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Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Kara:

Hm ja... 

 

Hab mal nachgeschaut. Faulpet = Lotterbett = ein weiches, unordentliches Bett, das von einem Liebespaar oder zur Prostitution genutzt wird 🙂. Wichtiger Bestandteil jeden Haushalts! Oder so 😅.

 

 

Um genau zu sein, wichtiger Bestandteil der STUBEN-Einrichtung!

 

In die Kammer gehört das "Span[n]bet[t]", d.h. ein Bettrahmen mit einem "Lattenrost" aus Seilen, die nachgespannt werden konnten.

Geschrieben (bearbeitet)

Ambrosius Lobwasser, Jurist, Dichter und Übersetzer hat es auch ins Gotteslob geschafft als Verfasser zweier Strophen von Nun saget Dank und lobt den Herrn. (385). 

 

Ich wollre mich näher über ihn informieren und lese da: ...Er übersetzte sehr formgetreu, damit seine Texte zu den Singweisen paßten, außerdem schlicht und klar im Ausdruck, damit jeder in der Gemeinde die Lieder verstehe. Bei dem Stand der deutschen dichterischen Sprache um 1570 war solches Übersetzen nicht einfach, das zeigt der gleichzeitige Versuch des Paul Schede-Melissus mit seiner gekünstelten Sprache, die schwer verständlich und unsanglich war.

 

Der Sinn dieses Wortes erschließt sich zwar. Dennoch erscheint es mir und meinem Sprachgefühl irgendwie seltsam und ungelenk und man verliest sich leicht zu unsäglich. 

Da würde ich doch, wäre ich Deutschlehrer, Ausdruck!  monieren und schwer/schwierig zu singen oder in Gottes Namen auch noch kaum singbar  akzeptieren. Oder meint er doch eher das ist keine passende Melodie zum Text oder/und sowas singt kein vernünftiger Mensch?

 

Übrigens hätte ein singbar auch das Placet von Richard Wagener, denn in den Meistersingern dichtet er :

"s'ist kühn und seltsam, das ist wahr,
doch wohlgereimt und singebar."
Warum muss ich jetzt eigentlich denken: Statt Wagner lieber Cocktailbar?

 

 

bearbeitet von Wunibald
Ergänzung und nochmal, weitere mögliche Bedeutung nachgeschoben
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Wunibald:

unsanglich

Unsingbar klänge auch näher, aber die Deutsche Sprache hat doch mit Sicherheit eine ursprüngliche Regel gehabt, nach der "-bar" (von "-bar" = "tragen"?) und "-lich" verwendet wurden.

 

"Wunderbar" assoziiere ich jedenfalls eher mit "wunder in sich tragen" als "wunderlich", was eher nach "Verwunderung auslösend" klingt.

 

Bei "herrlich" haut das allerdings schon nicht mehr hin, da es "herrbar" nicht gibt. Da scheint es eher ein Genitiv(?) zu sein?

Geschrieben

Nach meinem Empfinden bedeutet unsanglich schwer zu singen, weil nicht regelgemäß (kein passendes Versmaß, Septimensprung, Tritonus und dergleichen), unsingbar dagegen schwer zu singen, weil technisch zu anspruchsvoll. 

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Geschrieben

Der Begriff "Schwammwort" ist Teil meines persönlichen Wortschatzes, seitdem ich es anno dazumal in einem "Entwelschungswörterbuch" gelesen habe. (Das ist halt die Art Lektüre, die ich manchmal in meiner Freizeit so betreibe...) Mir scheint, es ist eine passable Übersetzung von englisch "buzzword": ein Wort, das zwar emotional aufgeladen ist, aber keine konkrete Bedeutung hat, sondern auf alles und jedes angewandt wird. Ein "Schwammwort" ist laut dem Verfasser des o.g. Wörterbuchs ein Wort, das ungenau ist und vor allen Dingen eine Menge viel präzisere deutsche Wörter verdrängt. Also ist es nicht unbedingt emotional aufgeladen, das lässt sich aber im Kontext dazudenken.

 

Nur habe ich "Scwammwort" weder im Duden noch im Grimmschen Wörterbuch gefunden. Bin ich nun der einzige, der dieses Wort je geselen und benutzt hat?

