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Interview "Franziskus - Ein Papst unter Druck"


Gratia

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Ich habe gerade dieses Interview des SRF vom 21.06.2020 mit Marco Politi, dem Autor des Buches "Das Franziskus-Komplott", gehört und stelle fest, dass ich die Inhalte nicht einordnen kann. Was er sagt, klingt aber ausgesprochen plausibel.

 

*Was sagt ihr dazu, die ihr euch mit der Kirchenpolitik besser auskennt?

*Und was heißt das für die Zukunft?

 

https://youtu.be/4LAZjZ0DAPI

SRF Sternstunde: Franziskus - Ein Papst unter Druck

(Die Videobeschreibung lässt sich leider nicht kopieren.)

bearbeitet von Gratia
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Videobeschreibung:
(Zeit zum Ansehen hatte ich noch nicht)
«Noch nie gab es innerhalb der kirchlichen Hierarchie eine derart starke Opposition gegen einen amtierenden Papst wie jetzt gegen Franziskus», sagt der Journalist und Vatikan-Insider Marco Politi. Was bedeutet das für den Reformkurs der Kirche? Ein Gespräch.
Er werde schweigen und beten, versprach Papst Benedikt XVI., als er 2013 zurücktrat. Aber Joseph Ratzinger hielt sich nicht daran. Wiederholt meldete er sich zu Wort. Zuletzt verteidigte er im Buch «Aus der Tiefe des Herzens» des Kardinals Robert Sarah den Zölibat. Nur wenige Wochen bevor sein Nachfolger Papst Franziskus den Forderungskatalog der Amazonas-Synode beantwortete. Einen Bruch mit dem Vorgänger riskierte Franziskus nicht. Auch bei der Frauenthematik wirkt Papst Franziskus zögerlich: Weder die Priesterinnenweihe noch das Amt der Diakoninnen scheinen in Griffnähe. Zu stark der Druck rundherum, sagt Marco Politi. Warum diese Zurückhaltung des Papstes? Wie gross ist die Macht seiner Gegenspieler wirklich? Und was bleibt von seinem Versprechen einer reformbedürftigen Kirche? Olivia Röllin im Gespräch mit Marco Politi, einem der bekanntesten Vatikanexperten und Autor des Buches «Das Franziskus-Komplott. Der einsame Papst und sein Kampf um die Kirche».

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Irgendwie entspricht es meiner Wahrnehmung, dass es eine sehr gut organisierte und vernetzte sehr konservative Minderheit gibt, die lautstark jedwede Änderung kritisiert.

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vor 31 Minuten schrieb Gratia:

In dem Interview klingt es fast schon nach gezielten Putschbestrebungen 

Auch wenn Politi sehr gut Deutsch spricht: man muss immer noch das italienische Temperament "rausrechnen".

Ich habe das Interview jetzt nicht gesehen, kenne aber das Buch - das hat auch das dezente Verschärfungsproblem.

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Am 18.7.2020 um 09:30 schrieb Ennasus:

«Noch nie gab es innerhalb der kirchlichen Hierarchie eine derart starke Opposition gegen einen amtierenden Papst wie jetzt gegen Franziskus»,

 

Alleine so ein Satz ist pures Marketing. Woher will der Mann das bei >250 Päpsten wissen? Die Renaissance bspw. war ja im kurialen Rom kein Zeitalter ausgeprägter demütiger Frömmigkeit...

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vor 3 Stunden schrieb rorro:
Am 18.7.2020 um 09:30 schrieb Ennasus:

«Noch nie gab es innerhalb der kirchlichen Hierarchie eine derart starke Opposition gegen einen amtierenden Papst wie jetzt gegen Franziskus»,

Alleine so ein Satz ist pures Marketing. Woher will der Mann das bei >250 Päpsten wissen? Die Renaissance bspw. war ja im kurialen Rom kein Zeitalter ausgeprägter demütiger Frömmigkeit...

 

Wenn ein aktuelles Ereignis „noch nie..“ oder „schon immer so war“, spricht viel dafür, daß es sich um eine historische Entwicklung handelt, die ihren Ursprung im 18. oder 19. Jahrhundert gehabt hat. 

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Am 22.7.2020 um 18:11 schrieb gouvernante:

Auch wenn Politi sehr gut Deutsch spricht: man muss immer noch das italienische Temperament "rausrechnen".

Ich habe das Interview jetzt nicht gesehen, kenne aber das Buch - das hat auch das dezente Verschärfungsproblem.

 

Es ist sicher etwas zugespitzt.

Aber meine Kernfrage bleibt trotzdem, ist es starker Widerstand in der Sache oder sind es aktive Bestrebungen, Franziskus auszuhebeln?

 

Gar nicht zu reden von der neuesten Entwicklung zum Thema Gemeindeleitung, die mich sprachlos macht. Einige Bischöfe zum Glück aber nicht. 

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Ein katholischer Bischof findet das schlimm, was er gelobt hat zu beachten (und was damals genauso war, also "schlimm").

 

Ich werde die Disziplin der Gesamtkirche befolgen und fördern und alle kirchlichen Gesetze einhalten, vor allem jene, die im Codex des kanonischen Rechtes enthalten sind.

 

Ist das nicht mehr Teil des Treueeides, den ein Bischof ablegt? Ich möchte keinem Bischof unterstellen, dass er heuchelt oder lügt...

 

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Zu remonstrieren, wenn er ein Gesetz für für sein Bistum falsch und schädlich hält, ist eine Pflicht für einen Bischof - auch wenn es dir nicht passt, in der Kirche gilt nicht das Führerprinzip. Und die Aussagen von Schick und Kohlgraf sind bis in die Formulierung hinein klare bischöfliche Remonstrationen, denn das Recht wird in der Instruktion klar enger ausgelegt, als das bisher der Fall war.

