Popular Post phyllis Posted May 20, 2021 Popular Post Report Share Posted May 20, 2021 (edited) Im römischen Reich kam es zu zwei verheerenden Pandemien, eine ca. 165, die nächste ca. 249. Eine dritte, die justinianische, ignoriere ich hier, sie hat keinen Bezug zu meinem Thema. Geläufig wird von der Pest geredet, obschon eher Pocken oder Masern bei den beiden ersten Pandemien in Frage kommen. Bei der justinianischen handelt es dann wohl tatsächlich um die Pest. Meine These, aus verschiedenen Quellen zusammengekratzt: Das Christentum gedieh prächtig im römischen Reich vor allem wegen diesen beiden Pandemien. Die Gründe für diese Feststellung Man wusste nichts über Viren und Bakterien. Traditionelle Heilung funzte nicht. Man wusste lediglich dass die Krankheit ansteckend war. Auch der berühmte griechische Arzt Galenos, eine Koryphäe seiner Zeit, zog es vor, aus Rom zu fliehen während der ersten Pandemie. Er schilderte allerdings die Symptome der Erkrankten ziemlich detailliert, so dass man heute von Pocken ausgeht. Eine mit Ethik oder Moral verknüpfte Religion gab es ausser dem Christentum nicht. Die römischen Götter wurden nicht als gütig verstanden. Die Christen hatten hier zwei Pluspunkte: Ihr allgütiger Gott und ihre Lehre vom Leben nach dem Tod. Zwar starben logo auch Christen an der Krankheit aber in der Verzweiflung glauben die Leute wohl vieles einfach so. Allerdings pflegten die Christen ihre Kranken, statt sie auszusetzen und sich selbst zu überlassen. Wir wissen ja von Covid, dass auch ohne Heilung (Impfstoff) die Ueberlebenschancen steigen wenn die Kranken gepflegt werden, genug Wasser und Nahrung erhalten, der Stress sinkt und das Immunsystem eine Chance kriegt. Genesene entwickelten Immunität, und wohl auch viele der Pfleger. Die reduzierte Lethalität unter Christen muss den Menschen aufgefallen sein. Dadurch vergrösserte sich das soziale Netzwerk der Christen während das der Heiden schrumpfte; man geht davon aus dass in beiden Pandemien etwa 30% der Einwohner starben. Ganze Landstriche verödeten. Die Ansiedlung von Barbaren an den Grenzen und ihre Einbeziehung in die römische Armee war wohl kein Akt von Dekadenz (wie es auch uns in späten 20JH noch gelehrt wurde) sondern wohl eine Notwendigkeit den Bevölkerungsverlust auszugleichen. Fast-forward zur Gegenwart. Keine Religion hat sich auszeichnen können in der jetzigen Pandemie. Keine konnte irgend eine Erklärung dafür liefern die man als plausibel hätte akzeptieren können, oder wenigstens Anlass zum nachdenken geliefert hätte. Alle grossen Religionen haben versagt, resp. ihre Nutzlosigkeit bewiesen. Könnte es sein dass eine neue Religion von der Pandemie profitiert und zum Konkurrenten der Grossen wird? Wenn nicht eine Religion dann eine neue Ideologie? Mit der Pandemie kämpfen ja viele Länder mit unterschiedlichsten Systemen – Demokratien, Autokratien, Polizeistaaten, und Gottesstaaten. Mit unterschiedlichsten Methoden dazu. Gewinner wäre wohl diejenige welche die Pandemie am besten in den Griff bekam. Die Anzahl Fälle und Tote ist da nur ein Kriterium, zu berücksichtigen wären auch wirtschaftliche Einbussen, Bildungsdefizite, soziale Veränderungen nach Gewinnern und Verlierern, und der daraus folgende neu verteilte Wohlstand. Kann es sein – was ich befürchte – dass unsere Freiheit in Zukunft noch stärker eingeschränkt wird, auch wenn westliche Länder demokratisch sind und bleiben? Welches Land ist am robustesten dagegen? USA? Patagonien? Neuseeland? Wann werden sich Veränderungen im grossen Stil abzuzeichnen beginnen? 2022? In 3 Jahren? 5? 