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Gruppendynamik


duesi

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Ich habe den Eindruck, dass die öffentliche Meinungsbildung, die vor 6-7 Jahren noch sehr stark von Individualität und sachlich-argumentativem Austausch geprägt war, zunehmend von gruppendynamischen Prozessen geprägt ist und wollte

mal der Frage nachgehen, woran das wohl liegen mag.

 

Man kennt es aus jugendlichen Peer Groups, das Jugendliche ihre Meinungs-Statements oft nicht geben, weil sie durch individuelle Reflexion zu dieser Meinung gekommen sind, sondern weil sie beweisen wollen, dass sie zu der Gruppe dazu gehören. Wenn es in der Gruppe angesagt ist, Rauchen geil zu finden, finden sie das auch geil und machen mit. Wenn es in der Gruppe angesagt ist, Anti-Raucher zu sein, sind sie eben Anti-Raucher und scheißen auf die Raucher. 

 

Der Wunsch, irgendwo dazu zu gehören, ist ja zutiefst menschlich und hat in gewissen Rahmen auch seine Berechtigung. Bedenklich finde ich es jedoch, wenn das ganze Denken nur noch über Peer pressure funktioniert. Dann verschwindet nämlich jede Individuation und auch jede Ratio. 

 

Die ganzen Shit Storms, die es in den öffentlichen Medien gibt, sind ein Ausdruck dieses Peer Pressures. Da ist ein Mensch öffentlichen Lebens und ihm rutscht irgend etwas unbedachtes aus dem Mund. Und auf einmal gibt es einen Shit Storm. Und wenn dieser Mensch Pech hat, dann distanzieren sich sogar seine Freunde und Geschäftspartner von diesem Menschen. So ein Shit Storm kann einen Menschen in jeder Hinsicht ruinieren.

 

Unsere Gesellschaft schreibt sich die Toleranz auf die Fahne. Aber sie ist zunehmend intolerant gegenüber Menschen mit abweichenden Meinungen. 

 

Ich habe den Eindruck, dass dieser wachsende Einfluss von gruppendynamischen Prozessen und das Schwinden der Individuation sehr stark mit dem Verschwinden christlicher Denkausrichtung zusammenhängt. Werte wie "du sollst nicht über den anderen richten", "behandle andere, wie du selbst behandelt werden möchtest", "hol erst mal den Balken aus dem eigenen Auge, bevor du den Splitter bei deinem Bruder siehst", "jeder sehe nicht nur auf das seine, sondern auch auf das, was dem anderen dient", sind eigentlich Werte, die, wenn sie in einer Gesellschaft kultiviert werden, eine gewisse Individuation überhaupt erst ermöglichen. Denn wenn jemand in einer Gesellschaft immer wieder das Feedback bekommt, akzeptiert zu sein und für seine Meinung nicht sofort gerichtet wird, wird er automatisch freier, seine Meinung selbst zu reflektieren. Wenn er permanent unter Beweis stellen muss, dass er den Kodex der Gruppe teilt, wird er sich permanent darum bemühen, seine Konformität unter Beweis zu stellen. 

 

Unsere Gesellschaft, die sich für Buntheit und individuelle Freiheit einsetzt, verfolgt eigentlich ein gutes Ziel. Allerdings befürchte ich, dass sie den Weg dahin nicht (mehr) kennt. Ich habe die Freiheit, mein Geschlecht selbst zu wählen. Ich habe die Freiheit, meine Sexualpräferenz selbst zu wählen. Ich habe die Freiheit, meine Religion selbst zu wählen. Ich kann meinen Beruf frei wählen. Aber ich muss dafür ständig unter Beweis stellen, dass ich keiner von diesen bösen Nazis und Rechten und Afd-Sympatisanten und Migrationsskeptikern und Rassebegriff -Befürwortern und Homophoben und Lockdown-Kritikern und Chauvinisten und Antifeministen und Islamophoben und ....bin. Und mit der Zeit wird diese Liste immer länger, was ich alles beweisen muss, dass ich es nicht bin. Und wehe ich sage etwas unbedachtes, was auch nur den Verdacht erweckt, ich könnte mit einer dieser Gruppen sympathisieren oder auch nur über deren Positionen nachdenken, dann ist es aus mit der Akzeptanz und Nächstenliebe. Dann ergießt sich der ganze selbstgerechte Zorn dieser mir moralisch überlegenen Toleranzgesellschaft. 