 

Ein Kuriosum dabei: Vor einigen Jahren wollte eine deutscher Bischof eine Pfarrei und deren Kirche schließen, weil - so stand es im Dekret , weder Geld noch Gläubige noch Priester zur Verfügung standen. Dagegen hat sich der PGR bei der Kleruskongregation gewehrt, die jedoch bescheinigte, dass es das ureigenste Recht des Bischofs sei, bei Mangel an Geld, Gläubigen oder Priestern Kirchen oder Pfarreien zu schließen. 

 

Hat die Kongregation damals gegen das geltende Recht verstoßen?  Denn der Instruktion widerspricht das diametral!

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Ich habe gerade Hubert Wolf," Der Unfehlbare" gelesen und finde einige Parallelen zum hier diskutierten Sachverhalt. Es ist zwar noch nicht heraus, wer sich hier für unfehlbar hält, aber wie man von oben herab aus heiterem (?) Himmel das viereckige Rad neu erfinden will hat man schon zu Zeiten Pius IX mit allen Schikanen durchexerziert.

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Am 25.7.2020 um 09:37 schrieb Wunibald:

Ich habe gerade Hubert Wolf," Der Unfehlbare" gelesen und finde einige Parallelen zum hier diskutierten Sachverhalt. Es ist zwar noch nicht heraus, wer sich hier für unfehlbar hält, aber wie man von oben herab aus heiterem (?) Himmel das viereckige Rad neu erfinden will hat man schon zu Zeiten Pius IX mit allen Schikanen durchexerziert.

 

Ich steh auf dem Schlauch ...

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Am 25.7.2020 um 08:45 schrieb Chrysologus:

Zu remonstrieren, wenn er ein Gesetz für für sein Bistum falsch und schädlich hält, ist eine Pflicht für einen Bischof - auch wenn es dir nicht passt, in der Kirche gilt nicht das Führerprinzip.

 

Existiert das Remonstrationsrecht als Recht noch? Der Jurisdiktionsprimat sicher, doch das Remonstrationsrecht vielleicht nicht mehr...

 

Zitat

Ein Kuriosum dabei: Vor einigen Jahren wollte eine deutscher Bischof eine Pfarrei und deren Kirche schließen, weil - so stand es im Dekret , weder Geld noch Gläubige noch Priester zur Verfügung standen. Dagegen hat sich der PGR bei der Kleruskongregation gewehrt, die jedoch bescheinigte, dass es das ureigenste Recht des Bischofs sei, bei Mangel an Geld, Gläubigen oder Priestern Kirchen oder Pfarreien zu schließen. 

 

Wer war denn damals Papst?

 

Zitat

Hat die Kongregation damals gegen das geltende Recht verstoßen?  Denn der Instruktion widerspricht das diametral!

 

Offenbar hat das Ganze ein Ausmaß angenommen, dass die Kongregation - womöglich auf direkten Geheiß des Papstes - aktiv werden sollte und somit auch ältere Praktiken für die Zukunft verunmöglicht hat.

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Existiert das Remonstrationsrecht als Recht noch? Der Jurisdiktionsprimat sicher, doch das Remonstrationsrecht vielleicht nicht mehr...

Wieso bist du dir des einen sicher - zumal die nicht konkurrieren.

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On 7/23/2020 at 5:23 PM, rorro said:

 

Alleine so ein Satz ist pures Marketing. Woher will der Mann das bei >250 Päpsten wissen? Die Renaissance bspw. war ja im kurialen Rom kein Zeitalter ausgeprägter demütiger Frömmigkeit...

Gegen einige Päpste war die innerkirchliche Opposition so groß, dass diese gleich einen Gegenpapst gewählt hat

 

Werner

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vor 17 Stunden schrieb Chrysologus:

Wieso bist du dir des einen sicher - zumal die nicht konkurrieren.

 

Papst Franziskus hat schon mal gesagt, dass er sich seines Jurisdiktionsprimates sicher sei, daher. 

Und soweit ich weiß, sagte mal ein Dir gut bekannter Kanonist in diesem Forum vor Jahren, dass das Remonstrationsrecht nicht mehr vorgesehen ist.

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vor 1 Stunde schrieb rorro:

Und soweit ich weiß, sagte mal ein Dir gut bekannter Kanonist in diesem Forum vor Jahren, dass das Remonstrationsrecht nicht mehr vorgesehen ist.

Das Remonstrationsrecht ist im Codex nicht mehr vorgesehen, das stimmt schon, aber deswegen ist es nicht weg. Nicht nur dass es eine uralte kanonistische Tradition hat (die könnte man beenden), es ist auch Ausfluss der bischöflichen Amtstheologie derzufolge der Bischof als vicarius Christi seiner Diözese vorsteht und in dieser Eigenschaft einen Gesetztesvollzug als schädlich ablehnen kann. Es ist dem Papst unbenommen, dann über den Jurisdiktionsprimat einzugreifen und etwa die Aufgabenverteilung im Seelsorgebereich Kaff anders zu regeln, das ändert aber nichts an der ausgesprochenen Remonstration.

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Am 29.7.2020 um 11:32 schrieb Werner001:

Gegen einige Päpste war die innerkirchliche Opposition so groß, dass diese gleich einen Gegenpapst gewählt hat

 

Werner

 

Das braucht man ja derzeit nicht. Ihr habt ja schon zwei Päpste, einen in Rente, einen im Beruf.

Das Problem ist nur, dass der, der in Rente ist, nicht aufhört, Papst zu sein, nur weil er in Rente ist, und außerdem seine  Versprechen nicht hält und sich teilweise wie ein Gegenpapst geriert.

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