20? Gar nie? Freue mich auf Meinungen zum Thema. Ich mach keinen UMT wäre aber froh wenn folgendes unterbliebe: Dumme belanglose Einzeiler (treffende dagegen sind herzlich willkommen), Platitüden aller Art, Beschimpfungen und das abdriften in die bekannten Lieblingsthemen Homosexualität, Antisemitismus oder Genderei. Edited May 20, 2021 by phyllis 4 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Marcellinus Posted May 21, 2021 Report Share Posted May 21, 2021 vor 8 Stunden schrieb phyllis: Meine These, aus verschiedenen Quellen zusammengekratzt: Das Christentum gedieh prächtig im römischen Reich vor allem wegen diesen beiden Pandemien. Kleiner Einwand. Das Christentum mag von Katastrophen profitiert haben, aber dann wohl eher von einer allgemeinen Untergangsstimmung im 4. Jh. Bis zur Zeit von Konstantin war das Christentum außerdem eine relativ kleine Minderheit (Historiker schätzen 5% im Westen und maximal 15% im Osten). Der Aufstieg begann erst durch die kaiserliche Privilegierung und die Unterdrückung der anderen Kulte. vor 8 Stunden schrieb phyllis: Könnte es sein dass eine neue Religion von der Pandemie profitiert und zum Konkurrenten der Grossen wird? Wenn nicht eine Religion dann eine neue Ideologie? Dazu müßte man schon die Folgen abschätzen können. Das braucht wohl noch etwas. Eher habe ich den Eindruck, daß eine bestimmte Ideologie auf längere Sicht Schaden nehmen wird. Im Moment leiden vor allem die Länder unter der Seuche, die es lange Zeit geschafft hatten, sich rauszuhalten, wie zB Taiwan oder Australien. Am Ende ist in dieser Welt niemand eine Insel. Ich denke in 2 Jahren wird man ein realistischeres Bild von der Sache haben. 1 2 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
GermanHeretic Posted May 23, 2021 Report Share Posted May 23, 2021 Eine winzige sprachliche Anmerkung: pestilentia (oder auch pestis), lat. := Seuche, Epidemie; daher "Pest" häufig für Seuchen allgemein, nicht nur für solche, die durch den eigentlichen Pest-Erreger, Yersinia pestis, ausgelöst werden. Zur ideologischen Profitierung: Ich sehe mit Erschaudern ein allgemeines Erstarken der Wissenschaftsfeindlichkeit, gar nicht mal auf bestimmte Religionen bezogen. Das mathematische Unvermögen, statistische Phänomene richtig einzuordnen, führt gerade zu ziemlich unsinnigen Verhaltensweisen. Sowohl von der Staatsgewalt als auch der Untertanen. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Marcellinus Posted May 23, 2021 Report Share Posted May 23, 2021 vor 1 Stunde schrieb GermanHeretic: Zur ideologischen Profitierung: Ich sehe mit Erschaudern ein allgemeines Erstarken der Wissenschaftsfeindlichkeit, gar nicht mal auf bestimmte Religionen bezogen. Das mathematische Unvermögen, statistische Phänomene richtig einzuordnen, führt gerade zu ziemlich unsinnigen Verhaltensweisen. Sowohl von der Staatsgewalt als auch der Untertanen. Daran sind manche Wissenschaftler aber nicht unschuldig, die sich um ihres Vorteils willen in allerlei politische Kampagnen einspannen lassen. Hinzu kommt eine zunehmende Neigung von Wissenschaftler, und solchen die sich dafür halten, nicht selten sind es Wissenschaftsjournalisten oder Karrierebeamte, ihre mathematischen Modelle mit der Wirklichkeit zu verwechseln, das, was ich Naiven Realismus nennen würde. Gleichzeitig beobachte ich Sprüche wie "wir müssen mehr an die Wissenschaft glauben!". „Der wissenschaftliche Fortschritt hängt in jedem Wissenschaftsgebiet auch vom wissenschaftlichen Standard und von dem wissenschaftlichen Ethos der Fachvertreter ab. Deren mehr oder weniger geregelte Konkurrenz, deren Auseinandersetzungen und Übereinkünfte entscheiden letzten Endes, ob und wie weit die Ergebnisse eines einzelnen Forschers als gesichert, als Gewinn, als Fortschritt des wissenschaftlichen Wissenserwerbs verbucht werden oder nicht. […] Man kann mit hoher Bestimmtheit sagen, daß es keine wissenschaftliche Methode gibt, deren Anwendung den wissenschaftlichen Wert einer Forschungsarbeit garantiert und vor Zeitvergeudung schützt, wenn der Konsens und die Kriterien der Fachvertreter in mehr oder weniger hohem Maße von außenwissenschaftlichen, von heteronomen Gesichtspunkten, etwas von politischen, religiösen, nationalen oder vielleicht auch von beruflichen Statuserwägungen bestimmt werden, wie das gerade in den Gesellschaftswissenschaften bisher nicht selten der Fall war und ist.“ (N. Elias, Was ist Soziologie?, 1970, S. 64f) Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