 

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8 hours ago, duesi said:

Und mit der Zeit wird diese Liste immer länger, was ich alles beweisen muss, dass ich es nicht bin.

Man kann es auch so auf den Punkt bringen: Die Leuten ticken immer noch haargenau so wie vor 50 oder 100 oder 200 Jahren, nur die Themen sind andere geworden -

der Zeitgeist weht halt wie er will.

 

Werner

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vor 18 Minuten schrieb Werner001:

Man kann es auch so auf den Punkt bringen: Die Leuten ticken immer noch haargenau so wie vor 50 oder 100 oder 200 Jahren, nur die Themen sind andere geworden -

der Zeitgeist weht halt wie er will.

 

Werner

Ja, da stimme ich dir zu.

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Die meisten Shit-Storms sind aushaltbar. Der Dreck bleibt an den Klowänden des Internets meist nicht lange hängen sofern man schnell und ehrlich, ohne anwaltlichen Rat eingeholt zu haben, reagiert. Oder mit der Helmut-Kohl-Methode: Einfach gar nicht darauf eingehen

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vor 16 Stunden schrieb duesi:

Ich habe den Eindruck, dass dieser wachsende Einfluss von gruppendynamischen Prozessen und das Schwinden der Individuation sehr stark mit dem Verschwinden christlicher Denkausrichtung zusammenhängt. ...

 

Das glaube ich nicht. Religiöse Gesellschaft neigen ebenfalls zu Repressionen. Ich vermute, es liegt am Generationenwechsel und an dem Leben in Filterblasen. Heute bleiben die Leute unter sich, bzw. unter Gleichgesinnten. Da wird das Maß dessen, was noch tolerierbar erscheint, automatisch immer geringer.

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vor 14 Minuten schrieb Merkur:
vor 16 Stunden schrieb duesi:

Ich habe den Eindruck, dass dieser wachsende Einfluss von gruppendynamischen Prozessen und das Schwinden der Individuation sehr stark mit dem Verschwinden christlicher Denkausrichtung zusammenhängt. ...

 

Das glaube ich nicht. Religiöse Gesellschaft neigen ebenfalls zu Repressionen. Ich vermute, es liegt am Generationenwechsel und an dem Leben in Filterblasen. Heute bleiben die Leute unter sich, bzw. unter Gleichgesinnten. Da wird das Maß dessen, was noch tolerierbar erscheint, automatisch immer geringer.

 

Ich stimme dir zu in der Meinung, dass das nicht mit dem Verschwinden christlicher Denkausrichtung zusammenhängt.

Allerdings glaube ich auch nicht, dass die Leute heute unter sich, bzw, unter Gleichgesinnten bleiben und daher das Maß des Tolerierbaren automatisch geringer wird.

Ich denke, dass heftige Diskussionen (die dann leider auch bisweilen in Shit-Storms enden) ein Beleg dafür sind, dass wir in einer pluralen Gesellschaft leben und wissen, dass wir uns mit unserer Meinung äußern dürfen.

Es scheint mir so, dass zu Zeiten, als die Gesellschaft stärker christlich/religiös geprägt war, der Druck so hoch war, dass man gar nicht ausgesprochen hat, wenn man anders dachte. Es war einfach viel zu gefährlich. Christen sollten nicht vergessen, dass es Zeiten gab, wo Andersdenkende auch schnell mal auf dem Scheiterhaufen landeten. Da gehörte dann doch mehr Mut dazu, dennoch seine andere Meinung zu äußern, als heute. Ein Shitstorm ist ein Shitstorm und sicherlich unangenehm, aber er wird (noch) in den selteneren Fällen zur  Bedrohung von Leib und Leben.

