegegeldbelastungen und Steuerlasten allein kann der Pflegenotstand in Deutschland nicht behoben werden.

 

 

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vor 17 Stunden schrieb duesi:

Bin ein bisschen aufs emotionale Pferd gestiegen und übers Ziel hinaus geschossen. Bis zu einem gewissen Grad darfst du dich gerne für bessere Bedingungen für Pflegebedürftige einsetzen. Nur diese Einstellung, dass der Staat das komplett absichern soll, ist halt nicht tragfähig. Wenn Leistungsträger zu stark belastet werden, kann das auch an ihre Wettbewerbsfähigkeit und an ihre Existenz gehen. Wenn Unternehmen Pleite gehen und Arbeitsplätze wegfallen, wird letztendlich noch weniger Geld in die Pflegekasse fließen und dann haben auch die Pflegebedürftigen nichts davon. Das Beispiel mit den russischen Bauern sollte das auf die Spitze treiben. Die Bauern galten halt in der Sowjetunion als die Reichen, die alles tragen können. Selbst dann noch, als sie selbst am Hungertuch nagten. Genau wie man heute in Deutschland über die Leistungsträger denkt. 

Die " Leistungsträger" heißt, dass alle anderen nichts wert sind.

Wenn nur Menschen ab einer bestimmten Summe Gehalt etwas zählen, mache ich nicht mit.

Leute,die laut jammern,weil sie mehr Steuern zahlen, als andere verdienen, jammern nur laut. Am Hungertuch nagen tun sie nicht.

 

Ich bin sehr dafür,dass  Familien und Vereine,also kleinere Einheiten gestaerkt werden, aber das heißt nicht,dass die größere Einheit raus aus der Nummer ist.

 

 

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vor 37 Minuten schrieb mn1217:

Die " Leistungsträger" heißt, dass alle anderen nichts wert sind.

Wenn nur Menschen ab einer bestimmten Summe Gehalt etwas zählen, mache ich nicht mit.

Leute,die laut jammern,weil sie mehr Steuern zahlen, als andere verdienen, jammern nur laut. Am Hungertuch nagen tun sie nicht.

 

Ich bin sehr dafür,dass  Familien und Vereine,also kleinere Einheiten gestaerkt werden, aber das heißt nicht,dass die größere Einheit raus aus der Nummer ist.

 

 

Also die Unterstellung, den Wert eines Menschen am Gehalt festzumachen, bestätigt nur, wie vorurteilsbelastet du gegenüber Unternehmertum bist. "Leistungsträger" sind für mich nicht Menschen, die ein gewisses Mindestgehalt beziehen. Sie sind auch keine wertigeren Menschen als Menschen in Sozialberufen. "Leistungsträger" sind Menschen, die Verantwortung dafür übernehmen, unsere Wirtschaft am Laufen zu halten. Dazu gehören AUCH Menschen, die mehr Steuern zahlen, als andere verdienen. Aber dazu gehören eben auch Menschen, die jeden Tag um ihre bloße Existenz fürchten müssen. Menschen, die große Risiken eingehen und scheitern. Menschen, deren Angestellten am Ende des Monats mehr Gehalt beziehen als ihr Chef und die nach Jahren der Selbständigkeit nicht Mal eine Rentenversicherung haben, während jeder Angestellte über den Generationenvertrag abgesichert ist. Es gibt da nicht nur die Manager in Daxunternehmen. Und selbst diese Manager in Daxunternehmen, die vielleicht bei Ernst und Young oder McKinsey angefangen haben und ihr Familienglück und ihr Privatleben für die Karriere geopfert haben, 80 Wochenstunden gearbeitet haben und sich nun ein teures Anwesen und Auto leisten können, die haben deswegen nicht unbedingt die bessere Lebensqualität wie ein Mensch, der immer mit einem sicheren Job sein Auskommen gehabt hat, seinen Kegelclub, seine Familie und sein soziales Umfeld hat. 

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vor 17 Stunden schrieb duesi:

..... müssen Menschen viel mehr Eigenverantwortung übernehmen. Durch zusätzliche Pflegegeldbelastungen und Steuerlasten allein kann der Pflegenotstand in Deutschland nicht behoben werden.

Entsteht durch eigenverantwortung ein laib brot, in liter milch, ein 50€-schein?

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