elad Posted May 24, 2021 Report Share Posted May 24, 2021 On 5/21/2021 at 2:10 AM, phyllis said: Im römischen Reich kam es zu zwei verheerenden Pandemien, eine ca. 165, die nächste ca. 249. Eine dritte, die justinianische, ignoriere ich hier, sie hat keinen Bezug zu meinem Thema. Geläufig wird von der Pest geredet, obschon eher Pocken oder Masern bei den beiden ersten Pandemien in Frage kommen. Bei der justinianischen handelt es dann wohl tatsächlich um die Pest. Meine These, aus verschiedenen Quellen zusammengekratzt: Das Christentum gedieh prächtig im römischen Reich vor allem wegen diesen beiden Pandemien. Die Gründe für diese Feststellung Man wusste nichts über Viren und Bakterien. Traditionelle Heilung funzte nicht. Man wusste lediglich dass die Krankheit ansteckend war. Auch der berühmte griechische Arzt Galenos, eine Koryphäe seiner Zeit, zog es vor, aus Rom zu fliehen während der ersten Pandemie. Er schilderte allerdings die Symptome der Erkrankten ziemlich detailliert, so dass man heute von Pocken ausgeht. Eine mit Ethik oder Moral verknüpfte Religion gab es ausser dem Christentum nicht. Die römischen Götter wurden nicht als gütig verstanden. Die Christen hatten hier zwei Pluspunkte: Ihr allgütiger Gott und ihre Lehre vom Leben nach dem Tod. Zwar starben logo auch Christen an der Krankheit aber in der Verzweiflung glauben die Leute wohl vieles einfach so. Allerdings pflegten die Christen ihre Kranken, statt sie auszusetzen und sich selbst zu überlassen. Wir wissen ja von Covid, dass auch ohne Heilung (Impfstoff) die Ueberlebenschancen steigen wenn die Kranken gepflegt werden, genug Wasser und Nahrung erhalten, der Stress sinkt und das Immunsystem eine Chance kriegt. Genesene entwickelten Immunität, und wohl auch viele der Pfleger. Die reduzierte Lethalität unter Christen muss den Menschen aufgefallen sein. Dadurch vergrösserte sich das soziale Netzwerk der Christen während das der Heiden schrumpfte; man geht davon aus dass in beiden Pandemien etwa 30% der Einwohner starben. Ganze Landstriche verödeten. Die Ansiedlung von Barbaren an den Grenzen und ihre Einbeziehung in die römische Armee war wohl kein Akt von Dekadenz (wie es auch uns in späten 20JH noch gelehrt wurde) sondern wohl eine Notwendigkeit den Bevölkerungsverlust auszugleichen. Fast-forward zur Gegenwart. Keine Religion hat sich auszeichnen können in der jetzigen Pandemie. Keine konnte irgend eine Erklärung dafür liefern die man als plausibel hätte akzeptieren können, oder wenigstens Anlass zum nachdenken geliefert hätte. Alle grossen Religionen haben versagt, resp. ihre Nutzlosigkeit bewiesen. Könnte es sein dass eine neue Religion von der Pandemie profitiert und zum Konkurrenten der Grossen wird? Wenn nicht eine Religion dann eine neue Ideologie? Mit der Pandemie kämpfen ja viele Länder mit unterschiedlichsten Systemen – Demokratien, Autokratien, Polizeistaaten, und Gottesstaaten. Mit unterschiedlichsten Methoden dazu. Gewinner wäre wohl diejenige welche die Pandemie am besten in den Griff bekam. Die Anzahl Fälle und Tote ist da nur ein Kriterium, zu berücksichtigen wären auch wirtschaftliche Einbussen, Bildungsdefizite, soziale Veränderungen nach Gewinnern und Verlierern, und der daraus folgende neu verteilte Wohlstand. Kann es sein – was ich befürchte – dass unsere Freiheit in Zukunft noch stärker eingeschränkt wird, auch wenn westliche Länder demokratisch sind und bleiben? Welches Land ist am robustesten dagegen? USA? Patagonien? Neuseeland? Wann werden sich Veränderungen im grossen Stil abzuzeichnen beginnen? 2022? In 3 Jahren? 5? 20? Gar nie? Freue mich auf Meinungen zum Thema. Ich mach keinen UMT wäre aber froh wenn folgendes unterbliebe: Dumme belanglose Einzeiler (treffende dagegen sind herzlich willkommen), Platitüden aller Art, Beschimpfungen und das abdriften in die bekannten Lieblingsthemen Homosexualität, Antisemitismus oder Genderei. die christen haben anscheinend ihre kranken aus moralischen gruenden gepflegt und aus den gleichen moralischen gruenden die brunnenvergiftenden judengemeinden ausgerottet Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
