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Gesinnungs- vs. Verantwortungsglaube?


Shubashi

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On 11/27/2020 at 2:19 AM, rorro said:

 

Um den Einfluß des Staates auf den Einzelnen zu minimieren, ist es natürlich sinnvoll, den US Supreme Court dementsprechend personell zu besetzen. Bislang alle demokratischen Präsidenten haben, falls sich die Möglichkeit ergab, ebenso den Court nach ihrem Gusto und ihrer Agenda besetzt. Das ist vollkommen okay so, empört halt immer nur die Gegenseite.

 

Da es eine Besetzung auf Lebenszeit ist (RBG war ja >90), wirkt sie natürlich weit über eine Präsidentschaft hinaus, aber auch am Supreme Court sind die Richter nur ihrem Gewissen unterworfen (und der Verfassung natürlich).

 

Es begann mW unter Obama, dass Richterkandidaten vom Senat nur wegen irher ideologischen Zuhgehoerigkeit abgewiesen, namentlich der letzte Obama-Kandidat, dessen Namen ich vergessen habe (und das haben die Republikaner getan, die haben damit "angefangen"). RBG war ja auch mit 95% der Republikanerstimmen bestaetigt worden, aber das waren noch Zeiten, wo der Senat die Eignung pruefte und nicht die Ideologie...

 

Aus traditionell amerikanischer Sicht soll sich der Staat aus dem Leben der Menschen heraushalten, insbesondere wenn es zu in der Verfassung namentlich genannten Schutzbereichen wie eben der Religion kommt. Der einzelne Glaeubige darf natuerlich nur onlineGottesdienten beiwohnen, wenn sein Gewissen es ihm vorschreibt, die Priester duerfen ihre Schaefchen auch sagen, sie sollen lieber zu Hause bleiben, aber der Staat darf sich da nicht einmischen.

 

Ein interessantes Argument/Beispiel fuer eine radikal libertaere Haltung habe ich mal von einem amerikanischen (konservativen) Anwalt gehoert, der anscheinend auch im Trumpteam mal war: Anfang des 20 Jh. urteilte der SC, es sei rechtens, jemanden zur Impfung zu zwingen, weil da oeffentliche Interessen ueberwoegen. Das wurde dann 1941 als Praezedenzfall benuztzt, um die in den USA lebenden Japaner in KZs zu stecken - "oeffentliches Interesse". Wenn man dem Staat die Tuer oeffnet/einen Finger gibt...

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On 11/28/2020 at 4:51 AM, Mistah Kurtz said:

Zum Beispiel wurzelt auch das Recht auf persönliche Waffen in diesem prinzipiellen Misstrauen, das die Gründerväter einem starken Staat entgegen brachten. Die Bevölkerung darf bewaffnet sein, um sich im Notfall gegen einen diktatorischen Staat zu Wehr setzen zu können. 

 

Was auch schonmal passiert ist:

Schlacht von Athens – Wikipedia

 

Quote

Das ist zwar durch die Entwicklungen der Rüstungsindustrie längst ein sinnloser Anachronismus geworden

 

Das glaube ich gar nicht. Das US-Militaer ist nicht so unbesiegbar, wie man oft denkt, zumindest bei asymmetrischen Konflikten. Es sei denn, Du denkst an Atomwaffen oder andere Massenzerstoerungsmethoden (zB koennte das Militaer das Stromnetz zerstoeren und 90% der Amerikaner wuerden verhungern), dann raeume ich sofort ein, dass man ein Land zerstoeren kann, wenn man will, egal, ob die Bevoelkerung bewaffnet ist.

bearbeitet von Domingo
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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Nein, war meine Schuld. Ich hab nur deinen Post gelesen, und nicht das Thread-Thema. Deine Frage dagegen war berechtigt. Der Gegensatz zwischen Gesinnung und Verantwortung findet sich vor allem bei Max Weber, dort als Gesinnungs- vs Verantwortungsethik. Ethik ist ein Teil der Philosophie, mithin die Suche nach Antworten durch Denken. Da geht es um gedankliche Begründungen, und deren Kritik. Im Bezug auf Glauben kann ich mit diesem Gegensatz nichts anfangen. 

 

Das Versus sagt mir hier auch nichts, weil aus meiner Sicht soll besonders religiöse Gesinnung zu einer Verantwortung für das Gesamte hinführen. Aber mein einseitiges Geleier mag kaum noch jemand hören.

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vor 10 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

 

Das Versus sagt mir hier auch nichts, weil aus meiner Sicht soll besonders religiöse Gesinnung zu einer Verantwortung für das Gesamte hinführen. Aber mein einseitiges Geleier mag kaum noch jemand hören.

dein vergangenheitsgeleier ist einseitig, die vergangenheit ist vorbei und deine sicht bleibt gleich. und mehr bietest du nicht. aber du könntest ja das vielfältige heute konkret im lichte der vergangenheit sehen.

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