Dass Shitstorms allerdings mittlerweile manchmal derartige Ausmaße annehmen, dass sie für den Betroffenen zur existenziellen Bedrohung (Verlust vom Job) werden, weil die "Shitstormer"  umgehend Konsequenzen bis dahin fordern, dass sich Betriebe veranlasst oder gar genötigt sehen, jemanden wegen (eventuell sogar einmaliger) politischer Äußerungen zu entlassen, halte ich für einen Rückschritt und durchaus bedenkenswert, wenn nicht gar bedenklich.

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vor 51 Minuten schrieb Die Angelika:

Allerdings glaube ich auch nicht, dass die Leute heute unter sich, bzw, unter Gleichgesinnten bleiben und daher das Maß des Tolerierbaren automatisch geringer wird.

Ich denke, dass heftige Diskussionen (die dann leider auch bisweilen in Shit-Storms enden) ein Beleg dafür sind, dass wir in einer pluralen Gesellschaft leben und wissen, dass wir uns mit unserer Meinung äußern dürfen.

Ich habe den Eindruck, dass die Diskussionen eher weniger als mehr geworden sind.

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vor 10 Minuten schrieb Merkur:

Ich habe den Eindruck, dass die Diskussionen eher weniger als mehr geworden sind.

Den Eindruck habe ich auch. Vor 10 Jahren bestand noch studivz mit vielen Diskussionsgruppen, langen Argumentationen und großem Interesse am Meinungsaustausch. Heute ist Schmalspurkommunikation via Instagram und Snapchat angesagt. Mit plakativen Äußerungen, schnellen Likes oder Dislikes. Viel Meinung. Und wenig Denken oder Argumentieren.

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Naja,auch ohne diese neuen Medien wurde früher nicht immer mehr nachgedacht.

 

Aber niemand muss beweisen,dass er\ sie etwas st oder nicht ist.

Das sollte man sich auch nicht einreden lassen,da bin ich aber auch sauschlecht drin.

bearbeitet von mn1217
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vor 11 Stunden schrieb Werner001:

Man kann es auch so auf den Punkt bringen: Die Leuten ticken immer noch haargenau so wie vor 50 oder 100 oder 200 Jahren, nur die Themen sind andere geworden -

der Zeitgeist weht halt wie er will.

 

Werner

Seit der Zeit meines Kindes im Kindergarten habe ich irgendwie das Gefühl dass sich das Anforderungsprofil an junge Menschen irgendwie gewandelt hat.

 

Früher haste 5 Werte eingestellt und warst dann halt Zauberer, Priester, Bogenschütze oder Barde.

Mein Kind konnte mit 4 Jahren bereits wunderbar Dämonen beschwören, aber weil sie dabei schief gesungen hat bekamen wir die Empfehlung sie doch lieber auf eine nicht so anspruchsvolle Schule zu schicken.

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vor 14 Stunden schrieb mn1217:

Naja,auch ohne diese neuen Medien wurde früher nicht immer mehr nachgedacht.

 

Aber niemand muss beweisen,dass er\ sie etwas st oder nicht ist.

Das sollte man sich auch nicht einreden lassen,da bin ich aber auch sauschlecht drin.


Interessanterweise hat ja selbst die „Bild“ heute keine sehr beeindruckende Auflage mehr. Früher hätte man das wohl als Fortschritt gesehen, heute hat sich der Rummelplatz der Meinungsbildung eher in div. Volksfeste mit Userbeteilung im Internet verlegt.

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vor 17 Stunden schrieb duesi:

Den Eindruck habe ich auch. Vor 10 Jahren bestand noch studivz mit vielen Diskussionsgruppen, langen Argumentationen und großem Interesse am Meinungsaustausch. Heute ist Schmalspurkommunikation via Instagram und Snapchat angesagt. Mit plakativen Äußerungen, schnellen Likes oder Dislikes. Viel Meinung. Und wenig Denken oder Argumentieren.

 

Mit dem Scheitern jedes übergeordneten Begründungszusammenhangs haben sich immer mehr auf das eigene Gefühl als Letztbegründung zurückgezogen.