Geschrieben (bearbeitet)

Die Familie des Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg hat es mit der Gärtnerarbeit etwas übertrieben: 

 

Wie es in dieser Familie um 1800 zuging, beschreibt eine Gesellschafterin: „Nach dem Frühstück las der Graf ein Kapitel aus der Bibel und einen Gesang aus Klopstocks Liedern vor. Dann las sie (die Gräfin) still in der Zeitschrift „Spectator“. Danach las die Gräfin eine Stunde lang aus Lavaters „Pontius Pilatus“ vor. Die Zeit bis zum Mittagessen las jeder für sich. Zum Nachtisch gab es eine Lesung aus Miltons „Paradise Lost“. Danach las der Graf in den Lebensbeschreibungen des Plutarch, und nach dem Tee las man sich Lieblingsstellen aus Klopstock vor. Abends werden Briefe geschrieben, die man sich am anderen Morgen vorliest, ehe man sie absendet. In den freien Stunden liest man zeitgenössische Romane, was aber eher verschämt erwähnt wird.“

 

Das wäre - unabhängig von der Lektüreauswahl - selbst mir zuviel gewesen. Es hat ja auch Selberlesen den großen Vorteil, dass man Unwichtiges schnell überblättern  und Wichtiges/Schönes sofort in aller Ruhe verinnerlichen kann.

 

Bei seiner eigenen schwierigen Übersetzerarbeit an den Homerischen Hymnen hat er dann die Arbeiten seiner Kollegen moniert, "die immer bei deutlichen oder unwichtigen Stellen verweilen, und die harten Nüsse unaufgebissen lassen.

 

Auf Stolberg in diesem Zusammenhang bin ich gestoßen, weil dieSamstagausgabe der SZ in einer ganzen Seite unter dem Titel "Warm, aber sexy" über das britische Cask Ale eine Lobeshymne enthalten hat. Daraus: "Die Beziehung zwischen Mensch und Alkohol, it’s complicated. In den Worten des griechischen Dichters Homer: Das Trinken „erneuert die Kraft ermüdeter Männer. In den Worten des amerikanischen Philosophen Homer Simpson: „Auf den Alkohol – die Ursache und Lösung aller Probleme.“ 

 

Da habe ich mich auf die Fundstelle meines Homers gemacht. Aber dazu später vielleicht etwas Weiteres.

 

 

 

bearbeitet von Wunibald
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Geschrieben

Die Mehrzahl von Fladen ist ...?

Jetzt sagt nicht "auch Fladen". Damit kommt ihr im Rheinland nicht durch. Vorhin war ich in Belgien, Reisfladen kaufen. Belgien ist ja deutschsprachig, jedenfalls in der Eupener Gegend. "Sie hatten die Fläden vorbestellt?" wurde ich in der Bäckerei gefragt. So heißt das nämlich dort und auch in weiten Teilen des Rheinlandes: Fläden. Wer im Plural Fladen sagt, der ist nicht von hier. (Ich bin es ja auch nicht).

Wo wir gerade bei Mehrzahl-Formen sind: Das Wort "Bauer" hat zwei. Beim Landwirt hängt ein N dran: die Bauern. Beim Vogelkäfig nicht: die Bauer. Deutsche Sprache ist faszinierend. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Alfons:

Jetzt sagt nicht "auch Fladen". Damit kommt ihr im Rheinland nicht durch. Vorhin war ich in Belgien, Reisfladen kaufen. Belgien ist ja deutschsprachig, jedenfalls in der Eupener Gegend. "Sie hatten die Fläden vorbestellt?" wurde ich in der Bäckerei gefragt. So heißt das nämlich dort und auch in weiten Teilen des Rheinlandes: Fläden. Wer im Plural Fladen sagt, der ist nicht von hier. (Ich bin es ja auch nicht).

Ich bin im Leben noch nicht in die Verlegenheit gekommen, den Begriff "Fladen" überhaupt im Plural zu verwenden - und ich habe in meinem Leben zusammengerechnet sicherlich schon drei oder vier Dutzend Reisfläden gegessen.

 

Bei uns (also von Aachen aus Richtung Köln) hätte man gefragt, ob Du "Reis" bzw. "Riis" vorbestellt hast.

bearbeitet von Flo77
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Alfons:


Wo wir gerade bei Mehrzahl-Formen sind: Das Wort "Bauer" hat zwei. Beim Landwirt hängt ein N dran: die Bauern. Beim Vogelkäfig nicht: die Bauer. Deutsche Sprache ist faszinierend. 

Der Häuslebauer bleibt in der Mehrzahl auch gleich. 

Geschrieben

Ich schon wieder. 

There’s something else too about this latest “men in grey suits” bombshell. It’s the fact that it’s not a bombshell, it’s just the next round in this increasingly dull and childish moanathon. Das ist eigentlicch selbsterklärend als die Verbindung von moan (klagen, jammern, rumzicken (für die Norddeutschen: nölen) und Marathon. Ich habe lediglich etwas läner überlegen müssen, dass man das als Port[e]manteau-Wort[ bezeichnet. Wir müssen zu dem weniger eleganten Jammer-Marathon greifen.

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb Alfons:

Dürfen Schäferhunde Pudelmützen tragen? 

Ja, wenn sie als Polizeihund dienstlich undercover unterwegs sind.

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