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Science-fiction-Taufe


sylle

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Im Telefongespräch mit Matthias kamen wir zu folgender Diskussion:

 

Da man im Notfall auch mit Mineralwasser (evtl. auch mit Kohlensäure) eine Nottaufe vollziehen kann und im allergrößten Notfall (Wüste=Wassermangel) sogar mit Sand nottaufen könne (weil Sand=Materie) kamen wir zu folgender Extermsituation, über deren Rechtslage wir uns unklar sind:

 

 

Ich als ursprünglich katholisch Getaufte fliege mit einem anderen Astronauten durchs Weltall. Plötzlich erleidet unser Raumschiff einen Schiffsbruch und wir müssen in einer Aussenmission von Bord gehen, um unser Fluggerät zu reparieren.

Unsere Versorgungsleine reißt jedoch und wir schweben - dem Tod geweiht - durchs All.

 

Nun bittet mich mein Gegenüber aufgrund meiner früheren katholischen Taufe zur Nottaufe.

ABER: Keine Materie zur Hand, da Vakuum im All !

 

 

Kann man in diesem Fall die Taufe gültig spenden?

 

 

Liebe Grüße

 

sylle

P.S. Lucia: Das ist wirklich eine FRAGE

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Vielleicht könnte man Teile des Raumanzugs nehmen. - Außerdem würde ich vermuten, dass die Begierdetaufe in diesem Falle ausreicht.

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Liebe lissie,

für ein Sakrament braucht es dreierlei:

1.) den Willen, zu tun, was die Kirche tut

2.) die richtigen Worte

3.) das (materielle) Zeichen: Wasser (Taufe); Öl (Taufe, Firmung, Priesterweihe) ...

 

Abgesehen davon könnte man im Weltraum das Wasser vielleicht durch einen Lichtstrahl ersetzen - auch Photonen haben eine Masse, wenn auch sehr geringe.

 

@sylle: den Unterschied von Frage und Scherz erkenne ich normalerweise - den Hinweis hätte es nicht gebraucht.

 

Gruß,

Lucia

 

P. S.: gültig taufen kann auch jemand, der ungetauft und ungläubig ist!

bearbeitet von Lichtlein
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Papelapapp,

man kann weder in der Wüste mit Sand noch im Weltall mit Photonen oder mit sonst einem Mittel, sondern nur mit Wasser gültig taufen.

 

Wenn in diesen hypothetischen Fall jemand aber den Wunsch nach der Taufe hat, diese aber in Ermangelung des Wassers nicht gespendet werden kann und der Entsprechende stirbt, dann gilt er aufgrund des Wunsches nach der Taufe als getauft (Begierdetaufe); wird der Entsprechende allerdings gerettet und es besteht danach die Möglichkeit einer Taufe, so gilt die Person als ungetauft solange die Taufe nicht ordentlich gespendet wird.

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Kann im Notfall statt Wasser Speichel/Urin benutzt werden?

 

Klingt zwar merkwürdig. aber das enthält doch Wasser.

bearbeitet von pmn
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Ich habe es nochmals rausgesucht:

Papst Innozenz III im Brief "Non up opponeres" an den Erzbischof von Trondheim (Norwegen) v. 1.3.1206

  • Du hast angefragt, ob kleine Kinder für Christen zu halten seien, die in Todesgefahr wegen des Fehlens von Wasser....mit Spritzern aus Speichel beschmiert [wurden]. Wir antworten: da in der Taufe immer zwei (Dingen), nähmlich "Wort und Element", notwendig erforderlich sind, gemäß dem, was die Wahrheit über das Wort spricht: "Gehet hin in alle Welt und tauft alle Völker im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes", und dieselbe über das Element sagt: "Wer nicht aus Wasser und heiligem Geist wiedergeboren wurde, wird nicht ins Himmelreich eintreten", darfst Du nicht zweifeln, daß nicht nur jene keine wahre Taufe haben, bei denen beide vorgenannten (Dinge), sondern (auch jene, bei denen) eines dieser beiden unterlassen wurde. (DH 787)

Und falls ein Schluckspecht fragen sollte, ob man mit Bier taufen kann, auch das geht nicht (vgl. Gregor IX im Brief "Cum sicut ex" an Erzbischof Sigurd von Trondheim (Norwegen) vom 8. Juli 1241)

bearbeitet von Juergen
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"Wer nicht aus Wasser und heiligem Geist wiedergeboren wurde, wird nicht ins Himmelreich eintreten"

 

Warum reicht dann im Notfall auch die Begierdetaufe aus, eine andere Materie jedoch nicht? Ist das nicht ein Widerspruch?

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"Wer nicht aus Wasser und heiligem Geist wiedergeboren wurde, wird nicht ins Himmelreich eintreten"

 

Warum reicht dann im Notfall auch die Begierdetaufe aus, eine andere Materie jedoch nicht? Ist das nicht ein Widerspruch?

Begierdetaufe bezieht sich immer darauf, daß keine eigentliche Taufe möglich ist und der Tod bevorsteht. Dann reicht der Wunsch nach dem Sakrament. Ist die Todesgefahr vorbei bzw. wird sie überlebt, dann muß aber ordentlich getauft werden; wird sie nicht überlebt, dann und nur dann reicht die Begierdetaufe aus.

 

Es ist wie bei dem Fall, wo kein Taufspender vorhanden war und jemand versucht hat sich selbst zu taufen. Die Taufe ist nicht gültig, aber...

  • ...Trotzdem wäre er, wenn er sogleich dahingeschieden wäre, sofort zur Heimat enteilt wegen seines Glaubens an das Sakrament nicht wegen des Sakraments des Glaubens. (DH 788 - Innozenz III an Bischof Bertholt von Metz, 28.8.1206 -- Hervorhebungen vor mir.)

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Hallo Jürgen,

 

ich frage dich als Sachverständigen:

 

welche Bedingungen genau muss die Wasserqualität aufweisen, damit es noch zu einer gültigen Taufe führt?

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Du hast angefragt, ob kleine Kinder für Christen zu halten seien, die in Todesgefahr wegen des Fehlens von Wasser....mit Spritzern aus Speichel beschmiert [wurden]. Wir antworten: da in der Taufe immer zwei (Dingen), nähmlich "Wort und Element", notwendig erforderlich sind, gemäß dem, was die Wahrheit über das Wort spricht: "Gehet hin in alle Welt und tauft alle Völker im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes", und dieselbe über das Element sagt: "Wer nicht aus Wasser und heiligem Geist wiedergeboren wurde, wird nicht ins Himmelreich eintreten", darfst Du nicht zweifeln, daß nicht nur jene keine wahre Taufe haben, bei denen beide vorgenannten (Dinge), sondern (auch jene, bei denen) eines dieser beiden unterlassen wurde. (DH 787)

Find ich gut. Wo kämen wir hin, wenn jeder Säugling einfach so in den Himmel käme. Die sollen sich doch erst mal ihre Sporen verdienen.

Wäre Jesus vor seiner Taufe gestorben, würde auch er in der Hölle schmoren.

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Das muss nicht sein. In einem katholischen Krankenhaus gab es mal eine große Spritze mit Taufwasser, um Kinder, die nicht überleben würden, im Mutterleib zu taufen.

Ich halte das allerdings für eine Perversion, die auf einem falschen Taufverständnis beruht.

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