„Der Like-Button wird zum Sinnbild einer Gesellschaft, in der das Individuum sich nicht damit begnügt, ein autonomes Leben zu leben, sondern Applaus für seinen Lebensstil möchte. Wer diesen Applaus vorenthält, macht sich des denkbar schlimmsten Vergehens in einer Selbstverwirklichungsgesellschaft schuldig: Er diskriminiert.“ (Alexander Grau)

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vor 4 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Mit dem Scheitern jedes übergeordneten Begründungszusammenhangs haben sich immer mehr auf das eigene Gefühl als Letztbegründung zurückgezogen.

„Der Like-Button wird zum Sinnbild einer Gesellschaft, in der das Individuum sich nicht damit begnügt, ein autonomes Leben zu leben, sondern Applaus für seinen Lebensstil möchte. Wer diesen Applaus vorenthält, macht sich des denkbar schlimmsten Vergehens in einer Selbstverwirklichungsgesellschaft schuldig: Er diskriminiert.“ (Alexander Grau)

Ich habe mal den Wikipedia-Artikel zu Alexander Grau gelesen. Er scheint viele Entwicklungen sehr treffend zu analysieren. Ich wäre ja der Meinung, dass sich auch ohne Verständigung auf eine Letztbegründung eine Diskussion zuweilen lohnen könnte. Aber offensichtlich ist das Interesse in der Bevölkerung arg zurückgegangen. Eine ausgiebige Gesellschaftsanalyse oder einen längeren Begründungszusammenhang liest sich heute keiner mehr durch. Aber mit einem plakativen Meinungs-Statement mit moralisierenden emotional besetzten Worten kann man viel Aufmerksamkeit erzeugen. Was sich dann in Applaus oder Shit-Storm äußert.

bearbeitet von duesi
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Noch ein Zitat von Alexander Grau:

 

"Eben, weil die neuen Eliten sich vor allem über Werte, Normen und ihren Lifestyle definieren, kann auch jener sich als Angehöriger der neuen globalen Klasse fühlen, der sich mit prekären Jobs durchs Leben schlägt, jedoch die richtige Gesinnung hat und an den Insignien des Zeitgeistes zumindest teilweise partizipiert. Umgekehrt gehört auch der ökonomisch gut situierte Konservative schnell zu den Abgehängten, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen oder erkennen wollen, sondern einfach am Althergebrachten festhalten möchten und die Tradition achten. Im Zweifelsfall reicht es, sich für den Fortbestand von Gymnasien auszusprechen oder für Frontalunterricht, für eine nationale Leitkultur, für Diesel-Fahrzeuge oder eine Beschränkung der Migration, um als geistig und kulturell abgehängt und daher nicht mehr diskursfähig zu gelten."

 

Quelle: Link

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@duesi

Heute habe ich ein anderes Buch von Alexander Grau gelesen, „Kulturpessimismus“. Es ist nicht leicht zu lesen, nimmt auf viele andere Autoren Bezug und ist insgesamt hochinteressant. Besonders sein Bezug auf Intellektuelle am Beginn des 20. Jh., Alfred Weber und Karl Mannheim, und die explizite Erwähnung des Begriffs „Wissenssoziologie“ und der Bezug auf Mannheims Ideologiekritik hat mein Interesse geweckt. Ich beginne zu ahnen, woher Graus Kulturbegriff stammt, und wo seine Analyse, so treffend im Einzelnen, insgesamt doch in die Irre geht. Es ist der gleiche Irrweg wie der von Mannheim, der die Idee von Marx von der Ideologiegebundenheit der herrschenden Klassen auf alle sozialen Klassen ausweitete, und nachwies, daß alles Denken von Menschen von ihrer sozialen Position und Interessenlage bestimmt wird. Und wie Mannheim bleibt Grau hier stehen. Er bleibt bei Relativierung und Dekonstruktion. Was er nicht sieht, und auch Mannheim nicht sah oder sehen wollte, ist, daß Kultur eben nicht nur Ideologie ist, sondern auch ein mehr oder weniger erfolgreiches Orientierungsmittel. Oder, wie Norbert Ellias, Assistent von Karl Mannheim, es formulierte, auf eine Gesellschaftstheorie verzichtete, „die der Tatsache Rechnung trug, daß sich sowohl wirklichkeitsverhüllendes wie wirklichkeitsenthüllendes Wissen beobachten ließ.“

 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 9 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Mit dem Scheitern jedes übergeordneten Begründungszusammenhangs haben sich immer mehr auf das eigene Gefühl als Letztbegründung zurückgezogen.