elad Posted May 24, 2021 Report Share Posted May 24, 2021 23 minutes ago, elad said: die christen haben anscheinend ihre kranken aus moralischen gruenden gepflegt und aus den gleichen moralischen gruenden die brunnenvergiftenden judengemeinden ausgerottet uebrigens nichts neues unter der sonne, hoert euch mal die querdenker an: albert burla (seine eltern waren unter den 2000 ueberlebenden der 50000 juden aus saloniki), vorsitzender von pfizer, entwickelte das impfserum gegen das coronavirus nachdem das globale weltjudentum das virus in aller welt verbreitet hatte. wie war das mit dem tsunami auf den philippinen: israel hat atomtests auf dem meeresgrund durchgefuehrt und dadurch absichtlich erdplatten verschoben und den tsunami ausgeloest. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
rince Posted May 25, 2021 Report Share Posted May 25, 2021 Am 21.5.2021 um 01:10 schrieb phyllis: Kann es sein – was ich befürchte – dass unsere Freiheit in Zukunft noch stärker eingeschränkt wird, auch wenn westliche Länder demokratisch sind und bleiben? Merkels aktuellen Auftritt bei der UNO habe ich zumindest so verstanden. Am Ende wird es Versuche geben, Freiheitsrechte einzuschränken, weil rein theoretisch ein Risiko besteht... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
nannyogg57 Posted May 25, 2021 Report Share Posted May 25, 2021 vor 26 Minuten schrieb rince: Merkels aktuellen Auftritt bei der UNO habe ich zumindest so verstanden. Am Ende wird es Versuche geben, Freiheitsrechte einzuschränken, weil rein theoretisch ein Risiko besteht... Kannst du das irgendwie verlinken, bitte? Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
rince Posted May 25, 2021 Report Share Posted May 25, 2021 Den Auftritt Merkels? Hatte doch jeder Newsticker. Merkel hat doch Binsenweisheiten a la: 'Die Pandemie ist noch nicht vorbei' und 'die Nächste Pandemie wartet schon da draussen' von sich gegeben. Welche Neuigkeiten. Und abends geht die Sonne unter... Da wird es schon einen Grund geben, warum sie derartige Banalitäten vor einem internationalem Gremium von sich gibt... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Kulti Posted May 26, 2021 Report Share Posted May 26, 2021 On 5/21/2021 at 1:10 AM, phyllis said: Fast-forward zur Gegenwart. Keine Religion hat sich auszeichnen können in der jetzigen Pandemie. Keine konnte irgend eine Erklärung dafür liefern die man als plausibel hätte akzeptieren können, oder wenigstens Anlass zum nachdenken geliefert hätte. Alle grossen Religionen haben versagt, resp. ihre Nutzlosigkeit bewiesen. Könnte es sein dass eine neue Religion von der Pandemie profitiert und zum Konkurrenten der Grossen wird? Wenn nicht eine Religion dann eine neue Ideologie? Das technische Hauptproblem was ich bei den großen Religionen sehe ist einfach die Unterbindung des gemeinschaftlichen Erlebens durch Covid. Es gibt mindestens bis zu meiner Generation noch kein Konzept des gemeinschaftlichen Ave Maria Raids mit Headset (jedenfalls noch nicht sehr verbreitet). Auf das gleiche Problem stoßen Bewegungen wie die Querdenker, deren Andachten halt auch durch entsprechende Verordnungen unterbunden werden. Wenn eine Ideologie, Bewegung, Religion von dem Umständen profitieren will, dann muss Sie dieses Problem lösen. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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