„Der Like-Button wird zum Sinnbild einer Gesellschaft, in der das Individuum sich nicht damit begnügt, ein autonomes Leben zu leben, sondern Applaus für seinen Lebensstil möchte. Wer diesen Applaus vorenthält, macht sich des denkbar schlimmsten Vergehens in einer Selbstverwirklichungsgesellschaft schuldig: Er diskriminiert.“ (Alexander Grau)

 

Dann werde ich jetzt wohl ganz schnell diesen deinen Beitrag liken müssen.

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vor 4 Stunden schrieb duesi:

Ich habe mal den Wikipedia-Artikel zu Alexander Grau gelesen. Er scheint viele Entwicklungen sehr treffend zu analysieren. Ich wäre ja der Meinung, dass sich auch ohne Verständigung auf eine Letztbegründung eine Diskussion zuweilen lohnen könnte. Aber offensichtlich ist das Interesse in der Bevölkerung arg zurückgegangen. Eine ausgiebige Gesellschaftsanalyse oder einen längeren Begründungszusammenhang liest sich heute keiner mehr durch. Aber mit einem plakativen Meinungs-Statement mit moralisierenden emotional besetzten Worten kann man viel Aufmerksamkeit erzeugen. Was sich dann in Applaus oder Shit-Storm äußert.

 

Fettung von mir

Das sehe ich auch so.

Wobei ich es schon interessant finde, dass das eigene Gefühl as Letztbegründung bezeichnet wird. Das hat was.

Das eigene Gefühl als oberste Instanz für die Richtigkeit des eigenen Handelns, damit hat denn endgültig jeder seinen eigenen ganz subjektiven und individuellen Gott, nämlich sein Gefühl Weil einem das aber dann doch wieder nicht genügt, sucht man die Bestätigung der eigenen Gottheit im Applaus der zustimmenden Gemeinschaft. Boah, da wird bei mir grad ein komplettes GEdankenkarrussell angekurbelt.....

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vor 31 Minuten schrieb Die Angelika:

Wobei ich es schon interessant finde, dass das eigene Gefühl as Letztbegründung bezeichnet wird. Das hat was.

Das eigene Gefühl als oberste Instanz für die Richtigkeit des eigenen Handelns, damit hat denn endgültig jeder seinen eigenen ganz subjektiven und individuellen Gott, nämlich sein Gefühl Weil einem das aber dann doch wieder nicht genügt, sucht man die Bestätigung der eigenen Gottheit im Applaus der zustimmenden Gemeinschaft. Boah, da wird bei mir grad ein komplettes GEdankenkarrussell angekurbelt.....

 

Ja, das ist auch der Gedankengang von Alexander Grau.

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Alle Weißen sind Rassisten

 

Dieser Beitrag aus dem Spiegel ist Lehrstück dafür, wie mit moralisierenden Begriffen,  Gruppendruck und Sprachverwirrung Meinungsbildung betrieben werden kann. Wer meint, dass es hier noch möglich ist, sich mit ernsthaften Argumenten dagegen zu positionieren ohne sich selbst auszugrenzen, der ist völlig naiv.

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vor 38 Minuten schrieb Die Angelika:

 

in welchem Buch?

 

Nicht Buch, sondern hier: Individualismus ade!

 

„Das Ich ist sein eigener Erlösergott geworden. Doch Götter reagieren empfindlich auf Kritik. Jeder Tadel, jede Missbilligung ist für sie Häresie. Götter wollen angebetet werden. Das gilt für die Götter archaischer Zeiten, aber auch für die vielen kleinen Millionen Götter der Moderne: Der emanzipierte Individualist unserer Gegenwart will sein Leben radikal autonom führen – und seine Sicht auf sich selbst ist die einzig wahre. Also bitte schön: Die Gesellschaft hat dabei Applaus zu spenden, besser noch Verehrung.“

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